1. Tut man sich einen Gefallen mit einer Benzin-Kettensäge die man nur 1-2 Mal im Jahr betreibt oder hat man da mehr Ärger bis sie läuft?
2. Würdet ihr ein Markengerät auch gebraucht kaufen? Was gilt es da zu beachten oder kann man sagen, wenn die Maschine läuft, kann man sie getrost kaufen?
Hallo Tobi,
ich kann mich gut in dich hinein versetzten, da es mir oft auch so geht und die Frage im Raum steht: Werkzeug kaufen oder ausleihen. Generell bin ich kein Freund vom Ausleihen. Meistens geht irgendwas kaputt oder der Verleiher braucht das Werkzeug grade selbst. Deswegen kaufe ich mir meist selbst das Werkzeug, auch wenn ich es nur gelegentlich brauche.
Ich habe mehrere Sägen von Stihl (insgesamt 9 oder 10 Stück). Meine kleinste ist eine 023, die größte eine 044. Die 023 hab ich mir vor 30 Jahren als einzige Säge neu gekauft. Der Rest ist gebraucht gekauft: 2x 024, 1x 025, 1x 026, 1xMS260, 1xMS340, 1x031, 1x044
Die Frage ist nicht, wie oft du eine Säge brauchst, sondern wie groß sie sein soll und wenn das geklärt ist, kommt gleich die zweite Frage: Akku; Elektro mit Kabel oder Benzin.
Wenn du nur auf dem eigenen Grundstück arbeitest und nicht im Wald, dann würde ich dir heute zu einer Akku- Säge raten. Die Akku- Sägen sind m. M. nach alle brauchbar. Ich hab dieses Jahr mehrfach mit einer Stihl- Akkusäge gearbeitet und muss sagen, das ist ein absolutes Profigerät und steht einer Benzinsäge in nichts nach.
Ich selbst habe keine Akku- Säge, wenn die Frage mal im Raum steht dann nur Stihl, auch wenn ich sonst alles von Makita habe. Als Elektrosäge hab ich eine Dolmar und bin damit eigentlich sehr zufrieden. Das ist eigentlich eine Makita, nur rot und mit Dolmar- Schriftzug ansonsten baugleich. Das Problem ist, dass man bei der Elektrosäge immer ein Kabel braucht. Heute würde ich nur noch Akku kaufen. Aber vor 20 Jahren war der Markt noch nicht so weit.
Wenn ich in den Wald gehe, dann hab ich immer mindestens zwei bis drei Sägen dabei und suche mir immer die kleinst möglich aus. Ich wechsle auch keine Sägenketten im Wald, sondern nur Sägen. Wenn eine Kette stumpf ist, kommt die nächste Säge dran. Gefeilt und gewartet wird zu Hause. Mit den Sägeketten ist das auch ein eigenes Thema. Ich nutze zwischenzeitlich nur noch Vollmeißelketten. Halbmeißelketten werden zwar nicht so schnell stumpf, wenn man mal in den Dreck schneidet, allerdings sind m. M. nach Vollmeißelketten schnittiger und schärfer, allerdings auch agressiver etwas empfindlicher wenn man mal in den Dreck schneidet. Was den kick-back angeht würde ich für Anfänger eher Halbmeißelketten empfehlen. Vollmeißelketten sind eher für den Profianwender.
Von der Größe her kann ich eine MS 230 oder MS 231 von Stihl empfehlen. Das ist Sägen für den Hobbybereich aber haben trotzdem genug Leistung um auch mal einen kleinen Baum zu fällen. Was die Vorredner zum Kraftstoff geschrieben haben kann ich größtenteils bestätigen. Ich mische meinen Kraftstoff selbst mit rotem Stihl Synthetiköl und hatte noch nie Probleme mit Entmischen oder Startproblemen. Wenn eine Säge nach längeren Gebrauch steht, ist das eher das Problem, dass der Vergaser leer ist und es ein paar Züge braucht, bis er wieder gefüllt ist. Die neueren Maschinen haben alle eine kleine Gumimembrane zum Pumpen mit der man den Vergaser zuerst befüllen kann (Primer), damit die Sägen realtiv schnell anspringen. Meine alte Stihl 026 hat noch keinen Primer, aber trotzdem ist sie nach 3 bis 4 mal ziehen da und läuft.
Ich bin generell ein Freund von gebrauchten Werkzeugen und Maschinen. Manche Motorsägen hab ich mit Defekt gekauft und sie dann repariert, die meisten liefen aber ohne Probleme. An den Maschinen ist nicht viel dran und wenn man weiß, wo die Schwachstellen sind, kann man meist sehr schnell den Fehler finden und beheben.
Bestes Beispiel: Meine Stihl 026. Die ist nicht mehr angesprungen und der Zündfunke hat gefehlt. Bei der Säge hat nur das Massekabel zum Abstellen eine Scheuerstelle, die an einer Metallscheibe vom Vibrationsdämpfer angelegen hat. Schrumpfschlauch drüber, seitdem läuft sie ohne Probleme.