Berufswechsel

Woodinskic

ww-pappel
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Hallo "Gemeinde",

ich bin als Mediendesigner (Print & Online) seit 10 Jahren selbstständig.
Allerdings ist dieser Job, wenn man ihn denn engagiert betreibt, mehr als stressig.
Aufgrund von Burnout und anderen Überlegungen würde ich gerne mein Hobby "Holz" als Zubrot verwenden, wenn nicht sogar zum Hauptberuf machen.

Ich habe bereits mehrere (Klein)-möbel, Garten- und Kellermöbel sowie Instrumente (Cajons, Holzbongos, Flöten etc.) gebaut und baue gerade meine "Werkstatt" mit ner neuen Tischkreissäge, Frästisch (á la holzwerken.tv) und einigen anderen Geräten aus.

Nun meine Frage(n) an euch:

Macht es Sinn in die Holzbranche einzusteigen?
Wie seht ihr die Chancen in Deutschland?

Muss dazusagen, dass ich plane, nach Serbien auszuwandern - denn da habe ich durch die Familie einen Bauernhof mit eigenem Mischwald (hauptsächlich Buche und Akazie und etwas Fichte)

Liebe Grüße,

Andreas, der "Neue"
 

MaHo

ww-robinie
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Hi,Andreas
ich schätze dich mal auf alter 30-40 :emoji_wink:
in deinem jetzigenJob wirst du voraussichtlich mehr geld verdienen.
als tischler wirst du von 8-13 € stundenlohn erhalten. bevor du ne lehre bei einen Ausbildungsbetreib wirst finden können-würde ich mal praktikum(einige tage bis wochen) dort machen im tischlerbereich.
mache es zum Hobby-hast du mehr von :emoji_wink:
musst man in serbien kein handwerksmeister sein, um selbstständig agieren zu können? Vorteilhaft ist es.
in deutschland sehe ich die chancen eines eigenen betriebes eher geringer. du brauchst die lehre,Berufserfahrung mind. 3 jahre dann meisterbrief-da vergehen mind. 7 jahre
man wird nicht jünger :emoji_wink:-dann flammt Burn Out bedrohung evtl. wieder auf und dann :confused:
Berufwechsel bedeutet sehr viel Risiko-scheiterst du mit dem Wunsch-bist du evtl. auch schon zu lange draussen im jetzigen beruf und dort ist wiedereinstieg auf gleichem level wie jetzt gefährdet.
Nehme doch an ,du hast Kind und Frau
 

DIYer

ww-ahorn
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Wenn das Hobby zur Arbeit wird, wird es meistens sehr viel weniger Spaß machen, als man es nur zum Spaß und zur Entspannung tat.

Und nur wenige Leute haben keine stressige Arbeit, wenn sie damit ihren Lebensunterhalt finanzieren würden.

Nach Serbien oder allgemein Osteuropa würde ich ganz sicher nicht auswandern, zu korrupt und schlechte medizinischen Versorgung (kann ich aus eigenen Erfahrungen sagen).
 

hutch

ww-esche
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Was willst du von Serbien aus verkaufen und wohin?
Buche und Robinie ist zum verheizen Klasse, da sparst du die Heizkosten.
Bekommst du dort getrocknete Tischlerware 8%. Wie sieht es mit Beschlägen usw aus?
 

vor-werk

ww-pappel
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ich kann Dich nur darin bestärken, aber nur mit guter, deutscher Ausbildung!
Mir ging es ähnlich wie Dir und ich war gezwungen was zu ändern
und wollte es auch.

Schau Dir das mal an:

Menschen hautnah: Veränderungen - oder die Kunst, es anders zu machen : Sendung vom 12.09.2013 - WDR MEDIATHEK

Der Schreinerlehrling in dem Video bin ich und ich habe meine Entscheidung bisher zu keinem Zeitpunkt bereut. Jetzt bin ich in der Meisterschule und freue mich schon auf die Zeit danach.
Wenn Du gut bist wirst Du auch immer Arbeit haben, Geld verdienen und Dir stehen alle Türen offen. Finanzielle ist es zwar kein Vergleich zu vorher, aber man ist zufrieden und glücklich und darf den schönsten Beruf der Welt ausüben.

Wie MaHo schon schrieb: mach Praktika, am Besten in mehreren, sehr unterschiedlichen Betrieben.

Gruß,
V-W
 

holzwurm67

ww-fichte
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Danke für den Link. Eine interessante Sendung und noch interessantere Menschen und Themen. Leider haben viele Menschen das Problem, beruflich und vielleicht auch mit ihrem Leben im "falschen Anzug" zu stecken.

Was Menschen in Firmen oder falschen Beziehungen alles erdulden müssen, ist schon erschreckend; und so finde ich es toll und mutig, dass Menschen erkennen, was ihnen schadet und sich auf zu neuen Ufern machen.
:emoji_slight_smile:
 

jasseiler

ww-pappel
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Hallo,

nun das ganze ist ein zweischneidiges Schwert, ich kann davon erzählen, ich habe meine Hobby auch zum Beruf gemacht. Die Zeit ist hart, den es gibt nur wenige Wege und Möglichkeiten.
Entweder eine richtige Ausbildung machen, geringer Verdienst, langer Weg usw. oder beide Berufe nebeneinander her betreiben (das war mein Weg) dann brennt man schneller aus, als man denkt.

Ob man auf diesen Wegen etwas anders machen kann, ich weis es nicht.

Gruß
 

Nicoletta

ww-ahorn
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Hallo Andreas,
ich kenne Deine Problematik sehr gut. Ich arbeite seit über 20 Jahren als Mediengestalterin (gelernt habe ich 1990 mal Schriftsetzerin:emoji_slight_smile:) So wie der Name hat sich auch der Beruf verändert. Schneller, noch schneller und ach ja billiger als die Konkurrenz müsste es dann auch noch sein...) Und er hat mich krank gemacht.
Ich weiß ja nicht, wie es bei Dir ist, aber im Grunde mag ich meinen Job, wenn man von Begleitumständen wie ewig langen Arbeitszeiten, nörgelnden Kunden und der geringen Wertschätzung der Arbeit mal absieht (heute kann ich drüber lächeln :emoji_slight_smile:).
Aber diese Problematik kennen nicht nur wir, auch die meisten anderen hier im Forum können da sicher ein Lied von singen.
Ich habe einen anderen Weg gewählt. Ich habe gelernt, Wichtiges von Unwichtigem im Leben zu unterscheiden und mir Zeit zu nehmen für Dinge, die mir guttun.
Wenn Du selbstständig bist, kannst Du doch höchstselbst entscheiden, wieviel Du arbeitest. Warum gleich alles hinschmeißen?
Meine kleine, sehr überschaubare Holzwerkstatt und das Arbeiten darin erhalte ich mir lieber als mein kleines Refugium zum Rückzug. Dort ist für Stress der Eintritt verboten.

Viele Grüße
Nicole
 

Gast aus Belgien

ww-robinie
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Ich kann Nicole nur beipflichten, wenn man aus seinem Hobby seinen Beruf macht hat man kein Refugium mehr zum Rückzug und seiner Seele wider Luft zu geben.
Ich hatte diesen Fehler auch gemacht. PC's waren mein Hobby und aus diesem Hobby wurde dann mein Beruf und nach 3 Jahren war ich so fertig dass ich die Bücher geschlossen habe. Jetzt ist es wieder ein Hobby und ich kann mich entspannen wenn ich einen neuen Computer aufbaue und konfiguriere. Allerdings müssen meine "Kunden" jetzt Zeit haben, ich lasse mich nicht mehr unter Druck setzen.
Allerdings hatte ich ja noch den Vorteil diesen Beruf ohne Ausbildung/Meisterbrief ausüben zu können, der sehr grosse Unterschied zum Holzhandwerk.
Aber wenn Du doch vorhast auszuwanderen, warum Dir dann noch in Deutschland den Stress antun?
Tritt in Deinem heutigen Beruf etwas kürzer, Du bist Dein eigener Chef und es ist Deine Entscheidung, lass das Holz ein enspannendes Hobby sein und bleiben, aber vorallem, geniese von Deinem Leben.
 

Snekker

ww-robinie
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Hallo Andreas!
Ganz so wie meine Vorredner, sehe ich das nicht. Wenn du dein Hobby zum Beruf machst, dann wird dich nur schnell die Ernüchterung einholen. Was du als Hobby betreibst, hat mit dem Tischlerberuf von heute nicht mehr viel gemeinsam. Wenn du dir das kaputtmachen willst, dann nur zu, es ist dein Tanz, du hast nur diesen einen.
 
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