Bretter aus Nußbaumstamm

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Hallo,
Ich habe bei mir zwei Wallnußstämme liegen, die ich gern zu Brettern (30mm?)schneiden lassen möchte.Habe in Büchern gelesen das man diese solange liegenlassen sollte bis die Rinde abgefallen ist, um den Farbausgleich zwischen Kern und Splint zu fördern. Ich weiß nun aber nicht ob man sie vor äußeren Witterungseinflüssen(Sonne,Regen,Schnee u.s.w.)schützen sollte(Dach), sollte man die Hirnholzflächen durch Lack o.ä. vor schneller Trocknung schützen, kann man sie ohne weiteres sofort Aufschneiden? Wer weiß mehr darüber, wer kann Tipps geben. Was gibt es für Besonderheiten bei der Trocknung,Lagerung und Weiterverarbeitung zu beachten?
Vielen Dank ,MfG Mario
 

Heiner

ww-birnbaum
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Hallo Gast! Habe einen Nußbaum zu Brettern schneiden lassen, weil ich noch keine Bandsäge zum späteren spalten und auch keine große Kreissäge hatte. Das wurden schon in kürzester Zeit schöne Schuhsohlen. Würde Nußbaum und auch andere Laubhölzer nicht unter 5cm schneiden lassen. Ein Anstrich am Hirnholz ist sinnvoll. Ich schneide heute nach dem Aufsägen sofort den Splint weg, weil man damit einen Großteil der Trockenspannungen abbauen kann. Den Kern kann man später auch nicht verwenden und deshalb schneide ich ihn auch gleich weg. Andernfalls erhälst du unkontrollierte Risse. Bei der späteren Verarbeitung kann man dieBohlen spalten, stürzen und wieder verleimen. Man erhält ganz von allein schöne Holzbilder. Nach meiner Erfahrung gleichen sich Splint und Kern nicht an. Den Nußbaum wenigsten 2Jahre unter Dach lagern und beim Verarbeiten nochmals eine Entspannungszeit einplanen. Gruß Heiner
 

Frankenholzwurm

ww-robinie
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Würde Nußbaum und auch andere Laubhölzer nicht unter 5cm schneiden lassen.

Warum nicht?

Wenn was krumm wird, ligt es meiner Erfahrung nach an einem falsch aufgesetzten Holzstapel.

Ich hab schon ettliche Eichen, Kirsch/Birn/Apfelbäume und andere Laubhölzer getrocknet, ohne den Kern aufzutrennen oder den Splint wegzuschneiden, und da ist nix krumm geworden.

Da ist vieles mit 25 oder 30 mm dabei.

Bisher ist nur ein Birnbaum krumm geworden, aber der hatte schon gewaltigen Drehwuchs (eineinhalb mal um die eigene Achse)
 

Mister G

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Ich schneide heute nach dem Aufsägen sofort den Splint weg, weil man damit einen Großteil der Trockenspannungen abbauen kann. Den Kern kann man später auch nicht verwenden und deshalb schneide ich ihn auch gleich weg.

Hm, Splint weg und Kern weg - da bleibt vom Baum ja nichts mehr übrig. Kannst Du mich mal bitte aufklären wie Du das meinst?

Und unter "Schuhsohlen" kann ich mir zwar beim Schnitzel was vorstellen. Bei Brettern aber nicht so recht... :confused:
 

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Nußbaum

Danke derweil für die bisherigen Tips. Was nimmt man am besten für den Hirnholzanstrich?Kann man den Splint für gar nix verwenden?
MfG
 

anobium60

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Ich halte es für eine weit verbreitete Unsitte bei Nussbaum den Splint weg zu schneiden.So eine Verschwendung. Und schon nach dem Einschneiden? Da müssen die Stämme aber kerzengerade sein, oder schon ablängen- damit ich noch mehr Hirnrisse bekomme? Zumal ich mir über die Verwendung schon im Vorfeld im Klaren sein muss. Es gibt spezielles Wachs für Hirnholzenden (bei den Drechslern nachschauen). Ich habe schon einige Nussbaumstämme mit 30 mm einschneiden lassen, bei richtiger Stapelung ohne Probleme.
 

Heiner

ww-birnbaum
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Hallo zusammen!
Bei unserem Biedermeiersekretär ist außen nur Kernholz vom Nußbaum verwendet worden. Die Schreibplatte im Inneren ist ganz mit Splint furniert. Der Kontrast ist sehr schön. Bei manchen Möbeln kann man den Nußbaumsplint nicht brauchen. Die Nußbaumbretter würde ich besäumen und den Splint schon weiterverwenden. Jeder cm den man in der Breite wegnimmt reduziert die Trockenspannungen und das Lagervolumen. Deshalb schneide ich auch gleich den Kern weg weil man ihn später ohnehin nicht verwenden kann. Läßt man den Kern so kann es böse Risse geben mit erheblichem Abfall. Gruß Heiner
 

pedder

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Hallo zusammen!
Bei unserem Biedermeiersekretär ist außen nur Kernholz vom Nußbaum verwendet worden. Die Schreibplatte im Inneren ist ganz mit Splint furniert. Der Kontrast ist sehr schön. Bei manchen Möbeln kann man den Nußbaumsplint nicht brauchen. Die Nußbaumbretter würde ich besäumen und den Splint schon weiterverwenden. Jeder cm den man in der Breite wegnimmt reduziert die Trockenspannungen und das Lagervolumen. Deshalb schneide ich auch gleich den Kern weg weil man ihn später ohnehin nicht verwenden kann. Läßt man den Kern so kann es böse Risse geben mit erheblichem Abfall. Gruß Heiner

Hallo Heiner,

Wenn Du Kern und Splint wegschneidest, bleibt nicht übrig außer der Rinde.

holzbio1.gif


Oder meinst Du das Mark oder auch Herz genannt?

Liebe Grüße
Pedder
 

Eurippon

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Heiner meinte wohl eher das Kernbrett direkt auftrennen, d.h. die Markröhre wegschneiden. Klang vielleicht etwas missverständlich :emoji_wink:
 

derdad

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Habe in Büchern gelesen das man diese solange liegenlassen sollte bis die Rinde abgefallen ist, um den Farbausgleich zwischen Kern und Splint zu fördern.

Ja, und es ist auch tierfreundlich. Zwischen Rinde und Stamm fühlen sich unsere Verwandten, die Holzwürmer, besonders wohl. Besonders wenn der Stamm frisch geschlagen wurde und das Holz noch feucht ist.

lg
gerhard
 
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