Bläue / Schwarzschimmel am Gartenzaun

[Rostschraube]

Hallo Zusammen,

Im vergangenen September haben wir eine Dichtzaun, sibirische Lärche, montiert. Den angeblich bereits vorgeölten Zaun haben wir gemäß Empfehlung nach dem Aufstellen nochmals geölt. Nun sind riesige Flecken mit Schwarzschimmel (Bläue?) entstanden.

Wir haben den Zaun reklamiert. Nun will man den Zaun nach einer langen Trockenperiode mit Oxalsäure behandeln und dann soll alles gut werden.

Gibt es dazu Meinungen hier im Forum?

Bin gespannt.

Gruß

 

[WinfriedM]

Hängt viel davon ab, wie feucht der über längere Zeit ist. Wenn der nicht schnell abtrocknen kann, ist es völlig normal, dass solche Verfärbungen entstehen. Aber wenn erstmal alles grau ist, hat sich das in der Regel erledigt.

Mach mal ein Bild, dann kann man mehr zu sagen.

 

[hütte]

Hall Rostschraube,

... Nun will man den Zaun nach einer langen Trockenperiode mit Oxalsäure behandeln und dann soll alles gut werden.

Mit Oxalsäure kann man keinen Schimmel entfernen! Lediglich bleicht man damit das Holz und vermittelt so den vorübergehenden Eindruck, dass der (schwarze) Schimmel weg sei.

Oxalsäure setzt man bei Holz jedoch ein, wenn man damit Schwarzverfärbungen infolge der Reaktion von Gerbsäure mit metallischen Teilen entfernen/abmindern will. Nun, die Lärche enthält aber keine Gerbsäure ....


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hütte

 

[frankundfrei]

Lärche und Gerbsäure

Lärche enthält sehr wohl Gerbsäure.

Schwarzschimmel ist eine Frage, mit welcher Holzfeuchte geliefert wurde und wie der konstruktive Holzschutz ist. Bläuepilz entwickelt sich eher auf Splintholz.

Aber:
Die einzige wirklich erfolgreiche Methode gegen Bläuepilz und bei Grauschimmel sind Biozide. Die würde ich aber nicht in meinem Garten haben wollen. Sie waschen sich mit der Zeit aus und Du kannst die Rückstände dann mit den geernteten Radieschen geniesen.

Lösungen:
Konstruktion ggf. optimieren. Das Holz vergrauen lassen oder aber mit einer ölhaltigen Holzlasur streichen, die so kräftig in der Farbe ist, dass Bläue nicht so stört.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de

 

[hütte]

Lärche enthält sehr wohl Gerbsäure....

Nur weil aus verständlichen Gründen einige online Terrassenbauer/-holzverkäufer solchen Unsinn verzapfen, muss man nicht alles nachplappern.

Gruß aus Bairisch-Schwaben,

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hütte

 

[WinfriedM]

In den meisten Entgrauer-Produkten, die es für Terrassen gibt, ist Oxalsäure enthalten. Ist also durchaus ein sinnvolles Mittel, um dunkle Verfärbungen im Außenbereich zu beseitigen.

Ob Gerbsäure oder nicht, ist eigentlich wurscht, Gerbsäure bleicht viele dunkle Verfärbungen.

 

[frankundfrei]

Wissen und Unwissen über Gerbsäure in Lärche

@hütte

o.k. ich plappere nach und habe mich auch erst eines Besseren belehren lassen müssen. Vorher hatte ich über die Lärche so geschrieben wie Du - allerdings nicht ganz so - denn ich vermeide, Forumsmitgliedern gleich "Unsinn", "Nachplappern" zu unterstellen. Jeder von uns "plappert" recht viel nach von dem was er sich wissentlich angeeignet hat. Allein die selbst erlebte Praxis kann das vermeiden.

Leider untermauerst Du Deine Aussage auch nicht. Bist Du auch nur ein "Nachplapperer"?

Hier mal ein Zitat von einem langjährig profilierten Möbelrestaurator, der Holz noch etwas "tiefer" sieht als so mancher Tischler:

Der Gerbsäuregehalt der Eiche schwankt stärker (3-13%) und diese liegt in leicht auswaschbarer Form vor. Lärche, was weniger bekannt zu sein scheint, hat mit 10-12% Gerbsäuregehalt meist mehr Gerbsäure als Eiche im Holz, auch Douglasie sieht da ganz gut aus. Bei diesen beiden Nadelhölzern sorgt wohl der recht hohe Harzgehalt des Holzes für eine bessere Bindung der Gerbsäure. Auswaschungen sind mir in zur Eiche vergleichbarer Intensität noch nicht vorgekommen.

Das schrieb Thomas Böhme bei einer anderen Diskussion.

Nun bin ich mal gespannt, was uns die "Wissenden" mitteilen, die nicht nachplappern, sondern selbst im Labor den Gehalt gemessen haben.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de

 

[Rostschraube]

Hallo liebe Antworter,

vielen Dank für eure Anregungen und Antworten.
Leider bin ich nicht eher zum Antworten bekommen.

Genau die Antwort mit der Gerbsäure und dem Metallionen haben wir nun auch bekommen von unserem Händler und die Oxalsäure soll abhilfe schaffen.

Ich denke wir werden die Behandlung zulassen (müssen).
Dazu fällt mir aber noch eine Frage ein: Wie ist das mit der 'Ölung'. Ist der vorhandene Holzschutz im Eimer nach der Behandlung mit Oxalsäure?

vielen Dank für weitere Anregungen

Robert.

 

[frankundfrei]

Metalloxide oder Schimmel?

Hast Du hier schon irgendwie Fotos eingestellt? - Ich möchte mal sehr in Frage stellen, das es sich um Metalloxide handelt - es sei denn, Deine Fotos sagen etwa anderes aus.

Mit der Oxalsäure wirst du aber schlecht Grauschimmel gänzlich wegnehmen können. Die Behandlung wird immer auch ein wenig abrasiv sein - mit Schrubber, grobes Reinigungspad, etc. Dadurch wird es auch nötig werden, dass Du neu ölst.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de

 

[Rostschraube]

Hallo Frank,

ein gutes Bild habe ich so schnell nicht zur Hand aber vielleicht hilft das angehängte Bild schon ein wenig weiter.

gruß
Robert

 

[WinfriedM]

Das ist völlig normal, dass so ein Zaun, der unpigmentiert geölt ist, innerhalb kurzer Zeit vergraut. Die Stellen sind der Anfang der Vergrauung. Das kannst du nicht verhindern und eine Behandlung mit Oxalsäure bringt maximal was bis Ende des Sommers. Im Winter vergraut dir wieder einiges. Müsstest du jedes Jahr wiederholen. Kein unpigmentiertes Öl der Welt kann sowas aufhalten, maximal etwas verzögern.

Wenn du es wirklich halbwegs holzfarben halten willst, dann wäre eine hell pigmentierte Lasur sinnvoll. Also z.B. Natural Holzlasur in Kiefer oder Auro 160 in ocker-gelb. Aber ewig hält das auch nicht. Das bleibt ein ständiger Kampf gegen die Natur. Dunkle Farben hingegen verstecken die Vergrauung.

 

[frankundfrei]

Lärche im Außenbereich

Winfrieds Ausführungen kann ich nur zustimmen. Zusätzlich sei noch angemerkt, dass hier doch einige Stücken mit Splintanteil verbaut wurden. Klar, die Vergrauung beginnt dort, wo die stärkste Bewitterung erfolgt: an den querliegenden oberen Kanten - könnte man quasi "Wetterschenkel" nennen und an den unteren Kanten, wo das Wasser abtropft.

Leider sehe ich genau dort auch Splintholz. Das ist natürlich nicht sonderlich sinnvoll. Bei ein paar Stellen ist auch Bläuepilz vorhanden.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de

 

[Rostschraube]

Gestern ist nun der erste Teil mit Oxalsäure behandelt worden. Tatsächlich konnten die meisten Flecken entfernt werden. Nur einzelne, die unter dem Öl entstanden sind, sind geblieben, meist am Splintholz.

Zunächst bin ich zufrieden, hoffentlich bleibt das jetzt so.

Werden die verbliebenen Flecken mir in Zukunft Sorgen bereiten?

Grüße
Robert