(not) made for Recycling (sogar mit Holzbezug)

XXL-DD

ww-ulme
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Bis der Hausmüll in der Verbrennung ankommt ist ein Teil der Inhaltsstoffe aus den Medikamenten in die Umwelt gelangt, theoretisch haben die Apotheken einen direkten Entsorgungsweg, auch damit diese Stoffe vor dem Zugriff von unwissenden Personen geschützt sind.
@fahe jetzt zitiere ich mich schon selbst, so weit musste es kommen :emoji_sunglasses:

Aus "ein Teil" wurde bei dir ein "viele" - meine wage Anteilsangabe war schon Absicht. Eben weil man das nicht mit angemessenem Aufwand zu Nutzen Verhältnis untersuchen kann.

Bei mir zählt zu Umwelt schlicht Alles, was sich außerhalb des Haushalts befindet, der die Entsorgung durchführt. Egal ob Mensch oder Natur, das mag dann ein Problem der Begriffsdefintion sein.
 

fahe

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VENEREA

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Also hier nimmt eigentlich jede Apotheke die alten Medikamente an, und so machen wir das auch.
Meine Mutter z.B die bekommt so harte Schmerzmittel die Betäubungsmittelpflichtig sind, da würden wir nie auf den Gedanken kommen die im Restmüll zu entsorgen, und da wird viel weggeschmissen, weil man bei einer Umstellung gleich mal das 50er Pack verschrieben bekommt, verträgt sich halt bloß mit was anderem nicht und dann gibts wieder was neues, und das alte wird entsorgt.
Will aber nicht wirklich dass da irgendeiner ran kommt.... also Apotheke.

Gruß Sebastian
 

Marsu65

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Will aber nicht wirklich dass da irgendeiner ran kommt.... also Apotheke.
So dachte ich auch. Bis ich (vor einigen Jahren) nach dem Ausmisten mit einer
Tüte voller abgelaufener sowie unverträglicher Medikamente in der Apotheke auflief.
"Ich nehme es Ihnen ab. Können sie jedoch auch direkt im Hausmüll entsorgen. Das machen wir auch."
war die Antwort des Apothekers.
War auch egal um welche Medikamente es sich handelte.
Vielleicht hat sich inzwischen ja etwas geändert?

Gruß Marsu
 

inselino

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Um mal zurück zum eigentlich Thema und der Frage nach Recycling zu kommen.
Wir sind (zum Glück/leider) in der Lage Materialeigenschaften, gerade im Kunststoffbereich, perfekt anzupassen. Damit machen wir uns aber auch alle Recyclingströme zunichte, denn die Grundlage von Recycling bildet halt die stoffliche Trennung. Der beste Strom ist PET, da man da die Flaschen sehr gut aussortieren kann. Ich weiß es nervt alle (mich eingeschlossen) aber der Deckel, der an der Flasche bleibt ist aus Recycling Sicht eine richtig gute Sache. In Deutschland nur bedingt, da über das Pfandsystem eine Menge Deckel zurückkommen aber europaweit ist das sehr gut.
Ideal wäre eine Welt gäbe es nur zwei Plastiksorten ich meine es war PE und PS (Polystyrol), denn PS geht in 7% Natronlauge unter, das PE schwimmt oben. Also alles durch den Schredder und dann oben und unten abfischen, nach Farbe sortieren können Kamerasysteme und wieder einschmelzen.
Leider ballern wir aber Tonnen an Additiven in die Materialien damit sie eben so sind, wie wir sie wollen. Verarbeitungsmittel wie Anti-Oxidantien oder zur Verbesserung des Fließverhaltens, Flammschutzmittel, UV-Stabilisierer, Hydrolysestabilisatoren, inorganische Füllstoffe, Weichmacher, Impact- bzw. Zähigkeitsmodifikatoren etc.
Und dann verwurschteln wir das ganze noch in gemischten Materialien, Schichtstoffen, Folien etc. und machen es dadurch unmöglich zu Recyclen.

Alles Recycling ist super aber es nützt wenig, wenn wir nicht die Konsumfragen angehen. Und nein wir brauchen nicht die Planwirtschaft einführen aber weniger ausdifferenzierte Produkte würden schon sehr helfen. Auch da ist die USB-C Pflicht zu nennen die hoffentlich dem Wust an Ladekabeln ein wenig einhalt gebietet. Verpackungsmaterialien müssen nachhaltig werden auch da gibt es schon Richtlinien zu. Ich weiß nicht ob das bereits durch ist aber auch der Begriff "Nachhaltigkeit" soll klar definiert werden, damit greenwashing unterbunden wird.

Randnotiz zum Abschluss: so eine Frischhaltefolie besteht aus dutzenden unterschiedlichen Schichten. Klar in der Werbung steht "3-Schicht-Folie" aber in den Prozessen dahinter besteht jede dieser Schichten wieder aus diversen Layern. Unrecyclebar so Zeug. In der Hinsicht wäre Alufolie die bessere Wahl.
 

fahe

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Leider ballern wir aber Tonnen an Additiven in die Materialien damit sie eben so sind, wie wir sie wollen.
...wie schon weiter oben erwähnt: Abseits von den von Dir genannten zusätzlichen Erschwernissen: Es gibt selbst für gekennzeichnete - und nur aus einer Kunststoffart bestehende Produkte im Land der gefühlten Sortier- und Recyclingweltmeister kein flächendeckendes und einfach nutzbares Entsorgungssystem.

Wäschekorb, Babywanne und Co.: Klein schneiden mit der Gartenscheren, damit das in die Restmülltonne passt.

Ich "verstecke" so etwas kunstvoll in der Gelben Tonne... wohl wissend, dass es da nicht reingehört.
 
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Seanathair

ww-esche
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Solange wir uns in diesen Verhältnissen befinden, ist es zunächst vor allem in der Hand des einzelnen Individuums, wie mit Konsum und allem was dazugehört umgegangen wird. Erst wenn die Produzenten tatsächlich über ² mitbekommen dass ihre Produkte nicht gewollt und gekauft werden, weil diese schädlich sind, wird sich etwas ändern.
Dem begegnen die Produzenten in der Regel mit Greenwashing, Fakenews...um ihre Gewinne hoch und Shareholder bei Laune zu halten. Als Verbrauch ist es unmöglich und auch nicht zumutbar die Recyclingfähigkeit der Produkte einschätzen zu können.
Wirklich umfassend recycelt wird nur Gold und das ist auch nicht nachhaltig bzgl. der Umwelt.
 
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