ClintNorthwood
ww-robinie
Hallo Bastelheiko,
was bedeutet bei dir "absolute Genauigkeit"? 100% sind ja mit Holz ohnehin nur einmalig oder kurzfristig zu erreichen.
Ich stelle mir vor, der Winkel hätte eine Abweichung von 1mm, sagen wir auf 300mm. Ist nicht die Welt. Das müsste man dann aber permanent im Kopf behalten das es eine Abweichung gibt und jedes Teil das später montiert wird individuell vermessen.
Wenn mich nicht alles täuscht, habe ich schon Youtube Holzwerker gesehen, die vorab alles nach Plan ausgemessen und zugeschnitten haben, um einfach alles zusammenbauen zu können. Wenn die Maße stimmen, dann klappt das. Wenn aber 1mm Abweichung herrscht, dürfte man dann jedes zusätzliche Teil separat ausmessen damit es passt. Solche Vorgehensweisen hab ich auch schon in Selbstbau-Videos gesehen. Mir gefällt die erste Variante besser. Bei einem größeren Möbelstück kommen dann z.B. mehrere Millimeter zusammen. Wie gleicht man das dann am Ende wieder aus, damit es im rechten Winkel ist?
Ich will echt nicht penibel sein, aber Käufer von Festool Produkten kaufen sich doch diese "preisintensiven" Maschinen gerade weil die so exakt sind. Warum also so einen Affentanz beim Winkel machen und mit irgendeinem ungenauen Werkzeug ausmessen?
Um nochmal Öl ins Feuer zu Kippender hat das Geld nach den Festool Geräten nicht mehr für qualitativ hochwertige Messgeräte gereicht?
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Moin,
was "absolute Genauigkeit" anbetrifft weiß ich selber nicht genau, in Ermangelung eines Referenzwinkels.
Das für dich wichtige Thema "Winkel" ist hier ausreichend beschrieben.
Mein Großvater hinterließ mir einige wenige Meßwerkzeuge, die ich bis zu dieser Woche nicht in Zweifel zog. Deshalb schenkte ich mir den Kauf von neuen Winkeln. Der 45° Winkel aus Holz ist dagegen tadellos.
Und den langen 400 mm werde ich versuchen aufzuarbeiten mittels Feile und Haarlineal. Einfach so zur Übung.
Bevor du mit deinen Holzbasteleien beginnst solltest du dir als Anfänger einfach 90 € abzwacken für einen 9,99 € teuren 4-teiligen Stech-
beitelsatz und 80 € für Schärfutensilien. Und dann einen halben Tag investieren um diese Fertigkeit zu erlernen.
Und da die Stechbeitel dann aus Trompetenblech bestehen, musst du sie ständig schärfen. Das übt.
Zu dem Thema "Schärfen" findest du im Forum mehr als genug Beiträge.
Danach einfach mal bei Ebay-Kleinanzeigen ein paar alte Handhobel kaufen und schärfen üben. Wenn du die scharf genug bekommst, kriegst du auch schöne lange Späne.
Danach kannst du ja mal versuchen, perfekte Gehrungsschnitte für Bilderrahmen zu erzeugen. Ohne Kappsäge. (ich kann´s nicht).
Ohne Grundkenntisse und die Fähigkeit nahezu perfekte Gehrungsschnitte herzustellen werden viele Arbeitsergebnisse leider nur wie Basteleien aussehen. Da würde ich persönlich mich nicht trauen, dass Wort "Möbelbau" zu erwähnen.
Auch ein bisschen Werkstoffkunde schadet nicht. Holz mit Ästen erschwert das Hobeln ungemein. Die Richtung beim Hobeln musste ich mir erst von einem Tischler erklären lassen. Ohne es völlig verstanden zu haben.
Nun kann ich bei meinem momentanen Projekt alle Falze bei ansonsten maßhaltigem Holz mit Ästen noch einmal spachteln und schleifen.
Aber ich habe 2,70 € pro laufendem Meter gespart.
Doch um die Herausforderung noch zu erhöhen, habe ich das trockene Holz vorrübergehend auf feuchtem gelagert und am nächsten Tag folgendes festgestellt:
Umso verzogener das Holz, umso ungenauer die Gehrungsschnitte mit einer Kappsäge.
Hilfreicher als viele Werkzeugvergleiche wie zwischen Fein- oder Japansäge ist einfach Geduld und das Lesen von passender Literatur.
Eine Stichsäge ist zum Lernen ungeeignet.
Besser wäre, von Anfang an alles mit der Hand zu sägen. Rechtwinklig. Da braucht es auch keinen Raspelsatz.
Viel Erfolg!