Birke - Holzprofis - Wissen gefragt...

andybehre

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Hallo an alle Holzprofis :emoji_slight_smile:

ich bin auf der Suche nach guten Informationen für ein Referat vom Patenkind.
Thema - "Birke - einfach schönes Holz"

Bei der Beschreibung des Erscheinungsbildes hängen wir.
Die einzelnen Merkmale haben wir mal fotografiert und hier angehängt (birke01.png bis birke04.png).

Wie bezeichnet man die einzelnen Merkmale und wie sind diese entstanden.
Wir behandeln hier explizit Birke Furniersperrholz / Multiplex aus Schälfurnier!

Ich hoffe, Ihr könnt uns weiter helfen :emoji_open_mouth:

Gruß

Andreas
 

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Mitglied 30872

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Hallo Andreas,

MPX-Platten werden meines Wissens nach nur aus kreuzverleimten Schälfurnieren hergestellt. Insofern passt das.
Bild 1 zeigt den angeschälten Kern. Birke hat üblicherweise keinen sichtbaren Farbkern, durchaus aber einen fakultativen Farbkern, wie im Bild. Dieser folgt nicht den Jahrringen, wie man gut sehen kann.
Die Ursache für die Holzverfärbung in Bild 2 kann mit Rindenverletzungen zusammen hängen.
Bild 3 zeigt im linken Teil ebenfalls den angeschälten Falschkern, rechts davon eine überwallte Rindenverletzung. Der Kern kann hierbei durchaus mit der Rindenverletzung zusammen hängen.
Bild 4 zeigt einen überwallten Astansatz. Der Aststummel selbst ist nicht mehr sichtbar, da er einige Jahrringe tiefer im Holz liegt. Die Verfärbung herum ist ebenfalls ein Falschkern, der sich ggf. durch Sauerstoffeinwirkung gebildet hat.
 

andybehre

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Hallo Túrin,

danke für die Antworten.
Habe noch Fragen:
1.) Was passiert bei Rindenverletzungen? Wie reagiert der Baum darauf und warum resultiert das in einer Verfärbung? Handelt es sich hier um Einschlüsse?
2.) was ist ein Farbkern / Falschkern? Und warum ist dieser anders farbig?

Uns interessiert quasi die Biologie hinter den Merkmalen, was sind diese und woher kommen diese :emoji_slight_smile:

Hoffe auch weitere Hinweise. Auch gerne von anderen Kennern der Materie :emoji_stuck_out_tongue:

Gruß

Andreas
 

uli2003

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Die Verletzungen, welche die Markflecken entstehen lassen, geschehen meist in der rindennahen Schicht (Kambium) durch Insekten.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Farbentwicklung ähnlich der des Falschkerns ist - Farbveränderung durch Oxidation.

Bei der Maserbirke sind es jedoch eingewachsene Rindenteile.

Grüße
Uli
 

andybehre

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Danke für die Antworten.

Damit kommen wir schon mächtig weiter.
Eine Frage bleibt noch --> was ist ein Falschkern?

Was passiert im Baum bei der "Bildung" des Falschkerns und warum macht der Baum das?

Wäre super nochmals auf Euer Wissen zuzugreifen :emoji_stuck_out_tongue:

Gruß

Andreas
 

Mitglied 30872

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...Eine Frage bleibt noch --> was ist ein Falschkern?

Was passiert im Baum bei der "Bildung" des Falschkerns und warum macht der Baum das?...

Huh, Andreas,
das geht sehr in die Pflanzenphysiologie hinein. Das wird Dir hier wohl kaum einer wirklich beantworten können. Uli hat schon auf Oxidationsvorgänge hingewiesen. Was da wirklich passiert und warum das so ist, ist m.E. nach noch nicht mal wissenschaftlich geklärt. Hier wirst Du ggf. fündig: https://www.thuenen.de/de/hf/ Da kannst Du auch direkt anfragen.
Die Kernbildung geht schon bei Standortsfragen los. Bspw. gibt es alte Rotbuchenbestände, wo auch starke Bäume vollkommen ohne Farbkern sind (bei Buche immer Falschkern). Auf anderen Standorten besitzen selbst jüngere Bestandesmitglieder einen Farbkern. Die Bildung eines echten sichtbaren Kerns ist baumartenspezifisch. Einen Kern bilden sie alle, aber nur bei einigen Baumarten sieht man ihn, bspw. Eiche, Robinie, Kirsche, Kiefer, Lärche. Somit echter Farbkern. Einen fakultativen Farbkern, also Falschkern, können Rotbuchen, Eschen, Ahorn, Apfel, Birne, Elsbeere usw. bilden. Und dazu gibt es dann noch verschiedene Erscheinungsbilder, insbesondere bei Rotbuche, wo der Kern wolkig oder mit zackigem Rand (sogen. Spritzkern) sein kann.
 
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