Fatso Katz

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Hallo zusammen,
mein wahrscheinlich letztes Projekt bevor der Nachwuchs kommt war ein Bett. Eigentlich hätte ich Stühle bauen sollen, aber die Auftraggeberin hat das Bett mit Nachdruck auf Prio 1 geschoben :emoji_slight_smile: Auf ein 2 m breites Bett hatte ich eigentlich keine Lust, hab mich aber dazu überreden lassen, weil wir dann auf das Beistellbett fürs Baby verzichten.
Ich habe diesmal versucht so viel wie möglich zu dokumentieren, auch wenn ich etwas unter Zeitdruck stand. Vorlage war dieses Bett. Die Esche lag schon 2 - 3 Monate zum Nachtrocknen im Haus. Die meisten Teile haben eine Stärke von 25 mm. Bettverbinder sind Betthaken und XS-Scheulenburgverbinder. Beide Verbinder hab ich noch nie benutzt, beide haben mich ob ihrer Stabilität positiv stark überrascht. Ich sortiere den Bericht mal nach Bauteilen, statt chronologisch. Ich denke das ist einfacher nachzuvollziehen.

Vorbereitung
Ich habe erstmal alles auf 28 mm gehobelt und nochmal min. über Nacht akklimatisieren lassen, damit nochmal eventuelle Spannungen frei werden können. Kurz vor der endgültigen Weiterverarbeitung habe ich dann nochmal abgerichtet und dann erst auf die 25 mm gehobelt. Ob ich nicht gleich auf 25 mm hobeln hätte können? Hatte in Vergangenheit aber häufiger Probleme, deswegen bin ich mal auf Nummer sicher gegangen. Ich habe beim Abrichten gemerkt, dass die 2 m Länge, die ich fast bei jedem Bauteil hatte, mein Maximum für den Abrichthobel sind. Meine Tische sind für die Länge zu kurz. Ich habe auf die 2 Meter ca. 1mm Hohlfuge gehobelt. Nachdem aber außer demQuerbrett des Kopfteils alle Teile aus einem Stück sind, war das kein Problem.

Kopfteil
Hat logischerweise am längsten gedauert. Bevor ich etwas abgesägt habe, hab ich drei Mal überlegt, ob ich die Kante nicht doch noch als Bezugskante brauche.

Aufriss:
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Ich hab nochmal eine einfache Schablone gemacht, um die Form zu übertragen. Den Aufriss wollte ich nicht aussägen, damit ich weiterhin Winkel von verschiedenen Bezugskanten abnehmen konnte. An beiden Teilen musste ich jeweils noch ein Stückchen anleimen...
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Zuerst Nut für das Querbrett an der Matratze fräsen.
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Dann habe ich genau auf der Linie mit Doppelseitigem Klebeband eine Leiste aufgeklebt und an der Säge zum ersten Mal "kopiergesägt". Am unteren Ende musste ich mit der Stichsäge etwas vorsägen.
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Das Abfallstück gut aufheben, der hat mir als Winkelausgleich für die Zapfenlöcher der Seitenteile gedient. Vorher konnte ich das leider nicht fräsen, weil mein längster Fräser nicht annähernd so tief kam. Das Abfallstück habe ich auch wieder mit Maler- und Doppelseitigem Klebeband aufgeklebt. Das hielt bombenfest genug :emoji_slight_smile:
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Nach dem gleichen Prinzip habe ich für den Scheulenburgverbinder gebohrt.
Erst mit der Ständerbohrmaschine ein 4 mm Loch in das Reststück. Die Bohrung dann auf das Seitenteil übertragen...
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...dann mit dem Forstnerbohrer, damit die Rampamuffe plan aufliegen kann...
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... und dann das eigentliche Loch. Das ging frei Hand ziemlich gut.
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Dann die nächste Kante abgesägt. Das hätte ich eigentlich auch schon vorher mitmachen können. Dann dort die entsprechenden Zapfenlöcher angezeichnet und gefräst. Das Oberste (schon eckig gestemmte) ist eindeutig zu nah an der späteren Kante. Das ist mir durch den gelassenen Überstand nicht aufgefallen. Irgendwann wird mir das vermutlich ausbrechen...:emoji_frowning2:
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Dann waren alle Verbindungen am Kopfteil soweit vorbereitet und ich konnte die endgültige Form aussägen (mit der Stichsäge; kopiersägen klappte hier nur wenig) und mit der Schleifwalze die Kehle schleifen.
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Abrundfräsen habe ich am Frästisch gemacht (hab ich eigentlich vor 3 Jahren aus Platzmangel abgebaut und nur die Platte aufgehoben, bis ich jetzt endlich auf die Idee kam ihn temporär am Auflieger fest zu spannen). Vorher habe ich dick und fett schraffiert, wo später noch andere Teile angrenzen und deshalb kein Radius hin darf.
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Das Querbrett am Kopfteil habe ich wie gesagt als einziges Stück verleimt. Es war sogar für die Verleimzwingen zu schmal, sodass ich noch ein Seitenteil mit beigelegt habe.
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Querbrett und oberste Leiste mit Zapfen. Alle Zapfen habe ich am Queranschlag an der FKS mit Flachzahnblatt geschnitten.
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Gleich gehts weiter...
 

Fatso Katz

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Dann kamen die Querleisten dran. 20 mm Stark und 5 cm hoch. Vier aus einem Brett, eines aus einem Reststück. Über diese Querleisten habe ich mir vorher gar nicht viel Gedanken gemacht und dachte "die mach ich dann aus ein paar Reststücken". Für die Einsicht doch noch ein komplettes Brett zu besäumen und auszuhobeln habe ich eine Nacht schlafen müssen :emoji_wink:.

Erst die Zapfen zu beginnen und dann auf Breite zu sägen war ein Fehler, weil ich so den Anschlag der Zapfenlänge verstellen musste.
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Dann gings ans verleimen. Eine Rohrzwinge über 2 m und die beiden Besseyzwingen konnte ich mir vom Schreiner des Vertrauens leihen. Dazu kamen dann noch meine beiden längsten und ein Spanngurt. Die Zwingen habe ich mit einer weiteren Zwinge in der Mitte "gekoppelt". Damit ich die Zwingen nicht gegeneinander verdrehen musste.
Wegen der Größe des Kopfteils bin ich auf den Boden der Waschküche ausgewichen. Schiss hatte ich vor dem Zusammenstecken der vielen Verbindungen. Deshalb habe ich erstmal alles trocken zusammengebracht und dann nur eine Seite geleimt. Damit mir die ganzen Leisten nicht ständig auf den Boden fallen, habe ich so gut wie möglich Keile drunter gelegt.

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Danach gabs erstmal ein Bier :emoji_sunglasses: (war sowieso Feierabend).

Seitenteile
Schräge Zapfen auf der FKS schneiden und dann mit der Handsäge fertig ausgesägt. Weil die Zapfenlöcher so knapp am Scheulenburg verbinder sitzen, habe ich ausnahmsweise die Zapfen außen abgerundet - sehr nervig...
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Die Löcher für die Scheulenburgverbinder habe ich von Hand gebohrt. Ging einmal gut, einmal nicht :emoji_slight_smile: Die Mitte des langen Lochs habe ich mit Dübelspitze übertragen.
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Hier habe ich wohl etwas schräg gebohrt. Dann habe ich einen 15 mm Dübel einsetzen müssen um neu zu bohren. Leim war noch nicht trocken, weil ich zu ungeduldig war. Hält trotzdem :emoji_slight_smile:
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Einmal hätte ich sogar fast das 15 mm Loch auf die Außenseite gebohrt. :emoji_cold_sweat: Mir ist es noch aufgefallen bevor die Vorschneider des Forstnerbohrers aufkamen. Die Zentrierspitze war aber natürlich drin... Hab ich dann nach dem Ölen mit Hartwachskit ausgebessert. Nur noch ich sehe es :emoji_slight_smile:
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Fußteil
Wurde mit Betthaken an die Seitenteile verbunden. Zum einpassen der Betthaken habe ich Spielkarten dazwischen geklemmt und dann entsprechend die halbe Dicke als Frästiefe genommen. Probefräsung hat auf Anhieb perfekt gepasst.
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Fatso Katz

ww-birnbaum
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Um in die Stirnseiten zu Fräsen musste ich auf die Hobelbank. Damit ich mit der Fräse an den Enden nicht abkippe habe ich eine Leiste aufgespannt.
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Füße
Die Füße der Designvorlage haben mir nicht gefallen. Bzw. wollte ich innenliegende Füße, damit wir uns nicht ständig die Zehen daran brechen.
Die Füße stehen im 45 ° Winkel nach außen. Dazu habe ich eine entsprechende Leiste aufgeleimt und mit Dübeln gesichert. Die Teile habe ich dann auch nochmal mit Dübeln ans Fußteil geleimt, damit wir auch ja nie Nachts spontan auf dem Boden landen :emoji_slight_smile:
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Zuletzt wurden noch alle unten liegenden Kanten mit einem Radius abgerundet, die oberen mit einem Kreissegment 'profiliert'. An den Ecken von Seiten- und Fußteil habe ich erst noch eine Art Gehrung nachgeschnitzt. Später habe ich aber noch die ganze Kante komplett abgerundet, weil es mir besser gefallen hat.
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Erst im 45 ° Winkel abgesägt, dann gehobelt, dann geschliffen.
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Noch die letzten Detailarbeiten per Hand nachgearbeitet (das hat min. einen halben Tag gedauert)
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Geölt habe ich mit einer Mischung aus Osmo Dekorwachs weiß und Leinöl (1:4) Das feuert nur sehr leicht an und es sind gerade wenig Weißpigmente genug, dass sie sich nicht in die Poren setzen.

Der Aufbau war dann relativ easy, aber ohne dickem Gummihammer geht hier nix zusammen (und auch nicht auseinander)

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Jetzt warten wir noch auf die neue Matratze... :emoji_slight_smile:
 

tomholz

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Dein Bett ist aufwendig gebaut und ist gut geworden! Die Esche mit Braunkern trägt auch dazu bei
Da wirst du lange Freude dran haben!
Freu mich immer so eine Dokumentation zu verfolgen, viele Dank
 

Fatso Katz

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Danke.:emoji_slight_smile:

Ganz 1:1 ist es nicht. Ich habe die Seitenteile breiter gemacht, damit nicht die ganze Matratze frei liegt und weil ich es so gefälliger fand. Auch die oberen Ecken des Kopfteils habe ich nicht rund gemacht. Das lag aber daran, dass ich den Zapfen zu nah an die Oberkante gemacht hab:emoji_rolling_eyes: Finds jetzt aber so auch ziemlich gut.

Kissen für die "Rückenlehne" möchte ich denke ich auch noch nähen (oder nähen lassen) Aber das hat erstmal Zeit. Vielleicht wollen wir irgendwann auch gar keine mehr :emoji_slight_smile:
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

insgesamt ne saubere Leistung. Glückwunsch.
Die Latten des Kopfteils erscheinen mir bei den zwei Metern Länge etwas dünn. Na ja, durch die mittlere senkrechte Leiste werden die Kräfte ja teils verteilt. Die unterste Latte des Kopfteils erscheint mir, zumindest mit der gezeigten Matratze zu hoch gesetzt. Da drücken sich gerne die Kissen durch. Woher ich das weiß...

Gruß Ingo
 

Fatso Katz

ww-birnbaum
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Die Leisten sind 20mm stark. Mehr ging nicht, sonst würde die oberste auf der Rückseite überstehen. Ohne vertikale Strebe waren sie wirklich kaum zum anlehnen geeignet. Jetzt ist es eigentlich perfekt.

Und die Kissen rutschen tatsächlich drunter, aber die neue Matratze kommt am Wochenende und ist 8 cm dicker. :emoji_sunglasses:
Oberkante Matratze soll im Knick des Kopfteils liegen.
Ansonsten hätte ich das Lattenrost auch noch höher einhängen können.
 

c.federle

ww-ahorn
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Geölt habe ich mit einer Mischung aus Osmo Dekorwachs weiß und Leinöl (1:4) Das feuert nur sehr leicht an und es sind gerade wenig Weißpigmente genug, dass sie sich nicht in die Poren setzen.

Gefällt mir sehr gut, gerade der Farbton vom Anstrich!
Jetzt stellt sich mir zum Nachmachen nur noch die Frage: Verwendest du Osmo Dekorwachs "Weiß transparent", "Weiß Matt", "Schnee" (Weiß) oder "Seide" (Weiß)?

Man hätte es bei Osmo ja auch einfach machen können.... :emoji_grin:
 

Fatso Katz

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Das war das Dekorwachs mit der Nummer 3111

Hab mal bei einem Kumpel (Lackierer) Farbe für einen Tisch zusammen gemischt. Aus Rot und Weiß. Als wir nach einem passenden Weiß gesucht haben, bin ich fast verrückt geworden. Wir haben sicher 50 weiß-farbtöne auf dem Farbfächer durchgeguckt und mein Kumpel hat immer schön kommentiert "das ist zu grün, das ist zu blau, das ist zu grell, ..." :emoji_nerd:

Habe bei einem anderen Projekt mal 1:2 gemischt, dann sah die Esche aus wie unbehandelt. Beim Bett fand ich das minimale Anfeuern schöner.
 

bberlin

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Sehr schön geworden. Mit gefällt die tiefe Liegefläche in Verbindung mit dem hohen Kopfteil. Ist ungewöhnlich und "spannend".
 
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