10-20 mm Holzplatte biegen - Stabilität?

June

ww-pappel
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Hi,

und zwar geht es um eine Projektarbeit im Studium.
Dafür würde ich gerne eine Holzplatte (180cm x 15cm x 1,5 cm) an bestimmten Punkten um ein Rohr biegen. (siehe foto) Hoffe einigermaßen verständlich...

Jetzt stehe ich vor dem praktischen Teil das evtl in 1:2 umzusetzen.
Das weitaus größere Fragezeichen hab ich bei der Fertigung.
Wie groß ist der (Kosten-)Aufwand im Vergleich dazu das aus Metall zu machen oder aus Kunststoff?

Das Teil müsste später schon ca. 10 kg - max 15 kg belastung aushalten.
Ist das überhaupt realistisch.
Inwiefern wirkt sich die Biegung an der unteren Stelle auf die Stabilität aus?

Wäre um Antworten sehr dankbar. Mir fehlt da einfach die praktische Erfahrung.
Danke :emoji_slight_smile:,
Julia
 

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gleiter

ww-robinie
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Hi!

Es gibt Biegesperrholz, 5 resp. 8 mm stark. Das 5er läßt sich bis Radius 50 mm biegen, das 8er bis 100 mm.

Zwei oder mehr Lagen miteinander verleimt halten den Radius und sollten eigentlich auch die Belastung halten - diese Aussage allerdings mit Vorbehalt, ich bin kein Statiker.

Plattengröße 1870 x 3100 mm, EUR 20,- resp. EUR 32,- incl. / m² hier in A.

Gruß, André.
 

June

ww-pappel
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hey,
danke für die infos! die 8 mm klingen bzgl Modellbau ganz vielversprechend!
Weisst du evtl auch wie das fertigungstechnisch aussieht. Ich denke an ca 100 Stck.
Wie stark gehen die Produktionskosten von zb einem gebogenen Stahlblechteil weg?
Wie weit ist das Biegeverfahren für die "Massenproduktion" tauglich?
Ich versuche einzuschätzen ob der Aufwand mit dem Holz biegen sich lohnt!

Danke, grüße ju
 

gleiter

ww-robinie
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Hallo Julia!

Mit der 8er Platte kannst Du keinen Radius 50 bekommen, das geht nur mit der 5er Platte.

Zu Deinen weiteren Fragen kann ich leider gar nichts sagen, 100 Stück sind schon recht viel, und auch mit fertigen Schablonen subsumieren sich mit Rüst- und Leimabbindezeit die Stunden zu Tagen und Wochen...

...ich schätze mal: Schablonenfertigung ein ganzer Tag. 300 Streifen à 5 mm zuschneiden nochmal ein Tag. Verleimung vorbereiten und ausführen eine Halbe Stunde. Abbindezeit mindestens eine Stunde. Immer für ein Stück. Und jede Menge Schraubzwingen sind auch von Nöten....

...dies basierend auf den Kapazitäten meiner Werkstatt die für Massenproduktion nicht ausgelegt ist.

Vielleicht gibt es da viel einfachere Techniken, die sind mir aber nicht bekannt.

Gruß, André.
 

June

ww-pappel
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Okay danke soweit!
Lässt sich das dann machen ohne speziell dafür vorgesehene Arbeitsräume?
Eine Werkstatt steht mir zur Verfügung inklusive gängiger Arbeitsmaschinen.
Aber nun mal keine Dampfkammer (? ->hier im Forum aufgeschnappt) oder ähnliches.
grüße!
 

dascello

ww-robinie
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Ich weiß, dass im modernen Orgelbau mit Hilfe von Luftdruckkissen Kurven laminiert werden.
Man braucht eine Negativform in einer geschlossenen Kammer. Dann kommen die zu laminierenden Lagen Furnier (gesperrt, also immer zu 90°) rein, dann ein noch leeres Luftkissen . Zumachen und Kompressor an.

Bei hundert Stück kann das lohnen. Und laminiertes Furnier kann man in JEDEM Radius biegen und es springt dann auch nicht auf.

Aber wo so eine Vorrichtung steht (ausser bei Kleis in Bonn), das weiß ich nicht.


Gruß


Michael
 

garfilius

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Das Furnier lamelliert und gebogen zusammenkleben funktioniert auch ohne Preßluftkissen mit ganz vielen Schraubzwingen und Epoxydharzkleber, nennt sich formverleimen. Der Zeitaufwand wird aber ähnlich wie oben von Andre beschrieben, wenn Messerfurnier 2,5 mm eingesetzt wird. Das macht aber keinen 50 mm Radius mit. Und bei dünneren Furnierlagen steigt der Zeitaufwand.

Kann der Biegeradius nicht größer und dem Material Holz angepaßter gewählt werden?

Gruß
Gero
 
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