2 Probleme mit Berliner Altbautürgriffen

Docoylinder

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Hi Leute,

ich wohne seit kurzem in einer Berliner Altbauwohnung und habe zwei Probleme mit den Türen:

Problem 1. Hier handelt es sich um eine Flügeltür zwischen zwei Zimmern, die von einer Seite zugemauert wurde und also nur noch von der anderen Seite, die man auf dem 1. Foto sieht, zugänglich ist. Aktuell ist kein Türgriff dran. Ich habe zwar einen (siehe 3. Foto), doch ich weiß nicht, wie ich den befestigen soll. Es fehlt ein viereckiger Bolzen, wo ich ihn draufstecken könnte (siehe 2. Foto).

Problem 2. Bei einigen Türen haben die Türgriffe zu viel Spiel (siehe 5. Foto) auf dem durch die Tür gehenden "Verbindungsbolzen", so dass, zieht man die Tür auf, der Türgriff erst einmal ein Stück "wandert" und dann lautstark anschlägt, bevor sich die Tür in Bewegung setzt. Leider kann man die Griffe, so wie bei modernen Türen, nicht mit einer Madenschraube fixieren. Stattdessen gibt es auf der einen Seite einen dünnen, nach unten hängenden Drahtstift (siehe 4. Foto).

Wer kann mir Tipps geben?

Vielen Dank Euch! Und viele Grüße Oliver
 

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yoghurt

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Hallo Oliver,
willkommen in meiner Welt... :emoji_grin:

Problem 1: Man bekommt diese Vierkantstifte in verschiedenen Längen und Durchmessern bei Baubeschlag Krebs oder auch Possling. Damit könntest Du Deinen Drücker (Türgriff) zumindest aufstecken. Daran ziehen wird wohl keiner....

Problem 2: Der Drahtstift ist die Fixierung des Drückers auf dem Vierkant. Du kannst in diesem Falle nur den Drahtstift ziehen, den Drücker soweit aufschieben, dass er passt (evtl. den Vierkant einkürzen) dann mit dem Durchmesser des Drahtstiftes durch den Vierkant bohren und den Drahtstift wieder einschlagen. Das ist kein Spaß, aber machbar. Es gibt anstelle dieses Drahtstiftes auch spezielle Aluminium oder Messingstifte, die sind weicher und verformen sich dann so, dass das ganze gut passt. Zum lösen braucht man in diesem Fall einen Splintentreiber bzw. Durchschlag (kein Nudelsieb!)
 

Hamburger Jung

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Für Problem1 kannst Du auch einen Patentwechselstift nehmen. Den kannst Du auch befestigen wenn Du nur einseitig die Bohrung für die Drückernuß hast bzw. wenn die nur an eine Türseite rankommst.
 

yoghurt

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Für Problem1 kannst Du auch einen Patentwechselstift nehmen. Den kannst Du auch befestigen wenn Du nur einseitig die Bohrung für die Drückernuß hast bzw. wenn die nur an eine Türseite rankommst.

Hallo Hamburger Jung,
vielen Dank für den "Patentwechselstift" - kannte ich noch nicht!
 

uli2003

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Wechselstifte sind in fast jeder Haustür verbaut. Gibt's in Berlin keine?

Zu Problem 2:
Ist im Vierkant keine Schraube? Hast du den Drücker mal abgezogen?
Mit der Schraube stellt man dann die Länge ein, wo der (idealerweise konische)
Drückerstift dann hinter greift.

Grüße
Uli
 

Hamburger Jung

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Hallo Uli,
Da ich selbst mal fast 2 Jahre in Berlin gelebt und getischlert habe, Maße ich mir mal an hier zu Antworten.
Bei den sehr großen Hauseingangsttüren waren damals meist Drücker / Drücker verbaut.
Bei den Wohnungseinganstüren wahren zwar Wechselschößer eingebaut, aber die Türen wurden beidseitig gebohrt und ein Wechselstift mit Platte verbaut. Außen wurde dann ein Messingschild aufgesetzt. Mit Ümrüstung auf Pz wurde dann ein Wechselstift mit Gewinde verbaut.
Der Patentwechselstift war damals in der Berliner sowie in der Hamburger Region eher nicht anzutreffen. IdR waren die Türen beidseitig gebohrt.

Zu 2.) Bei den Altbautüren gab es keinen Dorn mit Einstellschraube. Auch da unterscheidet die Berliner und die Hamburger Bauweise nicht. Es wurde so gut wie immer ( mit einigen Ausnahmen ) einfach der Drücke und der Dorn durchbohrt und ein Splint eingetrieben.
Die Drücker mit Einstellschraube kenne ich erst bei Drückergarnituren späterer Herstellungsjahre.

Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen das es keine allgemeingültigen Aussagen sind, sondern meine Erfahrung wiederspiegeln.
 

uli2003

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So ähnlich ist es hier auch.
Wohnungsabschlusstüren erst mit Platte, dann kamen die Wechselgarnituren mit Gewinde.
Dennoch kenne ich die (meist geteilten) Wechselstifte schon von vor meiner Ausbildung.

Einstellschrauben habe ich auch schon bei sehr alten Drückern gefunden - daher wäre das hier
auch möglich.
Denn: Ich sehe da so etwa 1cm Spiel, das passiert bei durchgebohrten Vierkantstiften niemals.
Es sei denn es wurde mal getauscht oder ausgewechselt.

Grüße
Uli
 

Hamburger Jung

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Hallo Uli,
wie schon geschrieben, ich kenne die Einstellschrauben bei den alten Garnituren nicht.
Das muß aber nichts heißen, da es zum ersten ja regionale Unterschiede gibt und zum zweiten kenne ich natürlich bei weitem nicht alles.
Sicherlich hast Du aber recht, das ca. 1 cm Abstand nicht passt. Daher müssen entweder vom Maler oder sonst irgend einem die Drücker vertauscht worden sein oder es wurde mal aus irgend einem Grund umgebohrt.
 

yoghurt

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Hallo Oliver,
Du siehst, wir wollen es genauer wissen! Bitte zieh den Drahtstift und mach uns ein Foto des darunter befindlichen Vierkants! :emoji_slight_smile:
 

Docoylinder

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Hi Leute,

vielen Dank für die zahlreichen Beiträge! Ich freue mich, dass ich einen interessanten Austausch angeregt habe. :emoji_slight_smile:

Zu Problem 1. Ich habe mir jetzt bei Ebay einen abgesetzten 8mm/10mm Vierkantstift (das Wort habe ich gebraucht) gekauft. Mir ist nämlich aufgefallen, dass mein Drücker (ihr seht, ich lerne) 8mm Innenkantenlänge hat, während die Aufnahme im Schloss 10mm hat.

Zu Problem 2. Hier würde ich gerne den Ansatz von Yoghurt aus s/deinem 1. Post probieren, nur bekomme ich den Drahtstift nicht heraus. Sowohl dolles Ziehen mit der Rohrzange als auch halbwegs heftiges Hämmern von oben (mit einer Schraube als Kraftmittler zwischen Hammer und Stift) konnten ihn nicht bewegen. Woran könnte das liegen?

Viele Grüße Oliver
 

yoghurt

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Hallo Oliver,
sorry, habe nicht daran gedacht es zu erwähnen: Die Stifte sollten konisch sein und sind von oben eingeschlagen. Entweder von oben ziehen oder von unten mit einem Durchschlag arbeiten.
 

Docoylinder

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Hi Yoghurt,

aber mein Stift hängt doch unten heraus, also du meinst wahrscheinlich "entweder von unten ziehen oder von oben mit einem Durchschlag arbeiten", richtig?

Danke!
 

ChristophW

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Der Stift wird oben dicker wenn er oben nicht rausschaut ist natürlich nix mit ziehen also dann erst von unten ausschlagen und dann von oben ziehen.
 

Docoylinder

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so Leute, ich habe den Stift nun von unten nach oben rausgeschlagen. Dann habe ich noch einmal nachgemessen, wie groß das Spiel eigentlich ist: 2mm. Problem: die Bohrung für den Stift hat bereits einen Durchmesser von 3mm, d. h., die minimale Versetzung des Lochs liegt bei knapp über 3mm. Mit anderen Worten: Würde ich nun ein neues Loch auf dem Vierkantstift bohren, dann wäre es mindestens 3mm weiter innen als das alte und der Griff würde wahrscheinlich nicht mehr draufpassen. Oder übersehe ich etwas?
 

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yoghurt

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Hallo,
schieb den Drücker auf und bohr durch den Drücker den Vierkant. Passt dann automatisch.
 

uli2003

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3mm Schraube reinschlagen und bündig feilen. Dann neubohren.

Grüße
Uli
 

Hamburger Jung

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Alternativ von 2 Kunststoff Gleitlagern für Drückergarnituren den Bund abschneiden und auf das Lochteil und Stiftteil aufstecken. Sollte passen. Die Teile gibt es auch in messingfarben.
 
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