Ölen der Küchenarbeitsplatte

sunheart

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Hallo,
ich bin neu und freu mich hier zu sein.
Hab einige Fragen zum Thema ölen von Küchenarbeitsplatten.
Wollte gern ein Naturöl verwenden und hab jetzt das von Hermann Sachse getestet. Leider kein schönes Ergebnis. Meine Platte ist aus Akazienholz und wurde von 6 Jahren mit einem Hartöl vom Toom behandelt, das es jetzt nicht mehr gibt. Das war glänzend und wasserabweisend.
Hab ich jetzt zu wenig angeschliffen? Das Ergebnis war unregelmäßig und eine matte Stelle wurde zwar getränkt, ist aber matt geblieben. Auf unbehandeltem Holz gibt es ein seidig glänzendes Ergebnis. Aber ich möchte ungern alles komplett abschleifen.
Es sollte ein Hartöl sein, das innerhalb von 5 bis 7 Stunden trocknet und auch kein so bedenklichen Inhaltsstoffe hat.
Isoaliphate sollen noch am besten sein...? Im Gegensatz zu manchen Stoffen in Naturölen, die ökologisch gar nicht so unbedenklich sind und wo das Öl auch 12 Stunden und mehr zum trocknen braucht.
Früher hab ich mir da keine Gedanken gemacht, aber heute denk ich an die Gesundheit und die Umwelt. Wahrscheinlich zu übertrieben, aber ich möchte auch eine schöne Arbeitsplatte haben.
Schöne Grüße von Sonja :emoji_slight_smile:
 

threedots

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Hallo sunheart,

hast Du Deine Akazienplatte etwa nur partiell angeschliffen?
Hast Du Dich vorher erkundigt, ob das neue Öl ein ähnliches Oberflächenfinish ergibt wie das alte?
Hast Du eine Anleitung zum Herstellen einer geölten Oberfläche befolgt?

Bilder zur Dokumentation des "Schadensumfanges" wären sehr hilfreich. Aber eines vorweg, Dir kann geholfen werden.
 

sunheart

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Hallo Roland,
schön, dass so schnell Hilfe kommt :emoji_wink:
Ich habe mit dem Geschäftsführer von Hermann Sachse telefoniert und er meinte, dass es reicht, wenn man mit einem Schleifpad in Faserrichtung anschleift - und man kann auch partiell ölen. Wie stark es glänzt haben wir nicht besprochen, aber zumindest sollte das Ergebnis gleichmäßig sein.
Deswegen hab ich eine matte Stelle in der Platte zuerst partiell behandelt um beim 2. Auftrag die ganze Platte zu behandeln (dachte, dann wird es sicher ebenmäßig).
Anleitung hab ich die befolgt vom Ölhersteller...
Ich vermute mal, dass dieses Naturöl einfach nicht durch die Schicht vom restlichen Hartöl eindringt oder?
Hab jetzt mal ein paar Fotos hochgeladen - das 1. zeigt einen Teil der Platte wo noch ganz gut Hartöl drauf ist, nur ist es halt auch keine schöne einheitliche Fläche mehr.
Das 2. Bild zeigt den Bereich der am meisten genutzt wird - stellenweise sehr matt und man sieht unterhalb der Hälfte eine längliche Stelle die ganz matt ist. Keine Ahnung ob da mal Zitronensaft oder so zu lang drauf war. Die Stelle war zuerst blasig, bis ich sie angschliffen hab. Jetzt ist sie mit Öl vollgesaugt, aber nach wie vor matt...
Auf dem 3. Foto sieht man die Stelle noch in Nahaufnahme.
 

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sunheart

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Und hier noch 2 Bilder:
Das 1. zeigt die Probeölung mit Sachseöl an einem Stück unbehandeltem Holz. Zwar ebenmäßig aber wenig glänzend und das 2. Bild zeigt den Problembereich an der Spüle als Beweis, dass ich wirklich dringend was wasserabweisendes brauche :emoji_grin:
 

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threedots

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Hallo Sonja,

ok, schau'n wir mal. Auf dem dritten Foto ist zu erkennen, dass das aufgetragene Öl vollständig vom Holz aufgenommen wurde, also das Holz eben noch nicht vollgesogen ist! Hier kannst Du einfach einen weiteren Auftrag vornehmen und ein paar Minuten warten. Zeigen sich nochmals matte Stellen, wieder etwas Öl auftragen und erneut ein paar Minuten warten. Das wiederholst Du, bis ein glänzender Film auf der behandelten Fläche stehen bleibt. Dann hast Du den Sättigungspunkt des Holzes erreicht. Der nun glänzende Überstand wird abgenommen und Du hast eine seidenmatt glänzende Oberfläche, die sehr flott auftrocknet.

Da Du aber schon angedeutet hast, dass die restliche Platte auch nicht mehr soo schön ist, würde ich an Deiner Stelle die ganze Platte nochmals abschleifen und, wie zuvor beschrieben, neu ölen. Dann hast Du ein einheitliches Erscheinungsbild. Dabei kannst Du auch die schon verfärbten Stellen im Bereich der Spüle und des Wasserhahns angehen.
 

WinfriedM

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IMG_0001 zeigt ganz deutlich, dass da vorher etwas Schichtbildendes drauf war. Auch der Glanz auf den anderen Bildern spricht dafür. Die Schicht ist partiell abgetragen, aber dein neues Öl ist kein schichtbildendes Öl.

Es bleibt also nur, die ganze Platte so zu scheifen, dass die ganze Schicht entfernt wird, oder gut anzuschleifen, vor allem, die Übergänge, wo die alte Schicht teilweise weg ist, um dann wieder schichtbildend zu arbeiten. Ob das aber funktioniert, ist aufgrund eines Produktes, was es jetzt nicht mehr gibt, zweifelhaft. Ein schichtbildendes mattes Öl wäre Osmo Topoil.
 

sunheart

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Ich hatte die Hoffnung, dass ich nicht viel schleifen muss und mit einem Naturöl hinkomme. Schichtbildend okay - aber von Osmo bin ich nicht 100% überzeugt (hab das Hartwachsöl auf den Holzböden) und ich hab gehört: einmal Osmo - immer Osmo. Sprich, man kann dann nichts anderes mehr benutzen.
Außerdem darf es ruhig etwas glänzen.
Muss ich immer alles abschleifen, auch wenn ich wieder was schichtbildendes verwende? Da muss ich am Abend ran, weil ich nur über Nacht die Möglichkeit habe, das Ganze trocknen zu lassen.
Und was ist gesundheitlich nicht so bedenklich von den Lösemitteln? (im getrockneten Zustand sind ja fast alle unbenklich).
Bin mittlerweile genervt, weil ich meine Platte ja (da wo die rauhe Stelle auch ist) angeschliffen hab und das mit dem Sachsöl nicht so hinhaut. Platte soll ja innerhalb einer Nacht getrocknet sein und vorher nicht zuviel Aufwand machen, dass ich nicht den halben Abend dran steh und öl und schleif und polier....:confused:
 

WinfriedM

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Ich würds so machen: Mach erstmal ein Musterholz mit dem Sachse Öl. Da siehst du dann das otpimale Ergebnis. Wenn dir das zusagt, dann schleif deine Platte erstmal ordentlich und trage es dann dort auf.

Ist ja nun auch nicht so viel Aufwand. Mit passenden Maschinen ist das in 2-3 Stunden erledigt.

Und dann würde ich einmal im Jahr nachölen, regelmäßige Wartung ist da besser und weniger aufwändig.
 

threedots

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Hallo Sonja,

Winfried hat mit seinem Hinweis auf das schichtbildende Öl, mit dem Deine Platte ursprünglich behandelt wurde, vollkommen Recht.

Mach Dir mal wegen der Lösungsmittel keine Gedanken mehr. Sorge für eine gute Belüftung während der Verarbeitung und der Trockenphase und gut ists.

Und führe den Test mit dem Sachse Öl fort und mach noch ein zwei Ölaufträge, wie zuvor bereits von mir beschrieben. Zur Verstärkung des Seidenmatt-Glanzes kannst Du den nächsten Auftrag noch mit einem grünen Schleifpad einschleifen. Reicht Dir der resultierende Glanzgrad aus, dann arbeite Deine Platte mit dem Sachse Öl auf, beginnend mit dem Runterschleifen des alten Öls. Die weiteren Schritte dann wie beschrieben. Für die Pflege gehts Du dann alle zwei bis drei Monate mal mit einem leicht ölgetränkten Lappen über die trockene Platte.

Ansonsten folge Winfrieds Vorschlag. Alte Ölschicht runterschleifen und ein schichtbildendes Öl auftragen. Die schichtbildenden Öle, die ich kenne, haben aber deutlich längere Trocknungszeiten als 5 - 7 Stunden.
 

ministry

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Also ein Öl was mal fix über nacht trocknet und weiter gehts, klingt für mich nach einem Lack ^^
nicht böse gemeint, aber vielleicht wäre ein Neuaufbau in der Hinsicht sinnvoller
 

sunheart

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Jetzt habts ihr mich komplett verwirrt :eek:
Ob das ein LAck war? keine Ahnung. Ich weiß noch das Holzöl für Arbeitsplatten drauf stand. Musste es nur auftragen und ins Bett gehen - am nächsten Morgen war es fast so glänzend wie am Abend als es nass war...
Hat jetzt auch Jahre gehalten, was ein normales Öl sicher nicht macht.
Das Testholz ist in meinem Kommentar nach dem Beitrag das 1. Foto. Da hab ich mit 2 Aufträgen Sachseöl getestet auf der rohen Akazie. Ist mir aber so zu matt.
Und wenn ich euch jetzt richtig verstanden hab, sollte ich in jedem Fall noch mehr abschleifen, weil sonst kein Öl gleichmäßig einziehen kann?
Hab nur nen Dreieckschleifer - geht der?
Und wenn ich sowas nehme? Trocknet in 5-7 Stunden...
https://www.biopin-shop.de/Wohnen/Arbeitsplatten-Hartoel::28.html?MODsid=d1gfigpiug60vl90ahjoqkfgr6
Liest sich nicht so kompliziert.
:confused:
 

frankundfrei

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Ohne das Abschleifen von dem Altöl wird es nicht gehen. Dein ursprünglich verwendetes Öl muss eine Alkydharzverbindung haben. Nur damit ist für mich der Glanz und die partiellen Abnützungen im Nahfoto erklärbar.

Wenn Du wieder Glanz haben willst, dann brauchst Du eine haltbare Schicht auf der Oberfläche. Schnell trocknend geht das mit Alkydharzverbindungen und entsprechenden Trocknern / Lösemittel - was eben Richtung Lack geht.

Bei Naturölen mit Naturharzen braucht es Geduld. So benötigt unser glänzendes Finish-Öl bei schichtbildenden Auftrag schon mal 48 Stunden und länger (je nach Bedingungen) bis es staubtrocken ist.

Wenn Du aber erwartest, dass Du nach 7 Stunden wieder spülen kannst, dann wird Dir es selbst bei Ölen mit Kunstharzen Probleme geben. So denke ich, dass es gut ist, wenn Du über das Testen erst mal die Erfahrung machst, was geht und was nicht.

Der Dreiecksschleifer ist nicht sehr optimal für das Abschleifen auf der Fläche. Vielleicht findest Du noch einen Holzwurm in Deiner Bekanntschaft, der Dir einen ordentlichen Exzenterschleifer leihen kann. Im abgenutzten Bereich braucht es schon einen gründlichen Schliff, wenn am Ende alles wieder gleichmäßig glänzen soll.

Den Anspruch an Glanz auf einer Arbeitsplatte stelle ich mal in Frage. Jede mechanische Beanspruchung verletzt diese Glanzschicht und entsprechend sehen dann die Unterschiede zwischen Arbeitsbereich und Abstellbereich aus. Deshalb würde ich weniger (glänzende) Schicht wählen und lieber eine ordentlich Grundölung anstreben und diese pflegen. Dafür taugt das gekaufte Öl sicherlich.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de
 

threedots

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Hallo Sonja,

dann schau mal bei ebay nach. Dort wird das von Dir ursprünglich verwendete hartöl noch angeboten. Dann brauchst Du nicht mit verschiedenen anderen Ölen experimentieren, ob der erzielbare Glanzgrad passt.

Ansonsten hat Mathias Recht, dass ein belastbarer Lack die bessere Wahl wäre.
 
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