Brennholztrocknung

cwilleke

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Hallo zusammen,
ich möchte eine Trockenkammer für Brennholz bauen.
Hier ein paar Infos:
In unserer Firma haben wir einen Wärmetauscher, der das Wasser für unsere Heizung erhitzt. Diese Wärme wird aber nur im Winter voll genutzt. In den wärmeren Monaten laufen unsere Kühlanlagen umso mehr, die Wärmetauschung läuft dann über einen Ventilator draußen, die Energie wird also nicht genutzt.
Ich hätte also die Möglichkeit über 6-8 Monate quasi kostenlos eine Kammer zu beheizen ca. 50 Grad C.). Habe gelesen, daß eine aufwändige Technik nötig ist. Da es sich ja nur um Brennholz handelt darf es meinetwegen ruhig Risse geben, ich würde nur einen Lüfter einsetzen, der manchmal läuft.
Welche Probleme kann es geben?
Kann das Holz faulen?
Wie lange dauert es bei 50 Grad ungefähr bis frisches Holz unter 20 % Feuchte kommt?
 

carsten

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Hallo

bei passender Stapelung würde ich da mit 1-2 Wochen rechnen. Aber das Problem ist die Stapelung. Brennholzscheite wird man kaum so sauber gestaplet bekommen das die Luft gleichmäßig von allen Seiten an das Trockengut herankommt dürfte problematisch werden. Faulen wird das Holz nicht. würde evtl da keine Kammer sondern einen gut durchlüfteten überdachten Schuppen nehmen in den du die Abwärme der Heizung reinleitest. Wobei wenn ich ehrlich bin das echte Energieverschwendung ist. Habt ihre keine Möglichkeit die Energie einzusparen? weil das Holz trocknet auch ohne zusätzliche Energie.
 

Norbert

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Bennholztrocknung

Hallo cwilleke,

carsten hat recht, wenn er die Energievergeudung in Deiner Firma kritisiert. Ich gehe aber davon aus, daß es Dir ähnlich geht und Du die in die Luft geblasene Wärme wenigstens für Dich nutzen willst.

Also: beim Brennholztrocknen mit (trockener) Warmluft kann man praktisch nichts falsch machen. Ob das Holz verschalkt oder reißt ist der Verbrennung hinterher vollkommen wurscht: d.h. je trockener und je wärmer das Holz ist, umso weniger Energie muß beim Verbrennen just dafür aufgewendet werden bzw. desto mehr steht dem Nutzer zur Verfügung. Das Problem wird sein, diesen wünschenswerten Zustand bis zum Beginn der Heizperiode zu erhalten. Das geht nur mit Einlagerung des getrockneten Holzes in einen hermetisch geschlossenen Raum, denn sonst gleicht sich die Holzfeuchte wieder dem natürlichen Wert an. Aber: selbst wenn der Idealfall nicht realisiert werden kann, hat eine Schnelltrocknung immer noch den Vorteil "schnell". Dazu muß das Holz natürlich auch in einer Form vorliegen, die die Feuchtigkeitsabgabe begünstigt (gespalten, geringer Rindenanteil).

Wenn jedoch die genutzte Abluft einen hohen Wassergehalt hat, kann sich eine Holzfeuchte einstellen, die höher als bei natürlicher Trocknung ist. In diesem Fall freuen sich auch Pilze und Holzwürmer, denn bei Wärme und Feuchtigkeit leben sie so richtig auf.

Mein Tip: Luftfeuchte und Temperatur des Warmluftstroms messen und dann anhand der zu erwartenden Holzfeuchte entscheiden, ob eine Trocknung damit sinnvoll ist.

Gruß Norbert

P.S.: ich verfrachte mein Brennholz aus den luftigen Lagerstellen möglichst 1 Woche vor dem Verbrennen in den Heizraum, damit sich die Niederschlagsfeuchte wieder verflüchtigt und das Holz die Heizraumtemperatur annimmt.
 

cwilleke

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Danke schon mal für die Tipps

Wir haben schon lange überlegt, wie wir die Energie nutzen können.
Wir kühlen einen Lagerraum von 1000qm, die Wärmeenergie können wir nur für Warmwasser/Heizung gebrauchen. Da die Kühlungen im Sommer natütlich viel länger laufen als im Winter und wir im Sommer nicht heizen müssen ist die Wärme "übrig".
Entweder mache ich direkt hinter dem Außenlüfter/Wärmetauscher einen überdachten Platz, dann wird die ganze Zeit warme Luft durchgeblasen oder ich teile einen kleinen Raum neben der Heizanlage ab, den ich dann heize.
Wenn ich das richtig verstehe soll der geheizte Raum nicht dicht sein, damit die Feuchtigkeit entweichen kann?!
 

Jürgen55

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Hallo zusammen, das ist ein Thema das mich sehr interessiert, da ich in den letzten Monaten auch einige Erfahrungen mit dem Thema gesammelt habe. (Brennholzhandel) Ich hatte einen 115Kw Heizgerät und einen Lüfter der 3600m³ in der Stunde umwälzt. Nach 6-8 Wochen heftigen herumexperimentieren habe ich folgende Erkenntnisse gewonnen:
- der Raum darf nicht zu groß sein, bessere Kontrolle der Luftumwälzung, geringere Wärmeverluste
- man braucht reichlich Luftbewegung
- Handhabung des Holzes (Habe das Holz in Gitterboxen, die aber nur halb gefüllt
sind.)
- regelmäßiger Luftaustausch (Kontrolle mit Hygrometer)
- Holz darf nicht zu dicht liegen, (Schimme)
Wenn reichlich Wärme zur Verfügung steht, ist das natürlich optimal.
Ich hatte bei leicht vorgetrockneten Schälrollen (23- 30% Feuchtigkeit) einen Heizölverbrauch von 6 Liter/Raum m³
mfg Jürgen
 

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Gäste
Hallo Zusammen

Ich hätte die Möglichkeit der Nutzung von Abwärme (120 kw) eines gasmotors im zusammenhang mit einer Biogasanlage.
Mit einem Baumarkt hatte ich darüber gesprochen ob man in Zukaunft nicht Brennholz für ihn trocknen kann, da die meisten Kunden sich kaum welches einlagern und doch im Winter gleich trockenes Holz einheizen wollen.

Für mich ist jetzt die Frage wie ich das ganze am besten angehe, was mich das an Energie kostet, ein Belüftungsgebläse mit 20kw ist vorhanden, ich müßte nur einen Trockenraum bauen.

Um mit dem Baumarkt einen Vertrag abzuschließen benötige ich unbedingt Daten

ICh hoffe ihr könnt mir weiterhelfen

Wolfgang.truttenberger@utanet.at
 

wernerh

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Hallo

schau doch mal auf unsere Homapage

www.holztrocknung.org

wir haben ein System entwickelt, das sehr einfach ist und kostengünstig,
bestehend aus

absolutfeuchtegeführter Belüftung und
Solarluftkollektor

Du könntest, da Du die Wärme schon hast, nur mit der Lüftungssteuerung und einem Ventilator arbeiten

Wenn Du Fragen hast melde dich einfach

Gruss
Werner
 

cs810

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Bocholt
Brennholztrocknung wirtschaftlicher gestalten

Hallo zusammen!
Ein heißer Insider Tip:
Ab ca. Mitte September geht meine erweiterte Brennholztrockenkammer :emoji_slight_smile: in Betrieb. Jeder kann mir sein Brennholz bringen (Gewerblich und Privat). Entweder stelle ich die Gitterboxen oder die Kunden bringen Ihre eigenen mit. Die Packung der Boxen erfolgt vor Ort durch die Kunden. Die Trockenhalle wird auf ca. 60°C erhitzt und hat eine aufgrund von holztechnischen Produktionsprozessen für die Plattenindustrie reduzierte rel. Luftfeuchte von 5%. Wie trocken das Holz wird, hängt von dem Anteil des Hirnholzes an der gesamten Scheitoberfläche ab weiterhin hat die Holzart Auswirkung auf den Trockenprozess, wie schnell sich die Holzfeuchte ändert, d.h. wie viele Tage das Holz getrocknet werden muss kann man aus den Holzfeuchtesättigungstabellen entnehmen wie sie in vielen EUROPA Berufsschulbüchern abgedruckt sind oder unter WIKIPEDIA.de. Die Trockenkammer wird in Bocholt (PLZ 46395) erweitert. Jeder ((privat und Gewerbe) am liebsten aber Tischler- oder Zimmereikollegen) kann einen Gitterboxenstellplatz mieten die DB-Gitterbox (Rauminhalt ca. 0,75 m³) kostet 1,99 € pro Tag - freibleibend und nur solange der Platz reicht. Der Vorteil der sich meinen jetzigen Kunden - überwiegend Tischler- und Zimmereibetriebe bietet - ist die adhoc Verfügbarkeit von Brennholz und die höhere Brenntemperatur des Holzes wodurch ein Nachlegen von Brennholz durch bezahltes Personal minimiert wird, oder bei einem Pufferspeicher sogar evtl. ganz entfällt - d.h. einmal morgens den Ofen füllen und Ruhe is!!!! (Je nach Holzart) Ein weiterer Vorteil ist, dass auch wenn das Holz nach Abholung irgendwo zwischengelagert wird, sich nicht so schnell Schädlinge daran vergreifen und evtl. die Holzwürmer die schon in den Scheiten sitzen werden zum Teil sogar abgetötet, - wer hält durchschnittlich eine Woche bei 60°C und 5% ohne Wasser schon aus?- dies bietet bei meinen Privatkunden den Vorteil, dass sie häufig den Inhalt einer gesamten Giterbox im oder in greifbarer Nähe des Wohnzimmers lagern können - ohne lästiges Getier. Die Durschnittliche Verweildauer einer gefüllten Gitterbox beträgt 7 Tage somit würden sich die Gesamtkosten bei 3 Gitterboxen in einer Woche auf 41,79 € zzgl. gesetzl. MwSt belaufen. Dies ist in Stunden ausgedrückt das Geld für weniger als eine Facharbeiter-Stunde Wenn man von ca. 45 € Netto ausgeht. Die Trockenheit sinkt bei normalen Temperaturen nicht sehr schnell, ist also für einen gewissen Zeitraum auch bevorratbar. Ein Kunde von mir lässt 100 Gitterboxen über 1,5 Wochen (10 Tage) trocknen und lässt diese ca. 6 Monate bei sich in der Halle stehen und ist sehr zufrieden. Es ist also anzuraten im Sommer mit dem Trocknen zu beginnen um im Winter genug Holz zu haben, denn um den Ansturm zu minimieren hebe ich die Preise ab September regelmäßig an (2,99 €/Box und Tag) und ab März wieder zum gewohnten Preis. Bezahlt werden kann nur per EC-Karte. Ein durchschnittlicher Schreinereibetrieb verbraucht ca. 1 Gitterbox pro Tag. Wer interesse hat kann sich ja unter cs810@web.de mit mir in Verbindung setzen. Annahme und Ausgabe von Holz ist nach Geschäftsschluß ab 19:00 Uhr bis ca. 22:00 Uhr.
 
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