Moritz, das ist eine schwierige Frage, die ich Dir als Angehöriger der Altersklasse 70+ nicht einfach Schwarz/Weiß mit Ja oder Nein beantworten kann.
Die Frage kann man beantworten, man muss nicht in ein Schwarz-Weiss-Denken verfallen.
Bei uns im ländlichen Raum mit eher sparsamen ÖPNV-Möglichkeiten ist man auf das Fahrzeug angewiesen.
Ja, das ist auch bei uns im ländlichen Raum so. Je nach Wohnort, kommt man ohne das eigene Fahrzeug nicht sehr weit. Da in den letzten 50 Jahren die Wohlstandsprofiteure den ÖPNV zu Gunsten der Individualmobilität vernachlässigt oder abgebaut haben, muss jetzt ein Teil dieser Generation mit den Folgen leben. Dies zu akzeptieren, wird die Aufgabe der zwei bis drei Nachkriegsgenerationen werden.
Es ist für einen älteren/alten Menschen schlimm, immer andere Menschen bitten müssen, um mobil zu sein. Arztbesuche z. B., da jedes Mal einen Bekannten/Verwandten zu fragen, ob er fährt und – vor allem – Lust und Zeit hat, dann teilweise stundenlang zu warten – glaube mir, das ist nicht leicht. Deshalb wird man eben selbst fahren wollen, ehe man andere Menschen bittet.
Absolut nachvollziehbar.
Wenn man alt wird, macht man definitiv eine Veränderung durch.
Das passiert auch wenn man jünger ist, nur fällt es anders auf. Die schleichenden Veränderungen merkt man kaum bis gar nicht. Hinzu kommt noch, dass man auch in der Lage ist, Dinge anders zu machen. Das fängt bei einfachen Dingen an, geht über das ausbleibende Hörgerät oder die Brille.
Ich merke auch schon leichte Schwierigkeiten. Die Konzentrationsfähigkeit lässt nach usw. Ich habe aber für mich entschieden: Wenn ich merke, dass ich nicht mehr sicher Auto fahren kann, gebe ich den Führerschein von selbst ab.
Das ist eine respektable Entscheidung. Nur leider fehlt vielen älteren Menschen hierbei die Objektivität und da ist es mitunter notwendig, für gleiche Bedingen zu sorgen.
So etwas zu lesen, macht einen sprachlos. Das Alter des Fahrers 77 Jahre, mag nicht ursächlich sein.
Wie willst Du nun die Untersuchungen ansetzen? Ab welchem Alter?
Beispiel
Schweiz.
Die Altersgrenze ist sicher nicht willkürlich gesetzt. Auch hier gibt es mitredende Experten die, wenn sie selbst 70 Jahre alt sind, sich noch fünf Jahre zugestanden haben. Man kann natürlich auch eine statistische Grundlage, bspw. aus der Unfallstatistik oder der Versicherungsbranche zusätzlich zur Bestimmung der Altersschwelle ansetzen.
Ich sehe da aber auch eine ganz entscheidende Gefahr des Missbrauchs.
Ja, wenn der Hausarzt aus „gutem Willen“ alles bescheinigt, dann spricht man von Missbrauch. Hier gilt es, dem Einhalt zu gebieten.
In einer Zeit, wo nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens durchsetzt sind mit Korruption, Vorteilsnahme – ob durch Einzelpersonen oder politische Interessenvertretungen –, besteht die reale Gefahr, dass versucht wird, Alte generell von der Straße zu bekommen.
Eine interessante Aussage, die stark politisch motiviert zu sein scheint. Steh auf und bewege etwas dagegen!
Denn die Entscheidungen dazu werden subjektiv gefällt ...
Sagt wer? Die schweigende Mehrheit oder der Onkel aus dem Gesichtsbuch?
Mein Schwager ist 40 Minuten auf der Heimfahrt von der Arbeit von seinem Kollegen „vollgelabert“ worden, dass die öffentlich rechtlichen Fernsehsender die Demonstrationen gegen Rechts in den letzten Wochen frei erfunden hätten. Da ist die Diskussion mit der Führerschein-Eignung für Senioren lächerlich.