Außenverkleidung Holz

carsten

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Hallo

folgendes Problem:
Vereinsheim, Außenverkleidung aus Holz, an allen 4 Seiten bzw inkl einem Anbau 6 Seiten unterschiedliche Konstruktion, fachgerecht ist keine davon ausgeführt. hab jetzt 4 Seiten neu gestrichen. Die verbliebenen Seiten sollen neu verkleidet werden da sich streichen hier wirklich nicht mehr lohnt
Mein Vorschlag Lärche wurde abgelehnt wegen zu teuer ( ohne den Preis zu kennen) bzw was ich akzeptieren kann es soll farblich zum Rest passen also in gleicher Farbe gestrichen werden. da tut es dann auch Fichte/ Tanne.
Tanne erwähne ich deshalb gleich mit weil der Verein über ein Mitglied ( Förster) ne ganze Ladung Holz gekauft hat und da viel Tanne dabei sein soll. Hab mir die Stämme gestern beim Säger angesehen: fürn Schreiner haben die Teile wenn ich ehrlich bin nur Heizwert, zwar noch nicht aufgesägt aber stark rissig weil die wohl schon zu lange liegen , teilweise ist schon ein weißlicher Befall zu erkennen.
Der 1. Vorsitzende wollte die Verkleidung aus 60 mm sägerauhen Leisten in überluckter Ausführung gestalten. Das halt auch gestern der Säger als Schmarrn ( Für nicht Bayern frei übersetzt Schwachsinn) abgetan so das ich hoffe das das Thema erledigt ist. Vorschlag des Sägewerksmeisters: 200 mm breite Bretter und 50 - 60 mm breite Leisten. Aber dann reicht das Holz nicht für das ebenfalls noch zu sägende Material für einen Hallenanbau ( Schleppdach). Mein Vorschlag Nut und Feder Fasebretter stieß aus bisher nicht geklärten Gründen auf wenig Gegenliebe. Fällt jdm noch ne Alternative ein ( Senkrechter verlauf der Bretter).
Ich würde gehobelte Ware bevorzugen da sie einfacher zu streichen ist und sicher auch zumindest als technisch getrocknete Fasebretter auch dimensionsstabiler. Einwand der übrigen "Fachleute" im Verein: bei Sagerauh zieht die Imprägnierung tiefer ins Holz ein.
Das wäre für mich jetzt mal weniger ausschlaggebend. In dem Verein ist man mehr als Streichfaul ( letzter Anstrich liegt vermutlich 10-15 Jahre zurück). Meiner Meinung nach hält ein Anstrich auf gehobeleter Fläche langfristig besser als auf Sägerauh.
So jetzt hoffe ich auf Tipps, Anregung und Meinungen zum Thema Sägerauh oder gehobelt.
 

derdad

Moderator
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n' schönen guten Morgen Carsten!
Wenn man die verschiedensten Meinungen von wirklichen Experten hört, ist die einhellige Meinung "gehobelt". Einfach aus dem Grund, weil bei sägerauh die Feuchte besser ins Holz einzieht. Das auch das Holzschutzmittel besser einzieht mag stimmen, aber immerhin wollen wir die Feuchte ja am Eindringen ins Holz hindern, und das geht am Besten durch glattes Holz und guten Anstrich drüber.

gerhard
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
ich will hier aus dem Merkblatt eines Lackherstellers (Fa. Adler) über die Haltbarkeit von Außenanstrichen für nicht maßhaltige Bauteile einige Passagen sinngemäß wiedergeben.
- Die Art der Vorbehandlung spielt eine entscheidende Rolle für die Lebensdauer des Lasuraufbaus
- Ideal ist ein schwach saugender Untergrund wie er bei Schliff KÖ 120 bei Weichholz entsteht => sehr gute Tiefenwirkung der Imprägnierung und sehr gute Verankerund der Decklasuranstriches sowie eine leichte Filmbildung auf der Holzoberfläche => lang anhaltender Wetterschutz
- Bei gehobeltem Holz muß aufgepaßt werden, daß die Werkzeuge scharf sind sonst werden die obersten Holzfaser geschädigt => geringes Saugvermögen, geringe Lebensdauer und Vergrauung
- Sägerauhe Hölzer haben ein sehr gutes Saugvermögen, jedoch ist eine Filmbildung auf der Oberfläche nur mit hohen Auftragsmengen erreichbar.
-Wichtig für die Lebensdauer ist auch noch der Farbton. Helle Farbtöne bieten nur geringen UV-Schutz dunkle Farbtöne führen zu starker Erwärmung des Untergrundes.
Gruß Georg
 

simb04

ww-birke
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Hallo,
habe jahrelang mit einem Freund. norwegische Holzhaüser importirt,alles säugerau.
Mit der Begründung Farbe haftet besser. Es war allerdings deckender Anstrich in den tipischen nordischen Farben. Die Nordländer können ja nun wirklich auf eine lang Tradition im Holzhausbau zurückblicken
Moin, moin simb 04
 

schorsch

ww-robinie
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Hallo,
soweit mir bekannt ist, handelt es sich bei der Farbe mit denen die Häuser in den skandinavischen Länder behandelt werden um ein Abfallprodukt welches bei der Gewinnung von Aluminium anfällt. Diese soll hochbelastet sein mit Schwermetallen und daher nicht gerade umweltfreundlich.
Gruß Georg
 

Florbert

ww-kastanie
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Moin,


das sogenannte Falunrot ist ein Abfallprodukt der Kupfergewinnung in Fallun (Mittelschweden). Es ist nicht ohne Grund am deutschen Markt nicht erhältlich.

Vielleicht kannst Du Deinen Vereinsbrüder ja irgendwie davon überzeugen, das sich die Mehrkosten für die gehobelten (oder besser geschliffenen) Bretten über die längere Lebensdauer des Gebäudes durchaus lohnen. Lassen sich ja auch viel schöner verarbeiten als so krumme Dinger.

Viele Grüße
Flroian
 
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