Was sollen denn die hierzulande überdimensionierten Müllverbrennungsanlagen dann noch verbrennen, wenn Du alles recyclen willst ?
Kein Widerspruch MVAs oder HMVAs oder MHKWs oder wie wir sie auch immer nennen wollen, haben wir viel zu viele. Hamburg hat alleine drei. Es gab mal einen Trend, dass sich jede Kommune ihr eigens Kraftwerk leisten wollte. Warum weshalb auch immer.
Noch mehr als aus Italien, importieren wir Müll aus UK. Wenn ich recht informiert bin, wurde die erste Verbrennungsanlage auf der Insel erst in 2022 oder 2023 gebaut. Komplett verrückt.
Ich halte es aber nicht für zielführend zu sagen "okay, wir haben die Dinger, also lasst sie uns auch ausreizen". Viel sinnvoller erschien es mir die Anzahl der Anlagen zu reduzieren und auf Recycling zu setzen.
Es kann doch nicht sein, dass wir die Thermik dem werkstofflichen Recycling vorziehen, weil's günstiger und verfügbarer ist. Die verfügbaren Ressourcen sind nun einmal endlich.
Auch wenn sie, wie
@Time_to_wonder sagt, Teil unserer Infrastruktur sind. Dann lieber Alternativen etablieren.
Und da setzt das produzierende Klientel mit den Kenntnissen der Psychologie an, um Umsätze und Gewinne zu generieren.
Ich habe darüber neulich eine Reportage gesehen, im WDR oder NDR. Hoch spannend. Da wurde gezeigt, wie moderne Marktforschung funktioniert. Nicht so, wie ich es noch kenne, mit Umfragen und Produktestern, sondern im MRT. Dort wurden Bilder von bspw. Verpackungen gezeigt und detektiert, welche Teile des Hirns wie stark reagieren.
was ist das eigentlich, was Du da zeigst? Ein stylischer Flaschenverschluss?
Ich weiß es nicht. Ich habe es per Zufall von einem anderen Entsorger gekauft. Bzw. eigentlich habe ich Platten aus Polystyrol gekauft und zwischen den Platten steckten - Überraschung - diese Verschlüsse. Da es ein Steck- und kein Schraubsystem ist, tippe ich auf Kosmetik.
Ein großer Teil – über die Hälfte des angelieferten Abfalls – musste plötzlich in den Hausmüll-Container. Also sozusagen in die Verbrennung
Als ich noch im Ruhrgebiet wohnte, fuhr ich mit abgelaufenen und nicht verbrauchten Medikamenten zum Wertstoffhof. Auch die sollte ich simpel über den Hausmüll entsorgen. Man kann da wirklich nur mit dem Kopf schütteln!
Ich hab's probiert, für den Notfall geht's, aber immer? Nö.
Genau so sieht es aus. Ich bin lange mit dem ÖPNV zur Arbeit gefahren, im Ballungsraum, und habe es irgendwann aufgegeben.
Es funktioniert, wenn Du von Hamburg nach München, oder von Berlin nach Stuttgart möchtest. Bei allen anderen Verbindungen, stößt man schnell an Grenzen. Zwei einfach Beispiele:
Mein Schwiegervater wohnt in einer Großstadt im Ruhrgebiet. Mit dem Auto sind zu mir ca. 90 Minuten. Mit dem Zug muss er vier mal umsteigen und ist fast 240 Minuten unterwegs. Immer vorausgesetzt, die Züge sind pünktlich.
Ich wollte mein neues Auto in einem kleinen Ort westlich von München abholen. Ich hätte mich morgens die Dreiviertelstunde nach Kassel bringen lassen und von dort mit dem ICE nach München. Rund drei Stunden Fahrt, Internet im Zug, alles top. Von München wären es dann nochmals ca. 50 km gewesen. Für die hätte ich 4,5 Stunden gebraucht, inkl. 45 Minuten Fußweg.
Ich will hier aber auch gar nicht den Moralapostel geben, auch ich produziere Müll und habe Freude am Konsum. Ist so. Mich nervt nur manchmal diese, nun ja, scheinbare Doppelmoral. Wir sollen Verpackungen vermeiden und die Industrie produziert so einen Krempel wie im Eingangspost. Außerdem sollen wir uns alle klimaschonen fortbewegen und können dafür mit einem schwerölbetriebenen Schiff eine Kreuzfahrt zum Nordpol machen.