CO2 Ausstoß von Holz und die möglichen Folgekosten für Kamine

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inselino

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So hier jetzt mal die ausgegliederte Diskussion zur Kamindiskussion.
(Falls das der Moderation zu politisch ist gerne Bescheid sagen, mir geht es hier aber nicht um die politische Entscheidung über CO2 Ziele sondern tatsächlich über die Sinnhaftigkeit von neu angeschafften Kaminen und deren Folgekosten).

Ausgangspunkt war die die Frage der CO2 Bepreisung von Holz. Unter anderem wurde mir von @teluke vorgeworfen, dies sei Unsinn, bei der Verbrennung von Holz würde nie ein CO2 Preis anfallen.
Daher dürfen in diesem Thread gerne Argumente dazu ausgetauscht werden. Klar ist, weder das eine noch das andere ist sicher denn wir spekulieren hier über zukunftige Entwicklungen. Dementsprechend ist weder meine Vermutung, dass es ein CO2 Preis für Kamine geben wird, noch die Gegenbehauptung, dass es soetwas niemals geben wird Unsinn sondern lediglich unterschiedliche Vermutungen.

Hier gerne nochmal die dezeitigen Rahmenbedingungen:
1. CO2 Reduktion in EU um 55% bis 2030, CO2 neutral bis 2050
2. Pariser Abkommen die Erwärmung auf 1,5° wenn möglich zu begrenzen, maximal 2°.
3. Um die 1,5° zu erreichen müssten wir schon bis 2035 CO2 neutral sein.

Ich halte es für wahrscheinlich, dass Brennholz irgendwann CO2 bepreist wird. Warum?
Wir haben eine ganze Reihe von Prozessen in unserer Gesellschaft, die auch absehbar CO2 produzieren werden, z.B. die thermische Verwertung von Müll. Wir werden auch in 10 Jahren kein so ausgefeiltes Recycling haben, als das jeglicher Kunststoff, beschichtete Spanplatten oder Babywindeln irgendwie sinnvoll verwendet werden können.
Also entweder häufen wir riesige Deponien auf (wenn schon niemand ein Windrad bei sich will, wer will eine Deponie?) oder wir verbrennen das Zeug weiterhin.
Bei anderen Dingen wie z.B. der Heizung gibt es eine ganze Reihe alternativen, die nicht dauerhaft CO2 in die Atmosphäre pusten.
Durch Aufforstung erreichen wir ein gewisses CO2 Budget als Gesellschaft. Jetzt muss entschieden werden, wer dieses CO2 "nutzen" darf und dies kann entweder über einen CO2 Preis oder über ein Verbot z.B. Verbrennungsmotoren erreicht werden.

Ich behaupte, dass dort wo CO2 freie Alternativen vorhanden sind, Verbote bzw. hohe Preise kommen werden um es unatraktiv zu machen. Das betrifft sowohl Verbrennungsmotoren (wo es mit E-Autos eine entsprechende Alternative gibt) sowie auch alle Brennstoffe, die CO2 zur Wärmegewinnung freisetzen. Wir brauchen das CO2 für andere Prozesse und können uns nicht mehr Erlauben, damit Häuser warm zu halten (was wir auch mit regenerativen Energien tun können.

Ich bin gespannt auf die Gegenargumente. Bisher vfel als einziges Argument "Aber Holz ist CO2 neutral". Dazu sei gesagt, dass jedes Produkt CO2 neutral ist, wenn man den Zeitraum lang genug wählt. Auch Erdöl und Kohle waren mal Pflanzen, alles andere würde auch allen naturwissenschaftlichen Grundlagen wiedersprechen.
Und selbst wenn man sagt Holz ist auf 30 Jahre CO2 neutral, so würde dann kein Budget mehr für andere CO2 Prozesse bleiben was wir aber dringend brauchen.

Zuletzt noch zum Argument von @teluke der deutsche Forstwirt müsste nicht dafür bezahlen, dass in Brasilien Wälder abgeholz werden. Wenn in Brasilien keine Wälder abgeholzt werden, steigt der Rohstoffpreis massiv und damit wird auch das Brennmaterial deutlich teurer. Auch damit verändern sich also die Kosten für so einen Ofen.

Wie man es dreht und wendet: Die Klimakomponente bei einer Kaminanschaffung in Laufzeiten von 20-30 Jahren und mehreren 10.000€ Investment außer Acht zu lassen halte ich für betriebswirtschaftlichen Unfug.
 

Paulisch

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Nur mal von mir.
Es macht keinen Unterschied ob Holz verrottet oder verbrannt wird, der CO2 Ausstoß ist der selbe. Was meinst du was mit „Fachgerecht“ entsorgten Holz passiert. Klaro werden die den scheiß besteuern. Irgendwann wirst du deinen eigenen Pups versteuern müssen … Grüne fordern ja sogar weniger Kinder zu bekommen um den CO2 Haushalt zu senken. Egal wie, das wird sowieso eine politische Diskussion. Ich bin nur noch genervt davon wie wir geschöpft werden …
 

inselino

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Es macht keinen Unterschied ob Holz verrottet oder verbrannt wird, der CO2 Ausstoß ist der selbe.
Und wie ist deiner Meinung nach Erdöl entstanden, wenn alle Pflanzen beim verrotten zu CO2 werden? Verbreiteter Irrtum, ein guter Teil des Kohlenstoffs wird im Boden gebunden.

Wie gesagt mir geht es nicht drum, welche politische Partei was fordert sondern welche Kosten realisitsch für Kaminbetreiber entstehen.
 

teluke

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Sorry, aber Du hast es noch immer nicht verstanden.

Und damit ist, für mich, das Thema beendet.
Gehe lieber in meine Werkstatt also so einen Unsinn durchzukauen :emoji_frowning2:
 

Paulisch

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Und wie ist deiner Meinung nach Erdöl entstanden, wenn alle Pflanzen beim verrotten zu CO2 werden? Verbreiteter Irrtum, ein guter Teil des Kohlenstoffs wird im Boden gebunden.

Wie gesagt mir geht es nicht drum, welche politische Partei was fordert sondern welche Kosten realisitsch für Kaminbetreiber entstehen.
Verbreiteter Irrtum? Wenn Holz oder Pflanzen gebunden werden, durch Vulkanausbrüche oder was auch immer und nicht ausdünsten können dann verfault das Zeug unter der Erde und bildet Gas und Öl. An unseren letzten Vulkanausbruch in Deutschland kann ich mich nicht erinnern, also verrottet das Holz im Wald …

Und da ich mir die Diesel und Gasheizung für die Werkstatt grade nicht mehr leisten will kommt jetzt wieder n alter Ofen rein

Edit: Moderator bitte meine Beiträge löschen, ich will mich an dem Schwachsinn hier nicht beteiligen. Mich kotzt der Scheiß zu sehr an als das ich unpolitisch bleiben kann
 
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inselino

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Sorry, aber Du hast es noch immer nicht verstanden.
Sehr traurig, dass es hier kein einziges Argument außer die Aussage "Aber Holz ist CO2 neutral und wird (derzeit) nicht bepreist".

Ich habe oben aufgeführt, warum ich in Zukunft eine Bepreisung von Brennholz in Deutschland für wahrscheinlich halte. Erwähne gerne, warum du es für unwahrscheinlich hälst, bisher hast du das nicht getan, das einzige Wort von dir ist Unsinn ohne irgendeine Begründung. Habe auch noch nicht eine Idee gehört, wie denn deiner Meinung nach eine CO2 Neutralität aussehen kann, wenn wir Müll verbrennen müssen.

An unseren letzten Vulkanausbruch in Deutschland kann ich mich nicht erinnern
Ich halte es für wenig zielführend, bei einem solch globalen Phänomen in Landesgrenzen zu denken. Das französische CO2 macht auch nicht an der Grenze halt das Ahrtal wird in Folge von chinesischem CO2 genauso überschwemmt. Und weltweit (es reichen ja sogar schon europaweit) werden Holzreste auch im Boden gebunden, in Mooren, im Meer etc.
 

uli2003

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Und wie ist deiner Meinung nach Erdöl entstanden, wenn alle Pflanzen beim verrotten zu CO2 werden? Verbreiteter Irrtum, ein guter Teil des Kohlenstoffs wird im Boden gebunden.
Selbst alte wissenschaftliche Erkenntnisse wie von Mendlejeff, Engler oder Höfer sagen schon aus, dass Erdöl überhaupt gar nichts mit überirdisch produziertem CO2 gemein hat. Erdöl ist dazu auch viel zu komplex.
 

KaiX0

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So hier jetzt mal die ausgegliederte Diskussion zur Kamindiskussion.
(Falls das der Moderation zu politisch ist gerne Bescheid sagen, mir geht es hier aber nicht um die politische Entscheidung über CO2 Ziele sondern tatsächlich über die Sinnhaftigkeit von neu angeschafften Kaminen und deren Folgekosten).

Ausgangspunkt war die die Frage der CO2 Bepreisung von Holz. Unter anderem wurde mir von @teluke vorgeworfen, dies sei Unsinn, bei der Verbrennung von Holz würde nie ein CO2 Preis anfallen.
Daher dürfen in diesem Thread gerne Argumente dazu ausgetauscht werden. Klar ist, weder das eine noch das andere ist sicher denn wir spekulieren hier über zukunftige Entwicklungen. Dementsprechend ist weder meine Vermutung, dass es ein CO2 Preis für Kamine geben wird, noch die Gegenbehauptung, dass es soetwas niemals geben wird Unsinn sondern lediglich unterschiedliche Vermutungen.

Hier gerne nochmal die dezeitigen Rahmenbedingungen:
1. CO2 Reduktion in EU um 55% bis 2030, CO2 neutral bis 2050
2. Pariser Abkommen die Erwärmung auf 1,5° wenn möglich zu begrenzen, maximal 2°.
3. Um die 1,5° zu erreichen müssten wir schon bis 2035 CO2 neutral sein.

Ich halte es für wahrscheinlich, dass Brennholz irgendwann CO2 bepreist wird. Warum?
Wir haben eine ganze Reihe von Prozessen in unserer Gesellschaft, die auch absehbar CO2 produzieren werden, z.B. die thermische Verwertung von Müll. Wir werden auch in 10 Jahren kein so ausgefeiltes Recycling haben, als das jeglicher Kunststoff, beschichtete Spanplatten oder Babywindeln irgendwie sinnvoll verwendet werden können.
Also entweder häufen wir riesige Deponien auf (wenn schon niemand ein Windrad bei sich will, wer will eine Deponie?) oder wir verbrennen das Zeug weiterhin.
Bei anderen Dingen wie z.B. der Heizung gibt es eine ganze Reihe alternativen, die nicht dauerhaft CO2 in die Atmosphäre pusten.
Durch Aufforstung erreichen wir ein gewisses CO2 Budget als Gesellschaft. Jetzt muss entschieden werden, wer dieses CO2 "nutzen" darf und dies kann entweder über einen CO2 Preis oder über ein Verbot z.B. Verbrennungsmotoren erreicht werden.

Ich behaupte, dass dort wo CO2 freie Alternativen vorhanden sind, Verbote bzw. hohe Preise kommen werden um es unatraktiv zu machen. Das betrifft sowohl Verbrennungsmotoren (wo es mit E-Autos eine entsprechende Alternative gibt) sowie auch alle Brennstoffe, die CO2 zur Wärmegewinnung freisetzen. Wir brauchen das CO2 für andere Prozesse und können uns nicht mehr Erlauben, damit Häuser warm zu halten (was wir auch mit regenerativen Energien tun können.

Ich bin gespannt auf die Gegenargumente. Bisher vfel als einziges Argument "Aber Holz ist CO2 neutral". Dazu sei gesagt, dass jedes Produkt CO2 neutral ist, wenn man den Zeitraum lang genug wählt. Auch Erdöl und Kohle waren mal Pflanzen, alles andere würde auch allen naturwissenschaftlichen Grundlagen wiedersprechen.
Und selbst wenn man sagt Holz ist auf 30 Jahre CO2 neutral, so würde dann kein Budget mehr für andere CO2 Prozesse bleiben was wir aber dringend brauchen.

Zuletzt noch zum Argument von @teluke der deutsche Forstwirt müsste nicht dafür bezahlen, dass in Brasilien Wälder abgeholz werden. Wenn in Brasilien keine Wälder abgeholzt werden, steigt der Rohstoffpreis massiv und damit wird auch das Brennmaterial deutlich teurer. Auch damit verändern sich also die Kosten für so einen Ofen.

Wie man es dreht und wendet: Die Klimakomponente bei einer Kaminanschaffung in Laufzeiten von 20-30 Jahren und mehreren 10.000€ Investment außer Acht zu lassen halte ich für betriebswirtschaftlichen Unfug.
Vereinfacht und abgekürzt:
Deine Vermutung ist, überall wo Alternativen existieren, welche weniger CO² emittieren, wird das 'unnötige' Emittieren bestraft -> Lenkungswirkung.
Das sehe ich ähnlich, ohne jetzt einzelne aktuelle oder zukünftige Maßnahmen auf ihre Sinnhaftigkeit bewerten zu wollen. Auch das 'WIE' will ich nicht betrachten, da gibt es diverse Ideen und vermutlich wird es ein flexibler Mix verschiedener Ansätze.

Politisch ist es natürlich so, das ein großer Teil der Wähler, deren vermeintliche Komfortzone bedroht wird, jede dahingehende Regelung abstrafen werden. Gerechtfertigt wird das mit den üblichen Argumenten wie 'Aber die in China...', 'mein kleiner Anteil ist doch egal....', 'Das Klima hat sich schon immer geändert...', 'Sollen wir in die Steinzeit zurück...' etc. Nicht zu vergessen 'Verbotspartei' (Ach wäre das aktuell schön, nicht von fossiler Energie abhängig zu sein...)

Das wird die Sache lediglich verzögern (und verschlimmern, da zu spät gehandelt wird). Die dann folgenden Einschränkungen werden naturgemäß nicht mehr freiwillig, im gesellschaftlichen Konsens, erfolgen, sondern u.U. durch die sich unangenehm veränderte Umwelt erzwungen.

Also ja, es wird genaus so kommen. Gibt also 2 Handlungsoptionen: Akzeptieren und einen Umgang damit finden ODER das Übliche: Verleugnen (gibt es nicht)-> Bekämpfen (will ich nicht) ->Frustriert sein (ich finde das gemein) -> Akzeptieren (Ist so).

Ob wir den reifen, schnellen oder den unreifen, langsamen Weg wählen kann ich nicht sagen. Hängt auch sehr von dem DRUCK ab, den diese Umweltveränderungen erzeugen...

Zurück zu Deiner rein ökonomischen Frage - Solange ich nicht der festen Überzeugung bin, das der Klimawandel echt ist und eine auch ökonomische Bedrohung darstellt, kann ich natürlich gerne noch in Technologien, welche fossile Brennstoffe nutzen, investieren. Bin ich aber der Überzeugung, dass das Verbrennen von Material zur Energiegewinnung (Erfindung des Feuers vor über 1 Million Jahren) mit einem desaströsen Wirkungsgrad heutzutage nicht mehr die Technologie der Wahl ist, ja dann sollte ich Reißaus nehmen.

Und wer sich diesen ökonomischen Sachverstand nicht zutraut, kann ja mal schauen, wo sich institutionelle Anleger (Rentenversicherungen, Fondsgesellschaften, [Rück-]versicherungen, ganze Konzerne etc. hin orientieren...)
 

teluke

ww-robinie
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Es geht hier weder um Gegenwärtig oder sonstwas.
Holz ist praktisch CO2 neutral und daher mit einer CO2 Bepreisung nichts zu tun.
Weder heut noch in Zukunft.

Du sitzt einfach auf dem falschen Pferd und hast nicht verstanden was der Unterschied ist zwischen Holz und Köhle/Öl/Erdgas.
 

KaiX0

ww-robinie
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Verbreiteter Irrtum? Wenn Holz oder Pflanzen gebunden werden, durch Vulkanausbrüche oder was auch immer und nicht ausdünsten können dann verfault das Zeug unter der Erde und bildet Gas und Öl. An unseren letzten Vulkanausbruch in Deutschland kann ich mich nicht erinnern, also verrottet das Holz im Wald …

Und da ich mir die Diesel und Gasheizung für die Werkstatt grade nicht mehr leisten will kommt jetzt wieder n alter Ofen rein

Edit: Moderator bitte meine Beiträge löschen, ich will mich an dem Schwachsinn hier nicht beteiligen. Mich kotzt der Scheiß zu sehr an als das ich unpolitisch bleiben kann
Schade. Statt sich an einer sachlichen Diskussion, bei der Alle etwas gewinnnen können, zu beteiligen, gehst Du voller negativer Emotionen hier rein.
Es würde mich ehrlich freuen, solche Themen mal rein auf der Sachebene zu diskutieren...
 

AndySchr

ww-birke
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Es geht hier weder um Gegenwärtig oder sonstwas.
Holz ist praktisch CO2 neutral und daher mit einer CO2 Bepreisung nichts zu tun.
Ich würde schon sagen, dass die Zeit eine Rolle spielt. Wenn in diesem Zeitpunkt mehr genutzt (verbrannt oder verbaut) wird, als nachwächst, dann ist es nicht mehr nachhaltig. Der CO2-"Speicher" leert sich also. Somit kann man schon argumentieren, dass mehr CO2 in die Atmosphäre gelangt, als im aktuellen Zeitpunkt eingespeichert wird. Die Frage ist, ob mehr verbraucht wird, als gespeichert.
(Ich habe bewusst nicht das Wort neutral gewählt, da ich nicht weiß, ob es in dem Falle korrekt ist)
 

KaiX0

ww-robinie
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Die Stufen der kuturellen Entwicklung sind direkt! an den Energiebedarf gekoppelt. Der Jäger und Sammler hatte einen Energiebedarf von ca. 3.000kcal/Tag (um den eigenen Stoffwechsel zu bedienen). Die bäuerliche Gesellschaft um etwa den Faktor 10 mehr (höherer Flächenbedarf, Bau von Gebäuden, Nutzvieh...). Das steigert sich mit jeder Entwicklungsstufe. Das wirklich Interessante daran: Ohne Erschliessung neuer Energiequellen ist der Aufstieg zuverlässig versperrt. Im Kosmos gibt es genug Energie (eigentlich ist er Energie), wir müssen aber dringend den Wirkungsgrad der Nutzung erhöhen, sonst bleibt die nächste Stufe versperrt.
 

uli2003

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Politisch ist es natürlich so, das ein großer Teil der Wähler, deren vermeintliche Komfortzone bedroht wird, jede dahingehende Regelung abstrafen werden. Gerechtfertigt wird das mit den üblichen Argumenten wie 'Aber die in China...', 'mein kleiner Anteil ist doch egal....', 'Das Klima hat sich schon immer geändert...', 'Sollen wir in die Steinzeit zurück...' etc. Nicht zu vergessen 'Verbotspartei' (Ach wäre das aktuell schön, nicht von fossiler Energie abhängig zu sein...)
Das sehe ich auch als Problem der 'kleinen' Staaten, wenn nicht global - respektive bei den 'großen' Staaten - mitgezogen wird, zumindest so weit, dass eine Tendenz in die richtige Richtung erkennbar wird.
Ich habe auch meine Probleme damit die oben genannte Komfortzone aufzugeben oder einzuschränken, wenn dies nur dazu dient dass Andere das gar nicht interessiert, nein, die sogar noch damit argumentieren, dass es durch das von uns Erreichte doch gar nicht so schlimm aussieht.
Opfern möchte ich mich dafür nicht, dass andere Staaten nicht an Klimazielen teilnehmen.
 

teluke

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Ich würde schon sagen, dass die Zeit eine Rolle spielt. Wenn in diesem Zeitpunkt mehr genutzt (verbrannt oder verbaut) wird, als nachwächst, dann ist es nicht mehr nachhaltig. Der CO2-"Speicher" leert sich also. Somit kann man schon argumentieren, dass mehr CO2 in die Atmosphäre gelangt, als im aktuellen Zeitpunkt eingespeichert wird. Die Frage ist, ob mehr verbraucht wird, als gespeichert.
(Ich habe bewusst nicht das Wort neutral gewählt, da ich nicht weiß, ob es in dem Falle korrekt ist)

Da steht was richtiges dabei,habe ich aber weiter oben schon geschrieben.
Bei uns wächst mehr Holz nach als verbraucht wird.
Was Holz betrifft ergrößert sich dadurch der Speicher.
 

inselino

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Bei uns wächst mehr Holz nach als verbraucht wird.

Ich habe mal versucht diese Zahl nachzuvollziehen. es gibt keine direkte Übersicht da man ja auch nach Rohholz und verarbeitetem Holz wie Zellulose, Möbeln etc. unterscheiden muss.

In Deutschland wachsen gemäß dieser Quelle ungefähr 121M Kubikmeter Holz zu.
https://www.dhwr.de/themen.php?id=31
In der gleichen Quelle steht auch, dass davon 2/3 also grob 81M Kubikmeter verbraucht werden. Das deckt sich auch mit den Zahlen des statistischen Bundesamtes welches für 2020 einen Einschlag von 81kk m3 angibt.

Demnach steigt der Wald in Deutschland an, das ist korrekt. (Habe ich auch nie bestritten)

Gleichzeitig importieren wir aber Holz. Die Menge an importieren Rohholz ist nicht so relevant, da reden wir über 7M m3, exportiert werden 3M m3.

Zu den importierten Holzprodukten findet man nur sehr wenig. Entsprechend dieser WWF Studie aus 2006 haben wir bereits damals 121M m3 Holz importiert. Damals lag der Einschlag in Deutschland bei 60M m3.
https://www.wwf.de/fileadmin/fm-wwf/Publikationen-PDF/WWF_Holzimporte_April2008.pdf (seite 26).

Vermutlich ist in den letzten Jahren aber nicht nur der Einschlag in Deutschland um 30% gestiegen sondern auch unser Holzverbrauch. Aber selbst wenn dieser gleichgeblieben wäre bleibt ein Verbrauch in Deutschland von 200M m3 die einem Einschlag von 80M m3 gegenüber stehen.
Unser Wald wächst also nur deßhalb, weil wir ihn in anderen Ländern abholzen.
(Hierzu gab es ja auch schon zahlreiche Beiträge im Forum z.B. zu der Holzmafia in Rumänien).
 

pedder

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Ich lese auch woanders, das Holzheizung C02-neutral sein soll.
Nach meiner Meinung ist das nicht so. Es gibt einfach keine monokausale
Verknüpfung zwischen Holzwachstum und Holzverbrennen.
Wenn ich verbrenne, entsteht Co2, wenn nicht entsteht kein Co2.

Man könnte Holz einlagern, zb in alten Stollen und so am Verotten hindern.
Holzhäuser bauen. Möbel bauen. Eigentlich fällt mir kein anderer Weg ein,
wie man überhaupt Co2 wirtschaftlich aus der Athmosphäre entfernen könnte.

Wenn ich Holz als Co2-Neutral verbrenne, ist es trotzdem sinnvoll, das so sparsam
wie möglich zu machen, dann muss weniger anderes Verbrannt werden.
 
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teluke

ww-robinie
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Hallo Pedder.

Es ist absolut richtig Holz zum Bauen zu verwenden weil es so dem Kreislauf für ca. 100 Jahre entzogen wird.
Die thermische Verwertung, oder andere Wiederverwertung, kann auch dann folgen.
Ben macht das noch mit viel älterem Holz und verschafft dem so ein 2. Leben.
Klimapolitisch absolut sinnvoll.
Es wäre der größte Blödsinn gutes Bauholz und vor allem Möbelholz zu verheizen.
Das fordert niemand der klar im Kopf ist.

Verbrannt wird aber eh im allgemeinen das was anders nicht sinnvoll verwendbar ist.

Aber Holz einlagern um CO2 einzusparen?
Auf sowas muss man erstmal kommen.

Da gibt es einen viel viel besseren Weg.
Nämlich das Holz zu nutzen und dafür Öl und Gas dort zu lassen wo es ist.
 

M-G_White

ww-kirsche
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Ich möchte zu Beginn mal folgende Begebenheit sachlich & emotionslos darstellen:

Vor etwas mehr als 20 Jahren haben wir, auf Druck des Schornsteinfeger der allerlei "Schreckens-Szenarien" bis zum "Kuckuck" wg. zu hoher Abgastemperaturen an die Wand malte, einen alten Öl-Brenner gegen einen neuen getauscht. Sowohl der Schornsteinfeger, wie auch der Installateur bis hin zum Öl-Lieferanten überboten sich jeweils in Voraussagen wie fantastisch das wäre, was wir sparen würden, und wie fortschrittlich die Steuerung dieser Anlage wäre.

Wir haben nicht einen Liter gespart. Die Steuerung hat nie unsere Erwartungen erfüllt. Die Abgastemperatur ist gesunken.

Letztes Jahr haben wir - unter besonderen Anreizen - auf Gas umgestellt. Ich erwähnte es an anderer Stelle, die Immobilie ist hochwertig durch-saniert, da fange ich nicht an italienische Keramik vom Boden zu reißen um eine WP effektiv mit Fußbodenheizung einsetzen zu können. Oder setze ein neues Dach auf die Immobilie, nur weil sich PV-Firmen nicht trauen auf einem intakten & gedämmten Dach, dessen Dachziegel es nicht mehr gibt, zu montieren. Von weiteren notwendigen Maßnahmen abgesehen, die ich noch für vertretbar gehalten hätte - die aber ebenfalls deutliche Mehrkosten verursacht hätten.

Kurz vor Weihnachten sehe ich einen Installateur bei einem Nachbarn. In einem Gespräch mit dem Nachbarn stellt sich heraus, er hatte jetzt den Öl-Brenner, den wir schon auf "Druck" vor 20 Jahren rausgeschmissen haben, wegen eines Defekt austauschen müssen - und aufgrund der Kosten einer neuen Anlage - einfach nur einen neuen Öl-Brenner installieren lassen. Wir haben übrigens denselben Schornsteinfeger, sowohl Bezirksmeister wie tatsächlicher Schornsteinfeger.

Schaue ich jetzt auf unseren Gaszähler, stelle ich nüchtern fest der Verbrauch entspricht der Erwartung, umgerechnet mehr oder weniger genau dem, was wir sonst getankt hätten.

Und während ich das hier schreibe, klingelte gerade die Postbotin und drückt mir mal wieder einen Stoß in Plastik verpackte, eigentlich schon Ewigkeiten abbestellte, adressierte, Kataloge in die Hand.

Mein persönliches Fazit ist, ich bin felsenfest vom Klimawandel überzeugt. Ich glaube aber nicht mehr daran das "wir" das in den Griff kriegen. Was Energie, Co-Umlage, (...) auch immer kostet werde ich, solange mir das möglich ist, bezahlen. Da ist meine "Komfortzone" vermutlich um einiges größer als die von Otto Normal. Und ansonsten bin ich der Meinung, will man das Ruder noch rumreißen, dann geht das ausschließlich mit einem globalen Ansatz. Da können "wir" uns hier noch so ins Zeug legen, die Menschen bis zum brechen belasten, egal ob monetär oder durch erzwungene Veränderung der Lebensweise - das wird den Klimawandel nicht verhindern sondern Spaltung beschleunigen und vergrößern sowie Extremisten aller Lager Aufwind geben.

Die Fehler die wir heute erkennen & die über Jahrzehnte begangen wurden, die merzt man weder in einer Legislaturperiode aus, noch in dem man möglichst schnell, radikal und unter extremen Aufwendungen alles auf eine Karte setzt.

Besonnenheit, Rücksicht, gegenseitiges Verständnis und der Versuch mal ein paar Schritte in den Schuhen der jeweils anderen zu gehen wird immer mehr Wert sein und zu nachhaltigeren Ergebnissen führen als Radikalität, auf biegen und brechen mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, weil man meint man hätte jetzt die Lösung die alles verändert und "zum Guten" wendet gefunden. Meine Erfahrung ist, diese eine Lösung gibt es nicht.

Und solange wie man das Leben des jeweils anderen nicht kennt, sollte man sich zu keinem Urteil auf Basis eines winzigen Einblick, einer einzelnen Meinungsäusserung, hinreißen lassen.

Ich probiere viel aus was angeblich nachhaltig, Klima-Neutral, gesund, (...) ist. Was für mich funktioniert adaptiere ich, was für mich nicht funktioniert verwerfe ich wieder, von manchem bin ich überzeugt, an anderem zweifele ich.


Gruß,
M-G
 
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poeschl

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Ich lese auch woanders, das Holzheizung C02-neutral sein soll.
Nach meiner Meinung ist das nicht so. Es gibt einfach keine monokausale
Verknüpfung zwischen Holzwachstum und Holzverbrennen.
Wenn ich verbrenne, entsteht Co2, wenn nicht entsteht kein Co2.

Man könnte Holz einlagern, zb in alten Stollen und so am Verotten hindern.
Holzhäuser bauen. Möbel bauen. Eigentlich fällt mir kein anderer Weg ein,
wie man überhaupt Co2 wirtschaftlich aus der Athmosphäre entfernen könnte.

Wenn ish Holz als Co2-Neutral verbrenne, ist es trotzdem sinnvoll, das so sparsam
wie möglich zu machen, dann muss weniger anderes Verbrannt werden.

Naja, man kann nicht irgendwelche abstrusen Ideen verwenden, um das Verbrennen schlecht zu reden. In Häusern einbauen - na klar, das ist sinnvoll. Sollte auch noch viel mehr gemacht werden. Wenn ich mir anschaue wie in meiner Stadt die neue Universität gebaut wurde... Hauptbereich Nachhaltigkeit und die Gebäude sind komplett aus Beton mit ein bisschen Holzverkleidung fürs Gewissen. Da könnte man viel nachbessern.

Irgendwo einlagern? Das ist doch Blödsinn. Dann könnte man es auch mit Wasserstoffbetriebenen Raketen ins Weltall schießen, dann wirds auch nicht verbrannt, ist aber sinnlos :emoji_grin:

Zur Info: Holz aus dem Wald holen, sprich durchforsten, hat nur Vorteile wenn man das richtig macht. Wenn man einen Wald sich selbst überlässt ist er wirklich CO2-neutral. Ein alter Baum stirbt, setzt CO2 beim verfaulen frei, an seiner Stelle wachsen ein paar neue nach und nehmen ungefähr das CO2 wieder auf usw usw. Durch gezielte Durchforstung kann man aber den Wald zu einer CO2-Senke machen, weil dadurch viel mehr Biomasse gebildet wird als im naturbelassenen wird und daher mehr CO2 gebunden wird. Dann wieder eingebaut in Häuser speichert den Kohlenstoff auf längere Zeit.

Den Rest muss man halt verbrennen oder weiter chemisch verarbeiten. Das ist gewiss nicht 100% CO2-Neutral, aber schon nahe dran. CO2-neutrale Energiequellen gibt es eh nicht, es muss dafür immer irgendetwas produziert oder transportiert werden (seien es Wasserkraftwerke, Windkraftwerke, PV-Anlagen, Wasserstoff muss auch in irgend einer Firma produziert werden, die Energie benötigt). Also meiner meiner Meinung nach ist Holz mit unter die sauberste Energiequelle.

Man muss natürlich schon fairerweise sagen, dass die Verbrennung von Holz erst in großen Kraftwerken wirklich gut und sauber funktioniert. Ich habe selbst einen Holzofen (Kaminofen) zuhause und bin auch ein Verfechter davon, aber besonders sauber ist das ganze nicht unbedingt. Die Verbrennung ist alles andere als gut geregelt, klar, ist ja nicht maschinell sondern vom Menschen gesteuert. Holzbefeuerte Zentralheizungen sind da schon deutlich besser da sensorisch gesteuert.


Edit: @ KaiX0: Die Waldfläche in Deutschland wächst schon seit Jahrzehnten, gibt genug Quellen dafür. Weltweit weiß ich es leider nicht.
 

teluke

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Nur noch zur Vervollständigung.

Richtig ist dass Deutschland auch Holzprodukte importiert. Dass das 121Mm³ sind bezweifle ich, wären ja immerhin 1,5m³ für jeden Bürger.
Dass solche aber auch in großem Umfang exportiert werden darf man bei der Aufzählung nicht vergessen.

Rumänien und andere Länder sind für ihren Holzbestand selbst in der Verantwortung,
Schon darüber nachzudenken ob hier noch mit Holz geheizt werden darf weil woanders der Zuwachs nicht so ist wie bei uns ist schon sehr seltsam.

Im übrigen tragen solche Länder wie Brasilien mit extrem großen Wäldern vergleichsweise wenig zur CO2 Speicherung bei.
Das hängt einfach daran dass diese Wälder nicht forstlich bewirschaftet werden.
Eine Brandrodung ist eben genau keine solche Nutzung.
Das sind zwar riesige CO2 Speicher, aber eben auch randvoll.

Als Lebensraum für Arten ist ein Urwald natürlich klar besser als unsere Nutzwälder.
Für die CO2 Bilanz ist das aber genau umgekehrt.
Da sind unsere Nutzwälder überlegen.

CO2 Speicher sind gut und schön bringen aber, wenn sie voll sind, kaum noch was.
Daher ist es richtig den Zuwachs zu entnehmen um damit fossile Energien einzusparen.

Selbst so verpönte Holzplantage wie die für Palmöl sind, wenn das anfallende Holz genutzt wird, einem Urwald, was CO2 etrifft, weit überlegen.

Nehmen wir mal die Moore.
Die wurde großenteils trockengelegt aber nicht ausgebeutet (früher wurden sie das).
Dadurch geben die recht viel CO2 ab.
Im nassen Zustand tun sie das nicht.

Würde man aber die darin gespeicherte Biomasse energetisch nutzen wäre das anders.
Damit würde zwar auch fossile Energie freigesetzt, diese könnte aber wieder andere fossile Energien wie z.B. Braunkohle, einsparen.
Der Fehler ist also sie trockenzulegen und dann nicht auszubeuten.
Daher sollten sie besser nass sein.

In jedem Fall aber ist Holz ein Teil der Lösung und nicht des Problems.
 

teluke

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@poeschl

Alles richtig erkannt.

Es ist schon richtig dass die Verbrennung von Holz in Kraftwerken sicherlich sauberer ist als im Haushalt.
Aber dafür wird dort leider viel Holz verbrannt das für den Zweck viel zu schade ist.
Bei uns gibt es ein Heizkraftwerk.
Das verwendet die Abwärme des Gaskraftwerks daneben. Das reicht natürlich aber im Winter nicht aus.
Dann wird Holz verbrannt.
Wenn ich sehe welche Menge schöner Eichenstämme dort auf Halde liegen ist das für mich nur ärgerlich.

Außerdem ist dort der Wirkungsgrad wesentlich schlechter als z.B. in unseren Öfen.
Und damit meine ich nicht den Wirkungsgrad der dortigen Verbrennung, der ist sicher sehr gut.
Aber für die Wahrheit gehören dazu die Leitungsverluste und die sind, bei dem riesigen Leitungsnetz, sehr hoch.
 

KaiX0

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Mein persönliches Fazit ist, ich bin felsenfest vom Klimawandel überzeugt. Ich glaube aber nicht mehr daran das "wir" das in den Griff kriegen. Was Energie, Co-Umlage, (...) auch immer kostet werde ich, solange mir das möglich ist, bezahlen. Da ist meine "Komfortzone" vermutlich um einiges größer als die von Otto Normal. Und ansonsten bin ich der Meinung, will man das Ruder noch rumreißen, dann geht das ausschließlich mit einem globalen Ansatz. Da können "wir" uns hier noch so ins Zeug legen, die Menschen bis zum brechen belasten, egal ob monetär oder durch erzwungene Veränderung der Lebensweise - das wird den Klimawandel nicht verhindern sondern Spaltung beschleunigen und vergrößern sowie Extremisten aller Lager Aufwind geben.

Die Fehler die wir heute erkennen & die über Jahrzehnte begangen wurden, die merzt man weder in einer Legislaturperiode aus, noch in dem man möglichst schnell, radikal und unter extremen Aufwendungen alles auf eine Karte setzt.

Besonnenheit, Rücksicht, gegenseitiges Verständnis und der Versuch mal ein paar Schritte in den Schuhen der jeweils anderen zu gehen wird immer mehr Wert sein und zu nachhaltigeren Ergebnissen führen als Radikalität, auf biegen und brechen mit dem Kopf durch die Wand zu wollen, weil man meint man hätte jetzt die Lösung die alles verändert und "zum Guten" wendet gefunden. Meine Erfahrung ist, diese eine Lösung gibt es nicht.

Und solange wie man das Leben des jeweils anderen nicht kennt, sollte man sich zu keinem Urteil auf Basis eines winzigen Einblick, einer einzelnen Meinungsäusserung, hinreißen lassen.

Ich probiere viel aus was angeblich nachhaltig, Klima-Neutral, gesund, (...) ist. Was für mich funktioniert adaptiere ich, was für mich nicht funktioniert verwerfe ich wieder, von manchem bin ich überzeugt, an anderem zweifele ich.
Ich stimme Dir zu 100% zu und finde Deine Haltung gut sowie pragmatisch. Das Thema ist viel zu komplex, als das Einzelne oder einzelne Gruppen es lösen könnten. Nur finde ich, stehen wir vor einem typisch menschlichen Problem, wie immer bei großen Themen: Wir gehen nicht lösungsorientiert heran (wohl weil es komplex ist und Angste befeuert, neben anderen allzu menschlichen Gründen). Folge: Wir diskutieren und handeln grundfalsch. Ein komplexes Thema zu ignorieren löst das Problem sicher nicht. Es leugnen hilft auch nicht - sonst könnte die Gazelle einfach die Augen schließen, wenn der Löwe kommt. Man kann uns Menschen grob in 2 Kategorien einteilen: Veränderungsbereit und Veränderungsablehnend. Letztere hat duchaus ihre Berechtigung, NEU ist nicht immer BESSER und hat IMMER einen PREIS (und sei es nur die Aufgabe des Alten). Bei Veränderungen, die nicht freiwillig /optional sind, ist Ablehnung allerdings destruktiv. Die kommen, ob es mir nun passt oder nicht.

Bedeutet: Wir müssen den Klimawandel akzeptieren, das Risiko emotionslos bewerten und Handlungsoptionen entwickeln. Und das wird doof, für alle. Wobei, so eine Innenstadt mit sauberer Luft, kleinen eFlitzern, ruhiger, grüner... ist ja nicht wirklich schlecht. Statt also krampfhaft etwas festzuhalten, was uns schadet, sollten wir auch mal Visionen entwickeln, die zeigen, wie schön es werden könnnte!

Tun wir es nicht, haben die Veränderungsablehner jede Lösungsstrategie erfolgreich sabotiert. Dann werden nicht wir die Lösung gestalten, sondern werden vom Problem überrannt
 

uli2003

ww-robinie
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Bedeutet: Wir müssen den Klimawandel akzeptieren, das Risiko emotionslos bewerten und Handlungsoptionen entwickeln. Und das wird doof, für alle.
Das machen doch alle, wenn ich das richtig mitbekomme. Alle die, die in unserem politischen Umfeld wohnen. Ob der nahe & ferne Osten da aber in der hier festgelegten Form je mitmachen wird, ist sehr fraglich.
Fazit: Ja, wir freuen uns über ein schönes Stadtklima. Das Weltklima wird es dennoch wenn, dann nur marginal verändern. Aber den Preis zahlen wir voll. Wie Don Quijote.
(PS: E-Fahrzeuge sind nicht viel leiser als Verbrenner)
 

teluke

ww-robinie
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Warum sollte da z.B. Russland mitmachen?

Die gewinnen durch eine Klimaerwärmung von 2° eine ungeheuer große landwirtschaftlich nutzbare Fläche dazu.
Um Klimaflüchtlinge kümmert sich eh Deutschland.

Es leiden eben nicht alle gleichmäßig, manche profitieren auch. :emoji_sunglasses:

Und eine etwas höhere Anzahl von Extremwettern sind, bei uns, nicht ein so großes Problem.
Da haben wir Größere die nicht mit dem Wetter zu tun haben.

Ist alles provokativ, ich selbst glaube schon dass wir einen Klimawandel haben. Inwieweit da die Menschen auch verantwortlich dafür sind da bin ich nicht so sicher.
In jedem Fall ist es sinnvoll (Klimawandel oder nicht) von fossilen Brennstoffen loszukommen schon alleine wir selbst nur wenige davon haben.
Abhängigkeit von anderen ist nicht so gut.
 
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