Hallo,
ein Beispiel, eine Schublade mit 1m x 1m Innenfläche, 5mm starkem Boden eingenutet.
Im ersten Fall stellt man in die Mitte ein Metallzylinder mit 5cm Durchmesser der 10kg wiegt. Das sind 510g pro cm². -> Punktlast
Im zweiten Falle bringen wir eine Teichfolie ein, und füllen 10 Liter Wasser ein, das sich gleichmäßig verteilt. Das sind 1g pro cm². -> Flächenlast
Was passieren wird kann man sich leicht vorstellen, bei der Punktlast wird sich die Platte so weit durchbiegen bis sie bricht oder sich delaminiert.
Im zweiten fall wird wohl nichts sichtbares geschehen, obwohl auch eine Durchbiegung stattfinden wird, nur viel kleiner.
Unterschied Streckenlast/Flächenlast ist nur die Anzahl der Dimensionen in der Ausbreitung.
Was Matthias Wandel gemacht hat ist übersetzt, anstatt dem Wasser eine (angenommene biegesteife) 10kg schwere Holzplatte in die Schublade eingelegt. Hier haben wir die Durchbiegung des Bodens quasi eliminiert, und man hat fast nur eine Lastwirkung nur an den Rändern. Somit wird nicht der Boden sondern fast ausschließlich das Holz der Schublade belastet.
Erhöht man das Gewicht, wird irgendwann das Holz nachgeben und brechen. Hätte man den Boden nur aufgeleimt statt eingenutet, so hätte man vorallem die Festigkeit der Leimverbindung geprüft, die würde dann bei Erhöhung der Belastung irgendwann nachgeben.
Durch die geringe Größe des Rahmens im Video und der Größe des Pressstempels im Verhältnis zur Dicke wirkt der Pressstempel biegesteif. Also hat M. Wandel eine Flächenlast aufgebracht die nicht den Boden sondern das Material bzw. die Verleimung belastet.
Hoffe es ist jetzt verständlicher geworden.
Mein Studium ist aber schon recht lange her, falls ich einen faktischen Fehler habe bitte ich das zu verzeihen.
Gruß Andreas