Cumaru Premiumqualität ???

Sägenbremser

ww-robinie
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Glaube kaum das sich hier ein professionelle
Anwender wirklich über Tropenholznutzung
aufregen müßte, verwende das im Bootsbau
auch wirklich gern, nur Mengenanwendungen
wie im Terrassenbau finde ich auch nachfragbar.

Denke auch das dir ziemlich bewußt ist was du
da in dieser forenabhängigen Form vorstellst.
Welche Intention da bei dir hinter stehen mag
kann ich so nicht einschätzen, aber dieses im
Gleichklang auftretende Geplänkel macht mich
schon etwas misstrauischer als es üblicherweise
bei mir Usus ist.

Gruss Harald
 

zehejose

ww-kiefer
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Guten Morgen,
das ist ja sensationell - wo bekommt steigerwälder Eiche um € 1000,-/FM? Nach meiner Erfahrung wären € 2000,--/FM für sägerauhes Holz schon ok.
Vor 4 Jahren habe ich beim Sägewerk im Nachbardorf für Tanne-Glattkantbretter sägerauh schon € 750,--/FM bezahlt. Und die waren es allemal wert - bei der gebotenen Qualität.
lg Josef
 

Mitglied 30872

Gäste
Hallo,

mich erschreckt die Kaltschnäuzigkeit mit der der Hinweis auf Tropenholz hier abgewürgt wird.
Wenn es um eine schokobraune Holzterrasse geht nimmt der Verbraucher offenbar von Raubbau bis Kinderarbeit alles in Kauf, Hauptsache man beeindruckt den Kollegen.
Für einen € den lfd. m mehr hätte man heimische Eiche in 40mm Stärke verlegen können, kurze Transportwege, hervorragende Qualität, enorme Haltbarkeit, kein Federn und faire Arbeitsbedingungen.

Gruß Dietrich

Die Krönung ist Bongossi als Unterkonstruktion, das ist sowas von drüber, dafür sollte der Zoll 5000€ einziehen!

Ja Dietrich, ich sehe das auch so. Aber Tropenholz ist ja nur ein Problem. Das andere kommt aus den kalten Breiten: sibirische Lärche. Da regt sich niemand drüber auf. Ein Freund hat daraus seine Terrasse gebaut. Hat er super gemacht, aber auf meinen Hinweis darauf, wo das Holz unter welchen Umständen herkommt, kam dann: mir doch EGAL.

Und Harald: es geht bei dieser Problematik nicht um die Menge.
 

andama

ww-robinie
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Mal ehrlich, für mich geht diese Diskussion immer nur in die Richtung, dass der Kunde verteufelt wird, der andere Hölzer nachfragt. Welche Verantwortung übernehmen die Händler? Ist denn jedes Holz, welches nicht aus Deutschland kommt moralisch in Ordnung? Auch europäische Hölzer können aus Raubbau stammen, nur ist es am Namen nicht erkennbar. Nachweislich entstammen Hölzer aus Polen, Russland und Rumänien auch dem Raubbau.
Ist es denn immer gut jedem hippen Trend nachzulaufen und sich eine Holzterrasse zu bauen, weshalb denkt denn niemand an gut verlegtes Granit Mosaikpflaster, ist garantiert barfuß tauglich, kostet natürlich auch etwas, hält jedoch ewig, sieht noch gut dazu aus und benötigt keine Pflege.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Hallo Stephan
natürlich kann ich jede Verurteilung der
Verwendung von nicht zertifiziertem Holz
nachvollziehen, aber Mengendiffernz ist
für mein Verständnis der Unterschied in
der Anwendungsgrösse eines Griffbrettes,
einer Flöte oder der selber gefertigte Griff
eines Messers/Werkzeugs.

Dein Hinweis mag so schon richtig in der
Grundsatzentscheidung sein, nur nützen
wird das kaum wenn wir bei jedem Tread
erst einmal die höflichen Seitenhiebe für
das eigene Kompetenzgefühl austeilen.

Da du ja mit forsttechnischen Belangen
zu tun hast/hattest, sind mir deine immer
klaren Aussagen sehr informativ gewesen.
Diese Augenmass hoffe ich auch weiterhin
so in deinen Beiträgen finden zu können.

Gruss Harald
 

Mitglied 30872

Gäste
...Da du ja mit forsttechnischen Belangen zu tun hast/hattest, sind mir deine immer klaren Aussagen sehr informativ gewesen.
Diese Augenmass hoffe ich auch weiterhin so in deinen Beiträgen finden zu können...

Dank Dir für die Blumen, Harald, werde mich bemühen.
Es geht ja nicht alleine um die Nutzung oder gar Übernutzung bestimmter Hölzer. Bei exloitativer Forstwirtschaft werden vielfach hektarweise Schneisen in die tropischen Wälder geschlagen, um an einen Stamm heranzukommen. Ob die Art nun bedroht ist oder nicht, ist da eher unbeachtlich. Und hinterm Ural findet keine nachhaltige Forstwirtschaft statt. Bei uns braucht man für 2ha Kahlschlag eine Genehmigung, die hacken eben mal 2.000ha um. Zertifizierungen sind da leider nicht immer hilfreich.
Was die Nutzung von Kleinmengen angeht: vielleicht ist das etwas naiv, mag sein, aber es sollte doch möglich sein, sich in jedem Falle mal Gedanken zu machen, ob es nicht auch anders geht. Hier ein Beispiel: Verbundstoff statt Tropenholz ? Markneukirchner Geigenbauer mit grünem Gewissen / News / Mitteldeutschland - DNN - Dresdner Neuste Nachrichten
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Ja Stephan da gebe ich dir immer Recht.
Habe vor 20 Jahren selber einmal miterleben
dürfen wie nördlich von Peking eine Brigade
nichtchinesischer Holzfäller eine ganze Region
"entholzt" haben, war wirklich erschreckend.

Denke das die Einzelstammernte unter Einsatz
von Stammrutschen heute eher selten geworden
seien dürfte, das gibt das gestiegene Lohnniveau
auch nicht mehr so einfach her. Bei dem schlichten
Mangel an anderen fossilen Brennstoffen wird dabei
heute einfach eine Schneise in den Wald gerodet. Es
gibt auch an diesen Orten heute die grosse Maschinen
um das kostengünstig bewerkstelligen zu können. Die
"kolateralen Restbestände" werden halt thermisch in
unserer Atmosphäre entsorgt werden.

Selbst beim besonders umstrittenen Elfenbein für die
Tasteninstrumente, kommen auf eine Tonne Horn für
die "parmazeutische" Verwendung nur knappe 100g
Materialeinsatz für den traditionellen Instrumentenbau.
In recht ähnlichen Grössen dürfte sich der Bedarf der
nicht mehr zertifizierbaren Edelhölzer auch bewegen.

Selber habe ich schon Libanonzeder aus mir nicht mehr
bekannter Herkunft im 4-5qbm Bereich verarbeitet. Im
Libanon selber habe ich keinen einzigen dieser Bäume in
freier Wildbahn mehr zu sehen bekommen. Die Mengen
an mittelamerikanischer Zeder die wir noch in den 80ern
zum Bau von Schiffsrümpfen verwendet haben, würde
mir heute Tränen in die Augen treiben. Es war halt noch
wirklich preiswert und die Herkunftsländer haben sich ihre
Aussenhandelsbilanz damit recht schön zurecht gerechnet.

Über die verwendeten Holzarten für den Ausbau griechischer
Reederjachten sollten wir dabei erst garnicht nachdenken, da
standen auch noch Barhocker mit dem Vorhautleder einiger
grosser Meeressäugetiere davor. Wirklich mehr als pervers.
Aber auch in dem Fall ist wieder die verwendete Menge in ein
Verhältnis zur Beifangquote der internationalen Walfangflotte
zu setzen. Auch da sind das wirklich nur Marginalien gewesen.

Um noch einmal auf Mittelamerika zurück zu kommen - in
einem ganz anderen Metier werden wirklich jeden Tag mehr
als zwei vollgepackte Frachtflieger über Holland nach Europa
eingebracht. Es sind Rosen. In jedem Flieger lagern 12-15 Mio.
Rosen/ je Tag. Die werden mit Drogengeld angebaut, die dazu
nötigen Chemikalien, für beide Erzeugungen, werden von gut
angesehenen Firmen aus Hamburg völlig unproblematisch an
diese Betriebe geliefert. Das ist natürlich nicht wirklich der an-
gestrebten Nachhaltigkeit geschuldet, nur wie sollen den sonst
diese Blümchen beim Discounter für 3.99/10Stck. angeboten
und auch rege gekauft werden können? Das sind so in etwa
die Erzeugerkosten hier in Deutschland für die paar Blumen.

Gruss Harald
 
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