Risse quer zur Faser

Curby

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Da ich immer dazu lernen möchte, frage ich hier bzgl. einer Rissbildung nach. Ich habe mir vom Holzhändler Mahagoni Sapeli geholt und diese direkt zugeschnitten. Ich habe die einzelnen Holzstücke angefertigt, welche dann daheim für 3 Tage lagerten. Dazu sei gesagt, dass beim Holzhändler natürlich keine Heizung vorhanden ist und auch in meiner Werkstatt es zur Zeit an solch einer Anlage mangelt.

Dann habe ich die Dauben daheim verleimt und den Kessel für jede Bearbeitung kurz mit in die Werkstatt genommen.

Vorgestern habe ich geölt und soeben musste ich sehen, dass an zwei Stellen quer zur Maserung Risse entstanden sind. Diese waren beim ölen definitiv noch nicht vorhanden. Auf Bild zwei sind diese Risse z.B. auch noch nicht zu erkennen.

Wie kann ich sowas in Zukunft verhindern? Muss ich das Holz länger aklimatisieren lassen, bevor ich es verarbeite? Ich hoffe, dass ich demnächst in meiner Werkstatt eine Heizung habe, verleimen und ölen mache derzeit nur daheim. Soll ich den groben Zuschnitt oder die ganze Bohle aklimatisieren lassen?
 

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wirdelprumpft

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Sowas kann man nicht verhindern, damit muss man Leben.
Der Riss war schon im Holz sowas übersieht man beim Verarbeiten schon mal.
Ist wie mit Ästen oder sonstige Holzfehler die beim verarbeiten (Rundfräsen) plötzlich sichtbar werden.
 

Curby

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Ich weiß nicht, ob mir diese Antwort ausreicht. Immerhin ist dieser quer zur Faser und dann nach der Ölung erst aufgetreten, bzw. entstanden. Naiv würde ich sagen, ja, da war bereits ein minimalster Riss, welcher dann aber durch die Trocknung und den Temperaturunterschied sich ausbreiten konnte.

Bisher ist mir das auch noch nicht passiert.
 

IngoS

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Hallo,

die Risse haben nach meinem Dafürhalten nichts mit der Verarbeitung, oder Witterungsschwankungen zu tun.
Solche Risse entstehen bei starken Zug- und Biegespannungen, die z.B. schon beim Fällen des Baumes entstehen können. Solche Holzfehler sind im Vorhinein schwer auszumachen. Die betroffenen Dauben austauschen.

Gruß Ingo
 

flüsterholz

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Bei Sapelli hatte ich das auch noch nicht, aber bei anderen tropischen Hölzern. Habe gerade mal nachgelesen:
Lediglich bei stark ausgeprägtem Wechseldrehwuchs neigen die Radialflächen zum Ausreißen, und es muss mit einer etwas stärkeren Beanspruchung der Werkzeugschneiden gerechnet werden. Sapelli ist gut schäl- und messerbar. Nagel- und Schraubverbindungen halten gut, Vorbohren wird empfohlen. Das Holz trocknet relativ schnell, die Trocknung sollte vorsichtig gesteuert werden, da das Holz eine ausgeprägte Neigung zum Verwerfen aufweist.
 

Curby

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Die betroffenen Dauben austauschen.
Was nach der Fertigstellung im Grunde nicht möglich ist. Wenn ich mir Schnittholz kaufe, wo entstehen diese in der Regel? Risse in Faserrichtung am Ende des Schnottholzes sind ja üblich und ich habe auch bei diesem Kessel vor dem Verleimen bei einer Daube einen Längsriss entdeckt und eine neue Daube angefertigt.

Aber quer und dann gleich zwei ist mir noch nie passiert. Wenn ich die Rissbildung vorweg nehmen könnte wäre dasnatürlich ideal. Es waren auch nur 7 Tage zwischen Holzkauf und Fertigstellung.
 

derdad

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Diese Risse waren sicher schon vor der Verarbeitung vorhanden und sind nicht erst bei der Trocknung entstanden. Wie Ingo erwähnte, ein Bruch durch Biegung wahrscheinlich. Man sieht den Bruch wirklich erst wenn das Holz benetzt oder anfeuert. Bei sägerauhem Holz sind sie nicht zu sehen.
Kontrollier nach dem Aushobeln nochmal genau und feuchte evtl kurz die Oberfläche an, dann wird der Riss sichtbar.
Zur Beruhigung, solche Risse kommen sehr, sehr selten vor.
LG Gerhard
 

Curby

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Also kann ich gleich neues Holz einkaufen, direkt zuschneiden, auf Biegung beanspruchen und dann überprüfen ob da wieder Risse aufgetreten sind?
 

teluke

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Also mir würde da sicher ein Möglichkeit einfallen den "Schaden" technisch zu beseitigen und optisch zu kaschieren.
 

Curby

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Also mir würde da sicher ein Möglichkeit einfallen den "Schaden" technisch zu beseitigen und optisch zu kaschieren.
Handwerklich, also von "Hand" sowas machen bin ich zugegebenermaßen nicht der geschickteste. Was würdest du denn da machen? Ich finde solche Reparaturen nie sehr ansehnlich. Als ich mich mal verbohrt habe habe ich Dübel hergestellt und eingeleimt. Auch das sieht man ja, zumindest wenn man es weiß.
 

teluke

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Ich würde die Risse erstmal schließen.
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. (Leim mit Holzmehl, Sekundenkleber mit Holzmehl, Hartwachs oder was auch immer)

Für die optische Kaschierung würde ich da zusätzliche, technisch nicht notwendige, Beschläge/Applikationen einsetzen.
Was passendes findet sich da immer, z.B. ein Herstellerlogo.
 

Dale_B_Cooper

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Zuspachteln mit irgendwas ist nicht Schaden technisch beseitigen. Die Fasern sind da getrennt. Keine Ahnung, ob das in der Anwendung hier tolerabel ist. Vermutlich schon? Wie so oft, wohl ein Mysterium..
 

wirdelprumpft

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Wenn der Riss durch geht würde ich die Trommel neu bauen und gut ist.
Die Trommel ist ja vermutlich eine hochpreisige Sonderfertigung.
Reparatur durch Lamellen tausch ist vermutlich genau so aufwendig.
2 Platten mit Gewindestangen auf die Trommel Spannen ggf. noch unten eine dazu damit sich ein U ergibt.
Dann wäre die Trommel gegen Verdrehen gesichert und es müsste zum Sägen gehen.
Dann neue Lamelle einleimen und dann die 2. aussägen
 

teluke

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Ich denke doch dass damit der Schaden technisch beseitigt ist.
Der Riss wird mit einem Material gefüllt welches den Riss kraftschlüssig überbrückt. Für das Hartwachs gilt das nur eingeschränkt.
Keilgezinkte Platten sind auch nur längsverleimt.
 

Ikeabana

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Bei Bankirai und anderem Tropenholz hatte ich schon nadelfeine Fraßgänge von Insekten, die so ähnlich aussehen. Dagegen spricht natürlich, dass der Riss durchgeht. Oder das Vieh hat auch die andere Seite versaut, was aber Zufall wäre. Das kam mir als erstes in den Sinn, weil der Schaden so scharfkantig ist.
 

Mathis

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Im Dorf in 'ner Stadt
Guuden,
typische Fällrisse die beim Aufschlagen der Bäume beim fällen auftreten. Gerne bei den kurzfaserigen mahgoniartigen auftreten.
Nach dem Zuschnitt auf Biegung beanspruchen.
Kenne ich genauso, habe irgendwo noch ein Stück Mahagoni aufbewahrt mit dickem Querschnitt, was komplett quer zur Faser durchgebrochen war. Zusammengesteckt konnte man den Riss fast nicht erkennen, obwohl man das Stück durch Zug in zwei Hälften auseinander ziehen kann. Sicher gibts dazu einen richtigen Namen, Fällbruch jedenfalls erzeugt keine Treffer bei einer qualifizierten Suche.
 
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