Abrichte + Dickenhobel für feine Leisten

Zuarbeiter

ww-pappel
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Hallo,

zur gelgentlichen Herstellung von Bilderrahmenleisten suche ich einen (kombinierten?) Dickenhobel/Abrichter mit einem hervorragenden Hobelbild.

Das gute Stück sollte:
- 400V haben
- langlebig sein (gerne gebraucht; auf keinen Fall wackelig)
- präzise
- leidlich kompakt sein (schon stationär aber nicht so'n UR-alt VollGußSaurier :emoji_wink:
- Messer rel. einfach wechselbar sein

Ich habe natürlich schon unter den gebrauchten Elektra Beckum, Metabo und Mafell gesucht, aber ich steige noch nicht komplett durch. Nicht zuletzt, weil es hier bei 15x65mm-Leisten nicht um Hobelbreite/Leistung sondern ein besonders feines Ergebnis geht.

Hat jemand von Euch einen Tipp für mich?

Grüße aus dem sonnigen Norden
Ole
 

Glismann

ww-robinie
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Ein feines Ergebniss hat weinger mit der Maschine selbst ( Baumarktware ausgenommen )
als mit scharfen Hobelmessern und entsprechender Vorschubgeschwindigkeit zu tun.
 

Zuarbeiter

ww-pappel
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Anzahl, Art und Qualität der Messer

Hallo Glismann,

vielen Dank für die prompte Antwort.

In welcher Maschine kann ich denn richtig gute Messer einsetzen/nutzen?
Haben die verschiedenen Maschinen auch unterschiedliche Einzugsgeschindigkeiten beim Dickenhobel?
Gibt es unterschiedliche Einzugswalzen (z.B. Metall oder Gummi)? Was ist für Hözer wie Ahorn oder Linde besser?
Nutzen die Metabos und Elektra Beckum alle 2 Messer, oder gibt es da auch welche mit 4?
An welche der AHDs oder HCs kann ich einen Vorschubapperat montieren?
 

Jörg1968

ww-pappel
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Adh

Hallo Zuarbeiter

Ich hatte eine ADH von Metabo. War nicht schlecht, aber immer noch Hobbybereich. Sie hat mich auf Dauer nicht glücklich gemacht. Ich habe mir dann einen von Dir genannten Dino gekauft. Das lag aber auch an den zu verarbeitenden Längen. Die Abrichttische waren mir zu kurz und zu fummelig einzustellen. Außerdem finde ich es zweifelhaft, wenn man Alutische mit Edelstahlblechen beklebt. Das färbt zwar nicht, ergibt aber auch einen Bimetalleffekt bei Temperaturschwankungen. Das betrifft vor allen Dingen die Garagenfraktion unter uns.
Eine andere Liga habe ich bei einem Freund gesehen. Der hatte sich eine alte Mafell ADH zugelegt. Also die war schon nicht schlecht. Die Tische sind deutlich einfacher zu justieren, die Welle hat einen großen Durchmesser und richtig Drehzahl (ich glaube mich so an 8.000U/min zu erinnern - die Metabo hat so 6.000U/min) und sie hat einen leicht ziehenden Schnitt durch eine um ein paar Grad schräg verbaute Welle. Letzteres fand ich besonders pfiffig und in der Klasse sicher einmalig. Ich habe sie ihm justiert und war vom Probehobeln sehr angetan. Ich weiß allerdings nicht so genau die Historie bei Mafell. Meines Wissens gab es da mal einen Modelwechsel und der Nachfolger war auch bei Bosch erhältlich. Da sollen sich mal die Mafelluser äußern.

Zu den Messern. Ich nutze nach wie vor Streifenmesser. Viel wichtiger als das Material ist der Schliff und die Pflege. Sauber geschliffene und vor allen Dingen abgezogene Messer sind deutlich schärfer als Hartmetall. Das hängt mit der Gefügestruktur zusammen und hat nichts mit dem Schärfdienst zu tun. Hartmetallmesser halten natürlich länger und sind bei schwierigen Werkstoffen besser. Du solltets also nicht nach richtig guten Messern, sondern nach einem guten Schleifdienst in Deiner Gegend fragen. Die vertreiben in aller Regel auch Messer.

Schau nicht nur nach Vorschubgeschwindigkeiten. Der Zusammenhang aus Wellendurchmesser und Drehzahl ergibt die Schnittgeschwindigkeit! Die ist eigentlich wichtiger.

Die Walzen gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Die Einzugswalze vor der Hobelwelle ist eigentlich immer in Stahl gefertigt. Gekordelt, gerändelt oder besser Schrägverzahnt für eine kontinuierliche Zuführung. Die Auszugswalze ist gummiert oder als glatte Stahlwalze ausgeführt. Ich habe mit beiden gute Erfahrungen gemacht. Wichtig ist vor allen Dingen eine gute Absaugung. Sonst markieren sich alle Späne, da sie wieder von der Walze auf die gehobelte Fläche gedrückt werden.

Vorschubapparate habe ich bisher nur in Eigenbau montiert gesehen. Das macht auch nur bei großen Querschnitten Sinn. Dünnere Stücke führt man besser von Hand mit wenig Druck nach unten um sie nicht zu verformen.

Ich habe bisher ein paar Maschinen im Freundeskreis justiert und wiederbelebt. Eigentlich macht man dabei immer wieder die Erfahrung, daß ein perfektes Hobelergebnis nicht nur mit dem Holz oder den Messern zu tun hat. Genauso wichtig ist eine sorgsam einjustierte Maschine. Vorraussetzung ist natürlich eine solide Konstruktion. Eine gut eingestellte Maschine hat einen kaum spürbaren Hobelschlag beim Dickenhobeln! Ich schneide meine Zuschnitte mittlerweile ohne Zugabe für Hobelschlag zu, da keiner vorhanden.

Hoffe es hilft bei Diener Entscheidung.

Gruß Jörg
 

gbr68

ww-birke
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Hallo Ole,

stand auch vor einiger Zeit vor der Entscheidung einer neuen Hobelmaschine. Wollte wissen ob es denn sinnvoll und wirtschaftlich sei, eine Hobelmaschine mit Spiralhobelwelle anzuschaffen. Nur leider konnte mir da hier und anderswo kaum einer der Kollegen mit wirklichen Erfahrungen weiterhelfen. Diese Spiralhobelwelle macht auf Grund der besonderen Schneidengeometrie und dem daraus sich ergebenden ziehenden Schnitt ein besseres Hobelbild. Nur eben in punkto Wirtschaftlichkeit konnte ich da wenig in Erfahrung bringen, so dass ich dann nach langen hin- und- her, Preisvergleichen usw. für eine Maschine mit Tersa-Messerwelle entschieden habe. Ausschlaggebend war dann auch der schnelle und problemlose Messerwechsel. Gerade heute habe ich dann auch das Angebot von FELDER für die FORMAT4-dual-51, mit meiner Unterschrift zurück ans Werk nach Ösiland gefaxt. Sicherlich dürfte diese Maschine für deinen Geschmack etwas zu groß ausfallen, aber die haben auch die kleinen HAMMER-Maschinen, da könnte evtl. was für dich dabei sein und vor allem haben die bei denen auch diese eigenen Systemhobelwellen, da ist das Messerwechseln auch recht unaufwändig. Neu gibt’s die schon ab ca. 1600,-€ (netto) und auch gebraucht immer mal wieder günstig.

Gruß Gunther
 

Zuarbeiter

ww-pappel
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Danke

Hallo Jörg,
hallo Günther,

habt vielen Dank für das Mitteilen Eurer Erfahrungen.
Für eine Format4 reichen bei mir weder Geldbeutel noch Durchsatz. aber verstehen kann ich das natürlich gut.

Mein ganz persönliches - zweigleisiges - Fazit ist; Eine kleine Hobelmaschine (HC 260, Mafell ADH 280 oder so) kaufen, gute Messer einsetzen und justieren - anschließend ausprobieren.
Einen Dino aufmöbeln, so gut es geht und ebenfalls ausprobieren.

Danach weitersehen.

Grüße
Ole
 
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