Altes Fischgrätparkett aufhellen

conny_g

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Hallo Luci,
bist gerade mal 30 Jahre alt, und eingeschnappt, weil keiner Deine Idee wirklich gut findet.
Und bei Deinem zweiten Post haust Du deshalb schon um Dich mit absurden Argumenten.
Mach, was Du willst, aber lass uns hier in Ruhe.
Richard

Da hat er recht, der Richard.
Das ist die klassische Diskussion, die die Handwerker immer ganz anstrengend finden.
Als Handwerker wissen sie, dass das eine Schnapsidee ist und diese Kunden bringen 1000 Gründe weshalb sie das machen wollen und versuchen den "alten Hasen" zu überzeugen und wollen irgendwas hören, dass es doch geht.
Aber der Vertritt ja keine Meinung, sondern fachliche Fakten. Manches geht halt einfach NICHT, aus fachlicher Sicht.

Ich würde auch sagen: ein alter Parkett ist ein alter Parkett und der ist super und schön wie er ist und hat keiner modernen "ich will aber jetzt einen hellen Boden" Mode zu folgen.
Es wäre eine Sünde den nur für die Farbe runterzuschleifen, mit einem Pigmentöl zu versiegeln, nur damit er in ein paar Jahren trotzdem dunkelt und eigentlich wieder genauso aussieht, aber wieder an Substanz verloren hat.

Es ist so als würde man ein Barock-Schränkchen weiss anpinseln. Es ist halt der Todesstoss für die originale Qualität, die so ein Boden hat.
Es ist die Vorstufe von Wegwerfen des Schränkchens, des Rausreissens des Bodens.
Antiquitäten sind so wie sie sind.

Der Anschein des Bodens wird sich mit der Möblierung alleine verändern. Wenn man da modern einrichtet, dann sieht der Boden auch nicht mehr museal aus.
 

Holzfummler

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Moin Lucie
schön, dass du die Bilder reingestellt hast.
Mir fällt auf, dass beim Letzten du ein Fischgrätenmuster hast, im Original aber Stäbchen im Quadrat. Das kann im Endergebnis schon anders wirken.

Das Problem beim Schleifen ist, du kannst vorher nicht abschätzen, wieviel vom Holz runtergeschliffen werden muss, um eine "gleichtönige" Fläche zu bekommen. Dazu kommt der Ausgleich von Unebenheiten, Hervorstechen von Beschädigungen, Flecken, mangelhafte Reparaturversuche sowie unterschiedliches Fugenbild. Dann bleiben auf einmal vom 5mm Stärke nur noch 2mm oder weniger übrig.

Wie damit dann umzugehen ist, sollte dir ein Fachbetrieb detailliert erläutern können.

Unter einer Scheuerleiste kannst du vielleicht den ursprünglichen Farbton sehen, der ggfs. erreichbar wäre.

Es gibt ja inzwischen Apps von den Bodenbelegeanbietern, wo du dir deinen Wunschboden einfach einblenden kannst. Oder von Möbelanbieter, wo du dir zum Boden dir Möbel einblenden kannst.

Nach dem Schleifen kannst du immer noch STOP sagen und dir helles, schickes Klickparkett oder was immer Ihr mögt, drüberlegen.

Auch ich liebe es, Altes zu bewahren, obwohl, trotz geringer Schwerhörrigkeit, partou keine Geschichte erzählt wird.:emoji_thinking:

Aber du hast Recht, ohne den Mut zur Veränderung würden wir noch Höhlen bemeisseln und Holzwerken wäre nicht nur ein böhmisches Dorf.....

Gruß
Thomas
 

conny_g

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Ein Beispiel aus unserem Haus: Jugendstilvilla von 1890, tlw. mit originalen Böden, wenn sie nicht in den 60ern/70ern rausgerissen wurden.
Ich habe vor ein paar Jahren das Zimmer in mein Büro umgebaut, das vor 40 Jahren das Kinder-/Jugendzimmer meiner Schwester war.
Hat original Buchen-Fischgrät-Parkett. Wurde in den 60ern mit senffarbenen Filzfliesen beklebt. In den 80ern kam noch ein Teppich obendrauf. War echt eklig zu entfernen und das Parkett sah erstmal fürchertlich fies aus mit dem ganzen Kleber obendrauf. Eigentlich wollte ich das erst nicht, das sah nicht aus als könnte das was werden. Ich wollte den rausmachen und modernen Parkett legen lassen.

Wir gaben dem Parkett aber eine Chance und liessen es abschleifen, reparieren (gab ein paar kaputte Stellen am Rand) und ölen.
Und es ist traumhaft. Es ist rustikal mit Holzwurmgängen, wilden Fugen und gelegentlich alten Nägeln drin. Aber die Oberfläche ist nach dem Schleifen superseidigglatt, was an sich schon einen schönen Kontrast zum alten Anschein bildet. Und modern eingerichtet, siehe Foto, sieht das gigantisch aus. Bin froh, dass wir das gewagt haben!

Was ich damit sagen will: man braucht und sollte nicht immer auf Biegen und Brechen seine fixe Idee von einem bestimmten Style umsetzen. Das ist oft etwas "ignorant" - "ich will das jetzt aber so.". Es wird auch belohnt, wenn man mit dem arbeitet was da ist, wenn es das wert ist das zu erhalten. Und das ist ein 100 Jahre alter Parkett allemal. Der verdient Respekt.

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conny_g

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Hallo

da fehlen aber noch ein paar passende Fußleisten, das ist noch nicht fertig.:emoji_wink::emoji_grin:

Das war auch gleich nach dem Aufstellen der Schränke. Die Leisten sollten nach den Schränken montiert werden, damit die ganz an der Wand stehen können. Und ... psst... die Leisten sind heute noch nicht dran, die stehen brav im Flur und warten auf die Musse, die mich küssen muss.
Aber da es eh nur ca. 2lfm sichtbare Sockel im ganzen Raum gibt und den längsten Teil davon hinter meinem Schreibtisch, wo man gar nicht so hinsieht.... :emoji_grin:
 

Mitglied 59145

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Hallo

da fehlen aber noch ein paar passende Fußleisten, das ist noch nicht fertig.:emoji_wink::emoji_grin:
Ich habe ja neulich meinen Lehrmeister besucht, der hat angefangen zu bauen als ich mein Gesellenstück gemacht habe. Also vor knapp 20 Jahren. Wir haben ein bisschen im Garten gequatscht und irgendwie sind wir auf das Thema Fussleisten gekommen, ich habe Stolz berichtet, dass ich die alle vorm Umzug in der neuen Wohnung montiert hätte, sogar Lampen waren alle dran!

Er sagte ganz trocken, er hätte das ja letztes Wochenende auch erledigt :emoji_joy:

Sonst ist er da schon sehr Zielstrebig, aber Fussleisten schein tso ein Thema zu sein:emoji_grin:

Gruss
Ben
 

Friederich

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was für die Einen erhaltenswerte Patina ist, ist für die Anderen alter Siff
Da gibts aber schon einen klaren Unterschied. Patina HAT das Holz selber, Siff ist DARAUF. Gegen eine Reinigung von Schmutz hat niemand Einwände. Nur halt gegen Abschleifen der obersten Holzschicht.

Pigmentiertes Öl würde ich aber nicht nehmen, da die Pigmente sich recht schnell abnutzen und der Aufhellungseffekt gerade in den stärker belasteten Bereichen verschwindet.
Guter Hinweis. Da ist wirklich Fleckigkeit für die Zukunft vorprogrammiert.
 

carsten

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Sonst ist er da schon sehr Zielstrebig, aber Fussleisten scheint so ein Thema zu sein:emoji_grin:

Hallo

nicht nur Fußleisten.
Der Anfang meiner Lehre liegt sogar locker noch im letzten Jahrtausend. Damals hat mein Chef große Planung für die Verkleidung der Hausfassade und auch der Werkstatt gemacht. Die Einfahrt wurde immerhin in der Zeit wo ich Gesellenstück gebaut habe zumindest zum Teil gepflastert.
Bin letztens mal wieder vorbei gefahren. Der Rest des Hofes/ Einfahrt wurde gerade gepflastert. Haus und Werkstatt sind noch immer nicht verputzt / verkleidet. Aber es gibt glaube ne neue Kantenanleimmaschine und auch eine neue Kreissäge. Diese Prioritäten kann ich jedoch voll nachvollziehen.
Der Betrieb wird inzwischen auch vom Junior geführt.
 

conny_g

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Ja, sowas wie Fußleisten ist aufwändig in der Montage - bei mir bedeutet das fieses dübeln in Altbau Sandputz, also jedes Loch mit Gips dübeln - und niedrig im funktionellen Nutzen. Wenn's also optisch nicht sehr stört, dann gibt es eine geringe Schwelle da einfach zu ignorieren.
 

WoodyAlan

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Und diesen Herren kann ich voll und ga
Ich habe ja neulich meinen Lehrmeister besucht, der hat angefangen zu bauen als ich mein Gesellenstück gemacht habe. Also vor knapp 20 Jahren. Wir haben ein bisschen im Garten gequatscht und irgendwie sind wir auf das Thema Fussleisten gekommen, ich habe Stolz berichtet, dass ich die alle vorm Umzug in der neuen Wohnung montiert hätte, sogar Lampen waren alle dran!

Er sagte ganz trocken, er hätte das ja letztes Wochenende auch erledigt :emoji_joy:

Sonst ist er da schon sehr Zielstrebig, aber Fussleisten schein tso ein Thema zu sein:emoji_grin:

Gruss
Ben
und diesen Herren kann ich bestens verstehen. Schlimmer sind nur noch Deckenleisten....
 

Lucie_90

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Fussleisten habe ich noch nie verstanden aber irgendwie off topic. :emoji_grin:

Zum Thema grätenfreier Fischstäbchen-Boden: Im Esszimmer ist dieses Stäbchenquadratmuster, in den weiteren großen Wohnräumen Fischgrätmuster, da war aber kein so aufschlussreiches Foto zur Hand. Von der Optik her finde ich den Unterschied durh das Muster aber eher gering, oder was meint ihr macht das für einen Unterschied von der Bearbeitung?

Und was sagen die Herren Experten nun zum laugen und ölen? Ist das was? Woca taugt was?

Dankesehr
 

seschmi

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Ich bin gespannt, ob hier jemand Erfahrungen mit Laugen von Eiche hat. Generell sind gelaugte/geseifte Böden (Skandinavischer Stil) ja normalerweise aus Weichholz, Eiche ist da eher untypisch. Für einen dauerhaften Effekt muss nachher auch eine Beschichtung mit weißen Pigmenten drauf, sonst dunkelt das wieder nach, und dass die sich ungleichmäßig abläuft, wurde schon gesagt. Was man mit Eiche öfter macht, ist kalken, das habe ich auch schon gemacht, würde mich das auf einem Parkett aber, wenn überhaupt, nur mit einem stabilen Lack darauf trauen. Sonst wird der Kalk zu schnell abgetragen, so meine Erfahrung mit Regalen.

Wurde das Parkett eigentlich schon intensivgereinigt? Da käme sicher auch noch einiges runter.

Ich möchte nur, dass Du Dir der Risiken und Nebenwirkungen bewusst wirst - das wird kein Kiefernboden im skandinavischen Stil, sondern es bleibt ein altes Eichenparkett, mit allen Fugen und Flecken. Wurde aber, glaube ich, schon gesagt.

Woca ist ein renommierter Hersteller. Es ist auch sinnvoll in einem System von einem Hersteller zu bleiben, und mit deren Support zu sprechen.

Ganz wichtig: Auf jeden Fall eine Probefläche von vernünftiger Größe anlegen (1 Quadrameter). Das kann ja eine Stelle sein, wo nachher ein Bett, Sofa oder Schrank steht. Eiche ist immer für Überraschungen gut, und verschiedene Stäbe werden sich verschieden verhalten, daher brauchst Du eine gewisse Fläche um den Effekt zu sehen.

Ich habe mal Eiche mit Natronlauge gelaugt (als Vorbereitung zum Bleichen), die ging plötzlich ins grünliche. Daher: Egal, welche Lösung, auf jeden Fall eine Probefläche anlegen und einige Zeit beobachten. Wir hatten genug Notrufe im Forum...
 

fahe

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Woca Lauge und Seife habe ich schon verwendet. Allerdings klassischerweise auf Weichholz.

Die Weichholzlauge ist für Eiche nicht geeignet. Woca hat dafür extra eine weiße Lauge im Angebot. Die kenne ich nicht aus eigener Anschauung, muss aber zwangsläufig wohl Pigmente enthalten.

Lauge macht nur auf rohem Holz Sinn. Dass heißt, Du musst Deinen Boden bis zum Erreichen des rohen Holzes herunterschleifen (lassen). Wie viel Nutzschicht dann noch bleibt, wirst Du hoffentlich nicht erst feststellen, wenn Du durch bist...:emoji_wink:

Außerdem solltest Du mit ziemlich hohen Kosten rechnen. Schleifen sollte man meiner Erinnerung zufolge nur bis etwa K120.

Gelaugte Flächen müssen auf alle Fälle abschließend oberflächenbehandelt werden. Also Seifen oder Ölen. Ob es eine Freigabe für Lack durch Woca gibt, müsstest Du vorab erfragen.

Von den Woca-Produkten gab es zumindest seinerzeit kleine Proben, mit denen man(n)/frau/whoever testen kann. Sollte man auf alle Fälle, schrieb ich aber schon...

Last but not least: Du bringst mit dem Laugen und dem Abwaschen (darauf kann man wohl verzichten, wenn man stattdessen mit einem Schleifpad über die Fläche geht) ziemlich viel Feuchtigkeit in das rohe Holz.

Ich habe seinerzeit bei den Douglasiedielen eine deutliche Ausdehnung wahrgenommen, habe die allerdings wie von Woca als Alternative empfohlen, auch mit deren Reiniger geschrubbt. Was das Quell- und Schwindverhalten des Holzes für Dein Fischgrätparkett nicht/doch bedeuten könnte/kann/wird, will ich mir eher nicht ausmalen...:emoji_wink:
 

Besserwisser

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Schmeiss den Boden raus und lass etwas komplett neues machen, so, wie es dir gefällt.

Du hast auf der Ersten Seite etwas von Kultur geschrieben. Genau um das geht es. Du darfst machen, was du willst, es ist ja dein Eigentum. Du darfst auch deinen Picasso mit Bierettiketten bekleben und mit Edding drauf rum schmieren, wenn es dir gefällt.
Den Vorwurf, ein kulturferner Barbar(in) zu sein, kannst du ignorieren. Aber bitte nicht drüber aufregen, dass die andere Leute das nachsagen.

Ich würde den Auftrag der Bearbeitung ablehnen, genau aus diesem Grund.
Zumal bei einer Aufarbeitung, wie du dir das vorstellst, eh nie das Ergenis heraus kommt, das du jetzt vor deinem geistigen Auge siehst.

Und falls du das tatsächlich machen solltest, gib mir bitte vorher Bescheid, ich würde kommen und den alten Boden retten. In meinem Haus, das nie einen solchen herrschaftlichen Boden hatte, hat man leider viel von der Substanz zerstört.
 

hobbybohrer

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Hallo,
Fußleisten definieren einen Abschluss des Bodens zur Wand, so, dass darüber die Tapeten sauber enden können. Früher wurde das Parkett auch gebohnert. Auf der glatten Fläche gleitet der Bohnerklotz auch mal gegen die Wand und macht ohne Fußleisten häßliche Dellen in Tapete und Putz.
Das "Fischstäbchen-Parkett" heißt Würfelparkett und kann im Unterschied zum Fischgrät-Parkett nicht auf Lagerhölzern verlegt werden, sondern liegt auf einem glatten Untergrund, wie z.B. Estrich. Es ist die günstigste Parkettart, weil die Hölzer ja sehr klein sind. Es wird auf Netzten geliefert und mit diesen auf dem Boden geklebt. Diesem Belag steht man häufig distanzierter gegenüber. Ich würde prüfen lassen, ob sich erforderlichenfalls ein Abschleifen lohnt oder überhaupt noch geht, je nach dem, wie häufig es bereits abgeschliffen wurde.
Grüße Richard
 

uglyripper

ww-esche
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Moin!

Erstmal Glückwunsch zu 120qm Berliner-Altbau. Hat nicht jeder im Portfolio.
Zur Grundsatzdiskussion nur soviel - ich bin da auch pragmatisch - das ist kein 500 Jahre alter Boden mit wertvollen Einlegearbeiten, sondern ein Parkett nicht mal ganz klaren Alters. Das dürfte in seinem Leben schon schlimmere Dinge durchgemacht haben, als neu versiegelt zu werden.
Richtig ist aber auch, dass die Altbauanmutung unter Umständen leidet, wenn die Patina des Bodens verschwindet.
Richtig ist auch, dass du dich möglicherweise in 5 Jahren ärgerst, wenn auf Instagram/Pinterest/solebich plötzlich Böden mit Originalpatina en vogue sind und einem komischerweise auch plötzlich sehr gut gefallen..
Und schlussendlich ist die von dir gewünschte Optik zwar erreichbar, aber keinesfalls von ewiger Dauer. Egal wie du beschichtest, es wird früher oder später wieder so oder ähnlich aussehen wie jetzt.

Zu deiner Frage bezüglich des Ölens. Ich stehe schon länger vor einer ähnlichen Fragestellung. Einen "Königsweg" wirst du leider nicht finden. Der Trend geht im Augenblick klar zu Öl, häufig weiß pigmentiert. Alternativ geseift. Lack ist derzeit ziemlich out.
Ich hatte das Glück/Pech zwei Flächen temporär erneuern zu müssen, habe testweise zwei diametral verschiedene Beschichtungen gewählt. Einmal weiß pigmentiertes Öl (Natural), einmal Bona Traffic 2K Lack in ultramatt mit neutraler Grundierung. Auch hier sind pigmentierte Grundierungen erhältlich.
Nach derzeitigem Stand würde ich (gerade bei Eiche) klar zum Lack tendieren. Möglicherweise bin ich ein Ferkel, aber geölte Oberflächen sind mir einfach auf Dauer zu empfindlich. Die Vorteile des Öls sind jedoch ganz klar die diffusionsoffene Oberfläche und das vergleichsweise leichte Überarbeiten einer geölten Fläche.

Entscheiden musst du allein.

Gruß, ugly
 

pedder

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Habe einen Boden gefunden, quasi identische Wohnung, identisches uraltes Parkett, offenbar identischer (für manchen unfassbarer) Geschmack.

Denke ich gehe damit dann mal zu deren Bodenfachmann und wenn die Kinder den Boden in 10 Jahren wirklich runtergewirtschaftet haben, bin ich bereit da evtl nochmal nachzubessern.

Ich teile durchaus Deinen Geschmack. Aber vorsicht, so locker wie Du es formulierst, sollte man mit dem Anbschleifen nicht sein. Das geht nicht unbegrenzt. Man muss sowieso klären, ob es überhaupt nicht geht. Es kann nach 100 Jahren ja sehr gut sein, dass das parkett seinen letzten Schliff schon hatte.

Dann wäre die ganze schöne Diksussion sinnlos. Wobei man Diskussionen, in denen ästhetisch-technische Fragen mir moralisierenden Argumenten vermischt werden eh in Frage stellen kann.

Wenn Du jetzt zu einem Fachmann gehst, bist Du ja bei der ersten und aus meiner Sicht auch besten Antwort.
 

Besserwisser

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Ich emfehle da den Fachmann von myhammer.

Im Ernst, auch wenn die TO vermutlich längst weg ist, wenn das Parkett so alt ist wie es aussieht, dann ist da nix mit einfach abschleifen und neuer Oberfläche drauf. Wie ich oben schon schrieb, die Erwartungen werden nicht erfüllt werden können.
Das Zeug wird viel zu große Fugen haben, pigmentiertes Öl stark unterschiedlich aufnehmen und nach kürzester Zeit aussehen wie fürn Arsch. Irreversibel.
 
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