Wieso sind Axtstiele aus Esche?

Holzwerker1984

ww-robinie
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Ich verstehe garnicht, was dem Fragesteller noch genau fehlt.
Es gibt keinen messbaren Faktor, der sich Axttauglichkeit nennt. Auch nicht bei Glasfaser oder beim Stahl.

Technisch wurde beschrieben, welche messbaren Festigkeits-Eigenschaften dazu beitragen, dass sich Esche eignet. Auch ein paar Soft-facts, wie Verfügbarkeit, Tradition, Handhabung usw.

Und wie gesagt, es ist die Kombination aus mehreren Eigenschaften, die teilweise zueinander in Abhängigkeit stehen. Deswegen kann man keinen Einzelwert auf die Spitze treiben, weil dann die anderen darunter leiden.

Ob das wissenschaftlich ist oder nicht spielt keine Rolle. Wer es noch genauer wissen will, muss eben tiefer in die Werkstoffebene eintauchen. Wie funktioniert der Faserverbund bei den einzelnen Holzarten in welche Belastungsrichtung? Welche Holzart kann mehr oder weniger Irritationen in diesem Verbund vertragen? Wie hoch sind die wiederholenden Belastungen im Vergleich zur Bruchkraft?

Da gibt's viele Fragestellungen mit denen man sich beschäftigen könnte, aber in diesem Fall reichen doch die Informationen aus, um bewerten zu können.
 

magmog

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Hallo zusammen
Ich habe nicht alles genau gelesen. Esche hat wohl längere Fasern als andere Hölzer oder es sieht an Bruchstellen mindestens so aus.
Einer hat angetönt Buche breche plötzlich und schnell. Versuche habe ich jetzt nicht gemacht, habe aber den Eindruck Esche breche jeweils über einen längeren Bereich. (weiss nicht wie man das beschreiben soll)
Gruss brubu


........ richtig, die Länge der Fasern ist ein wesentliches Merkmal.
Buche z.B. ist kurzfaserig, ist zwar druckfest, aber bei Zugbeanspruch kollabiert der Verbund sehr schnell.
 

Dale_B_Cooper

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Buche
Druckfestigkeit53–62 N/mm2
Zugfestigkeit135 N/mm2

Ich glaube, dass das komplizierter ist. Wenn Buche nicht so empfindlich wäre, wäre es super Holz zum Bauen.
 

kberg10

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Buche mag es nicht nass zu werden, da kommt es zu Verformungen. Im Prinzip ist mMn eher wichtig das der Stiel gut in der Hand liegt und das kann Buche gut erfüllen. Esche sollte auch nicht nass werden sonst wird der Stiel rau, ist auch nicht angenehm. Arbeiten werden bei mir eher ohne Handschuhe ausgeführt, einfach weil die Haftung besser ist. Und lackierte Stiele mag ich überhaupt nicht.
 

joh.t.

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Buche mag es nicht nass zu werden, da kommt es zu Verformungen. Im Prinzip ist mMn eher wichtig das der Stiel gut in der Hand liegt und das kann Buche gut erfüllen. Esche sollte auch nicht nass werden sonst wird der Stiel rau, ist auch nicht angenehm. Arbeiten werden bei mir eher ohne Handschuhe ausgeführt, einfach weil die Haftung besser ist. Und lackierte Stiele mag ich überhaupt nicht.
https://www.pollmeier.com/de/baubuche/
 

Helferlein

ww-ahorn
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Moin,
Ich habe dereinst gelernt, dass Esche dauerelastisch ist.
Andere Hölzer ermüden und bleiben irgendwann in der Form in die sie gezwungen werden. Esche federt immer wieder zurück!
 

Andreas W.

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Hallo in die Runde,

denke, daß zur Holzartenfrage bereits genug geschrieben worden ist.
Üblicherweise sind in Mitteleuropa Axt- und Werkzeugstiele aus Esche gemacht. Andere Holzarten mit ähnlich hohen oder höheren Festigkeitseigenschaften sind ebenfalls geeignet.

Anzumerken vielleicht noch, daß - gemäß Netzrechereche - Axstiele in Skandinavien, wo die Esche nicht so verbreitet ist oder gar nicht mehr wächst, Axtstiele aus Birkenholz gemacht werden.

Interessant ggf. noch folgendes -
bei ringporigen Laubhölzern (Eiche, Esche, Robinie...) steigt die Rohdichte mit Größe der Jahrringe.
Damit direkt auch die Festigkeitseigenschaften.
Schneller gewachsenes Eschenholz hat also höhere Festigkeitseigenschaften als langsam gewachsenes.

Gruß, Andreas
 

weissbuche

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Darum ist grobringiges Eichenholz auch so hart und bei den Zimmerleuten beliebt. Wir sind mal an einer Eiche, die bei einen Alter von nur ca. 140 Jahren einen BHD von 145 cm hatte fast verzweifelt, weil dss so hart war.
 
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