Werter
@WinfriedM Da möchte ich jetzt aber doch widersprechen.
aber so verallgemeinert zu sagen, dass Kleber von damals nicht halten, halte ich für nicht stimmig
In Möbelrestauratorenkreisen ist seit geraumer Zeit bekannt, dass die synthetischen Leime, die ab etwa Mitte der fünfziger Jahre eingeführt wurden, nach ein paar Jahrzehnten verspröden und die Klebekraft nachlässt. Leider lässt sich hier keine pauschale Aussage treffen, weil das von Fall zu Fall unterschiedlich ist. Aber die Zahl an reparaturbedürftigen Möbeln aus dieser Zeit steigt beträchtlich. Ich muss allerdings zugeben, dass ich mit Fußbodenklebern zu wenig dauerhafte Erfahrung habe. Trotzdem halte ich ein Versagen des Klebers für möglich.
Bei Flächenverklebungen wie an Wänden und Fußböden kommt aber neben der Art des Klebers noch die Vorbereitung des Untergrundes und der gleichmäßige Auftrag des Klebers dazu. Und eine hier unsachgemässe Vorgehensweise kann ein Grund für das Ablösen des Parkettes sein.
Wogegen ich aber spreche ist die pauschale Aussage:
Die Gründe sind natürlich auch klar: Immer mehr Hilfsarbeiter ohne Qualifikation unter Mindestlohn.
Tut mir leid, aber diese Logik verstehe ich in diesem speziellen Zusammenhang überhaupt nicht. Was hat das mit diesem Fall zu tun?
Ich möchte nicht zu sehr vom Thema abweichen. Aber auch ein Hilfsarbeiter kann sich durchaus eine gewissen Qualifikation erarbeiten, auch ohne Gesellenbrief. Wer hat einen Hinweis darauf, wer den Fußboden verlegt hat?
Den Mindestlohn gibt es im übrigen erst seit 2015 in D. Das war vor 20 Jahren also noch gar kein Auswahlkriterium. Und ob mit oder ohne, das ist nicht im Geringsten ein Hinweis auf eine unkorrekt ausgeführte Arbeit.
Hilfsarbeiter ohne Mindeslohn dürfen in D nicht auf einer Baustelle arbeiten. Für eine korrekte Kontrolle ist unter anderem der Bauherr, bzw. ein Bauleiter mitverantwortlich.
Nicht zuletzt trägt die Firma, sprich der Chef, die Verantwortung für eine korrekt ausgeführte Arbeit und nicht der Hilfsarbeiter. Dass es überhaupt soweit kommt, dass in D zunehmend geringqualifizierte Kräfte arbeiten liegt vor allem am Kunden, der beständig niedrigere Preise fordert und es liegt am EU-Markt und nicht zuletzt daran, dass in D der Handwerksberuf an Attraktivität verliert. Der Deutsche ist sich einfach zu fein dafür. Im übrigen das Gleiche in der Gastronomie.
Die Zeiten aber in denen aus den ehemaligen Ostblockländern ausschliesslich unqualifizierte Kräfte kommen sind schon lange vorbei. Mittlerweile gibt es zahlreiche Betriebe, die ihr Ausführungsnieveau auf den europäischen Standard angehoben haben und locker mit jedem deutschen Fachbetrieb mithalten können.
Um jedoch wieder zum Thema zurückzukommen: Wenn sich bei einem Parkett nicht nur eine Lamelle löst, oder ein kleiner Bereich, sondern an mehreren Stellen, ist hierbei davon auszugehen, dass sich das Problem auf die gesamte Fläche bezieht. Unabhängig davon, ob der Kleber versagt, der falsche Kleber verwendet wurde, oder die Verlegeweise fehlerhaft war (möglicherweise schlecht gereinigter Untergrund, falscher Untergrund, Feuchtigkeit, etc.), ist es im Endeffekt am sinnvollsten die komplette Fläche zu erneuern.
Nichts für ungut, allerbeste Grüße, ich klinke mich hier wieder aus.
Marcus