Ausrisse beim Fräsen vermeiden

andreas92

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Hallo zusammen,
Ich habe vor ein paar Tagen versucht, aus einem Stück 18mm Leimholz Fichte ein paar Kreise auszufräsen. Leider war von 4 Versuchen nur einer erfolgreich, bei den anderen gab es Ausrisse. Mein Vorgehen:
- Aus Restholz (18mm) habe ich einen "Fräszirkel" gebaut (16er Loch + 1,5er Loch für einen Nagel). In das 16er Loch stecke ich dann die Fräse (Makita RT700) mit Kopierring. Das funktioniert echt super, weil sie gut sitzt, aber sich trotzdem drehen kann und der Schlauch sich nicht drum herum wickelt.
- Den Fräszirkel von oben auf mein Leimholz gesetzt und los gefahren. Leider ist durch den Kopierring die Frästiefe ziemlich begrenzt, sodass ich das von oben nicht komplett durchfräsen kann. Der Fräser wäre eigentlich locker lang genug mit 50mm Schneide. Schade!
- Dann mit der Stichsäge in der von oben erstellten Nut den Kreis grob ausgeschnitten
- Die Fräse in den Tisch gesteckt, Bündigfräser so eingestellt, dass er an der Nut läuft und im Gegenlauf den Kreis drum herum gedreht. Bündigfräser (13mm Durchmesser) war dabei auf Vollgas.

Das klappte zuerst ganz gut, bis dann ganz am Ende, wirklich bei den letzten Zentimetern ein Ausriss passiert ist. Das ganze ist mir sogar 2x passiert. Einmal hat es dagegen gut geklappt - Anfängerglück ^^.

PXL_20241205_141403817.jpg

In einem weiteren Versuch habe ich es nochmal ohne vorherige Nut probiert und einfach den gelungenen Kreis als Schablone benutzt, mit der Stichsäge vor gesägt und dann direkt versucht, bündig zu fräsen. War auch keine gute Idee.

PXL_20241209_180100160.jpg

Frage 1: Wie kann ich diese Ausrisse am Ende gut vermeiden? Längerer Fräser und mehr mit dem Zirkel arbeiten, dass der Bündigfräser weniger zu tun hat?
Frage 2: Kennt jemand diesen bei der Makita RT700 mitgelieferten Parallelanschlag, den man auch als Fräszirkel benutzen kann? Ich habe damit immer das Problem, dass der Kopf der Flügelmutterschraube auf dem Holz aufliegt und dann einen kreisrunden Abdruck hinterlässt, wenn man damit arbeitet, insbesondere bei weichem Holz wie hier.
Frage 3: Warum sieht das Ergebnis von oben und von unten gefräst so verschieden aus? Mal ist oben glatt und unten rau, mal umgekehrt. Siehe hier:
PXL_20241205_141428806.jpg

Vielen Dank im Voraus!
 

andreas92

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Das wird mit dem Bündigfräser eher schwierig, in mehreren Durchgängen zu fräsen. In den ersten Fällen hatte ich ~1cm mit dem Bündigfräser. Ist viel, ich weiß. Aber bin von oben nicht tiefer rein gekommen. Beim letzten Fall hatte ich wie gesagt direkt die 18mm bündig gefräst, wobei ich schon recht nah mit der Stichsäge gearbeitet hatte.
 

raziausdud

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Wenn ich das mit einem Hobel bearbeiten müsste, würde ich immer mit der Faser hobeln also quasi immer „treppab“ und nicht „treppauf“. Bei einem Kreis sind das also vier versch Abschnitte, die Pfeile zeigen die Richtung.

p.s.: dann stand hier etwas „nicht zuende gedachtes“, was ich aufgrund Betrag 6 nun gelöscht habe.

Ansonsten - allgemein: nur ein scharfer Fräser schneidet wie er soll, ein stumpfer reisst auch schonmal etwas raus …

Rainer

IMG_4090.jpeg
 
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SteffenH

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Leider ist durch den Kopierring die Frästiefe ziemlich begrenzt,
Was soll der überhaupt, stört doch nur?
Beim Zirkelfräsen schraube ich die Grundplatte der Fräse ab und schraube sie mit diesen Löchern am Zirkel fest.

Wenn ich das mit einem Hobel bearbeiten müsste, würde ich immer mit der Faser hobeln also quasi immer „treppab“ und nicht „treppauf“. Bei einem Kreis sind das also vier versch Abschnitte, die Pfeile zeigen die Richtung.
Also Du musst mE zwischen Gleichlauf und Gegenlauf entsprechend wechseln. Wie, das bekomme ICH nur im Kopf nicht hin.
Dazu braucht man einen Kopierfräser mit Kugellager am Schaft und einen am Kopf, dann kann man das Werkstück so drehen, dass man immer im Gleichlauf fräst.
Edit: ich meine natürlich im Gegenlauf, aber mit der Faser.
 
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raziausdud

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Dazu braucht man einen Kopierfräser mit Kugellager am Schaft und einen am Kopf, dann kann man das Werkstück so drehen, dass man immer im Gleichlauf fräst.
Super - Danke !!! Gerade hatte ich oben in meinem Beitrag noch per p.s. Zweifel an meiner Überlegung (!) nachgetragen. Und den Satz: bestimmt äußert sich dazu ein erfahrener Praktiker … Danke nochmals.

Rainer
 

Dikado

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Das erste was ich lese ist: Makita RT700, dann folgt mein erster Gedanke: zu schwach. Ich denke, die Maschine hat einfach zu wenig Bums. Mach das ganze mal mit einer Fräse mit 2000 Watt und einem größeren Fräser, dann dürfte die Oberfläche auch deutlich besser aussehen.
 

raziausdud

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Bezüglich Faserverlauf und Steffens Lösung des Fräsens von zwei Seiten:

Dann dürfte das doch gut im Frästisch mit einem Zentrierdorn funktionieren, mit jedem „einfachen“ Fräser. Man müsste dafür natürlich die Mittenbohrung im Werkstück durchbohren, so dass man das Werkstück für die entsprechenden Abschnitte jeweils wenden kann.

Rainer
 
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andreas92

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Was soll der überhaupt, stört doch nur?
Die Fräse kann sich mitdrehen und verheddert sich nicht. Aber ja, vielleicht probier ich es auch mal anders. Dann könnte ich komplett mit dem Zirkel den Kreis durch fräsen, ohne den Tisch zu benutzen.

Dazu braucht man einen Kopierfräser mit Kugellager am Schaft und einen am Kopf, dann kann man das Werkstück so drehen, dass man immer im Gleichlauf fräst.
Das geht auch anders oder? Ich kann doch immer ein Stück im Uhrzeigersinn drehen, dann an einer anderen Stelle einsetzen und von dort aus gegen den Uhrzeigersinn.

Makita RT700, dann folgt mein erster Gedanke: zu schwach
Ja, den Gedanken hatte ich auch schon. Was anderes habe ich leider nicht da
 

Dikado

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Bei einem Maschinchen mit 710 Watt Aufnahmeleistung kommen unten keine 500 Watt mehr an. Eine Kantenfräse ist mit der Aufgabe einfach überfordert. Die Ergebnisse sieht man ja oben. Das ganze ist ja fast so, als ob man sich einen Trabbi kauft und sich dann wundert, dass man Hamburg --- Stuttgart nicht in drei Stunden schafft.
 

raziausdud

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Das geht auch anders oder? Ich kann doch immer ein Stück im Uhrzeigersinn drehen, dann an einer anderen Stelle einsetzen und von dort aus gegen den Uhrzeigersinn.


Das dachte ich zuerst auch. Damit ändert man aber nur Gleichlauf gegenüber Gegenlauf. Die Drehrichtung des Fräsers bezüglich zum Faserverlauf ändert sich aber nicht.

Mag sein dass das so schon besser wird. Die Lösung bez Faserverlauf hat SteffenH in Betrag 6 beschrieben.

Für zwei skizzierte Bereiche müsste der Fräser andersherum drehen - und natürlich andersherum konstruiert sein. Man bekommt das aber durch Wenden des Werkstücks hin (Frästisch) bzw durch Fräsen von zwei Seiten (handgeführte Oberfräse).
Rainer

IMG_4090.jpeg
 
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dsdommi

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Dein Abriss sieht sehr gerade aus. Ist das eine Leimstelle ?
Dann war die nicht ordentlich verleimt. Es ist durchaus möglich mit der Makita einen schönen Kreis zu Fräsen. Sieh einfach zu dass du die Zustellung kleiner wählst. Dann brauchst du auch nicht auf die Faser-Richtung etc achten. Halber mm und los geht's
 

andreas92

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Müsste ich nochmal nachschauen, aber zumindest bei dem ersten Bild sieht es nicht nach Leimstelle aus. Ich werde es die Tage nochmal versuchen, nur mit dem Fräszirkel zu arbeiten und nicht zuerst Zirkel, dann bündigfräsen im Tisch. Dazu nochmal die Frage zu dem mitgelieferten Fräszirkel, falls jemand die Fräse besitzt:

Frage 2: Kennt jemand diesen bei der Makita RT700 mitgelieferten Parallelanschlag, den man auch als Fräszirkel benutzen kann? Ich habe damit immer das Problem, dass der Kopf der Flügelmutterschraube auf dem Holz aufliegt und dann einen kreisrunden Abdruck hinterlässt, wenn man damit arbeitet, insbesondere bei weichem Holz wie hier.

Danke auf jeden Fall schonmal für die vielen Antworten, das hilft mir schon weiter :emoji_slight_smile:
 

Dale_B_Cooper

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Du kannst mit dem Fraszirkirkel doch lauter Umdrehungen machen. Einfach Stück für Stück... Dann geht das auch mit der kleinen Fräse.

In MDF hab ich das mit ner kleinen DeWalt Kantenfräse auch so gemacht. Das splittert nur natürlich nicht..
 

inselino

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Wenn du ein dünneres Restholz z.B. 6 oder 8 mm hast, kannst du damit die Frästiefe erheblich steigern. Ggf. mal nach einem Schaftfräser schauen. Ich benutze die 0700er Makita selten dafür, die sollte aber eigentlich genug Hub dafür haben.

Dann wie schon mehrmals erwähnt in Etappen fräsen. Vielleicht in 4mm Schritten dann ist die Kraft entsprechend geringer.
 

Rookie77

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Ach Leute. Nur weil die Makita keine drölfhundert Watt hat, kann man damit trotzdem im Fräszirkel astreine Kreise fräsen.
 

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IngoS

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Hallo,

manchmal liegt es auch am Holz. Hatte schon Rahmenfriese, die beim Fräsen des Längsprofils (mit Tischfräse) so aufgesplittert sind, dass ich sie wegwerfen musste.

Hier bei dem vorliegenden Fall: es ist ja so, dass bei größerem Fräserdurchmesser die Schnittgeschwindigkeit steigt und der Bogen, den der Fräser beschreibt größer wird. Beides wirkt dem Absplittern und Einreißen entgegen.
Natürlich muss man auch die Zustellung, Vorschubgeschwindigkeit und Schärfe des Fräsers im Blick haben.
Also ein ganzer Strauß von Parametern, die über das Gelingen entscheiden.

Gruß Ingo

Gruß Ingo
 

derdad

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Die technische Seite von Maschine und Fräsrichtung wurde ja schon ausführlich behandelt.
Was mir auf den ersten Blick auffiel, war, das Holz auf den Bildern muss aussplittern.
Beim ersten Bild ist gleich neben der Splitterstelle ein Ast. Der Faserverlauf rundherum ist da immer sehr verdreht. Noch dazu ist ein richtig schön breiter roter Jahresring daneben. Breite rote Jahresringe sind Druckholz. Ein Holzfehler und sehr spröd.
Auch bei den anderen Brettern sind sehr viele Stellen mit Druckholz.
Und auch wenn es sich LeimholzPLATTE nennt ist es keine homogene Masse, sondern im Prinzip ein breites Brett, bei dem man auf den Faserverlauf achten muss. Holzfehler zu sehen und sie auszusortieren oder damit umgehen können ist eine langjährige Erfahrungssache und birgt für manchen Massivholzneuling immer wieder Überraschungen.
LG Gerhard
 

Rookie77

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Ja, aber mit der richtigen Technik, viel Zeit und nicht vergessen, diese kleinen Fräsen sind recht schnell überfordert und können dann auch schon mal durchbrennen.
https://www.woodworker.de/forum/threads/oberfräse-durchgebrannt.132996/
52mm Planfräser und wir haben beide darüber gelacht :emoji_wink:
Für das was der TE hier gemacht hat, reicht sie locker aus.

Ansonsten bin ich ganz bei @derdad . Das Holz ist in der Form für Anfänger schon fast der Endgegner.
 

Time_to_wonder

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Die technische Seite von Maschine und Fräsrichtung wurde ja schon ausführlich behandelt.
Was mir auf den ersten Blick auffiel, war, das Holz auf den Bildern muss aussplittern.
Beim ersten Bild ist gleich neben der Splitterstelle ein Ast. Der Faserverlauf rundherum ist da immer sehr verdreht. Noch dazu ist ein richtig schön breiter roter Jahresring daneben. Breite rote Jahresringe sind Druckholz. Ein Holzfehler und sehr spröd.
Auch bei den anderen Brettern sind sehr viele Stellen mit Druckholz.
Und auch wenn es sich LeimholzPLATTE nennt ist es keine homogene Masse, sondern im Prinzip ein breites Brett, bei dem man auf den Faserverlauf achten muss. Holzfehler zu sehen und sie auszusortieren oder damit umgehen können ist eine langjährige Erfahrungssache und birgt für manchen Massivholzneuling immer wieder Überraschungen.
LG Gerhard
Sehe ich genauso. Was ist das überhaupt? Das günstige Holz des Fi/Ta-Baumes?

Meine ersten Fräsergebnisse waren - insbesondere beim Falzfräsen - ebenfalls ziemlich schlimm. Bereits ein Umstieg auf Kiefernholz brachte eine wesentliche Besserung.
 

Dikado

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Ich bin immer noch der Meinung, dass das schlechte Ergebnis beim Fräsen an der zu schwachen Oberfräse liegt und bin mir fast sicher, dass die Fräsungen deutlich besser ausgesehen hätten, wenn er eine große Fräse benutzt hätte. Als Beispiel hab ich die Tage mit der OF2200 und einem 5 cm langen Zweischneider Schaft 12 mm, Eiche besäumt und Nuten gefräst. Absolut saubere Ergebnisse und selbst bei einer Zustellung von 20 mm in der Nut, hat die Maschine keinen hörbaren Drehzahlverlust gezeigt...... auch Äste waren da kein Problem.
 
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