Alternativen zu OSB

Anders Bernard

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Gibt es eine "ansehnliche" aber bezahlbare Alternative zu OSB?

Ich brauche eine Beplankung für die Sparren in meiner momentan geplanten Gartenlaube. Da sich darüber ein intensiv Gründach befinden soll, und dies so ein bisschen was wiegt (wassergesättigt usw. ca. 700-750kg/m², also 7.5kN/m²), kann ich leider nicht eine Dämmplatte nehmen (da wäre bei <1.5kN oder sogar nur 0.5kN Sense). Andererseits kann ich den Zwischensparrenraum auch nicht einfach insgesamt überdämmen, da ich sonst sehr leicht ein Tauproblem kriegen könnte... und Fichteprofil plus adaptive Dampfbremse nur um das OSB nicht sehen zu können ist ist mit €20/m² doch etwas... pricy.

Gibt es also einen Holzwerkstoff, diffusionsoffen, mit ähnlicher oder gar besserer Dauerbelastbarkeit (bin mir selbst bei 18mm OSB unsicher ob das sich nicht durch Kriechverformung als untauglich herausstellt), der eine solche Belastung aushält, bezahlbar ist und dabei auch minimale Ästhetikanforderungen erfüllt?

Ich hab mir auch schon LVL X angeschaut, das würde das definitiv leisten, aber auch da, ein Tausender statt zwofünfzig für gerade mal 32m² maximal zu beplankende Fläche ist doch ehm, happig. Gibt es da noch irgend etwas dazwischen? Hab mir auch schon Rauhspund Profile angeschaut, aber packen die die Last auch, wenn sie so ein wenig schwinden, und die N+F nicht mehr 100% passgenau sind?
 

joh.t.

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Da muss das Dach mit den Sparren erstmal für das Gewicht ausgelegt sein. Statik etc...

Da ist alles andere erstmal nebensächlich. Wieviel qm Dach sind denn?

Hält denn die Hütte das aus?
 
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Dikado

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Da muss das Dach mit den Sparren erstmal für das Gewicht ausgelegt sein. Statik etc...
Hält denn die Hütte das aus?
Ein Gartennachbar hat von Dachpappe auf Dachziegel umgestellt, als oben auf dem First saß, ist die Hütte zusammengebrochen. So viel zum Thema Statik.
 

Alter Polier

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Die Lastaufname beginnt am Fundament! Bei so einem Anspruchsvollen Projekt geht nichts unter Bohrpfahlgründung. Natürlich WU-Beton..... das ganze Programm halt. Leute bleibt auf dem Teppich.

Mfg Uwe
 

Anders Bernard

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Da muss das Dach mit den Sparren erstmal für das Gewicht ausgelegt sein. Statik etc...

Da ist alles andere erstmal nebensächlich. Wieviel qm Dach sind denn?

Hält denn die Hütte das aus?

24m² + Überstand. Absichtlich SEHR niedrig, absichtlich "Langhausstyle" um die lichte Weite zu minimieren. Also ja, die Ständer (20-24 Stück, nur 2m hoch, 4.5x10 LVL) tragen das, die Pfetten (10x24 GLVL bzw. 9x10 auch LVL) auch, die Schwelle (ebenso 4.5x10 LVL Querlage), den berechtigten Einwand von Alter Polier schau ich gleich noch mal nach. Verteilung der (bei 100% vollgesaugt UND beschneit) 200kN auf 23 lfd m 0.1m LVL Schwelle ist, da hat er Recht. kein Pappenstiel. Sind schließlich fast 90kN/m², Danke schon mal für den Hinweis.

Aber zurück zur Frage: was für Möglichkeiten seht ihr bei der Beplankung?
 

Hondo6566

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Die Beplankung ist hier unwichtig, das Gartenhaus wird bei der Last eh zusammenbrechen.
Aber bitte, ich würde einfach Rauspund nehmen und mit Holzschutz behandeln außen.
 

Anders Bernard

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Die Beplankung ist hier unwichtig, das Gartenhaus wird bei der Last eh zusammenbrechen.
Aber bitte, ich würde einfach Rauspund nehmen und mit Holzschutz behandeln außen.

Hondo6566, wo siehst du den statischen Knackpunkt? Wie gesagt, Fundament schaue ich mir gerade noch an, da kann ich noch nichts konkretes zu sagen. Aber den Rest habe ich durchgerechnet.

Sparren über 2.87m, Abstand 0.64m, 7.5x16 LVL mit C44 äquivalent zu 10x20 C24 passt für bis zu 8.5KN/m², benötigt werden 7.5.
Pfetten über 0.61 bis 1.8m, Abstand 2.87m, GLVL 10x24 bzw. LVL 9x10, äquivalent zu 18x20 C24 passt für bis zu 8.0KN/m², benötigt werden 7.5.
Stiele über 2m, LVL 4.5x10 äquivalent zu 6x14 C24 passt für bis zu 15KN/m², benötigt werden max. 10.
Schwelle aus 4.5x10 LVL kann 56KN pro Ständer aufnehmen, benötigt werden max. 10.
Erster Eindruck Betonstreifenfundament (2.2m²) muss ca. 90 KN/m² aufnehmen und ableiten, die niedrigste Betonfestigkeitsklasse liegt bei 8000KN/m², der schlechteste Bodenwert für Abtrag liegt bei >100KN/m².

Ich bin ziemlich sicher, das es da so einiges zu berichtigen gibt an meinen Berechnungen... aber es wäre gut zu sagen was konkret, statt: geht nicht, fällt zusammen...

PS: ich vermute das hier die falsche Annahme gemacht wurde, das es sich bei dem Gartenhaus um ein €1000 Baumarkt Hüttchen handelt. Dem ist nicht so. Es ist explizit und gezielt auf die Belastung ausgelegt und in seinen Dimensionen als auch Baustoffen optimiert dahin. Was nicht heißt, das es da nicht "Verbesserungsbedarf" geben mag.
 
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Anders Bernard

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^^ Hondo. Stell dir folgendes vor:

- ein stabiles Streifenfundament, 80cm tief, stahlbewehrt, deutlich breiter als die Wand
- darauf das Äquivalent einer durchgehenden 10x8.5 Konstruktionsvollholz Schwelle
- auf dieser alle 60cm ein Ständer, 2m hoch, Äquivalent zu 10x8.5 KVH, und das über beide Längen der Wände (7.5m) mit Abstand von weniger als 3m zwischen den Wänden
- obendrauf Pfetten, äquivalent zu 20x20 KVH, selbstverständlich verbunden in den Seitenwänden
- gekrönt von alle 60cm 10x20 KVH Dachsparren.

Hast du schon mal die Wikingerbauten in L'Anse aux Meadows gesehen? Oder in Island? Oder die norwegischen "Landhäuser"? Sowas in kleiner... aber ähnlich stabil. Da steckt das Äquivalent zu 6.6m³ KVH drin, das könnte auch ein 125mm Blockhaus sein... aber eben in intelligent mit modernen Materialien.

Ich frag hier nicht, bevor ich nicht die wesentlichen Rechnungen selber gemacht habe. :emoji_wink:
 

woodchuckchuck

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Guck dir doch mal die OSB Datenblätter von Agepan, Egger usw an, die haben da bei 3 KN/m2 schon 22-25 mm, und du willst 18 mm bei 7,5 KN/m2. Woher kommen die 15KN/m² oben für die Stiele? Ich würde einen Statiker zu rate ziehen wenn du sowas spezielles willst, auch wenn du den rechtlich gesehen für eine Laube vermutlich nicht benötigst.
 

Anders Bernard

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Guck dir doch mal die OSB Datenblätter von Agepan, Egger usw an, die haben da bei 3 KN/m2 schon 22-25 mm, und du willst 18 mm bei 7,5 KN/m2. Woher kommen die 15KN/m² oben für die Stiele? Ich würde einen Statiker zu rate ziehen wenn du sowas spezielles willst, auch wenn du den rechtlich gesehen für eine Laube vermutlich nicht benötigst.

*nod* Werde ich mit Sicherheit machen, will aber vorher natürlich zu mindestens grobe Grundlagen haben.

Die OSB die ich andenke sind von Kronos, aber Danke für die Anregung, hab da nochmal nachgeschaut, und in den Datenblättern selber stehen natürlich andere Werte. Ich rechne das nochmal durch, vermutlich werde ich die Sparren enger setzen müssen, damit es nicht zu dick wird.

Die Berechnung von Dimensionen für Träger in Zweipunktsystemen oder auch für die Biegelast einer Stütze ist jetzt nicht sooo schwer. Bequem geht es via http://www.eurocode-statik-online.de/stuetze.php wobei die natürlich weder Steico LVL noch BauBuche GL75 kennen, aber die Formeln sind leicht zu finden, und auch keine Rocketscience. Hab mir da ein kleines script fürs den Smartphone Taschenrechner geschrieben, und an den üblichen Statistik Studi Aufgaben sowie den Eregebnissen des Rechners im Links abgeglichen. Solange ich die korrekten Grundwerte habe, funktioniert das ganz gut.

Edit: Danke nochmal wegen des Datenblatt Tipps, da war mir doch glatt eine falsche Zahl reingerutscht. Genau um so etwas nicht zu übersehen, frag ich hier dann lieber. :emoji_grin:
Kann mir aussuchen ob ich mit OSB 3 25mm auf Raster 45cm gehe (damit kriege ich 15kN/m² abgefedert, und laut Vorbemerkung muss man kriechen nicht berücksichtigen wenn man Fixlast < halbe MaxLast) oder kann mit OSB 4 25mm auf Raster 62.5cm bleiben.
 
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Anders Bernard

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So, hier für die "das geht gar nicht, das hält nie" mal eine Beispielrechnung für die Statik der Sparren (beschränkt auf Biegung parallel zur Faser):

siehe https://www.europa-lehrmittel.de/downloads-leseproben/43177-3/2612.pdf S. 164

Fixlast gk = 7,5 kN/m2
Verkehrslast qk = 2,0 kN/m2
Achsabstand der Balken ~ 0,625 m -> hier Wert für BB, größer bei LVL und C24
gd = 7,5 kN/m2 · 1,35 · 0,625 m = 6,33 kN/m
qd = 2,00 kN/m2 · 1,50 · 0,625 m = 1,88 kN/m
rd ≈ 8,21 kN/m

siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Einfeldträger Punkt Gleichlast

Mmax = rd * l² / 8 = 8,21 * 2.87² / 8 = 8,45 kNm

siehe http://forum-holzbau.com/nl_pdf/nl125_kvh.pdf Beispiel

Bemessungswerte der Beanspruchung:
gammaM = 1,3
kmod = 0.6/0.8 (0.6 für KVH ständig, 0.8 für Schichthölzer)

siehe http://sites.prenninger.com/holz/statik Umstellung von kg auf N nicht vergessen

Wreq = Mmax/fspec (hier beispielhaft für Biegung parallel zur Faser)
WreqBB = 1.3*8,45kNm/(75N/mm²* 0.8) = 183 m * mm² = 183000 mm³
WLVL = 1.3*8,45kNm/(44N/mm² * 0.8) = 312000 mm³
WC24 = 1.3*8.45kNm/(24N/mm² * 0.6) = 763000 mm³

Wreq = Wy = bh²/6

Bei bekannten gewünschtem b oder h ergibt sich:

b = 6 * Wreq / h² bzw. h = wurzel(6 * Wreq / b)

hBB(b=60mm) = wurzel(6*183000mm³ / 60mm) = 135.3mm

Lies, BauBuche GL75 Sparren mit 6x14 sind mehr als ausreichend, bei LVL braucht es schon 5.7x18 Träger, und bei C24 landet man bei 6x28 (und muss diese gegen Kippen sichern). Bei 4m Länge kostet jeder Sparren dann mal eben €40-60. Und ich muss auch 10-14cm Wandhöhe nicht dämmen, verkleiden etc. Macht bei meinem Bauprojekt ganz fix mal €10-15 pro Sparren nur für die zusätzlichen Wandkosten. Allein dadurch bekomme ich die minimal höheren Kosten fürs LVL und BB schon wieder rein. Und es sind natürlich auch 10-20kg pro Sparren weniger, die die Pfetten, die Stiele, die Schwellen und das Fundament fix aufnehmen müssen.

PS: Ja, diese Berechnung muss man jetzt grundsätzlich für alle wirkenden Kräfte machen. In der Realität sind aber die Überprüfung der Biege und Schubkräfte für Sparren zumeist ausreichend. Achja, und danach kommen die Auflagerkräfte dran versteht sich, und dann das gleiche für Pfetten, Stiele, Schwelle, Fundament, samt Untergrund. Dann klappt das auch mit "SOVIEL" Auflast auf einer einfach Holzlaube... die eben doch nicht so einfach ist.

EDIT: korrigiert da ich Held die Beanspruchungsbemessungswerte vergessen hatte.
EDIT2: der besseren Dauerverwendbarkeit zu liebe mal mit Standard 62.5cm Raster und gleicher Sparrenbreite.
 
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Anders Bernard

ww-kastanie
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Gemäß @Hondo6566 antworte ich mal mit....
*Ich glaube der macht das schon gescheit* :emoji_grin:

blueball, hilfreich wäre ein Hinweis wo die Mathematik nicht passt, statt Sarkasmus. Ja, ich kenne die Tendenz der Praktiker, lieber noch ne Daumenbreite dicker als nötig, selbst wenn das dann bei den darunterliegenden Lagen halt 2, 3, 4 Daumendicken mehr bedeutet.

Das funktioniert auch wunderbar... solange man nur Omas Herzhäusle repariert. Aber bei etwas ambitionierteren Projekten muss dann halt schon Statik, lies Mathe her. Das Wissen der Profis bleibt dennoch wichtig, gerade für Neulinge, weil diejenigen Profis die nicht aus "Prinzip" sagen "dat geit nit", gute Tipps geben können, wie es doch gehen könnte, und was man vor Zahlen an Alternativen vielleicht übersehen hat.

Das hier soll NICHT den Statiker ersetzen. Meine Fragen sollen nur verhindern, das ich den Statiker zwei oder dreimal meine Zahlen überprüfen lassen muss, weil ich simple Dinge übersehen hab, die dem Praktiker sofort ins Auge springen. Wie zum Beispiel die zu gering dimensionierte OSB 3 die woodchuckchuck erspäht hat (vielen Dank nochmal dafür).

Holzhäuser, gerade solche mit geringen Spannweiten und Höhen werden seit Jahrtausenden gebaut. Häufig mit wirklich minderwertigem Holz, und mit Grasseilen als Bindern. Mir geht es NICHT darum auf eine 28mm Blockbohlen-Baumarkt Hütte einen T34 drauf zu stellen (der hat übrigens 265KN, da bleibe ich drunter). Sondern ein durchaus realistisches Projekt mit modernen Holzwerkstoffen durch die Erfahrung von Praxis Profis abzurunden BEVOR ich es offizielle durchrechnen lasse.
 
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blueball

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blueball, hilfreich wäre ein Hinweis wo die Mathematik nicht passt,
Bin schon ne Weile raus aus der Statikthematik, ein Fehler ist mir jetzt in deinen Gedanken nicht ins Auge gestochen, wenn dir das etwas hilft als Kommentar.

PS. Bin gelernter Metallbauer Konstruktionstechnik, da gehört Statik natürlich dazu, als Meister Maschinenbau nicht minderbedeutsam
 

Anders Bernard

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Bin schon ne Weile raus aus der Statikthematik, ein Fehler ist mir jetzt in deinen Gedanken nicht ins Auge gestochen, wenn dir das etwas hilft als Kommentar.

Danke. Das hilft mir weiter. Ich hab ja auch gar nichts dagegen, wenn meine Überlegungen zerrissen werden, ganz im Gegenteil. Fehler passieren jedem, und je früher die gefunden werden, je weniger bilden sich Folgefehler. Und wie gesagt:emoji_open_mouth:ft sind es gar nicht Statikfragen (herje, das ist nur Mathe), sondern das Übersehen von konstruktiven Optionen (z.B. Fensterstürze und Zwischenständer um große Fenster zu überbrücken), die Profis sehen, Neulinge aber nicht.
 

Lallumper

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Falls die Thematik für dich noch aktuell ist, würde ich empfehlen, eine Zeichnung hochzuladen. Nur anhand des Textes ist es schwierig, deinen Ausführungen zu folgen.
 

Lallumper

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Und wie gesagt, oft sind es gar nicht Statikfragen (herje, das ist nur Mathe)

Ich finde es gut, dass du dich mit dem Thema so intensiv auseinandersetzt und keine Angst vor Statik hast. Es ist jedoch trotzdem wichtig, auch nicht den Respekt vor dem Thema zu verlieren. Statik bedeutet, alle notwendigen Lastfälle im Kopf zu haben, die relevanten Versagensarten zu überblicken, Sicherheitskonzepte zu kennen, die zu prüfenden Komponenten zu erfassen und die richtigen statischen Methoden anzuwenden.

Gerade durch Onlinerechner wie dem eurocode-statik-online Rechner ist es auch für Einsteiger einfach, Balken bezüglich Biegung und Stützen bezüglich Längskräften zu berechnen. Dabei darf man nicht vergessen, dass eurocode-statik-online.de ein Privatprojekt ist und keinen offiziellen Charakter hat.
Schwieriger wird es für Einsteiger, die Tragfähigkeit der Struktur bezüglich Windkräften zu bewerten oder die Tragfähigkeit der Anschlüsse zu berechnen. Und alles sollte am Ende in einem prüffähigen Bericht zusammgenfasst werden. Darum finde ich die Aussage "das ist nur Mathe" etwas stark reduziert. Als Empfehlung würde ich dir mitgeben, deinen Arbeitsstand zuerst zu strukturieren, da deine Ausführungen unübersichtlich wirken. Dadurch siehst du selbst nicht mehr durch und machst schneller Fehler und andere können dir nicht helfen, weil sie auch nicht durchsehen.
 

DasMoritz

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Mal eine Frage da es ja auch zwei Threads dazu gibt:

Lass doch die Statik von einem Dritten berechnen und dementsprechend baust du es dann?

Dann bist du aus dem Schneider sofern du nicht von der geplanten Statik abweichst und das Ding ist sicher.
 

Anders Bernard

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Ich finde es gut, dass du dich mit dem Thema so intensiv auseinandersetzt und keine Angst vor Statik hast. Es ist jedoch trotzdem wichtig, auch nicht den Respekt vor dem Thema zu verlieren. Statik bedeutet, alle notwendigen Lastfälle im Kopf zu haben, die relevanten Versagensarten zu überblicken, Sicherheitskonzepte zu kennen, die zu prüfenden Komponenten zu erfassen und die richtigen statischen Methoden anzuwenden.

Gerade durch Onlinerechner wie dem eurocode-statik-online Rechner ist es auch für Einsteiger einfach, Balken bezüglich Biegung und Stützen bezüglich Längskräften zu berechnen. Dabei darf man nicht vergessen, dass eurocode-statik-online.de ein Privatprojekt ist und keinen offiziellen Charakter hat.
Schwieriger wird es für Einsteiger, die Tragfähigkeit der Struktur bezüglich Windkräften zu bewerten oder die Tragfähigkeit der Anschlüsse zu berechnen. Und alles sollte am Ende in einem prüffähigen Bericht zusammgenfasst werden. Darum finde ich die Aussage "das ist nur Mathe" etwas stark reduziert. Als Empfehlung würde ich dir mitgeben, deinen Arbeitsstand zuerst zu strukturieren, da deine Ausführungen unübersichtlich wirken. Dadurch siehst du selbst nicht mehr durch und machst schneller Fehler und andere können dir nicht helfen, weil sie auch nicht durchsehen.

Guter Hinweis. Das Chaos resultiert sicher daraus, das ich mich bei Fragestellung noch im "OK, was geht, was nicht, zu welchen Konditionen, und was ist schlicht zu kompliziert gedacht" Modus befand. In meinem normalen Arbeitsfeld ist es oft sinnvoll, VOR der richtigen belastbaren Planungsphase erst einmal ein paar proof of concept und prototype Varianten durchzuspielen, um eben die üblichen "Stolpersteine" auf ein vernünftiges Maß zurecht zu stutzen, bevor man sich mit "reelen" Annahmen ans Planen macht. In einem völlig neuen Planungsfeld ist das um so wichtiger, da ich hierbei ja erst einmal die harten (lies physikalisch/statisch) und soften (lies organisatorisch/ökonomisch), aber auch davon zu unterscheidenden "scheinbaren" (lies die Grenzen in den Köpfen) begrenzenden Variablen auslooten musste.

Insofern ja, ich werde deinen Rat befolgen, und das Ganze etwas stärker strukturieren. Ich warte momentan auch noch auf Zahlen von Firmen zu den Budgetaspekten, bevor sich aus dem "Wirrwarr" dann ein echter Entwicklungsplan mit klar strukturierten Anforderungen und Varianten ergibt.

Mal eine Frage da es ja auch zwei Threads dazu gibt:

Lass doch die Statik von einem Dritten berechnen und dementsprechend baust du es dann?

Dann bist du aus dem Schneider sofern du nicht von der geplanten Statik abweichst und das Ding ist sicher.

Die Statik lass ich so oder so nochmal fachmännisch prüfen. Und naja ich verwende nicht nur eurocode statik online, sondern prüfe alles auch noch mal mit verfügbaren Statikprogrammen, sowie mit händischer Berechnung (letzteres vor allem weil ich verstehen will was da berechnet wird). Letztlich betreibe ich aber eigentlich nicht mehr als die sogenannte grobe Vordimensionierung, um hinreichend genau abschätzen zu können, ob das was ich vorhabe überhaupt umsetzbar ist, bzw. die "statisch bedingten Änderungen" sich dann mehr im Bereich von "nimm da mal lieber 21 statt 18 Sparren, oder mach sie 2cm höher, dann passt das mit der Stärke auch" bewegen, statt im "das geht gar nicht".
 

Bam

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So würde ich das auch machen! Finde dein Vorgehen klasse und als Vorarbeit total sinnvoll. So bekommst du nämlich das was du möchtest und nicht irgendwas aus der Schublade. Mache ich vielleicht demnächst ähnlich :emoji_slight_smile:
 

Anders Bernard

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So würde ich das auch machen! Finde dein Vorgehen klasse und als Vorarbeit total sinnvoll. So bekommst du nämlich das was du möchtest und nicht irgendwas aus der Schublade. Mache ich vielleicht demnächst ähnlich :emoji_slight_smile:

Danke. Lies aber bitte auch die (konstruktiv) kritischen Kommentare hier. Lallumper hat natürlich völlig recht, das man da aufpassen muss den Respekt für die Probleme zu wahren. Und auch Ernstl 's Anregung mit dem Zimmerer ist nicht falsch. Wichtig ist halt das man sich bewusst ist, das so eine Projektplanung mehrere Phasen hat, die aber eben auch ineinander übergehen:

- Ideenbildung, aka Traumzauberbaum, was will, möchte, brauche und kann ich? Dream large.
- Grundrecherche, aka Kataloge wälzen, was gibt es am Markt, was als Convenience, was als DIY und was könnte nach Profis verlangen
- Detailrecherche, aka Traumfänger, welche von den Ideen lassen sich konkret wie umsetzen, wieviel kostet es, und wie sicher ist es

Tue dir auch einen Gefallen, und trenn diese Phasen sauberer als ich es gemacht habe, und dokumentiere und kommuniziere das auch entsprechend. Einiges an Gegenwind hier hing auch damit zusammen, das ich nicht klar genug gesagt habe, das ich am auslooten bin, was wie machbar ist. Ich hatte da auch (berechtigterweise) die Sorge, das da sehr schnell die "das geht eh nicht" Stimmen kommen. Das ist eine echte Kunst, zu erkennen, was sinnvolle konstruktive Kritik ist, welche "das geht nicht" Kommentare ehrlich sind, aber vielleicht auf falschen Vorannahmen beruhen (zum Beispiel das man mit Gartenlaube eine 28mm Blockbohle von Obi meint), und was die ewigen Aus-Prinzip-Nein-Sager-Stimmen sind.

Ich persönlich bin jetzt am Übergang zu Phase 4: lass das mal die Profis machen, sprich ich trete jetzt mit meinen konkreteren Vorüberlegungen an Statiker, sowie die Gewerke für Fundament, Balkenwerk und Dachaufbau heran, und schau, mit wem ich kann und wo sich eine gute Schnittmenge aus Professionalität, Eigenleistung und Lernen/Verständnis des Bauherren für das was passiert bei herumkommt.
 
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