Also die Hammer vibrierte sehr unangenehm, da blieb nix auf dem Tisch liegen und dementsprechend hatte ich auch immer nen breiteren Schnitt, als erwünscht. Ursache waren unrunde oder nicht ausreichend ausgewuchtete Laufräder. Bei der Scheppach verzieht sich der Tisch (halt ne 1,5mm Blechplatte mit abgewinkelten Kanten), der Anschlag ist schief und hält nicht, und die Führungen sind nicht sinnvoll fein einstellbar. Aber das war vor 10 Jahren, im Kleinstationärmaschinenbereich gibt es ja doch eine gewisse Entwicklung.
Ich hab mal befreundetet Instrumentenmacher gefragt, der eine ist mit seiner DeWalt zufrieden, dem anderen reicht die Bernado.
Zur Bedeutung von Führungen: ich mache immer wieder die Erfahrung- wenn die Maschine ruhig läuft, das Werkstück keinen allzu wirren Faserverlauf hat und das Sägeblatt scharf UND gleichmäßig geschränkt ist, berüht das Blatt nie die Führungsrollen! Auch die Rückenrolle nicht! Die seitlichen Rollen sind wichtig für Schweifungen, die Rückenrolle, wenns Blatt stumpf wird.
Es macht extrem viel aus, ob sich der Schärfdienst wirklich Mühe gibt. Das bedeutet m.E. nach: die Zähne nicht alle nach außen schleifen; nicht schnell UND trocken schleifen; nicht so stark schränken, das in der Mitte des Schnittes eine Spitze zu erkennen ist; nicht einseitig schränken; und auch wirklich gerade fluchtende, zahnteilige, gleichmäßig dicke Lötungen an den Stößen. Nach viel Entäuschung bei Leitz und Co, habe ich die Blätter eine zeitlang selbt gefeilt und geschränkt, nur dort löten(genaugenommen schweißen) lassen. Inzwischen gibt es hier einen einzelnen Werkzeugschleifer und -Macher, der anspruchsvoll ist und mein Niveau nicht für überzogen hält.
Ich baue für Musikinstrumente unter anderem die Klaviaturen. Die Tastenbeläge aus Ebenholz und Knochen werden wegen des geringeren Schnittverlustes mit der Bandsäge aufgeschnitten. Aus der gesamten Klaviaturtafel werden die einzelnen Tasten geschnitten, da ist es wirklich wichtig, das der Schnitt nicht eiert oder so rauh ist, das ich viel putzen muß und dann mehr Fugen als Tasten habe (auch eine Zeitfrage). Ebenfalls schneide ich wegen des geringeren Schnittverlustes gerne die Resonanzbodenspäne (Lieferquerschnitt 14 x 80-120 Fichte) in der Mitte auf. Da darf der Schnitt auch nicht verlaufen, da das Fertigmaß in der Dicke nicht unter 6mm sein sollte.
Ich mache diese Sachen seit 20 Jahren.
grüße an die Leute, die durch Gegenlenken eine schlecht eingestellte Spur und ungleichmäßigen Reifendruck korrigieren müßen.
jogosch