Alter Leimbinder im Außenbereich

islander

ww-birke
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Hallo,
ich habe ein kleines Problem mit einer Holzkonstruktion im Außenbereicht.
Dort sind mehrere Leimbinder verarbeitet und seit ca 17Jahren mehr schlecht als recht gepflegt worden.
Einige sind auf der Wetterseite angebracht und der Zahn der Zeit nagt deutlich an ihnen.
Ursprünglich waren sie mal mit ner Lasur gestrichen worden, die in der Zeit 1-2x erneuert wurde (laut Aussage).
Durch die mangelnde Pflege haben sich die Leimstellen teilweise wieder geöffnet.
Der Kunde möchte nun eine "Auffrischung" der Leimbinder mit minimalstem Aufwand (sprich abschleifen, grundieren & lasieren).
Ich bin aber nicht davon überzeugt das dieses offenen Fugen durch Auftrag von Lasur überhaupt noch zu schützen sind, da die Feuchtigkeit ja doch fast ungehindert eindringen kann.
Gibt es eine Möglichkeit dieses Fugen irgendwie wieder zu schleißen und dabei eine halbwegs gute Optik zu erzeugen?
Hat jemand von Euch da mehr Erfahrung im Außenbereich als ich?!
 

holzz

ww-eiche
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Leimbinder im Außenbereich?? Man möge mich steinigen, aber offen der Witterung ausgesetzte Leimbinder hab ich noch nicht gesehen. Ach so- da ist doch vor nicht langer Zeit sone Halle eingestürzt, da hatten sich vorher auch die Fugen an den Leimbindern abgezeichnet und gelöst. Viel Spass!
 

Jott

ww-esche
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Nix für ungut

Aber ich denke doch, sehr viele massive Hölzer im Aussenbereich sind Leimbinder.
Sonst wären gewisse Querschnitte doch gar nicht möglich.
Und auch Fensterkanteln sind Leimbinder...

Grüße, jott
 

Jono

ww-esche
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Hallo Islander,

auch ich bin der Meinung, dass Leimbinder durchaus der Witterung ausgesetzt werden können. voraussetzung hierzu ist eine wasserfeste Verleimung (bei älteren Leimbindern wurden hierzu vor allem Melaminharzleime verwendet derkennbar an der fast schwarzen Färbung)
wie jedoch an Deinen Leimbindern erkennbar ist auch die beste Verleimung nicht unlösbar, allerdings heißt es nicht zwingend dass sich eine offene Fuge ungehindert in die Tiefe fortsetzt. andererseits wird sich eine offene Fuge auch nach einem neuerlichen Anstrich wieder abzeichnen, da sich die Holzteile minimal unabhängig voneinander bewegen können. Was jetzt nicht heißen soll, dass der neue Anstrich nichts bringt. Dieser wird das Holz wieder vor Wasser und UV-Strahlung schützen.
 

islander

ww-birke
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Danke für die Antworten!
Da muss der neue Anstrich wohl reichen... :emoji_stuck_out_tongue_winking_eye:
Naja, besser als zZ wirds auf jeden Fall aussehen und ich hoffe mal das der Verfall so zumindest gebremst wird.
 

robs

ww-ahorn
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Leimbinder im Aussenbereich, 17 Jahre alt, offene Leimfugen?!?!?

Welche Belastung muessen die denn aushalten?

Grundsaetzlich finger weg von statischen Bauteilen wenn man nicht die Erfahrung dafuer hat!!
 

islander

ww-birke
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Was hat ein Anstrich mit der Statik zu tun?
Ich habe hier nur den Zustand beschrieben, der zwar optisch nicht i.O. ist, jedoch hat das Ganze keinen Einfluss auf die Statik.
Ich wollte mir hier lediglich Tips für die "Kosmetik" abholen.
 

robs

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Natuerlich hat der Anstrich nichts mit der Statik zu tun, nur muss man sich als Fachmann die Frage stellen inwieweit man sich bei einem evtll Schadensfall mitverantwortlich macht, wenn man schon optische Schaeden an einem statischen Bauteil feststellt, diese dann aus kosmetischen Gruenden "versteckt".

Aber natuerlich habe ich den Leimbinder selbst nicht gesehen und kann keine direkte Aussage darueber treffen.

Zum eigentlichen Problem:
Fugen koennen sehr gut und einfach mit Fueller geschlossen werden. Hier sollte ein flexibler Fueller verwendet werden(fuer Fugen bis 5mm).
Z.B Aquaplast (Beissier), dieser laesst sich danach auch gut beizen, bzw lasieren.
Andere Hersteller haben aehnliche Produkte, ich kenne aber nur das Produkt von Beissier(Spanien).
Gruss

Robert
 

herr bauleiterin

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Hallo werte Gesellschaft,
es ist so, ohne Bild, natürlich von keinem und keiner zu beurteilen, ob deine Leimbinder in ihrer Funktion eingeschränkt sind / es bald sein werden. Aber wenn du dir zutraust zu beurteilen, dass das Ganze ein kosmetisches Problem ist dann kannst du es auch als solches behandeln.
Trotzdem würde ich immer bei solchen Fällen im vorhandenen Material bleiben. Alles andere (Füller, elastisches Irgendwas...) verhält sich bei Temperatur und Feuchteschwankungen immer anders als Holz und ist weniger dauerhaft als deine Gewährleistung. Das sicherste und meiner Meinung nach auch das einzig fachgerechte ist : ausleimen mit Holz, getreu dem Motto: wo keine Passung da keine Leimung. Mit keilig zugeschnittenen Resten leimen wir auch bogenförmige Risse im Fachwerk lückenlos aus. Holz -ob nun geleimt oder gewachsen- bekommt nun mal Risse im Außenbereich und das wird sich auch mit viel Chemie nie ändern. Schau dir mal die vielen faulen zugeschmierten Fachwerkschwellen an, Superbeispiele für "elastisch zugeschmiert". Halt ich nix von. Sorgt nur für Arbeit für uns oder Abriß. Chemie auf guten Leim beschränken und ansonsten Finger weg, und den Bauherren, der es billig will, selber zuschmieren lassen. Sonst hast du evtl einen kleinen ärgerlichen Rekla-Dauerbrenner... Meine Meinung!
 

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Leimbinder

Wichtig!
Leimbinder sind nicht für den Aussehnbeerreich geeignet!
Sie fallen unter gefährdete Bauteile!!!
 

R.Zischka

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Leimbinder dürfen durchaus im Aussenbereich verwendet werden.

Der angesprochene dunkle Leim ist "Resorcinharz" Leim, einer, wenn nicht der beste Leim der damaligen Zeit. Melamin ist etwas heller, aber damals nicht UV beständig und dunkelte auch nach. Resorcin wird heute praktisch nur noch bei Sonderbauteilen verwendet. Melamin gibt es nach wie vor, mittlerweile UV-beständig.

Die Risse bzw. offenen Fugen sind bei einem frei bewitterten BSH fast nicht zu vermeiden. Statik ist zu prüfen.

Vom abschleifen und lasieren rate ich eher ab, da das Resultat meist schlimmer aussieht als der Urzustand.
 

Calimero

ww-kastanie
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kann auch nur wiederholen, dass Leimbinder/BSH für den Aussenbereich zulässig ist(siehe Photo).

Resorcin-Formaldehydharz findet bei Leimbinder eine immer geringe Anwendung.
Melamin-Formaldahyd wird dort eingesetzt, wo keine dunklen Leimfugen sichtbar sein sollen. Ansonsten wird weitgehend Phenol-Formaldehyd verwendet, da es billiger ist als MF und nebenbei noch eine sehr gute feuchtebeständigkeit besitzt.

PMDI(auch bekannt als PUR) findet im BSH im zunehmender Beliebtheit(äußerst feuchtebeständig, sehr reaktiv). Jedoch müssen diese eine entsprechende Zulassung durch das DiBt besitzen.

Hinsichtlich abschleifen vertrete ich ich die Meinung von R.Zischka. So wie du beschrieben, sind die Leimbinder schon stark angeriffen. Allein durch Schleifen wird sich die durch Sonne und Witterung enstandene rauhe und vergraute Oberfläche nicht mehr komplett entfernen lassen. Risse.... bleiben.
Beim anschließenden Lasieren kann das Holz eine unschöne dunkle, gefleckte Oberfläche annehmen...
 

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jenskr

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Hallo,
ich habe ein kleines Problem mit einer Holzkonstruktion im Außenbereicht.
Dort sind mehrere Leimbinder verarbeitet und seit ca 17Jahren mehr schlecht als recht gepflegt worden.
Einige sind auf der Wetterseite angebracht und der Zahn der Zeit nagt deutlich an ihnen.
Ursprünglich waren sie mal mit ner Lasur gestrichen worden, die in der Zeit 1-2x erneuert wurde (laut Aussage).
Durch die mangelnde Pflege haben sich die Leimstellen teilweise wieder geöffnet.
Der Kunde möchte nun eine "Auffrischung" der Leimbinder mit minimalstem Aufwand (sprich abschleifen, grundieren & lasieren).
Ich bin aber nicht davon überzeugt das dieses offenen Fugen durch Auftrag von Lasur überhaupt noch zu schützen sind, da die Feuchtigkeit ja doch fast ungehindert eindringen kann.
Gibt es eine Möglichkeit dieses Fugen irgendwie wieder zu schleißen und dabei eine halbwegs gute Optik zu erzeugen?
Hat jemand von Euch da mehr Erfahrung im Außenbereich als ich?!


Ich bin kein profi, aber wäre nicht eine Möglichkeit Schrauben durchzujagen? Ich hab nämlich momentan dasselbe Problem, oder soll ich wie beschrieben lieber neuverleimen?
 
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