Bohlen besäumen

MarcBerlin

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Kommt, wie gesagt, darauf an, wie schlimm die Bohle geschüsselt ist und was am Ende daraus entstehen soll. Ohne eine Referenzebene, auf der die Schiene plan aufliegt wird halt auch der Schnitt nicht plan. Im beschriebenen Fall hat das Hobeln um die 5mm gekostet, aber zu einer wunderbar winkligen und planen Kante geführt.
 

ChrisOL

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Moin,

Ich besäume auch mit der TS55 und Schienen. Wenn die Schienen zu kurz sind mache ich das auch in zwei Schritten. Nach dem ersten Schnitt lege ich die Schiene weiter vor und richte die an der Schnittfuge aus.

Nachteil, mit der Schiene schafft die Säge nicht immer eine 52mm starke Bohle. Da muss man mit einem Fuchsschwanz kurz nach sägen. Geht ist aber lästig.

Wenn man dann viele Längsschnitte macht und zügig arbeitet streikt die Säge, der Hitzeschutz greift. Da merkt man wie sehr sich die Säge trotz richtigem Sägeblatt quält.

Dann hab euch noch eine größere Bosch HKS mit 85mm die ist deutlich schwerer als die kleinere Festool. Hier zeichne nicht mir mit Hilfe einer Richtlatte die Linie an und Säge am Strich entlang.

Nachteil hier die Säge läuft ohne Schiene nicht so gut über das rohe Holz und bei schmalen geschlüsselten Bohlen ist die Säge fast zu groß.

In der Werkstatt kann ich dann auf der kleinen FKS mit 100mm Schnitthöhe weiter machen. Nur ist der Schlitten recht kurz für Besäumarbeiten und 5m lange Bohlen bekomme ich nicht nach oben in die Werkstatt über der Garage.
 

Holzrad09

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Im beschriebenen Fall hat das Hobeln um die 5mm gekostet, aber zu einer wunderbar winkligen und planen Kante geführt.
Wie bist Du denn dann mit der wunderbar winkligen Kante, vermutlich mit einem groben Längsschnittblatt runtergeschnitten weiterverfahren ?
Sorry aber Ich habe keine Ahnung davon wie im Dilettantemtum Holz verarbeitet wird, Ich denke wir spielen da nicht in der gleichen Liga.
Der TE hat nun genügend Möglichkeiten geschrieben bekommen und kann sich die für sich passende aussuchen.
 

MarcBerlin

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@Holzrad09 Du wirst ausfallend...
Das hat nichts mit "Liga" zu tun sondern mit Anwendung. Wie schon beschrieben (immer schön alles lesen, bevor man poltert :emoji_point_up:) wurde das ein Dielenboden. Im übrigen ein sehr hochwertiger (Dielen bis 6m und 40cm Breite) der für sehr viel Geld von Profis für einen am Ende hoch zufriedenen und pünktlich zahlenden Kunden angefertigt wurde. Ich würde sagen das Werk spielt in der Oberliga.
 

IngoS

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@Holzrad09 Du wirst ausfallend...
Das hat nichts mit "Liga" zu tun sondern mit Anwendung. Wie schon beschrieben (immer schön alles lesen, bevor man poltert :emoji_point_up:) wurde das ein Dielenboden. Im übrigen ein sehr hochwertiger (Dielen bis 6m und 40cm Breite) der für sehr viel Geld von Profis für einen am Ende hoch zufriedenen und pünktlich zahlenden Kunden angefertigt wurde. Ich würde sagen das Werk spielt in der Oberliga.

Hallo,

Aber genau ist doch das Problem der Hobbytischler. Wer hat denn schon nen Hobel, über den er ne breite unbesäumte Bohle schieben kann?

Ablängen, besäumen, auf Breite schneiden und dann Hobeln ist doch die sinnvolle Reihenfolge.
Dass ein Fachbetrieb für Schlossdielen aus bestimmten Gründen davon abweicht, ist da sicher sinnvoll, aber m.E. nicht übertragbar.

Gruß Ingo
 

dsdommi

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Wie bist Du denn dann mit der wunderbar winkligen Kante, vermutlich mit einem groben Längsschnittblatt runtergeschnitten weiterverfahren ?
Sorry aber Ich habe keine Ahnung davon wie im Dilettantemtum Holz verarbeitet wird, Ich denke wir spielen da nicht in der gleichen Liga.
Der TE hat nun genügend Möglichkeiten geschrieben bekommen und kann sich die für sich passende aussuchen.
Hui jui jui.
Ich gebe zu ebenfalls zu den Leuten zu gehören die völlig dilettantisch die Bohle bei zu starker Schüssellung mit ein paar Hüben mit dem Elektrohobel erst mal etwas begradigen, damit die Schiene ordentlich aufliegt und nicht allzusehr kippelt. Trotzdem wäre ich nicht so überheblich arrogant und voller Selbstüberschätzung dass ich andere als Dilettanten bezeichne die eventuell keine Angst haben, dass die kippelnde Maschine zu einem verklemmen des Blattes führt.
Aber ok. Ich brauche auch das Forum nicht um mich zu profilieren oder rumzupöpeln. Da schimpfe ich lieber mit der Wand
 

Holzrad09

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dass ich andere als Dilettanten bezeichne
Warum assoziierst Du den Begriff Dilettant ausschließlich negativ ?
Ist das denn so ?
Ein Dilettant (von italienisch dilettante, Partizip Präsens aus dilettarsi, wie italienisch dilettare, „jemanden begeistern/erfreuen; liebhaben“, von lateinisch delectari „sich erfreuen“, „sich ergötzen“)[1] ist ein Liebhaber einer Kunst oder Wissenschaft, der sich ohne schulmäßige Ausbildung und nicht berufsmäßig damit beschäftigt.[2] Als Amateur oder Laie übt er eine Sache um ihrer selbst willen aus, also aus Interesse, Vergnügen oder Leidenschaft und unterscheidet sich somit von einem Fachmann.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dilettant
Ich gebe zu ebenfalls zu den Leuten zu gehören die völlig dilettantisch die Bohle bei zu starker Schüssellung mit ein paar Hüben mit dem Elektrohobel erst mal etwas begradigen, damit die Schiene ordentlich aufliegt und nicht allzusehr kippelt.
Das ist in der Art ja wirklich total dilettantisch ! :emoji_slight_smile:
LG
 

uli2003

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Wer mal lange 65er Buchebohlen an der FKS aufgetrennt hat, weiß wie unwichtig der exakte Besäumschnitt ist. Je nach Breite der Abschnitte lässt sich da nachher ohne Nachverformen ein Boot heraus bauen.
Den eingeschobenen Keil nach dem Spaltkeil gibt's auch schon länger. Doof nur, wenn die Bohle dann trotz Keil plötzlich klemmt, zurück kommt und den Spaltkeil ins Sägeblatt schiebt. Das funkt schön, kann ich berichten.
Ab und an gibt's plötzliche Klemmer, da läuft der Motor des Sägeaggregates am Riemen hoch und wirft ebendiesen ab, weil die Bohle den Spaltkeil so gut einklemmt, dass nichts mehr geht. :emoji_grin:

Zu 99% kommt man allerdings sauber durch, wichtig ist ein scharfes Blatt, eine großzügig eingestellte Sägeblatthöhe und ordentliches Festhalten.
 

Arkhan1806

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Wer mal lange 65er Buchebohlen an der FKS aufgetrennt hat, weiß wie unwichtig der exakte Besäumschnitt ist. Je nach Breite der Abschnitte lässt sich da nachher ohne Nachverformen ein Boot heraus bauen.
Den eingeschobenen Keil nach dem Spaltkeil gibt's auch schon länger. Doof nur, wenn die Bohle dann trotz Keil plötzlich klemmt, zurück kommt und den Spaltkeil ins Sägeblatt schiebt. Das funkt schön, kann ich berichten.
Ab und an gibt's plötzliche Klemmer, da läuft der Motor des Sägeaggregates am Riemen hoch und wirft ebendiesen ab, weil die Bohle den Spaltkeil so gut einklemmt, dass nichts mehr geht. :emoji_grin:

Zu 99% kommt man allerdings sauber durch, wichtig ist ein scharfes Blatt, eine großzügig eingestellte Sägeblatthöhe und ordentliches Festhalten.
Blöde, unwissende Frage:
Würde es in diesem Fall helfen, Stück für Stück zu arbeiten, also z.B. erstmal 20mm, dann 40mm und dann durch. Oder klemmt das dann bei den ersten beiden Schnitten nicht, dann aber wieder beim letzten?
 

teluke

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Deswegen liegen auf dem Tisch nach meiner FKS immer Keile und ein Hammer bereit.
Habe ich jetzt aber schon länger nicht mehr benötigt.
Verwende jetzt Längsschnittblätter mit seitlichen Räumschneiden. Das hilft ganz gut bei dem Problem.
 

uli2003

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Oder klemmt das dann bei den ersten beiden Schnitten nicht, dann aber wieder beim letzten?
Spätestens dann. Bei schmalen Abschnitten passiert nichts, aber Bohlen in der Mitte zu trennen kann abenteuerlich sein, das ist aber nicht die Regel.
Ich wollte damit auch nur sagen, dass die Qualität des Besäumschnittes eigentlich nicht wichtig ist, da dieser zur direkten Weiterverarbeitung nur im Idealfall zu gebrauchen ist.
 

brubu

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Spätestens dann. Bei schmalen Abschnitten passiert nichts, aber Bohlen in der Mitte zu trennen kann abenteuerlich sein, das ist aber nicht die Regel.
Ab und zu wird so auch der Motor inklusive Vorschub an der Längschnittkreissäge abgemurkst. Selten aber immer wieder.
Da treten enorme Kräfte auf und was im Extremfall passiert hat ein TE einmal beschrieben.
Gruss brubu
 

dsdommi

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Warum assoziierst Du den Begriff Dilettant ausschließlich negativ ?
Ist das denn so ?

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Dilettant

Das ist in der Art ja wirklich total dilettantisch ! :emoji_slight_smile:
LG
Tatsächlich war der Begriff für mich negativ behaftet. Scheint als wäre ich der Umgangssprache zum Opfer gefallen. :emoji_slight_smile:
Tatsächlich habe ich Bohlen auch schon mit der konkaven Seite oben liegend geschnitten. Da ist es schon sinnvoll diese zuerst etwas zu begradigen
 

Lorenzo

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Ich habe das Fausten noch gelernt. Heute wird (vielleicht) noch drüber gesprochen.
Wir durften auch noch ran..

Zum besäumen würde ja quasi schon alles gesagt. Früher mit der Bandsäge, dann hauptsächlich mit HKS ohne Schiene und Fks, und jetzt, mit längerem Schlitten, vermutlich fast nur noch Fks.

HKS nach Riss funktioniert aber echt wunderbar. Die Säge folgt dem buckeligen Holz, und beim groben Zuschnitt erwarte ich keine saubere oder winklige Kante.
 
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Holzrad09

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Früher mit der Bandsäge, dann hauptsächlich mit HKS ohne Schiene und Fks,
Glaub Ich nicht.
Schon mal ne Handkreissäge von früher gesehen, so von 1950 ? Die Dinger waren riesig und sauschwer, dafür schwachbrüstig, allerhöchstens 700 W und HM Blätter gabs auch noch nicht, sowas wolltest Du nicht freiwillig durch eine 60er Bohle brennen schieben.
Ich kannte aus den 90ern noch einen alten Tischlermeister, der war kurz vor der Rente oder war er sogar schon Rentner und machte noch bisschen Kleinkram nebenbei und der arbeite sein ganzes Leben in dieser Werkstatt, sie war in seinem Haus im Erdgeschoss.
Er erzählte mir, dass er sie Ende der 50er eröffnet hat und die Maschinen wurden wahrscheinlich bis zum Ende auch nicht ausgewechselt, zumindest dem Anschein nach.
Und da stand eine alte Tischkreissäge mit geschwungenem Maschinengestell, sehr massiv gebaut ähnlich wie diese hier. Und damit hat er die ganze Zeit gearbeitet, solche Maschinen waren Standard zu der Zeit, Formatkreissägen gab es noch keine.
Mit der Säge hat er alles gemacht auch besäumt, was zu der Zeit auch normal war.
Eine lange Latte zum anzeichnen der Baumkante lag auf einer Hänge unter der Decke. Kurze Stücke bis vielleicht einem Meter wurden ohne Anzeichnen besäumt.
 
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