Bestimmung älterer zweiflügliger Weichholzschrank, massiv, Rahmen-Füllung-Türen, zerlegbar

[teluke]

@weissbuche
Absolut tolle Möbelstücke und trotzdem auch Kritik.
Du hast erfolgreich das, eben so interessante, Thema von Jörg gekonnt gekapert
Dein Schrank hätte locker seinen eigenen Thread verdient.

 

[weissbuche]

Mir ging es eigentlich nur darum, zu betonen, daß Möbelstile eben nicht in einem bestimmten Jahr angefangen oder geendet haben. Da gab es immer wieder Übergänge und Vermischungen. Die Gesellen sind gewandert, haben Neues/Anderes gesehen und mitgebracht. Kunden wollten vielleicht noch etwas, was sie kannten. Die Möbel aus dem Kloster habe ich nur als Beispiel gezeigt und weil ich gestern eben diese interessanten Gespräche mit dem Restaurator hatte. Von kommt jetzt aber nur noch was zu Jörgs Schrank, versprochen.

 

[pedder]

Oder @carsten oder @yoghurt gliedern das aus.

 

[teluke]

Oder @carsten oder @yoghurt gliedern das aus.

Gute Idee.
Das Möbel hätte das verdient.

 

[dieweltistrund]

Guten Morgen Kollegen,

ab dem 30.07. habe ich wohl etwas mehr Zeit für den Schrank und werde weitere Detailfotos machen und einstellen. Da dem Schrank die Füße fehlen, bin ich gespannt, was auf der Sockelunterseite davon noch zu erkennen ist?

Auch was sich unter dem ganzen Schrankpapier auf den Böden verbirgt und an der Rückwand Innen und Außen noch so zeigt, wird vielleicht zur weiteren Erkenntnis/Bestimmung beitragen?! Mir scheint als ob die Inneneinteilung mal geändert wurde?! Oft findet man ja eine (a)symetrische (T-)Teilung mit Hutboden und Kleiderstange?! Mal sehen...

Viele Merci bisher.

@weissbuche "never mind"

Gruß
Jörg

 

[dieweltistrund]

Hallo Kollegen,

hatte jetzt etwas mehr Zeit mich genauer mit dem Schrank zubeschäftigen und habe den auch zum Transport zerlegt.

Leider habe ich keine Schreinerzeichen/Markierungen/Kennzeichnungen am Schrank gefunden. Von den drei Böden ist nur der obere Orginal und mit der orginalen Tragleiste. Die anderen sind unter dem Schrankpapier aus Tischlerplatte. Es sieht so aus, das es auch nur diesen einen oberen Boden gab.

Auf der Sockelunterseite sieht man die Spuren der "ausgebauten" Füße. Im Sockel wurde auch mit etwas hellerer grüner Farbe hantiert. Hoffe die weiteren Detailfotos können zur weiteren Bestimmung/Klärung beitragen.

Im Anhang weitere Fotos mit sprechenden Dateinamen. Wegen der 14 Foto Begrenzung hänge ich die anderen im nächsten Beitrag kommentarlos einfach an.

Viele Merci.

Gruß
Jörg

 

[dieweltistrund]

weitere Fotos. Wenn noch weitere Detailfotos gewünscht sind, nur zu, ich habe den Schrank zerlegt in der Halle stehen.

Gruß
Jörg

 

[flüsterholz]

Hallo Jörg
Nur um letzte Zweifel aus dem Weg zu räumen. Wär es zuviel verlangt, wenn du das Schloß abschraubst und Bilder vom Schloß, insbesondere von der Innenseite mit Feder, machen würdest?
Gruß Michael

 

[dieweltistrund]

Hallo Michael,

das mache ich sehr gerne, wenn ich wieder im Holzlager bin, wird aber eher Anfang der Woche werden.

Anbei einFoto von dem montierten Kastenschloss.

Gruß
Jörg

 

[flüsterholz]

Hallo Jörg
Erstmal danke fürs Bild. Das würde, von außen zumindest, schon mal dazu passen, was ich vermute. Eine Frage noch zu den runden Ecken. Manchmal sehen die Leisten in den Ecken so aus, als ob sie, zumindest teilweise, abgesetzt wären zu den Leisten an Lang- und Schmalseite. Aber eher so, als ob sie sich verzogen hätten. Ist das auch nach deiner Einschätzung so, oder ist das doch ein bewusst eingesetztes Gestaltungsmittel.
Gruß Michael

 

[welaloba]

Ein Kommentar zu den Eckstücken am unteren Kasten. Solche Teile hatte ich mehrmals für Antik - Händler zu ergänzen. Ich kann dir sagen, das ist eine echte Sch....Arbeit. Leimst ein einigermassen passendes Stück (sehr lange gesucht nach passendem Holz in allen Archiven) in die Ecke und raspelst und stemmst und schleifst, bis das zu den Profilen vorn und seitlich passt. Das will eigentlich niemand bezahlen,. Was wir hier sehen, ist vielleicht die Absicht, dass sich das bisschen absetzt Wie in Bild Sockel_vorne_Ausbildung_Ecke 02.jpg
zu sehen. Aber bedenke, da ist alles bisschen in Bewegung. Ich würde mir da keinen Kopf machen, du siehst den gegenwärtigen Zustand, den wir beim Restaurieren zu respektieren haben.
Werner

 

[dieweltistrund]

Hallo Michael, hallo Werner, hallo Kollegen,

hier die Detailfotos von dem demontierten Kastenschloss. Es war mit den zwei Schlitzschrauben und den beiden geschmiedeten Nägeln an der Tür befestigt. Der Schlüssel ist nicht Orginal daher kein Foto.

Ja die Eckstücke sehen nach Arbeit aus... Wenn ich an die Aufarbeitung des Schrankes, gehe werde ich berichten.

Viele Merci.
Gruß
Jörg

 

[welaloba]

Ich sehe da handgemachte Muttern, die die Deckplatte halten. Sieht original aus.

 

[flüsterholz]

Moin Jörg
Das Schloß würde dann auch in die Zeit des Biedermeiers bis 1850 passen. 1860 und später sehe ich hier nicht. Das wäre eher die Zeit des Louis Philippe.
Aber auch von der Ausführung spricht meiner Meinung nach alles für die Zeit vor 1850. In erster Linie das handgefertigte Schloss, die Profilierung des Kranzes und die angehobelte Profilierung der Türen. Nach 1850 findet man in der Regel aufgesetzte Zierleisten. Aber auch Bänder und Riegel sind eher in der Zeit vor 1850 zu finden. Vorstellbar wäre natürlich, dass ein Tischler noch Altbestände verarbeitet hat und nach alter Handwerkstradition gearbeitet hat, aber in Summe spricht doch alles für die Zeit vor 1850.
Die verschiedenen Ausgestaltungen der Möbel (schräge, abgerundete Ecken, Säulen, Halbsäulen) im Biedermeier, haben meines Wissens zeitlich parallel bestanden.
Gruß Michael