Bericht
Bericht: Felder Kanten-Anleimmaschine Format 4
Vorab muss sollte ich dazu sagen:
Wir fertigen hochwertige Möbel in Einzelfertigung. Die Werkstück-Teile kommen hauptsächlich von der CNC
(H10 Nestingmaschine)und ab und an von der Kreissäge.
Kämpften derzeit noch mit einer etwas in die Jahre gekommenen Hebrock. Die uns immer treue Dienste geleistet hat. Uns fehlte nur das Modul zum abrunden der senkrechten Hirnkanten.
Beim Kauf der Maschine stand die Qualität der fertigen Kanten und natürlich der Preis im Vordergrund.
Bei einer Mustervorführung in einer Filiale war das mit der Qualität auch so. Die Maschinen sind kompakt gebaut und auch durch die blaue Farbgebung mal etwas anderes in der Werkstatt. Also das Preis-Leistungsverhältnis (nach einer Verhandlung) stimmten.
Die Maschine wurde an einem Tag aufgestellt und von einem kompetentem Mitarbeiter eingefahren. Der Maschine lagen auch einige Musterteile bei, ca. 40 x 40 cm mit abgerundeten Kanten und diese sahen toll aus.
Dann der Alltag:
Der Balken (Anlage und Auflage) für die Werkstückzuführung erscheint uns etwas zu kurz geraten (ca. 50 cm), auch beim ausgeben der Werkstücks bleiben grad mal ca. 40 cm, wobei das Werkstück dann ja abfällt
und am Ende oberhalb gegen einen lappigen Metallwinkel schlägt. Dies macht sich auch bei Hochglanz beschichteten und furnierten Teilen sehr gut L.
Aussage Felder: Das kann man sich doch selber verlängern.
Hat man das Teil zugeführt kommen zuerst die beiden Bündigfräser -> Leimauftrag und nun geht es schon los: Um Granulat ordnungsgemäß nachfüllen zu können haben sich die Felder-Ingenieure was tolles ausgedacht.
Da das Leimbecken unterhalb der Auftragswalze liegt, muss zu erst ein ca. 15cm breites und 70 cm langes
abgewinkeltes Blech (welches für die Kantenzuführung dient) entnommen werden. Dies allein ist schon etwas für Geübte. Es sollten knapp ca. 1 Liter Leim im Becken platz finden.
Neben der Leimauftragswalze ist ein Metalldraht (senkrecht) angebracht. Dort soll der überschüssige Leim abgestreift werden. Das macht das Ding auch, nur mit dem Nachteil: Das Teil ist nicht heiß genug um den entnommen überschüssigen Leim zu erhitzen und ins Leimbecken zurück zu führen. Darum bildet sich hier nach ca 20 lfdm Kante anfahren ein Klumpen der dann an einer Kante hängen bleibt.
Resultat ist: Man hat ne Beule in der Kante. Und dies kommt sehr oft vor. Also Kante wieder ab, den Bündigfräser neu einrichten, Kante wieder dran.
Zu den Fräsaggregaten gibt es nicht viel zu sagen, die tun Ihren Dienst. Bei uns war es nur so: Dass alle
Abtastrollen geeiert haben, da die Lager nicht ordnungsgemäß eingepresst waren (Tolle Endkontrolle im Werk). Ein Rad hat sogar am Gehäuse geschliffen.
Zum Schluss dann die Ziehklinge. Ihre Abtasträder sich zu nah an ihrer Befestigung montiert. Das hat den Nachteil: Die Kantenspäne setzt sich zwischen der unteren Rolle und Halterung. Die Rolle dreht sich darauf hin nicht lange mit und schleift dann nur noch auf dem Werkstück entlang L. Da diese Rollen nun bei uns noch schräg standen, gab`s da auch mal hier und da einen Kratzer. Um die Ursache zu finden gingen da schon mal ein paar Stunden ins Land. Dabei haben wir dann auch die eiernden Rollen festgestellt. Eigentlich hätte dies schon der Monteur sehen müssen.
Nun das größte Problem:
Verwöhnt von unserer alten Hebrock ging es dann mal richtig los. 38er Plattenstärke -> Kante dran.
1. Granulat auffüllen
2. Maschine einstellen und los
Wir hatten ca. 100 lfdm Kante anzufahren - 38er Platten. Erst hat man wieder mit den Leimklumpen zu kämpfen und das geht einem auf den … . Dann haben wir feststellen müssen das bei 20 Metern schon Schluss ist mit Kante anfahren. Das Leimbecken war nicht mal halb leer und trotz allem hielten die Kanten nicht. Und nun der Grund
Aussage eines Service-Technikers)
Lacher. Das wissen wir. Es muss immer genug Leim im Becken sein damit die Auftragswalze die 38 Kante versorgen kann. Die schafft es nicht, den Leim wenn das Becken nur noch halb voll ist, zu bedienen.
Das war der Hammer. Leim da -> nur nicht auf der Walze. Toll.
Das heißt also: aller 20 - 30 Metern Kante…..-> Klappe auf -> Blech weg -> Granulat auffüllen -> Blech rein
-> Klappe zu -> Taste betätigen damit Fehlermeldung weg ist -> weiter machen.
Hier stellt sich für uns die Frage: Wie Felder doch auf den angebrachten Schriftzug gekommen ist. “Profit”
Fragt sich nur für wen.
Und diese ganze Prozedur zieht sich so den ganzen Tag hin. Inklusive dass man immer nach der unteren Rolle bei der Ziehklinge kucken muss. Dabei muss natürlich immer eine der hinteren Klappen geöffnet werden…. doch vorher Maschine aus.
Ich kann Euch sagen ….das nervt. Blöd ist nur. Sollte man eine der beiden Sachen vergessen haben …ist man nur am nacharbeiten. Da gehen schon einige Stunden ins Land.
Aussage Techniker (zum Leimbecken):
Es gibt optional ein Leimzuführbecken, welches über dem eingebautem angebracht wird. Hierfür muss die Maschine aber ab Werk vorgerichtet sein. Da hatten wir ja mal Glück.
Nachteil: Da wir zu 90 % nur Einzel Möbel bauen und das Nachfüllbecken mit ca. 100 grad vorgewärmt wird, verbrennt der Leim sehr schnell darin. Es lohnt sich also nur wenn man in Serie arbeitet. Schitt…
Längs an der Maschine entlang ist ein ausziehbarer Auflagebalken angebracht. Dieser kann etwa 90 cm ausgefahren werden. das geht sehr leicht … zu leicht. Um ihn festzustellen muss man entweder zwei Imbusschrauben anziehen oder man benutz die extra zum abstützen auf dem Boden zusätzlich angebrachten
Bleche welche man mittels Handhebel löst -> das Blech nach unten schiebt -> und wieder anzieht. Nerv …
Ein guter Ingenieur hätte dies über eine Scherenkonstruktion gelöst. Da kann man die Gelenke so anziehen dass es nicht so einfach ist den Balken zu verstellen. OHNE WERKZEUK. Nur so kann man auch optimal an einer Maschine arbeiten. Nach Feierabend tut einem nicht der Rücken weh vor lauter Arbeit sondern weil man immer auf und ab muss. Dann kommt noch hinzu. Die Halterung des Auflagebalkens kommt hinter der Maschine zum Vorschein und man stolpert immer drüber -> da man so oft hinter die Maschine muss.
Das einzig Gute an der Maschine ist die Bedienung über einen Tochbildschirm. Hier kann man alle Einstellungen vornehmen und diese individuell abspeichern. Vorbildlich.
Das war`s dann auch schon.
Ich kann nur abschließend dazu sagen: “Schuster bleib bei deinen Leisten” und ab in den Baumarkt damit. Doch selbst da wird es anspruchsvolle Kunden geben die über solch Ingenieurs - Leistungen nur grübeln werden.
Das einzige worüber sich die Maschinen verkaufen lassen ist der Preis. Und darauf sind auch wir reingefallen.
Mag sein das in einigen anderen Betrieben diese Teile funktionieren. Doch sollte man angesichts solch hoher Ausgaben ins grübeln kommen. Was hab ich da für mein Geld bekommen (Qualität).
Unser Kundenstamm ist mit einer vergleichbar abgelieferten Leistung auch nicht zufrieden. Und wir haben diese Kunden. Koste es was es wolle.
So das war`s. Hoffe, habe niemanden verärgert. wenn ja -> Sorry
Gruß Danny und noch schöne Feiertage.
Ps. Bald der Bericht über die CNC H10 Nestingmaschine ( auch Felder L).