Buche Beizen und Ölen um Ebenholz nachzuahmen

[Festool-Fan-81]

Hallo Holzfreunde,

ich möchte einen Messerblock aus möglichst schwarzen glänzenden Holz bauen - Die Griffe meiner Messer sind nämlich schwarz.

Nur wie geht das bestmöglich?
Ziel:
1. Farbe Schwarz
2. Glänzende Oberfläche (da meine Theke schwarz hochglanzlackiert ist)

Lackieren möchte ich nicht und Ebenholz ist mir ein wenig zu teuer - denke damit würde man schon ganz gut mein Ziel erreichen.

Ich dachte jetzt daran Buche schwarz zu beizen und anschließend zu ölen.

Was meint ihr dazu?

Vielen Dank für eure Hilfe

Grüße
Kai

 

[WinfriedM]

Viel zu empfindlich gegenüber Wasser und mechanischer Beschädigung.

 

[Festool-Fan-81]

Viel zu empfindlich gegenüber Wasser und mechanischer Beschädigung.

wie denn dann?

 

[gleiter]

Hallo Kai!

Käme auch Eiche in Frage? Das könntest Du räuchern.

Räuchereiche ? Wikipedia

Wird sehr dunkel bis fast schwarz, allerdings sind da Chemikalien im Einsatz die im Umgang allerhöchste Vorsicht erfordern. Verstärken läßt sich der Effekt durch Verwendung von ca. 3% iger Pyrogallolsäure vor dem Räuchern.

Eine hoch glänzende Oberfläche wirst Du alleine mit Ölen allerdings nie bekommen.

Unter dem Suchwort "Räuchern" findest Du übrigens auch hier im Forum Einges zu lesen.

Gruß, André.

 

[yoghurt]

Hallo,
Eiche wird auch schwarz, wenn Die sie mit Essigessenz und Stahlwolle abreibst. Ist nicht giftig.

 

[welaloba]

Und Buche wird schön schwarz, wenn du nach den üblichen Schleifen / Wässern / Trocknen / Schleifen / Wässern / Trocknen /Schleifen / Wässern / Trocknen / Feinschleifen 2 bis 3 mal Wasserbeize schwarz aufträgst, am besten angewärmt, am besten mit einem Schuss Salmiakgeist verstärkt. Wenn du dann allerdings nicht (Nitro-??) lackieren willst, solltest du zumindest ein pures wachsfreies Hartöl nehmen, meines stammt von Kremer und ist im Grunde nichts anderes als der ganz altertümliche Öllack. Soll in dünnen Schichten trocknen und glänzt nach dem 3- /4. Mal ganz ordentlich.
Meine schwarzen Messergriffe vertragen sich bestens auch mit einem Messerklotz aus Esche und Mahagoni. Der auch nicht glänzt, sondern nur einmal geölt wurde.
Gruß Werner

 

[Beppone]

Moin. Du könntest auch einen Messerblock aus zwei unterschiedlichen Hölzern bauen, z.B. Korpus aus hellem Ahorn und den oberen Bereich - dort wo die Messer eingesetzt werden - aus echtem Ebenholz. Aus Kanteln selbst aufgeschnitten und verleimt kostet dch das unter 30,- EUR. an Material. Halte ich persönlich für die haltbarere und wertigere Lösung.

Die Verbindung zwischen den beiden Hölzern vielleicht dekorativ mit ringsumlaufenden Fingerinken.

LG Beppone

 

[Pannekowski]

Hallo,
Eiche wird auch schwarz, wenn Die sie mit Essigessenz und Stahlwolle abreibst. Ist nicht giftig.

Gilt nicht das gleiche auch für Birne? Meine das mal von einem Kontrabassbauer gehört zu haben, der erklärte, wie man früher Griffbretter in Ermangelung von Ebenholz gebaut hat.

 

[dascello]

Birne ist der klassiker. wurde auch "deutsches ebenholz " genannt.

 

[Festool-Fan-81]

vielen Dank für eure Antworten.
bin mir nicht sicher wie ich es nun machen soll...

Habe heute Eiche bei meinem Händler bestellt.
Räuchern ist mir zu aufwendig.

Warum geht Beizen und Ölen denn nicht?

 

[welaloba]

Natürlich geht Beizen und Ölen. Das ergibt aber nicht den anfangs als Wunschergebnis erwähnten Hochglanz.
(Wasch mich - aber mach mich nicht nass)
Schwarz gebeizt und geölt dürfte hier und da bei Wassereinwirkung auf andere Gegenstände wie zB. geölte (!!) Küchenarbeitsplatten abfärben. Schwarz gebeiztes und geöltes Holz (Buche / Eiche - egal) selbst dürfte hier und da bei Wassereinwirkung fleckig werden.
Auf schwarz gebeizter Buche oder sonstwelchem Holz brauchts einen DICHTEN Überzug. Das kriegst du mit Öl nicht hin.
Bei allem Respekt - aber:
Hast du mal gelesen, was schon so alles geschrieben wurde?
Wie unschön finde ich das, wenn die Fragerei von vorn losgeht, wenn bei den Antworten bis dato nicht die passende Bequemheit dabei war . . .
Gruß Werner

 

[Mathis]

Gilt nicht das gleiche auch für Birne? Meine das mal von einem Kontrabassbauer gehört zu haben, der erklärte, wie man früher Griffbretter in Ermangelung von Ebenholz gebaut hat.

Nein, das geht nur mit stark gerbsäurehaltigen Hölzern wie z. B. Eiche.
Birnbaum enthält keine oder keine nennenswerten Mengen Tannine, die diese bei Eiche so stark sattfindende Reaktion ermöglichen würden.

Birnbaum wurde ganz anders eingefärbt...

 

[Pannekowski]

...und zwar wie?

Gibt es denn eine Möglichkeit, z.B. Birnbaum dauerhaft und abriebfest zu schwärzen? Würde gerne mal versuchen, Griffbretter ohne Tropenholz zu bauen (bundiert).

Gruß
Leif

 

[Ernst Werner]

Eine nicht alltägliche Möglichkeit, die aber funktioniert.
Meine Tochter hat Roststabilisator zum schwärzen von Bilderrahmen genommen weil keine schwarze Beize da war.
Nach dem Behandeln waren die erst graublau und nach dem Trocknen sind die richtig schön schwarz geworden und die Holzstruktur blieb erkennbar.
Das Zeug wird vertrieben von Chemische Werke Kluthe GmbH und nennt sich
Tannox

EW

 

[WinfriedM]

Tannox dürfte größtenteils aus Tannin bestehen, das erkärt einiges... (Gerbsäure)

 

[Pannekowski]

Hallo Ermst,
danke für den Tipp!Zwei Fragen eines Laien noch dazu:
1. Dringt das Zeug einigermaßen tief ein,sodass es an der Oberfläche nicht bald wieder schmutzig braun aussieht?
2.Ist es nach Trocknung gesundheitlich unbedenklich oder müssen verschwitzte Pfoten damit rechnen,sich daran was wegzuholen?
Danke und Gruß!
Leif

 

[frankundfrei]

Unkonventionelle Wege

Ich habe vor kurzem bei einem Drechsler schöne Arbeiten mit "Ebenholz" gesehen. Auf Nachfrage war klar: es war kein Ebenholz. Er half sich mit dokumentenechter Stempelfarbe und anschließend mit einem Ölfinish.

Er hat dabei geschickt den Splint frei gelassen und nur das Kernholz gefärbt.

Das erinnerte mich an die Eisengallustinte, was ja auch eine Mischung aus Eisenoxide und Tannine ist.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de.

 

[Ernst Werner]

Das Zeug dringt recht tief ein und ist nach der Trocknung kaum zu entfernen.
Zu berücksichtigen bei der Verarbeitung, entzündlich, von Kindern fernhalten, kein Augenkontakt, nicht trinken, Hautkontakt vermeiden,...
Nach der Trocknung Gesundheitsschädigend ????????, ist auf der Flasche nicht ersichtlich.
EW

 

[Festool-Fan-81]

Und Buche wird schön schwarz, wenn du nach den üblichen Schleifen / Wässern / Trocknen / Schleifen / Wässern / Trocknen /Schleifen / Wässern / Trocknen / Feinschleifen 2 bis 3 mal Wasserbeize schwarz aufträgst, am besten angewärmt, am besten mit einem Schuss Salmiakgeist verstärkt. Wenn du dann allerdings nicht (Nitro-??) lackieren willst, solltest du zumindest ein pures wachsfreies Hartöl nehmen, meines stammt von Kremer und ist im Grunde nichts anderes als der ganz altertümliche Öllack. Soll in dünnen Schichten trocknen und glänzt nach dem 3- /4. Mal ganz ordentlich.
Meine schwarzen Messergriffe vertragen sich bestens auch mit einem Messerklotz aus Esche und Mahagoni. Der auch nicht glänzt, sondern nur einmal geölt wurde.
Gruß Werner

Danke für die Idee. Könnte vielleicht meine Wahl werden.
Das Räuschern ist auch sehr interessant, aber damit wird es nicht schwarz.
Schwarz glänzend ist schon mein Wunsch und Ziel, passt einfach am Besten in meine Küche.

Wie sieht es denn bei Beizen und Lack mit der Belastbarkeit durch die Messerklingen aus? Der Abrieb im Bereich der Schlitze für die Messer ist sicherlich nicht dramatisch aber mit der Zeit hat das an meinem aktuelle Buchemesserblock schon seine Spuren hinterlassen.

Ist Beizen (tief genug!?) und Ölen da nicht vielleicht die unempfindlichere Wahl?
Mit Feuchtigkeit habe ich in den letzten Jahren nie Probleme am Messerblock gehabt.
Die Messer kommen nur trocken in den Block.

Vor kurzen habe ich mir das Surfix Set gekauft welches Öl wäre für den oben beschrieben Fall das richtige, Heavy Duty wg. Belastbarkeit oder One Step wg. Glanz?

 

[Festool-Fan-81]

Ich habe vor kurzem bei einem Drechsler schöne Arbeiten mit "Ebenholz" gesehen. Auf Nachfrage war klar: es war kein Ebenholz. Er half sich mit dokumentenechter Stempelfarbe und anschließend mit einem Ölfinish.

Er hat dabei geschickt den Splint frei gelassen und nur das Kernholz gefärbt.

Das erinnerte mich an die Eisengallustinte, was ja auch eine Mischung aus Eisenoxide und Tannine ist.

Grüße aus Frangn

Frank von Natural-Farben.de.

Auch sehr interessant, ist das ähnlich wie Beizen? Welche wären die Vorteile gegenüber Beizen?

 

[Festool-Fan-81]

Natürlich geht Beizen und Ölen. Das ergibt aber nicht den anfangs als Wunschergebnis erwähnten Hochglanz.
(Wasch mich - aber mach mich nicht nass)
Schwarz gebeizt und geölt dürfte hier und da bei Wassereinwirkung auf andere Gegenstände wie zB. geölte (!!) Küchenarbeitsplatten abfärben. Schwarz gebeiztes und geöltes Holz (Buche / Eiche - egal) selbst dürfte hier und da bei Wassereinwirkung fleckig werden.
Auf schwarz gebeizter Buche oder sonstwelchem Holz brauchts einen DICHTEN Überzug. Das kriegst du mit Öl nicht hin.
Bei allem Respekt - aber:
Hast du mal gelesen, was schon so alles geschrieben wurde?
Wie unschön finde ich das, wenn die Fragerei von vorn losgeht, wenn bei den Antworten bis dato nicht die passende Bequemheit dabei war . . .
Gruß Werner

Es geht hier nicht um Bequemlichkeit, sondern einfach nur darum das für meine Anforderungen am Besten geeignete Verfahren zu finden! Und das kann dann auch schon mal ein paar Tage dauern.
ich fang auch nicht von vorne an! Möchte nur damit erreichen, dass sich noch viele Holzfreunde (welche gestern vielleicht nicht online waren) mit meinen Fragen zu erreichen um auch von ihnen zu lernen.

Ach ja, wir hier sind doch alle die Guten, warum dann meckern

Gruß
Kai

 

[WinfriedM]

Beize ist so oberflächlich, dass ein paar Schleifbewegungen selbst mir Korn 320 das ursprüngliche Holz zum Vorschein kommen lässt. Einmal mit dem Messer angeeckt und das helle Holz kommt sofort durch...

Da würde dann nur ein recht widerstandsfähiger Lack helfen. Aber auf dem sieht man in Hochglanz auch gleich jeden Kratzer.

 

[gleiter]

Hi!

Ich habe nicht von ungefähr das Räuchern ins Spiel gebracht - wohl wissend dass diese Methode so ziemlich die Aufwändigste ist.

Alleine - das Anforderungsprofil ist hoch. Verletzungen am Block sind wohl kaum zu vermeiden. Je härter das Holz, desto weniger tief geht eine farbliche Veränderung à la Beize, mit Rostschutzmittel (auf so eine Idee muß man erst mal kommen!) habe ich keine Erfahrung.

Ich hänge mal ein Bild eines Musterstückes an - Eiche, mit Pyrogallol behandelt, geräuchert, geölt und poliert. NACH dem Räuchern - und das mag für Dich interessant sein - habe ich das Holz quer geschnitten. Sehr schön zu sehen wie tief ins Holz die farbliche Veränderung gedrungen ist.

Gruß, André.

 

[Festool-Fan-81]

Beize ist so oberflächlich, dass ein paar Schleifbewegungen selbst mir Korn 320 das ursprüngliche Holz zum Vorschein kommen lässt. Einmal mit dem Messer angeeckt und das helle Holz kommt sofort durch...

Da würde dann nur ein recht widerstandsfähiger Lack helfen. Aber auf dem sieht man in Hochglanz auch gleich jeden Kratzer.

Danke für deine Tips. Das mit dem Lack wäre vielleicht etwas. behalte ich im Auge

 

[elgarlopin]

@ André:
Danke für das tolle Photo! Das sagt so Einiges aus.
Kompli!
Franz