Bohlen besäumen

[mopedmichl]

Hallo,
ich muss immer wieder mal Bohlen besäumen. Die letzten konnte ich in einer Schreinerei über eine Martin schieben - und anchließend auch aushobeln...

Ich möchte aber nicht immer wegen Mindermengen den Herrn belästigen.

Vorhanden ist eine HK85 (und die TS55). 2x Schiene mit 1400 einmal für die 85 und einer für die 55 jeweils eingeschnitten.
Bisher habe ich immer nur kurze Stücke (bis 1,5m) besäumt, kurze Stücke frei auf der TKS oder eben Handkreissäge und Schiene.

Ich werde in Zukunft immer wieder Bohlen mit über 2m besäumen.

Die Frage ist, wie gut geht das mit der HKS, wenn die teile länger sind?

Ich würde mir von Youtool (taugen die was?) eine Schiene mit 3m und eine mit 1,4m mit einem Verbinder kaufen.
Damit könnte ich dann bis 4m schneiden.
Die youtool haben ja nur eine Nut, reicht das, damit das ganze stabil ist?
Ich würde die Schienen vermutlich ausschließlich zum besäumen nehmen.

Bin auch für andere Schienen offen.

Grüße und Danke,
Michael

 

[Sire Toby]

Hallo Michael, zum Schienenthema gabs kürzlich nen längeren Faden zu allen Aspekten. Sollte sich über die Suchfunktion zb „youtool“ finden lassen.
Verlängern klappt wohl, aber nicht wirklich genau. Weder bei selben Hersteller, noch bei Kombi.
Ich habs so gelöst-komplett angezeichnet -am Ende der Schiene die Säge einfach gestoppt und im Schnitt gelassen, Schiene verschoben und wieder fixiert.
Vorher noch mal geschaut, das die Säge nicht klemmt…

 

[Eiche18]

Wenn man besäumt, ist man ja noch ziemlich am Anfang. Ich versetze die Schiene einfach. Das wird hinreichend genau und der Rest gibt sich beim abrichten der Schmalseite. Die wenigsten Teile sind beim abrichten ja länger als etwas über 2 m.

 

[mopedmichl]

Ja, den Faden habe ich gelesen.
Mir geht es speziell ums besäumen. Mir kommt die Schiene auf dauer billiger als die Fahrerei und die Kaffeekasse...

 

[mopedmichl]

Ok, also dann eine Schiene mit 3m und fertig - richtig?
Danke!

 

[Sommerling]

Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten Bohlen zu besäumen. Die einfachste heißt Schlagschnur und dann am Strich entlang sägen.
Ich selbst arbeite mit den Youtool Schienen zusammen mit Festtool Sägen und bin sehr zufrieden. Verbinder habe ich auch nutze ich aber nicht wirklich.
Denn bei längeren Sachen arbeite ich auch so wie @Sire Toby es beschreibt!

Grüße RS

 

[Sire Toby]

Ok, also dann eine Schiene mit 3m und fertig

Ja, wäre mein Weg.

 

[MarcBerlin]

Weil ich zufällig letztens gefühlt einen Kilometer genau so besäumt habe: Klar geht das und zwar wunderbar. Wir haben haben mit zwei, teilweise 3 langen Youtool Schienen und der großen (75mm) Festo Tauche, 40mm Lärche Bohlen besäumt (4-6m lang!). Der Schnitt war exakt genug um die dann seitlich per Scheibennutfräser zu nuten: Das waren am Ende Dielen.

Allerdings waren die grob abgerichtet und da liegt auch das einzige eventuelle Problem der Methode: Wenn die Bohlen sehr wenig plan sind und die Schiene keine gute Auflage hat, wird der Schnitt nicht perfekt winklig. Allerdings gilt das natürlich für jede Besäum-Technik; irgend eine Ebene, relativ zu der man arbeitet, benötigt man halt. Macht also durchaus Sinn, vor dem Besäumen grob abzurichten.

 

[Holzrad09]

kurze Stücke frei auf der TKS

Früher haben die Schreiner alles auf der TKS besäumt, egal wie lang die Pfoste war. Lange gerade Latte an die Baumkante legen, anzeichnen und dann schön am Strich entlang schneiden. Nach 300 Pfosten wirst Du es dann richtig gut können.
Ich habe das früher auch noch so daheim gemacht, bevor Ich eine FKS hatte. Mit der Handkreissäge wäre mir doch nie in den Sinn gekommen.
Je nachdem welche TKS Du hast, gäbe es auch noch ne Möglichkeit mit dem Besäumbrett. @IngoS hat in einem seiner Videos mal seines vorgestellt, vielleicht sucht er es mal raus und verlinkt es hier.
LG

 

[Elender Kruzefix]

HKS am Strich ohne Schiene ist mit etwas Übung auch ausreichend genau. Zumal du ja danach eh abrichtest.

 

[IngoS]

Bisher habe ich immer nur kurze Stücke (bis 1,5m) besäumt, kurze Stücke frei auf der TKS oder eben Handkreissäge und Schiene.

mit dem Besäumbrett. @IngoS hat in einem seiner Videos mal seines vorgestellt, vielleicht sucht er es mal raus und verlinkt es hier.

Hallo,

Au Wunsch eines einzelnen Herren, hier das Besäumen auf der Tischkreissäge mit Besäumschlitten.
Und hier noch mal im vollen Einsatz.

Gruß

Ingo

 

[Holzrad09]

Lange gerade Latte an die Baumkante legen, anzeichnen und dann schön am Strich entlang schneiden.

Im folgenden Video sind das zwar nur kurze Brettchen aber so wurde / wird auch mit langen Bohlen verfahren.
Zur Not mit nem Helfer zum Auflegen, wenn die Pfosten zu schwer sind.

 

[mopedmichl]

Zur Verfügung:
Diese HKS https://www.festool.de/produkte/saegen/handkreissaegen/576147---hk-85-eb-plus
und die TKS80.
Die TKS 80 hat keine Nut.

Ich werde es dann mit der 3m Schiene versuchen und berichten.

Grüße und Danke!
Michael

 

[MarcBerlin]

Ich werde es dann mit der 3m Schiene versuchen und berichten.

Das klappt völlig problemlos. Schau halt, dass die Schiene gut liegt. Wenn die irgendwo kippelt kann es auch reichen, lokal, händisch bissl plan zu hobeln.

Beim Fügen der langen Schienen haben wir übrigens immer noch kurz einen Richtscheit angelegt, um die Flucht der Schienen herzustellen. Tatsächlich ist die Fügung über die Verbinder (selbst bei 2 Nuten) nicht ausgesprochen exakt.

 

[MarcBerlin]

HKS am Strich ohne Schiene ist mit etwas Übung auch ausreichend genau. Zumal du ja danach eh abrichtest

WENN man abrichtet. Je nachdem, wie weiter gearbeitet wird, kann das bei einem guten Schnitt auch entfallen, was viel Arbeit erspart. Außerdem besteht dazu im Hobby-Bereich oft gar nicht die Möglichkeit.

Schnitt am Riss entlang geht übrigens mit der Handkreissäge deutlich besser, als auf der Tischkreissäge. Man hat mehr Kontrolle und ist näher "am Geschehen". Ist übrigens erstaunlich, wie dabei die Größe des Sägeblatts hilft. Habe seit einiger Zeit eine Makita mit 100er Schnitttiefe. Hätte anfangs nicht gedacht, wie gerne ich die hernehmen werde (auch wenn die Schnitttiefe gar nicht gebraucht wird) Einfach wegen der souveränen Ruhe und dem unbeirrbaren Geradeauslauf.

 

[Elender Kruzefix]

WENN man abrichtet. Je nachdem, wie weiter gearbeitet wird, kann das bei einem guten Schnitt auch entfallen, was viel Arbeit erspart. Außerdem besteht dazu im Hobby-Bereich oft gar nicht die Möglichkeit.

Schnitt am Riss entlang geht übrigens mit der Handkreissäge deutlich besser, als auf der Tischkreissäge. Man hat mehr Kontrolle und ist näher "am Geschehen". Ist übrigens erstaunlich, wie dabei die Größe des Sägeblatts hilft. Habe seit einiger Zeit eine Makita mit 100er Schnitttiefe. Hätte anfangs nicht gedacht, wie gerne ich die hernehmen werde (auch wenn die Schnitttiefe gar nicht gebraucht wird) Einfach wegen der souveränen Ruhe und dem unbeirrbaren Geradeauslauf.

Aber Achtung: viele Hand-/Tauchkreissägen haben keinen Spaltkeil! Vorteil TKS/FKS. Vorsicht beim Besäumen bzgl. Spannungen und Verklemmer.

 

[Holzrad09]

Bandsäge wäre, wenn vorhanden auch ne Möglichkeit.
https://www.youtube.com/watch?v=gdbnIj6Y5LA&t=29s

 

[Johannes]

Hallo,
ich habe keine Erfahrung mit den Youtool-Schienen, aber mit den alten Festo-Schienen. Wenn ich besäume und es ist länger, als der Tisch der FKS, nehme ich die 3m Schienen und je nach benötigter Schnitttiefe TS55 - AP 88 E. Ich hatte noch nie Probleme die Festoschienen so zu koppeln, dass sie einen geraden Schnitt ermöglichen.

Es grüßt Johannes

 

[brubu]

Hallo zusammen
Wir sind hier bei den Amateuren. Da sollte mit einer langen Schiene, Richtlatte oder dergleichen der Schnitt möglichst gerade werden oder nach dem Zuschnitt etwas nachbesäumt werden. Ist die Kante nicht gerade besäumt, geht das Thema in die nächste Runde wie mit einer eher kleinen
Hobby Hobelmaschine die Werkstücke gerade zu fügen sind.
Bei Profis ist das alles kein Thema, die kriegen auch eine Banane gerade gehobelt. Wieviel Holz dann noch übrig bleibt ist eine andere Frage.
Deshalb mein Rat, schneidet möglichst gerade zu oder schneidet wenig nach wenn sich das Holz nach dem Zuschnitt verzogen hat. So erspart ihr euch Probleme beim Hobeln.
Gruss brubu

 

[fragnix]

Da wir gerade besäumt haben, besäumen, und weiter besäumen werden: klappt für uns ausreichend mit der langen Aluschiene und der Makita 10 cm HKS.
Zwei Schienen vorhanden => endlos Meter.

FKS oder Besäumschlitten klingt gut.
TKS nur so ist für mich ein No Go. Viel gefährlicher als HKS, denke ich.
Bandsäge nur bei kurzen Längen, und selbst dann schlicht drittrangig.

Aktuell verarbeite ich 4,10 m

 

[Holzrad09]

Ist die Kante nicht gerade besäumt, geht das Thema in die nächste Runde wie mit einer eher kleinen
Hobby Hobelmaschine die Werkstücke gerade zu fügen sind.

Umgedreht kann ein gerade Besäumschnitt aber auch mit der kleinen Hobby Heimwerkerabrichte zur Banane gehobelt werden.
Ist rum wie num doof, wenn man's nicht kann.
Eine besäumte Kante an einer geschüsselten oder windschen Bohle muss nun mal gehobelt werden, egal ob gerade oder mit 2mm Abweichung besäumt.
LG

 

[brubu]

Eine besäumte Kante an einer geschüsselten oder windschen Bohle muss nun mal gehobelt werden, egal ob gerade oder mit 2mm Abweichung besäumt.
LG

Richtig aber auch da lohnt sich nach dem Abrichten ev. ein zusätzlicher Besäumschnitt, je nach Können und Einrichtung.
Wir haben dazu lieber so etwas mit 6,2 m Schnittlänge aber ohne den unmöglichen Absaugbalken der nur im Weg steht. Da ist es bei langen schweren Teilen bequemer nochmals zu besäumen als direkt auf der Abrichte zu fügen.
Gruss brubu

 

[kberg10]

Früher haben die Schreiner alles auf der TKS besäumt, egal wie lang die Pfoste war. Lange gerade Latte an die Baumkante legen, anzeichnen und dann schön am Strich entlang schneiden. Nach 300 Pfosten wirst Du es dann richtig gut können.
Ich habe das früher auch noch so daheim gemacht, bevor Ich eine FKS hatte. Mit der Handkreissäge wäre mir doch nie in den Sinn gekommen.
Je nachdem welche TKS Du hast, gäbe es auch noch ne Möglichkeit mit dem Besäumbrett. @IngoS hat in einem seiner Videos mal seines vorgestellt, vielleicht sucht er es mal raus und verlinkt es hier.
LG

Irgendwann ist der Pfosten halt dann sauschwer, da sägt es sich mit HKS dann schon leichter. Meistens muss er mehrere Trennschnitte haben, dann wird er schon leichter. Ich muss ja nicht zwingend den Schnitt an der Waldkante nehmen. Mal einen halben Meter schneiden, abstellen und einen Holzkeil setzen um ein Klemmen verhindern kann ich empfehlen.

 

[MarcBerlin]

Vorsicht beim Besäumen bzgl. Spannungen und Verklemmer.

Stimmt absolut! Vergessen zu erwähnen: Man steckt halt einfach nach dem ersten (halben) Meter einen Keil in den Schnitt.

TKS nur so ist für mich ein No Go. Viel gefährlicher als HKS, denke ich.

Sehe ich absolut genauso.

Eine besäumte Kante an einer geschüsselten oder windschen Bohle muss nun mal gehobelt werden

Schon richtig. Aber das lässt sich halt durch vorheriges Abrichten ggfs. vermeiden. Wir haben die unbesäumten Bohlen "hobelgestreift", ohne sie ganz auszuhobeln. Das hat wenig Stärke gekostet, aber gereicht, um per Schiene einen sehr gut winkligen also planen Schnitt zu erhalten.

 

[Holzrad09]

Schon richtig. Aber das lässt sich halt durch vorheriges Abrichten ggfs. vermeiden.

Unsinn !
Wer richtet denn vorm besäumen eine geschüsselte Bohle Plan ab und macht aus 50mm 30mm nur um beim Schiene auflegen einen winkligen Schnitt zu kriegen ?
Und was machst Du dann, bleibt die Kante sägerau ?