An- und Umbau Gehrungsanschlag Bösch A97 + Digitalanzeigen M503

Lorenzo

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Hallo Leute,
Heut hab ich mit dem An- und Umbau vom Bösch A97 angefangen.
Ausgangslage an der Knapp
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Der Ablängangschlag der Knapp ist schon ganz in Ordnung, aber richtig happy bin ich nicht mit ihm. Was mich am meisten stört ist dass man den für lange Schnitte am PA ganz abbauen muss, was zwar recht schnell geht, aber mir ist es viel lieber wenn ich nen Anschlag einfach montiert nach links vom Sägeblatt wegziehen kann. Ich find ihn auch bisschen arg schlank, und mir sind die modernen Reiter lieber, die man über das Profil an dem sie laufen nach hinten wegklappen kann, und dafür dann ne gerade Anlagefläche am Profil hat. Aber die alten haben den Vorteil dass sich eine schon auf Gehrung angespitzte Kante nicht hinter den Anschlag drückt. Und sie werden sich gut auf digital umbauen lassen.


David (@DZaech) hat mir den Bösch A97 geschickt, den der schweizer Verkäufer nur innerhalb der Schweiz verschicken wollte. Vielen Dank nochmal dafür David, auch fürs neu verpacken.
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Der Bösch ist schon ein recht ausgefuchstes Teil. Er hat zwei Arme, die über eine wirklich spielfreie Mechanik simultan geschwenkt werden. Er funktioniert also im Prinzip wie ein Doppelgehrungsanschlag wie der Duplex von Altendorf, Lachner DGA und Konsorten, aber eben nicht nur bei rechtwinkligen Rahmen bei denen 45° gebraucht werden pro Schnitt, man kann in einem Bereich von 90° bis 30° verstellen, also hat man pro Ablängprofil 60° Verstellweg.
Was mir am Bösch nicht so gut gefällt: Es gibt nur einen Reiter, der läuft auch nach reger Benutzung nicht mehr so besonders gschmeidig. Ich halte auch die Lösung mit dem Maßband für nicht so genau und auch etwas anfällig für einen mechanischen Defekt. Einen Knick hat das Maßband auch schon, der zwar gut korrigiert ist, aber dennoch.
Toll ist: Klar, die Winkelverstellung mit 2 Armen die gekoppelt sind. Eine sehr genaue Winkelanzeige. Die Möglichkeit den benötigten Winkel mittels Schmiege direkt am Anschlag zu übernehmen. Und außerdem kann ich den Anschlag vom Blatt wegziehen und montiert lassen.

Ich will also die Vorteile beider Anschläge verbinden und zusätzlich noch Digitalanzeigen verbauen. Eine für den Auszug des Anschlages, und dann bekommt jeder Reiter auch noch eine. Der Auszug braucht eine eigene Anzeige sonst baumelt unweigerlich irgendwo n Haufen Kabel rum. Die Digitalanzeigen kommen aber erst noch dran, heut gehts erst mal drum den Bösch an die Säge zu bekommen.
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Ich hab den Bösch erst ma so auf die Säge gelegt dass ich weiss wo ich was von den Profilen absägen kann um ihn kompakter und leichter zu machen.
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Der Bösch hat einen doppelten Auszug. da laufen also zwei Stahlpofile ineinander und an jedem ist nochmal ein Stück von dem Aluprofil montiert um den Reiter aufzunehmen. Da ich das nicht mehr brauche wenn das Profil von der Knapp montiert ist, hab ich einen Teil vom Stahlprofil gekürzt und einen Abschnitt vom Böschprofil montiert, so dass ich einen Auszug am kurzen Arm montieren kann. Der hat noch ne kleine Auflagefläche bekommen damit lang Teile nicht nur auf dem kleinen Rest vom Schlitten aufliegen.
Generell arbeitet man bei den Doppelgehrungsanschlägen ja so, dass man an einem Arm eine Seite sägt, und dann die andere Seite am anderen Arm, dem mit den Anschalgreitern damit man auf die vorgegebene Länge sägen kann. Da die zwei Arme exakt im vorgegeben Winkel zueinander stehen ist der einzelne Winkel nicht mehr so wichtig. Sprich: Wenn ich eine rechtwinklige Ecke säge, dann spielt es keine Rolle ob ich die 45° exakt treffe, wenns 44,8° sind macht das nix, denn auf der Gegenseite wird ausgeglichen. Ich hoff das ist verständlich.
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Ich werd den Bösch am Auslegertisch montieren Dafür bekommt der Bohrungen für Schrauben die dann im Profil in Nutensteine greifen.
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Die Bohrung die näher am Schlitten ist wird spielfrei ausgeführt, die Bohrung links am Auslegertisch ist etwas größer als die Schraube die durchgeht, und um den Winkel des Anschlages zum Schlitten einstellen zu können. Dafür hab ich mir von eben diesem eine von den exztrisch gebohrten Scheiben nebst Schraube geklaut.

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Lorenzo

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So, in meinem Eisenwarensäckchen hab ich mal bisschen gestöbert was es so gibt. Hab ne Schraube gefunden die einen langen glatten Schaft hat, und nur ein kurzes Gewinde. Das ist ideal für den Drehpunkt nahe am Schlitten. Wenn die Bohrung passt läuft der Schaft spielfrei, und es gibt kein Gewinde dass die Löcher doch größer reibt. Weil die Schraube bisschen lang ist, hab ich aus Buchsbaum noch ne kleine Hülse gemacht.
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Dann wurden die Löcher in den Auslegertisch gebohrt
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Wie gesagt, das Loch links hat Übermaß damit ich den Winkel vom Anschlag justieren kann, das rechts soll spielfrei sein. Nen Bohrer in der richtigen Größe hab ich nicht. Also ne Rundfeile von ihrem Griff befreit, und in die QUADRILL gespannt :emoji_wink: So konnt ich mich an die Passung rantasten und das hat sehr gut funktioniert.
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Zu den Nutklötzen für die Montage am Tisch gibts noch zwei zusätliche, die haben Gewindestifte (frisch hier im Forum gelernt, mir liegt immer noch Madenschraube auf der Zunge) und fungieren als Endanschläge. Also den Anschag hochkant nochmal so ausgerichtet wie ich ihn an der Säge montiert haben will, und die Endanschläge darauf ausgerichtet. Auf dem letzten Bild sieht man den Verfahrweg, also den Weg den ich den Anschlag vom Sägeblatt wegziehen kann. Den werd ich nur äußerst selten abbauen müssen!
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So, und jetzt konnt ich den Anschlag auch schon zum ersten mal richtig anbauen.
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Lorenzo

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Ausgerichtet ist der jetzt mal provisorisch mit nem Winkel, und die Exzenterscheibe darauf eingestellt. Wenn ich dann das Knapp Profil mal dran hab werd ich nochmal mittels 5-Schnittmethode feinjustieren.
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Dafür brauch ich aber noch M6 Schauben in 50mm mit dem richtigen Kopf, und solang benutz ich jetz erst mal noch den Bösch. Also einmal das Maßband vom Reiter richtig eingestellt. Das Splitterholz eingesägt und ausgeklinkt damit die Haube weiter runter kann.
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Und so sieht das jetzt erst mal aus:
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Noch ein paar Eindrücke vom Bösch:
Man hat ne gute Skala mit 1/4° Einteilung, die ist aber groß genug um noch etwas genauer zu schätzen. Außerdem kann man wie schon erwähnt nen Winkel oder ne Schmiege verwenden.
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Soweit komm ich weg vom Sägeblatt:
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Wenn man einen Winkel einstellt dann muss man ja die Länge kompensieren, da der Drehpunkt konstruktionsbedingt nicht direkt am Sägeblatt liegen kann. Beim Bösch bedeutet das den Splitterschutz zurückstellen, und die Skala neu einstellen. Wenn ich den Knapp Anschlag montiert hab, dann zieh ich das ganze Profil einfach ein Stück nach links, so dass das Splitterholz gerade am Blatt schabt, und die Länge ist dann automatisch korrigiert. is also auch nochmal ne kleine Verbesserung.
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Maximal einstellbarer Winkel, gute 60° geschwenkt
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andibarth

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Ja, ja, immer wieder was verändern...
Das kenn ich auch.
Tolle Arbeit!

Gruß,
Andi
 

fahe

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Moin Lorenz, mechanisch ist das Teilchen mit den synchron öffnenden Schenkeln ja ganz nett...*

Und wenn man wirklich oft 18- oder dwölfdreiundxtigeckige Rahmen baut, sicher auch super. Fußleisten fürs 300 Jahre alte Haus nach Schmiege sicher auch.

Was ich trotz der vielen Bilder nicht erkennen kann: Wie willst Du mit der jetzigen Adaption an die Säge falsche Gehrungen sägen? Was ja sicher häufiger vorkommt, als dwölfdreiundxtigeckige Rahmen zu bauen. :emoji_wink:

Dafür müsste ja die mittelhalbierende mittlere Schiene des Anschlags definiert verstellt werden können.

Eben nachgesehen, genau so hat sich das der Erfinder auch gedacht:
https://de.cdn-website.com/eb25b69bbac0498c809dabd3d2f130c3/files/uploaded/A97_Universalanschlag%20%284%29.pdf

Komme ich noch rechtzeitig mit dem Einwand?


EDIT: Vielleicht stellt Jörg, @dieweltistrund, mal seine Lösung vor.
Noch 'n Edit: * Für falsche Gehrungen, die dann auch noch vom 90-Grad-"Ideal" abweichen, ist das Ding mehr als nur "nett".
 
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Lorenzo

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Bei falschen Gehrungen gibt's, anders als beim Duplex etc., keine Skala nach der man den Anschlag schwenkt. Da muss man dann den erforderlichen Winkel an der Schmiege einstellen, den Anschlag auf 45° öffnen (also dass zwischen den Schenkeln 90° eingestellt sind, lass den Freud aus dem Spiel :emoji_wink: ) und dann die Schmiege in die Nut vom Schlitten, Schenkel anlegen und dem mittleren Steg muss ich dann gegen den Auslegertisch zwingen. Geht schon. Nobody is perfekt.

Ja, ja, immer wieder was verändern...
Die Veränderung ist schon lange in meinem Kopf gewesen, schon mit der letzten Säge. Aber ich hab auf ein gutes Angebot gewartet, und als ich dann in der Schweiz geschaut hab auch recht schnell gefunden. Das Teil war echt günstig.. :emoji_slight_smile:

Jetzt muss nur noch die Adapterplatte für den PA kommen, dann ist die Knapp bald fertig :emoji_grin:
 

fahe

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...es spricht doch aber nix dagegen, zwischen den beiden Trägern noch eine Nutschiene einzubauen, auf der man dann das Ding mit 'nem Nutenstein festsetzen könnte.

1718614773540.png

Sprich: Genau so, wie vom Erfinder vorgesehen.
Eigentlich scheint die Nutschiene ja zum Lieferumfang zu gehören... und bei Dir schlicht zu fehlen, oder?
 

Lorenzo

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Genau, bei mir war keine Schiene dabei, und die falsche Gehrung ist ja schon auch eher selten. Für den Alltag kommt mir die Befestigung die ich gemacht hab einfach robuster und spielfreier vor.
 
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