6-Eck Gehrungen für Hornlautsprecher; wie passt es bündig?

Dido55

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Ahoi erfahrene Woodworker,

ich habe ein Projekt vor mir. Es geht um einen Hornlautsprecher, der sechseckig ist (siehe Bild). Wenn man sich das Bild anschaut, hat das Horn 3 Segmente a 6 Flächen. Bedeutet wir haben insgesamt 18 Trapeze, die jeweils auf Gehrung gesägt werden müssen Betrachtet man das mittlere Segment, sind es sogar 4 Gehrungen pro Trapez.

Ich habe hierfür eine Bosch Professional Tischkreissäge gekauft.

https://www.facebook.com/RealHornsSoundSystem/photos/a.1452799804947391/3415320252028660/?type=3




Nun ist für mich die spannende Frage, wie man 18 Trapeze so gesägt bekommt, dass die wie auf den Fotos zu sehen scheinbar komplett lückenlos aneinander passen.

Klar ist mir, dass man Gehrungen und Winkel, die gleich sind (die des regelmäßigen Sechs-Ecks & die Schenkel der Trapeze der jeweiligen Segmente) mit der selben Einstellung sägt. Jetzt kommt aber mein mathematischer Sinn, der sagt; wenn man insgesamt was bei 54 Gehrungen sägt & überall auch nur 0,05 Grad daneben liegt, dann summiert sich das auf & beim Zusammensetzen & verleimen passts irgendwo dann nicht mehr.

Macht man dann erstmal 5 der sechs ecken, schleift bündig & passt dann das 6. ein?

Wie gehe ich am besten Schritt für Schritt vor?

Gibt es Tricks, mit denen man im Nachgang alles schön bündig bekommt? Was muss vorher dafür gegeben sein, damit das geht?


Lieben Dank,
 
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Kunstbohrer

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Da würde ich ganz stark behaupten das du da keine Freude haben wirst mit deiner Bosch GTS 10.

Wir hatten mal ein ähnliches Projekt, da hatten wir mit den Toleranzen einer T75 zu kämpfen das perfekt hin zu bekommen.
Die Schlittenlänge war nötig um alle Schablonen gleichzeitig auf zu spannen. Wenn was nicht gepasst hat, hätte man ja sonst alles nachrichten müssen. Die dabei entstehenden Toleranzen wären dann größer als die Abweichungen die wir korrigiert haben.
 

Dido55

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Die Zeichnungen habe ich, zwar nicht mit CAD, aber alle Gehrungen & Maße bekannt.

2. Möglichkeit: Statt der einzelnen Trapeze einfach 3 "Ringe" herzustellen & dann mit Biegesperrholz zu verkleiden? Angelehnt an dieser Variante?:

https://www.wir-sind-neuoetting.de/index.php/realhorns

Wie würdet ihr denn vorgehen; das wäre für mich hilfreich zu wissen.

Danke
 
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Dido55

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Im noch schlimmeren Fall hat er die GTS 635-216.

Die hab ich auch und mich soweit damit arrangiert. Solche Sachen würde ich mit dieser Säge aber nicht angehen.
Es wäre hilfreich, wenn du einen Tipp geben könntest. Allein die Info "ich würde das mit der Säge nicht angehen" hilft mir leider überhaupt nicht weiter.
 

Kunstbohrer

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Das ist aber ein gut gemeinter Tipp. Du verbrauchst dann viel Material für ein Ergebnis das du vlt. nicht im Wohnzimmer stehen haben willst.

Aus MDF und dann spachteln und Lackieren könnte mit super viel aufwand vielleicht irgendwie gehen.
 

Dido55

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Danke! Und was sagst du zu der Idee anstatt der Gehrungen 3 "Ringe" als quasi Unterkonstruktion herzustellen und dann von außen & innen mit Biegesperrholz zu arbeiten? Da könnte man beim Biegesperrholz komplett auf Gehrungen Verzichten & auf Stoß arbeiten, dann bündig schleifen.. Ist das eher wahrscheinlich, dass das erfolgreich wird?

Angelehnt an dieser Idee:

https://darklanternforowen.wordpress.com/wp-content/uploads/2015/11/dsc00960.jpg
 

pb57

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Frage eines Zaungastes: Wie bekommt man die einzelnen Trapeze (selbst wenn man die Ringlösung wählt) vernünftig verleimt? Braucht man Schablonen, damit die Zwingen ordentlich Druck auf die Leimung ausüben können, oder müßte man alle sechs Trapeze eines Rings auf einmal verleimen, mit Abstützung durch entsprechend große Sechsecke an den beiden Öffnungen und dann mit Spanngurten Druck aufbringen?
 

Kunstbohrer

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Dazu müsstest du ja das Biegesperrholz zweidimensional verformen sprich innen Stauchen. Das wird nicht funktionieren.

So wie auf dem Foto müsste sich ja die Gehrung über die Länge der Fuge ständig ändern. Vielleicht würde die Methode + Spachtelmasse reichen um eine Negativform zu machen. Dann mit GFK belegen. Das wäre dann auch ein typisches Material für solche Konstruktionen.
 

Kunstbohrer

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Verleimen kann man das mit Tesa. Das ist kein Problem.
Alternativ bei Materialstärken die es zulassen könnte man auch Tenso Verwenden.
 
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pb57

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Danke vielmals, kunstbohrer!
Wie so oft im Leben: alles eine Frage der Technik :emoji_wink:
 

Kunstbohrer

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Ja Tesa hält die Welt zusammen.
Ohne Tesa gäbs bei uns viel weniger Gehrungen in der Werkstatt. Aber so ist es Praktisch. Da braucht man keine Zwingen, geht schnell, sieht gut aus...
 

magmog

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Es wäre hilfreich, wenn du einen Tipp geben könntest. Allein die Info "ich würde das mit der Säge nicht angehen" hilft mir leider überhaupt nicht weiter.


soll er etwa schreiben „das geht" wenn bereits Profis mit viel Erfahrung und
Maschinen im gut 5-stelligen Bereich an die Grenzen der Machbarkeit stoßen?
 

Dido55

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soll er etwa schreiben „das geht" wenn bereits Profis mit viel Erfahrung und
Maschinen im gut 5-stelligen Bereich an die Grenzen der Machbarkeit stoßen?

Ein Hinweis, wie und womit man das realisiert bekäme, wäre schon genug :emoji_slight_smile:

Zurück zu den Trapezen: Wie denkt ihr hat der Herr das auf dem Foto hinbekommen?
 

Kunstbohrer

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Ja, wir waren mehrere Schreinermeister die mit relativ wenig Zeitdruck alles mögliche versucht haben um so eine ähnliche Konstruktion Verkaufsfähig zu bauen.

Wenn danach deckend Lackiert worden wäre, wäre es natürlich deutlich einfacher.

Btw. Die verfügbare 5 Achs CNC hatte da tatsächlich mehr Abweichungen in der Wiederholgenauigkeit als die Lösung mit der Säge.
Für Deckend lackierte Sachen wär es natürlich kein Problem gewesen.

Man kann auf dem Foto ja nicht erkennen wir gut die Leimfugen sind.
 

Hoosier

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Mit Geduld und den passenden Vorrichtungen kriegt man das auch auf der Bosch hin - natürlich ist der Zeitaufwand und die Anzahl der Versuche und Proben hoch.

Lass Dich nicht entmutigen!

Die genauen Winkel wirst Du nur über Versuche hinbekommen.
 

BurkhardJ

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Hallo,

nachdem ich schon länger mitlese und vom Forum in vielen Fällen profitiert habe, kann ich vielleicht ein wenig zurückgeben.

Mir haben der Beitrag "Making splayed miter joints" (https://woodgears.ca/miter/) und das Video "57 Sechseck - Trichterzinken - Schale (https://www.youtube.com/watch?v=YIZsWvOGXuY) bei einer ähnlichen, aber weniger komplexen Aufgabenstellung weitergeholfen. In dem ersten Beitrag werden auch die genauen Winkel in einer Tabelle zusammengestellt.

Bei meinen Umsetzungsversuchen waren vor allem zwei Dinge nützlich: Ein sehr gutes, scharfes Sägeblatt und der Bau einer Schablone/Lehre für den Gehrungsschnitt.

Kurz zu meiner Person: Ich heiße Burkhard, bin seit vielen Jahren "Holz-Amateur", wohne im östlichen Niederbayern und stelle gerne Möbel aus Massivholz her.

Beste Grüße

Burkhard
 

Kunstbohrer

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Naja gut wenn ich will, viel Zeit, Übung und Material habe dann kommt man auch mit einer Japansäge irgendwann zu einem Ergebnis.

Aber geölte oder lackierte, Furnierte Platten derart Komplex auf Gehrung zu schneiden würde ich mir als Schreinermeister nicht mit einer Bosch xy zutrauen. Zumal es ja Wiederholgenau sein muss falls man feststellt das man den Winkel nochmal nachschneiden muss.
 

FredT

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Vorschneiden mit der Säge und dann in einer Hobellade nachstoßen, bis Maß und Winkel stimmig sind.

Alternativ könnte man gewiss auch stattdessen nachfräsen auf Frästisch, natürlich in einer Vorrichtung, die auch nachstellbar ist
 

carsten

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Hallo

als erstes braucht es eine Zeichnung 3D oder als Abwicklung zum Messen der Winkel oder eine Berechung.
Dann braucht es Material das sauber in der Dicke kalibriert ist. Eine Säge die ,x sowohl in Grad als auch mm einstellbar ist.
Absolut verwindungssteife Führungen und Anschläge bzw Schablonen. Das 3 bis eher 5 fache an Material.
Selbst mit einer 5 Achs CNC wird man Schablonen brauchen und mehrere Testdurchläufe.
 

Kerstenk

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Möglich, eine Frage der Größe des Objektes und eine Fks ist zwingend notwendig.
Verleimung mit Klebeband.
Dazu einen genauen Winkelmesser, denn Summenfehler bei solchen Teilen sind ein großes Problem. Meine Ringe aus 11 Segmenten, haben mich das gelehrt, der noch so kleine Fehler zeigt sich am Ende richtig übel beim Verleimen. Hat lange gedauert und viel Aufwand gekostet, bis ich es in den Griff bekommen habe.

Und wirtschaftlich geht das nur mit Cnc.
aber nur bei Serienfertigung, Einzelstücke sind da viel aufwendiger und hier handelt es sich ja um ein solches.
 
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