Bearbeitung von Iroko/Kambala - welche Schneidwerkzeuge?

Tilia

ww-birnbaum
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Hallo in die Runde,

in einem parallelen Thread hatte ich die Tage eine Frage zu einer Holzart-Bestimmung. Das Ergebnis war Iroko/Kambala.

Bei der Gelegenheit hier möchte ich mal noch eine Frage zur Bearbeitung von Iroko/Kambala nachlegen.

In den Quellen ist ja immer wieder zu lesen, dass dieses Holz nicht gerade freundlich zu Schneidwerkzeugen ist. Die Standzeit der Schneiden lässt wohl sehr schnell nach. Mitunter werden Hartmetall bestückte Werkzeuge empfohlen.

Als ich vor kurzem aus einem stärker angewitterten Dielenstück das Brett aus dem Startbeitrag (Parallelthread) ausgehobelt habe, hab ich, da Altholz, extra einen Moment abgepasst als die Hobelmesser in der Maschine eh nicht mehr sehr scharf waren und ein anschließender Wechsel vertretbar. Da die Risse im Holz recht tief waren, war ich nicht zimperlich und hab schon ordentlich Materialabtrag eingestellt. Die Messer waren danach gänzlich hinüber (also absolut stumpf).

Das Brettchen später mit neuen, scharfen Hobelmessern und geringem Materialabtrag (max. 1mm) hat die Maschine, bzw. die Schneiden, um einiges besser vertragen.

Meine Frage ist:

Wie wird damit in beruflicher Praxis umgegangen? Also wenn mal mehr als ein Brettchen zu bearbeiten ist?

Tatsächlich HM-bestückte Werkzeuge? Oder einfach öfters zum Schärfdienst? Tatsächlich schonender Abtrag, aber wie dann beim Sägen?

Gute Grüße,
Tilia
 
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flüsterholz

ww-robinie
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Zur maschinellen Bearbeitung von Iroko kann ich nichts beitragen. Habe das Holz nur mit dechselartigen und Schnitzwerkzeugen bearbeitet. Dabei ist mir aber aufgefallen, dass Iroko öfter mal harte, wahrscheinlich mineralische, Einschlüsse hatte. Weiß nicht, wie sich das auf HM Werkzeuge auswirkt, das kannst Du vielleicht besser beurteilen. HM schärfen ist ja meist teurer, zumindest bei meinem Schärfdienst. Ob sich das dann lohnt?
Gruß Michael
 

Tilia

ww-birnbaum
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Dabei ist mir aber aufgefallen, dass Iroko öfter mal harte, wahrscheinlich mineralische, Einschlüsse hatte.
Ja, das ist mir beim anhobeln mit den Handhobel auch sehr stark aufgefallen.

Ich bin kein Metaller, und hab mich da von den Quellen wohl etwas verwirren lassen. Weil bei geläufigen Kreissägeblättern ja eigentlich meistens ein HW/HM als Schneide auf den Sägezahn aufgelötet ist....

Mein Stand jetzt ist, dass ich bei einem solchen Holz maschinellen Grobzuschnitt und grobe Materialabnahme eher mit einem Sägeblatt/Hobelmesser machen würde das eh bald mal zum Schärfdienst muss. Und feinere Arbeiten auf Maß dann wieder mit schärferen Werkzeugen, und mit eher geringer Spanabnahme, und halt damit leben dass die Standzeit nicht die längste sein wird.

Bei Handwerkzeugen würde ich einen steileren Fasenwinkel wählen. Gut wenn man da nicht nur einen Satz Stemmeisen hat.

Hier im Forum hab ich schon hin und wieder mal gelesen dass Iroko eine Weile lang öfter/ausgiebiger im Möbelbau verwendet wurde. Und da würde mich interessieren wie der Umgang damit in der beruflichen Werkstattpraxis so ist.
 
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magmog

ww-robinie
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Guuden,

Gute HW Werkzeuge stumpfen durch Kambala merklich, Sägeblätter nicht übermäßig.
SP und HSS Messer relativ stark, stärker als durch Pappel. Aber auch viele Exoten sind Messermörder.
Das liegt am Einlagern von Mineralien in das Holz durch die Bäume.
Das kann bis zu mehrere cm2 große Mineralgallen führen, die mit glasartigem kristallienem Material gefüllt sind.
Dem kann kein Schneidenstoff Wiederstand leisten.
HW Messer sind teuer und auch nicht wirklich hilfreich.
Falls häufig mit solchen Hölzern gearbeitet wird, sollte in hochwertiige Schleifmittel für Holz und entsprechende Schleifmaschine investiert werden.
 
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