Dauerschutzlasur Dachüberstand

Jan81a

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Hallo zusammen,

wir haben letztes Jahr unseren neuen Dachüberstand (nadel holz) grundiert und ein mal mit eine Dauerschutzlasur von Faust gestrichen.

jetzt wurde mir gesagt, dass Dauerschutzlasur wohl eine Dickschichtlasur ist und eigentlich nicht für Dachüberstand geeignet ist.
Dickschichtlasur ist wohl für "maßhaltige" Bauteile (Fenster, Türen etc.) gedacht.

Und nu? Ich wollte dieses Jahr noch mal streichen.
Nur jetzt habe ich bedenken.

Was würdet ihr jetzt tun? Alles abchleifen und neu machen?

Gruß Jan
 

thebortman

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Wieso schon nach einem Jahr? Hast zufällig ein Gerüst stehen?

Abschleifen:eek: viel spass! So nass wirds ja nicht. Wir haben auch eine dickschichtlasur drauf. Ich habe nur darauf geachtet, dass die Schnittkannten genug abbekommen haben.
Ich denke nach 5Jahren striech ich nochmal.

Ich weiss nur das dichschichtlasuren auch abblättern können, weiss aber nicht ob das mit den "maßhaltige" Bauteile zusammenhängt. Ich hab 1x grundiert und 2 od. 3mal mit Sikkens gestrichen.


mfg
 

Jan81a

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Wir haben Bungalow und ich brauche kein Gerüst.

Ich habe (wegen Zeit gründen) nur ein mal gestrichen. Soll ich dieses jahr einfach noch mal streichen?
Eigentlich sieht alles gut aus.

Ich habe Angst dass das Holz nicht artmen kann, deswegen die Frage.
 

Georg L.

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Auch wenn du es vielleicht nicht hören möchtest. Solche Bauteile würde ich mit einer Farbe eines renomierten Herstellers (Sikkens, Remmers Caparol o. ä.)streichen und nicht mit einem Baumarkt Eigenprodukt (Faust = Billigmarke von Praktiker, wo das hinführt hat man ja gesehen). Das Geld welches ich hier vielleicht spare muß ich an anderer Stelle doppelt und dreifach draufzahlen, von der Mehrarbeit mal ganz abgesehen.
Ich habe bei unserem Umbau vor 25 Jahren den Dachüberstand 2x mit Sikkens Cetol gestrichen und habe seither Ruhe. Sicher, als ich den Preis für einen Eimer Cetol gehört habe bin ich zuerst zusammengezuckt, aber die Farbe war jeden Pfennig wert.
 

Jan81a

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Ne Georg L. du hast recht.

Nur zu was würdet ihr mir jetzt raten? Ich habe bis jetzt nur ein mal gestriechen.

Soll ich noch mal mit Sikkens Cetrol streichen? Das ist doch eine Dickschichtlasur?
Und so teuer finde ich es auch nicht. 2,5l für 40 euro. Ok ca. doppelt so teuer wie damals von Faust und? Ich brauchte damals eine Lasur, habe die falsche genommen.

Nur mir wurde geraten keine Dickschichtlasur für Dachüberstand zu verwenden?
 

Georg L.

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Ich verwende wie gesagt Cetol, genauer gesagt Cetol HLS. Dabei handelt es sich um eine Dünnschicht Lasur. Ich habe die seit nunmehr 25 Jahren für alle Holzteile am Haus, auch maßhaltige, verwendet Fenster, Haustür und Balkongeländer streiche ich im Schnitt so alle 5-Jahre und nicht direkt bewitterte Partien wie der Dachüberstand wurden beim Bau vor 25 Jahren gestrichen und seither ist Ruhe.
Cetol wurde mir damals von dem Schreiner, der mir die Haustür gebaut hat empfohlen. Der hielt das Streichen von maßhaltigen Bauteilen mit Dickschichtlasur wie Fenster und Türen für Quatsch, eine Einschätzung bei der ich ihm recht geben muß. Im alten Teil unseres Hauses waren Fenster eingebaut, die mit Dickschicht Lasur behandelt waren. die sahen nach wenigen Jahren aus wie Hund. Ich habe sie dann mühsam abgeschliffen (von Hand, der Multimaster kam erst später) und wie auch die neuen Fenster mit Cetol gestrichen. Seither fahre ich, wenn der Ansrich nichtmehr gut aussieht, kurz mit dem Handschleifklotz darüber zum Anschleifen und streiche einmal neu. Eine Dickschichtlasur im Außenbereich werde ich nie wieder verwenden.
 

WinfriedM

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Bekommt denn dein Holz überhaupt Feuchtigkeit ab? Wenn nein, spielt die Behandlung kaum eine Rolle. Dann würd ich gar nichts weiter machen.
 

Joiner_Koblenz

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Eine Dickschichtlasur im Außenbereich werde ich nie wieder verwenden.

Hallo Georg
das kannst Du so nicht sagen und da streiten sich noch viel Klügere Köpfe als wir hier sind.

Dickschicht wo Sonne und Regen nicht so hin kommen, geht auch.
Ich nutze da 2 x Filter 7 mit Zwischenschliff, vor gestrichen mit HLS :emoji_wink:
An den ganzen Verkleidungen vom Wintergarten ( Lärche mit Filter 7, Kiefer ) ist seit 2004 noch nicht etwas abgeplatzt oder Rissig.
Auch Habe ich da noch nicht nach gestrichen, in der ganzen Zeit.
Auch die Fenster von Gaulhofer, die mit Dickschicht behandelt sind, haben noch nichts an neuem Anstrich gesehen.
Da die Oberfläche Top ist, da achte ich drauf, besteht auch kein Handlungsbedarf.

Da hat mein Malermeister auch gestaunt, als er vor 3 Wochen wegen Tapete und so da war.
Sein Kommentar
Maler unfreundliches Zeugs :emoji_grin:

Wo die Sonne brezelt und auch Regen drauf kommt, gehe ich mit Dir und nehme seit eh und je nur HLS.

Gruß Ralf
 

hzs123456

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Hallo zusammen,

wir haben letztes Jahr unseren neuen Dachüberstand (nadel holz) grundiert und ein mal mit eine Dauerschutzlasur von Faust gestrichen.

schreib doch mal den genauen Namen der Lasur rein
wenn du ihn nicht mehr kennst, such mal im Netz ob du die Dose erkennst / war es ein lösungsmittelhältiges oder wäßriges Produkt?
 

Jan81a

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schreib doch mal den genauen Namen der Lasur rein
wenn du ihn nicht mehr kennst, such mal im Netz ob du die Dose erkennst / war es ein lösungsmittelhältiges oder wäßriges Produkt?

Faust Dickschichtlasur eiche hell. Ist lösungsmittelhaltig.
Halt die Hausmarke von Praktiker. Weiß auch nicht warum ich das zeug genommen habe.
 

hzs123456

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Verwendet habe ich hauptsächlich Eiche hell und Nussbraun

Das habe ich mir gedacht - du verwendest einer der besten Farbtöne, die man für außen verwenden kann.

Abgesehen von der Qualität, ist immer der Farbton für die Haltbarkeit entscheidend !!! Vergleicht man diese beiden Farbtöne mit den heute sehr gängigen Farben Lärche, Kiefer etc., so wird man mit Eiche, Teak, Kastanie und mit Nussbaum sowieso, garantiert eine Verdoppelung der Haltbarkeit feststellen. Mit Nussbaum fast eine Verdreifachung.

Aber nachdem heute praktisch nur mehr die hellen Farbtöne verwendet werden, muss man eben damit leben, dass man öfter streicht. Das ist zwar teurer und macht mehr Arbeit, aber eine Einbildung muss eben auch bezahlt werden.
 

WinfriedM

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Ja, das ist ein leidiges Thema: Viele wollen heute gerne einen gelb-ocker-Ton, so wie halt das Holz ursprünglich aussieht. Und das ist technisch gesehen denkbar ungünstig. Wenn das Holz kein Regen abbekommt geht das noch sehr gut, aber bei regelmäßiger Vollbewitterung ist das Holz sehr schnell grau.

Wer möglichst lange Ruhe haben will, nimmt was in Richtung Nussbaum. Also dunkelbraun.
 

hzs123456

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Faust Dickschichtlasur eiche hell. Ist lösungsmittelhaltig.
Halt die Hausmarke von Praktiker. Weiß auch nicht warum ich das zeug genommen habe.

Es ist jetzt nicht so, dass alles verpfuscht ist.
Der wichtigste Grund, warum man eine Dickschichtlasur nicht für nicht-maßhaltige Teile nimmt ist, dass diese bei Renovierung üblicherweise nicht geschliffen werden. Das heißt, eine Dickschichtlasur MUSS beim Überstreichen gut geschliffen werden.

Jetzt ist es so, dass bei Baumarktwaren die Namen nicht immer sehr treffend sind. Was hier als Dickschichtlasur betitelt wird, hat mit einer solchen eigentlich nicht viel zu tun. Aber das ist völlig normal.

Ich empfehle: Die Dickschichtlasur mit Vlies "überschleifen" und dann mit einer guten Dünnschichtlasur überstreichen. Keinesfalls würde ich die Faust nochmal streichen, sonst kann es mal richtig Probleme geben.

Das hat den Vorteil, dass es bei der nächsten Renovierung kein Abblättern gibt und auch nicht geschliffen werden muss.
 

hzs123456

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Wenn das Holz kein Regen abbekommt geht das noch sehr gut, aber bei regelmäßiger Vollbewitterung ist das Holz sehr schnell grau.

Du erlaubst mir eine Richtigstellung.

Es hat weniger mit dem Regen zu tun - der kommt erst NACHHER ins Spiel. Zuerst wird durch das UV, wegen der fehlenden Pigmentierung, im Holz das Lignin zerstört. Lignin ist quasi das Rückenmark des Holzes. Die Vergrauung ist nichts anderes als zerstörtes Lignin.
Alleine schon die Struktur des gelben Pigments unterscheidet sich deutlich von rot und schwarz (aus diesen 3 Farbtönen werden praktisch alle Farben gemischt) aber jetzt kommen wir schon in die Geheimnisküche.

Wenn das Lignin zerstört ist, kommt es zu einer Volumensvergrößerung und der Anstrich wird von hinten her weggedrückt. JETZT kommt der Regen und das Wasser saugt sich ins Holz - auch UNTER den noch intakten Anstrich. Es kommt je nach Bindemittel zu weiteren Abplatzungen oder zur Pilzbildung.
 

Joiner_Koblenz

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Guten Morgen Heinz
also ist Eiche hell die hellste Farbe, die Du empfiehlst?

Nicht jeder möchte ja Nussbaum, als Anstrich haben, wenn Kiefer, Douglasie oder Lärche als Holz gewählt wird.

schönes Wochenende wünsche ich
Gruß Ralf
 

hzs123456

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Hallo Ralf
Wenn man auf eine möglichst lange Haltbarkeit schaut, soll man im mittelbraunen Bereich die Farbtöne Eiche (grünliches braun), Teak (braun), Kastanie (rötliches braun) wählen. Wobei man natürlich beachten muss, dass es sich hierbei um KEINE genormten Töne handelt !!!!!! Alles sehr willkürlich.
.
.
HL_3500.jpg
 

Joiner_Koblenz

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Hallo Ralf
Wenn man auf eine möglichst lange Haltbarkeit schaut,
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.

Danke für die Antwort
Man lernt ja immer dazu :emoji_wink:

Bisher habe ich immer mit Kiefer gearbeitet.
Da probiere ich jetzt mal Teak und Eiche, mal sehn wie die Fenster dann aussehen, die auf der Wetterseite müssen dieses Jahr gestrichen werden.

Gruß Ralf
 

WinfriedM

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Die Vergrauung ist nichts anderes als zerstörtes Lignin.

Da will ich mal widersprechen. Die Vergrauung kommt nach meiner Beobachtung immer erst dann zustande, wenn Feuchtigkeit im Spiel ist. Wenn ich z.B. ein Stück Holz mit Klarlack behandle, bleibt das so lange im Ursprungs-Holzton, bis Wasser durch einen nicht intakten Anstrich zieht.

Hier mal ein Beispiel einer mit Klarlack behandelten Fläche:
http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2015-06-02_22-54-10.jpg

1,5 Jahre blieb das im Holzton. Erst als der Lack kaputt ging und Wasser eindrang, wurde es grau.
 

hzs123456

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Wenn dieses Holzstück 1,5 Jahre freibewittert ist, dann behaupte ich, dass ein UV-Absorber enthalten ist. Dann mußt du für die Lignin-Zerstörung noch etwa 1 Jahr warten. Dieser Lack kann definitiv nicht auf PU-Basis sein ... der Lack reißt und es dringt Wasser ein. etc. etc.
 

WinfriedM

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Der Lack hat kein UV-Absorber, ist ein ölbasierter Lack (Biopin Yachtlack). Gleiche Ergebnisse hatte ich mit zahlreichen anderen Klarlacken. So lange der Lack nicht schadhaft ist, gibts auch keine Vergrauung.

Die Probe war übrigens 2 Jahre bewittert. Eine Probe mit Epoxidharz + Yachtlack sieht nach 2 Jahren so aus (die linke Probe):

http://www.wikidorf.de/reintechnisch/uploads/Inhalt/2015-04-26_15-56-47.jpg

Da gibts lediglich eine kleine Fehlstelle unten, wo etwas Wasser eingezogen ist, da wirds sofort grau.
 

hzs123456

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Das bei einem (guten) Bootslack kein UV-Absorber enthalten ist glaube ich erst, wenn ich das Rezept gesehen habe. Der Biopin Yachtlack ist eine Bindemittelmischung, die NICHT angegeben wird - aber das ist normal.
"traditioneller Holzöl-Lack" und "Polymerisat aus natürlichen Ölen, Fettsäuren und Harzen" kann viel bedeuten.
Naheliegend wäre eine Mischung aus Leinölen mit Tungöl und vermutlich hat man wegen der Trocknungsverkürzung einen zu hohen Tungöl-Anteil. Dies würde die Risse erklären.
 
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