Öl aufbewahren und entsorgen

ministry

ww-robinie
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ich frag einfach mal doof nach.
warum ist es verkehrt "kontaminierte Betriebsmittel" die gereinigt wurden wieder zu verwenden?
 

hobbybohrer

ww-robinie
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Hallo,
der Begriff der Kontamination bedeutet eine Verunreinigung von Gegenständen mit radioaktiven Substanzen (Verstrahlung). Die Reinigung wird mit Dekontamination bezeichnet. So habe ich das in der ABC-Schutzausbildung bei der BW gelernt und als Stahlenschutzbeauftragter m.b.A. im Lehrgang wiederholt.
Neuerdings wird er in der Allergikerszene für jeglichen Verdacht auf Berührung von umbedenklichen mit Lebensmitteln, die Allergene enthalten können. Das gilt sogar für an sich saubere Gegenstände, die zuerst mit letzteren in Berührung waren und dann mit ersteren Kontakt haben. Damit kann ein Allergiker hervorragend seine Familie terrorisieren, oder auch die Familie seines Freundes, wo er am Frühstückstisch seinen Rauswurf provoziert. (Eigenes Erlebnis).
Wenn es gelingt verstrahlte Gegenstände wieder nutzbar zu machen, dann sollte es mit Leimöl-, Terpentin-, Alkan-, Säure-, Lauge-, etc..pp..- benetzten Gegenständen erst recht möglich sein.
Es sei denn, man glaubt nicht dran.
Richard
 

inselino

ww-robinie
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Es tut mir Leid dich hier massiv korrigieren zu müssen aber das was du schreibst ist wirklich gefährlich und falsch und du solltest überlegen, deinen Beitrag zu editieren.

Abseits davon bin ich wirklich erschrocken, dass hier jemand ein solchen Vorgehen für problemlos machbar hält. Klar kann ich meine Finger auch 1cm ans Sägeblatt halten ohne, dass was passiert, ist ja noch 1cm Abstand. Das ist eine Logik der ich nicht folgen möchte.
Daher sehe ich mich jetzt doch zu einem längeren Beitrag genötigt, der nur noch bedingt etwas mit dem Thread zutun hat aber mal Arbeitssicherheit mit Chemikalien aufgreift.

Eine Kontamination bezeichnet grundsätzlich erstmal eine Verunreinigung mit Gefahrstoffen dazu ist überhaupt keine Radioaktivität notwendig.

Auch wenn z.B. in einem Chemiewerk Natronlauge austritt die nun im chemischen Maßstab relativ ungefährlich ist, baut die Feuerwehr eine Dekontaminationsschleuse auf. Bei der deko handelt es sich auch primär um duschen, die Gefahrstoffe abspülen, im Fall von Radioaktivität geht es um radioaktiven Staub, der sich auf den Schutzanzügen absetzt. Alles das lässt sich sehr gut mechanisch entfernen um eine relativ ungefährliche Konzentration zu erreichen.
Man kann sich dazu z.B. mal die Übung der Bochumer Feuerwehr anschauen:
https://www.youtube.com/watch?v=-OKNkEh-DN0

Auch die Entsorgung von Laborabfällen unterscheidet nach "kontaminierten Betriebsmitteln" darunter fallen Handschuhe, Papiertücher o.ä. welche in Kontakt mit Chemikalien waren und "nicht-kontaminierte Betriebsmittel z.B. Verpackungen oder papier zum Abtrocknen der Hände nach dem Waschen.
Kontaminierte Betriebsmittel werden entsprechend gesammelt und entsorgt (in der Regel verbrannt) und die heißen so, ohne dass da ein bisschen Radioaktivität dran ist.

Warum sollte man die Gläser jetzt nicht zum trinken benutzen?

Jedwege Richtlinie zu Gefahrstoffen verbietet die Verwendung von Lebensmitteln auch nur in der Nähe von Gefahrstoffen. Die Reinigung eines Gefäßes reinigt nie vollständig sondern es bleiben Spuren zurück (selbst wenn ich als Chemiker Dinge reinige und glaub mir, ich verwende schon das gute Zeug). Da wir hier ja sonst sehr viel Wert auf Arbeitssicherheit legen sollte das ja eigentlich schon ausreichen ich führe das ganze aber gerne noch weiter aus.
Es lassen sich z.B. in fast allen Glasgeräten in den mal Palladium als Katalysator eingesetzt wurde auch Jahre später noch entsprechende Spuren finden. Das Zeug haftet an dem Glas und es sieht aus als sei es weg das ist es aber nicht.
Bei Krebserzeugenden Stoffen ist es nun so, dass wir nicht die Menge X aufnehmen müssen um Krebs zu bekommen (so wie man bei der Menge X an Cyankali stirbt) sondern, dass jede Aufnahme die Chance erhöht und damit ist auch eine einmalige Aufnahme gefährlich.

Abseits davon weiß niemand, was genau in diesen Reinigern rumschwimmt. Klar es gibt entsprechende Grenzwerte aber chemische Prozesse sind für solche Anwendungen nciht so präzise, dass man alle Inhaltsstoffe bis in den 0,0X % Bereich kennt.
An dieser Stelle bringe ich gerne ein Vergleich eines Laborleiters:
Man stelle sich den Badetag einer Familie in den 20er Jahren vor. Ein Waschzuber mit 200L wird vollgemacht und Mama die drei Kinder und schlussendlich der Papa, der grad aus der Fabrik kommt waschen sich darin. Das Baby der Familie hat auch nochmal ins Wasser gemacht.
In diesem Waschwasser haben wir 99,9% Wasser. Viele handelsübliche Chemikalien haben eine Reinheit von 97-98%. Kann sich jeder selber überlegen, wie viele gefährliche Verunreinigungen in den Stoffen wir tatsächlich aufgrund der Inhaltsangabe kennen.

Also zum Schluss der Apell: Bei Arbeitssicherheit mit Maschinen sind wir hier im Forum sher weit vorne und das finde ich sehr gut. Nur weil wir das Feld der Chemikalien den meisten hier vielleicht nicht so liegt sollte man auch da vorsicht walten lassen. UNd das heißt eben auch, Gefahrstoffe und Dinge, die in den Körper reinkommen (die Aufzählung lautet immer Essen, Trinken, Rauchen, Schnupfen woraufhin Leute regelmäßig denken, Naseputzen im Labor sei verboten) gehören nicht zusammen.
 

WinfriedM

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ich frag einfach mal doof nach.
warum ist es verkehrt "kontaminierte Betriebsmittel" die gereinigt wurden wieder zu verwenden?

Auch wieder gut geeignet für Missverständnisse. Willst du deinen Kaffeepott mit Lack füllen und später wieder draus trinken? Oder ein Lackgefäß reinigen, um wieder Lack einzufüllen?

Generell gilt strikte Trennung zwischen Lebensmittelgefäßen und Gefäßen in der Werkstatt. Auch wenn manche Reinigung theoretisch so gut funktioniert, dass du wieder Kaffee draus trinken kannst, gibt es genügend praktische Gründe, warum das doch zu Gefahren führt.
 

odul

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Ich hatte heute endlich mal wieder Zeit, den Tag in der Werkstatt zu verbringen. Als es schließlich ans Ölen ging, fielen mir zwei Problemchen auf:

Das Leinölfirnis habe ich vor einiger Zeit in eine durchsichtige Plastikdose gefüllt, den Schwamm zum Auftragen hatte ich in der Dose aufbewahrt. Dass das keine gute Idee war, habe ich ein paar Wochen später gemerkt, als sich der Schwamm langsam auflöste. Jetzt habe ich die Dose mittlerweile fast leer - den letzten cm kann ich aber nicht mehr verwenden, da ich sonst mehr Brösel vom Schwamm als Öl aufs Holz bekomme. Daher die Frage: Wie entsorge ich den Rest am besten? Ich kann es ja schlecht in den Abfluss kippen. Die Dose würde ich eigentlich gerne weiterverwenden.

Das zweite "Problem": Auch das Remmers Hartwachsöl habe ich (zum Teil) in eine transparente Dose gefüllt (ohne Schwamm). Diese Dose hat sich komplett zusammengezogen - als hätte ich die Luft rausgesaugt. Ist das normal? Mittlerweile ist die Dose so verformt, dass sie gar nicht mehr in ihre ursprüngliche Form zurück will. Außerdem hat sich das Wachs so abgesetzt, dass ich es gar nicht mehr verrührt bekomme. Das Öl ist etwa 2 Monate alt.

Remmers Hartwachsöl ist mir die Tage auch aufgestoßen:

https://www.woodworker.de/forum/threads/wie-lange-halten-sich-eigentlich-Öle.121302/
 
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