Bosch PBD 40 bohrt schräg

Wonka

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Ich möchte mir einen Fräslift für meine Bosch Oberfräse bauen und baue im Grunde das nach, was der gute P.S. Werkstatt auf YT vorgestellt hat.

Dazu brauche ich drei 15 mm Multiplexplatten, die übereinander liegend später verleimt werden. In diese drei Platten werden zwei Kolbenstangen gesteckt, die als Führung für den Fräslift dienen. Wer überhaupt nicht verstanden hat, was ich meine oder sich das aus Interesse anschauen will: https://www.youtube.com/watch?v=_CIVXeDWHqE Bei 8:22 sieht man die beiden Kolbenstangen in den Multiplexplatten.

Natürlich sollten die Kolbenstangen parallel zueinander und rechtwinklig zu den Multiplexplatten sein. Ich bekomme es mit der Bosch PBD 40 - ja, ich kenne die Vorbehalte, etc., sie ist aber halt die Maschine, die ich habe - nicht hin, die Löcher 100% gerade zu bohren. Sprich, sie sind nie komplett rechtwinklig zu den Multiplexplatten zu jeder Seite hin und verlaufen somit auch nicht 100%ig parallel zueinander.

Da ich als eigentlichen Lift eine mit Lagern bestückte Holzplatte verwende, die sich hoch und runterfahren lässt, müssen die natürlich parallel sein, da ich sonst ab einem best. Punkt ja die Platte nicht mehr hoch oder runterbekomme.

Nach etlichen Versuchen verwende ich mittlerweile nur noch den Bohrtisch der PBD 40 in der Hoffnung, dass er plan ist. Nach jeder Bohrung sauge ich den Tisch sauber, damit keine Spähne dafür sorgen, dass die nächste Platte schräg aufliegt.
Alle drei Platten kann ich übereinander legen und die Kolbenstangen hineinstecken. Das wundert mich etwas, da schiefe Bohrungen ja dazu führen sollten, dass die Stangen nicht mehr passen, oder?

Eine Überlegung von mir war schon, die Löcher der Kolbenstangen so weit mit Schleifpapier zu vergrößern, dass die Kolbenstangen etwas Spiel haben und sich bewegen können. Gesichert werden sie durch eine vierte Multiplexplatte, die mit den Kolbenstangen verschraubt ist. Schön wäre diese Lösung nicht, aber wenn keine anderen Ideen kommen, dann wohl die einzige gangbare für mich?

Bitte erspart euch Dinge wie "kauf dir eine andere Maschine", etc. Garantie habe ich auch keine mehr auf das Gerät.
 

Wikipediot

ww-robinie
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gute P.S. Werkstatt

Der "gute" P.S. Werkstatt hat die PBD 40 in seinem Baufluencer-Tun auch empfohlen bzw. verdient Geld mit dem Verkauf.

Da wird irgendetwas schief sein, oder Spiel haben.
Und das wirkt sich halt sehr groß auf so tiefe Bohrungen aus, Winkel -> Distanz -> großer Abweichungsfehler.
Bei einzelnen Bohrungen, ist der Fehler klein. Du hast dann im Prinzip ein sich wiederholendes Stufenraster, wenn du die übereinanderlappst.
Um das auszugleichen, kannst du dann mit dem Bohrer einmal durch das verleimte Teil durchbohren, es müsste durch die entstehende Bohrung geführt werden.
Allerdings sind die Bohrungen dadurch größer.

Mit langem Bohrer und Zentrierhilfe wirst du vielleicht bessere Ergebnisse haben.

Ich würde die Platten einzelnd Bohren, verleimen, und dann die Außenmaße zuschneiden.
Mit der Toleranz würde ich leben, die dürfte bei dem Aufbau nicht stören.

So ganz verstehe zumindest ich das Problem daher nicht.
 

FredT

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Die Platten mal mit Untermaß vorbohren und erst nach dem Verleimen endfertigen. Sonst wird das nix. Und natürlich(?) die Bohrmaschine sauber ausrichten, den Bohrer einwinkeln und mit hoher Drehzahl und wenig Druck nachbohren, wenn möglich mit 0,1 Untermaß. wirkt dahingehend, daß eine mögliche Verwindung dieser "Maschine" vermindert oder vermieden wird. Achja, beim Einzelbohren natürlich mit Anschlägen arbeiten zwecks Wiederholgenauigkeit. (Funktionsbohrungen dieser Art werden in der Praxis sauber ausgerieben mit Reibahle. Im Hobbybereich muß man sich da mit den Finalstangen und Nacharbeiten herantasten bis es eben nicht mehr klemmt).

Und ja, perspektivisch die Maschine wechseln. (Da bringt selbst Vaters Altbohrständer+Handbohrmaschine bessere Ergebnisse).

Just my 2ct
 

FredT

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Nun, das ist jetzt ab vom Bohrthema, und eine Säge ist noch wieder was anderes. Die GTS verdient wohl etwas Streicheleinheiten, damit du da wieder rauskommst aus dem Reingefallenen...
 

odul

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Löcher im MDF habe ich auch schon aufgerieben. Geht eigentlich ganz gut.

Früher waren es die Bing-Vergaser an den Herkules K50. Das fiel dann auch nicht auf.
 

Wonka

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Der "gute" P.S. Werkstatt hat die PBD 40 in seinem Baufluencer-Tun auch empfohlen bzw. verdient Geld mit dem Verkauf.
Wegen ihm habe ich sie nicht gekauft und ich muss auch sagen, bisher war ich damit zufrieden. Irgendwelche "Hochpräzisionsarbeiten" habe ich bis dato aber auch noch nicht durchgeführt.

...
Um das auszugleichen, kannst du dann mit dem Bohrer einmal durch das verleimte Teil durchbohren, es müsste durch die entstehende Bohrung geführt werden.
Allerdings sind die Bohrungen dadurch größer.

Mit langem Bohrer und Zentrierhilfe wirst du vielleicht bessere Ergebnisse haben.

Ich würde die Platten einzelnd Bohren, verleimen, und dann die Außenmaße zuschneiden.
Mit der Toleranz würde ich leben, die dürfte bei dem Aufbau nicht stören.

So ganz verstehe zumindest ich das Problem daher nicht.
Einzeln bohre ich sie, jeweils mit dem gleichen Anschlag pro Holz. Das mit dem Nachbohren ist eine gute Idee.

Das Problem bei der Toleranz ist eben, dass auf den Kolbenstangen später Linearlager laufen sollen. Wenn die Kolbenstangen nicht parallel sind und an einer Stelle einen Abstand von 15 cm haben und an einer anderen Stelle von 15,2 cm dann ist eben das Problem, dass der Abstand der Linearlager z.B. immer fix bei 15 cm liegt. Der Lochabstand in dem Brett, in dem die Linearlager befestigt sind ist ja fix.

Mit dem angesprochenen Spiel der Kolbenstangen könnte es aber vielleicht klappen, dass sie sich dann eben minimal verschieben können.

Die Platten mal mit Untermaß vorbohren und erst nach dem Verleimen endfertigen. Sonst wird das nix. Und natürlich(?) die Bohrmaschine sauber ausrichten, den Bohrer einwinkeln und mit hoher Drehzahl und wenig Druck nachbohren, wenn möglich mit 0,1 Untermaß. wirkt dahingehend, daß eine mögliche Verwindung dieser "Maschine" vermindert oder vermieden wird. Achja, beim Einzelbohren natürlich mit Anschlägen arbeiten zwecks Wiederholgenauigkeit. (Funktionsbohrungen dieser Art werden in der Praxis sauber ausgerieben mit Reibahle. Im Hobbybereich muß man sich da mit den Finalstangen und Nacharbeiten herantasten bis es eben nicht mehr klemmt).

Und ja, perspektivisch die Maschine wechseln. (Da bringt selbst Vaters Altbohrständer+Handbohrmaschine bessere Ergebnisse).

Just my 2ct
Mit Anschlägen arbeite ich bereits. Was es genau bringt, wenn ich erstmal mit Untermaß und nach dem Zusammenleimen mit dem finalen Maß, verstehe ich nicht so ganz, weil die Maschine dadurch ja nicht gerader bohrt, oder?

Reibahle ausleihen
Wie genau soll ich dabei sicherstellen, dass ich wirklich senkrecht bin? Bräuchte ich dafür nicht auch etwas, mit dem ich 100% perfekt senkrecht arbeiten kann?
 

schrauber-at-work

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Naben,

das diese Maschine nicht sonderlich "steif" ist weiß man spätestens wenn man diese mal kurz im Baumarkt befingert hat.

Die Frage ist was nutzt Du für Bohrer?
Mit einem Forsterbohrer, selbst wenn scharf, muss man immer mehr axialen Druck aufbauen als bei einem Spiralbohrer (gerade bei MPX, wenn Buche definitiv).
Von welchem Durchmesser reden wir denn überhaupt (kein Bock auf YT Video gucken), beim Überfliegen des Zhreads war es mir auch nicht ersichtlich.

Bei >10mm ist die Maschine schon arg im Grenzbereich, wenn es halbwegs genau werden soll. Einfach zu weich das Teil.

Gruß SAW

EDIT: Naterial ergänzt, gibt ja MPX aus Buche, Birke.....macht definitiv auch ein Unterschied.
 

Wonka

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Die Frage ist was nutzt Du für Bohrer?
Mit einem Forsterbohrer, selbst wenn scharf, muss man immer mehr axialen Druck aufbauen als bei einem Spiralbohrer (gerade bei MPX, wenn Buche definitiv).
Von welchem Durchmesser reden wir denn überhaupt (kein Bock auf YT Video gucken), beim Überfliegen des Zhreads war es mir auch nicht ersichtlich.

Bei >10mm ist die Maschine schon arg im Grenzbereich, wenn es halbwegs genau werden soll. Einfach zu weich das Teil.
Forstnerbohrer mit 16 mm, 24 mm und 32 mm. Bei den Stangen kam bis jetzt jedoch nur der 16 mm Bohrer ins Spiel. Ich habe bewusst versucht, so wenig Druck wie möglich aufzubauen, damit sich die Maschine nicht nach vorne biegt.
 

dsdommi

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Hast du folgendes mal versucht? Zunächst ein Führungsloch mit dem 16mm Forstnerbohrer Bohren. Paar mm genügen schon. Dann mit zb einem 15mm Bohrer das Loch aufbohren. Dann wieder mit dem 16mm Bohren. Das entlastet die Maschine. Wenn es natürlich nicht daran liegt dass sie nicht Steif genug ist, sondern einfach schief bohrt kannst du gar nichts machen.
 

Wonka

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Hast du folgendes mal versucht? Zunächst ein Führungsloch mit dem 16mm Forstnerbohrer Bohren. Paar mm genügen schon. Dann mit zb einem 15mm Bohrer das Loch aufbohren. Dann wieder mit dem 16mm Bohren. Das entlastet die Maschine. Wenn es natürlich nicht daran liegt dass sie nicht Steif genug ist, sondern einfach schief bohrt kannst du gar nichts machen.

Nein, das habe ich noch nicht. Klingt aber auch nach einer guten Idee. Da kann ich aber auch erstmal die "alten" 16er Löcher mit dem 16er Forstnerbohrer nachbohren und die dann versuchen darüber gerade zu bekommen? Ein wenig Spiel wäre hoffentlich kein Problem. Aber auf jeden Fall auch eine gute Idee.
 

FredT

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Ist genau das, was SAW sagt: Grenzbereich, und MPX und Forstnerbohrer.
Meine Rede: Vorbohren, Verleimen, Nachbohren wie beschrieben. Und alles auf Vorrichtung/Anschlag, und Spibo. Der zentriert sich selbst, schält den letzten Rest mit Vmax aus der Bohrung. Und nacharbeiten zur Passung. Natürlich mit genügend Lehrgeld...
 

odul

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Die ganze Zeit wusste ich nach nicht, um was es eigentlich geht. Ich habe jetzt mal das Video im Schnelldurchgang reingeschaut (furchtbar langatmig). Die OF hat doch eine Linearführung. Warum baut man da noch eine dran und nutzt nicht irgendwie die bereits vorhandene.

Das hinzukriegen, so wie er es beschreibt ist schon eine Herausforderung. Und: gibt es eigentlich eine Vorrichtung, um unabsichtigte Höhenverstellung im laufenden Betrieb zu vermeiden? Hab da nix gesehen. Aber vielleicht habe ich es auch übersehen.

Die Führungsstangen parallel zu bekommen, indem man unten Löcher bohrt, das kann nur schief werden. Der kleinste Winkelfehler multipliziert sich ja.

Ich hatte mal sowas ähnliches. Da bin ich einen anderen Weg gegangen:
Mit Schablone die Stangen auf Abstand gehalten. Die Löcher größer und dann die Stangen rechtwinklig eingeklebt. So ganz grob erklärt.
 

odul

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So, und jetzt meine zugegebenermaßen weniger schicke, aber prgmatischere Lösung.
Ich habe so einen einfachen Frästisch:
IMG_5860.JPG

Aus der OF habe ich die eingebaute Druckfeder der Höhenverstellung rausgenommen.
In die braunen Holzplatten habe ich Gewindehülsen eingelassen. Da drin stecken die Gewindestangen, die man sieht. Die oberen Holzrädchen sind fest mit den Gewindestangen verbunden. Die Stangen gucken noch ein Stück oben raus und setzen sich in vorhandene Vertiefungen der OF ein. Damit hat das ganze mehr Führung.
Dreht man an den oberen Rädchen, verstellt man die Spindelhöhe. Stimmt die, dann kann man die Gewindestangen mit den unteren Rädchen gegen die Grundplatte kontern und somit gegen Verstellung sichern.

Reicht zumindest für mich.
1660857387503.jpeg IMG_5861.JPG
 

Wikipediot

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Meines Wissens nach gibt es die Lagerbolzen(?) auch zum Aufschrauben.

Die OF hat doch eine Linearführung. Warum baut man da noch eine dran und nutzt nicht irgendwie die bereits vorhandene.

Das dachte ich auch. Allerdings kippen die meines Wissens nach recht stark.
 

dsdommi

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Ist genau das, was SAW sagt: Grenzbereich, und MPX und Forstnerbohrer.
Meine Rede: Vorbohren, Verleimen, Nachbohren wie beschrieben. Und alles auf Vorrichtung/Anschlag, und Spibo. Der zentriert sich selbst, schält den letzten Rest mit Vmax aus der Bohrung. Und nacharbeiten zur Passung. Natürlich mit genügend Lehrgeld...
Jetzt wo du es sagst... :emoji_thumbsup:
 

Wonka

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Die OF hat doch eine Linearführung. Warum baut man da noch eine dran und nutzt nicht irgendwie die bereits vorhandene.

Das hinzukriegen, so wie er es beschreibt ist schon eine Herausforderung. Und: gibt es eigentlich eine Vorrichtung, um unabsichtigte Höhenverstellung im laufenden Betrieb zu vermeiden? Hab da nix gesehen. Aber vielleicht habe ich es auch übersehen.
Die Feder ausbauen, etc. geht wohl bei anderen Maschinen, die eine durchgehende Bohrung haben, die Bosch hat das wohl nicht, zumal ich die Fräse auch regulär nutzen können möchte, also außerhalb des Frästisches und sie deshalb nicht baulich verändern möchte.

Ja, grundsätzlich ist dieses Projekt ja nicht wirklich aufwendig, außer eben diese Präzision hinzubekommen. Ich werde es noch etwas probieren mit den Tipps, die ihr hier schon gegeben habt.

So, und jetzt meine zugegebenermaßen weniger schicke, aber prgmatischere Lösung.

Aus der OF habe ich die eingebaute Druckfeder der Höhenverstellung rausgenommen.
Sehe und verstehe ich es richtig, dass du die Höhe von unten einstellst, indem du die Fräse nach oben drückst und das an zwei Schrauben? Wenn dem so ist, dann fände ich das noch um ein vielfaches komplizierter als ich es aktuell mache: Arretierung an der Fräse lösen, per Hand nach oben drücken und dann mit der Feinjustierung (dafür gibt es ein kleines Rädchen) auf die Höhe bringen, die ich brauche).

Meines Wissens nach gibt es die Lagerbolzen(?) auch zum Aufschrauben.

Das dachte ich auch. Allerdings kippen die meines Wissens nach recht stark.
Das werde ich direkt mal schauen. Das sehe ich auch als Problem, wenn man nur an einer Führung die Fräse hochzieht, dass sie dann schräg wird.
 

Mitglied 67188

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...
nimm doch die OF als Bohrmaschine, 16 Fräser mit Grundschneide rein, ausrichten... sollte gerade werden...

Deine Bosch PBD langt für die meisten Zwecke doch mit einer weniger präzisen Maschine eine präzise Vorrichtung bauen
geht halt nicht. da kann man der Maschine auch keinen Vorwurf machen.

Viel Erfolg
 

Mitglied 67188

Gäste
Nachtrag:
P.S. ist damit Paul Sellers gemeint?
hab bei ihm schon lange nicht mehr reingeschaut und der macht jetzt Werbung mit Heimwerkermaschinen :emoji_thinking:
Oh je....
 
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