Des Tischlers Mode

MichiHölzern

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Hallo,

"Dürfen" Tischler schwarze Zunftkleidung tragen? Habe oft das Gefühl, dass das bei Zimmerern nicht gern gesehen ist. Verständlich ist das aber nicht, soweit Ich weiß ist schwarz die Farbe der Holzberufe und auf der Walz tragen diese eben schwarz. Und wenn ich richtig informiert bin, kommen diese Hosen ursprünglich von den Bootsbauern.
Ich trage gerne zünftige Cordhosen, bequem robust und luftig. Funktionale moderne Arbeitskleidung ist gar nicht meins und beige/braun auch nicht.
Was sagt ihr dazu?

Grüße Michael
 

WoodyAlan

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Vorweg: ich bin reiner Laie.
Aber überspitzt gesagt: is es rein privat nicht völlig egal ob ich in Unterhose oder Königskluft in der Werkstatt/Garten rumwerkle? Ich zieh an was bequem und praktisch is.
 

wolfgang-K (RIP)

ww-eiche
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Und zu schwarz fällt mir ein, dass ich noch keinen schwarzen Holzstaub oder -Späne gesehen hab.
Auf schwarzen Klamotten wollte ich das Ergebnis unserer "Zerspanung" eigentlich nicht haben.
Aber vielleicht denkt mancher: "Da sieht man wenigstens, dass was geschafft wurde"
 

thomi

ww-ulme
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ich werke am gernsten in jogginghose... weis nicht warum ist aber so :emoji_slight_smile:
bin eh nicht so der Freund von gegenständen in der hosentasche. Hab immer eine kleine Holzkiste mit mir in der ich alles drin habe
 

Mitglied 59145

Gäste
Klassisch ist Holz schwarz. Küfer,Drechsler,Dachdecker, Zimmerleute. Dann haben deine zimmerleute eine Bildungslücke.

Aber heute egal, bunt gebatikt habe ich nicht, sonst ist fast alles schon getragen worden.

Gruss
Ben
 

dieweltistrund

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Hallo Michael, hallo Kollegen,
ich trage sowohl Kluft Hosen/Weste in schwarz als auch in beige/braun. In der Werkstatt meistens beige, auf dem Bau sowohl als auch, aber mehr schwarz.
Nach meiner Erfahrung grüßen mich im Alltag in Schwarz mehr die Zimmerer, Dachdecker und interressanterweise auch Holzfäller in Stihlorangen-Klamotten. In Beige/Braun mehr die Schreiner, Mauerer, Steinmetze, aber z.T. die Zimmerer/Dachdecker.

Doof gucken oder dumme Sprüche oder so habe ich bewusst noch nicht erlebt.

Denke für die meisten Laien ist der Unterschied eher zwischen einer modischen und tradionellen Erscheinung eines Handwerkers.

Am wichtigsten finde ich, das man sich drin wohlfühlt und das es funktional passt.

Gruss
Jörg
 

Alter Polier

ww-ahorn
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Hallo ! Find ich gut sich mit Traditionen und Gepflogenheiten zu beschäftigen. Es ist auch ein Teil Kulturgut und erhaltenswert . Auch wen du in deinem Arbeitsalltag zu deinem Beruf und deiner Tätigkeit stehst und das zum Ausdruck bringst , wirst du meist geachtet und respektiert.
Ich hab da selbst im Ruhestand kein Problem, in Arbeitskluft in der Öffentlichkeit zu bewegen (nicht nur Baumarktbesuch).
Es gehört aber dazu in gepflegter sauberer und ordentlicher Kluft aufzutreten.
Nochmal zur Frage: Schwarz ist die Farbe der Holzgewerke ,im Cord halten sich die Späne schlecht( Praktisch).
Gruß Uwe
 

Mitglied 67188

Gäste
Und wenn ich richtig informiert bin, kommen diese Hosen ursprünglich von den Bootsbauern.
der sog. Deutschlederstoff (Baumwolle so stabil wie Leder) kam aus dem Bergbau.
Dort brauchte man stabiles Material und Baumwolle war günstiger als Leder...

Vielleicht auch deswegen schwarz?

Ansonsten habe ich auch diverse Zunfthosen in schwarz aber auch in beige.
Nachdem normale Jeans heutzutage nichts mehr aushalten und ich kein Gramm Kunststoff mag in meiner Kleidung,
(mit ganz wenigen notwendigen Ausnahmen) sind für mich diese Zunfthosen genau das richtige.
Übrigens auch in Frankreich trägt der Holzberuf schwarz.

Beige sieht finde ich schneller etwas verspackt aus als schwarz.
Es war früher wie schon gesagt sehr auf das äußere Erscheinen Wert gelegt worden, früher zumindest mehr
als heute und mit schwarz sah man immer ordentlicher aus.
Mit einem feuchten Lappen mal drüber wischen und gut ist´s erstmal.
Das weiße Hemd war durch die Weste geschützt und das Halstuch verdeckte den schmutzigen Kragen.
Da konnte man schon mal 3 Tage arbeiten und sah immer noch halbwegs gut aus.
Auch die verschwitzten Haare waren unter dem großen Hut verdeckt...
 

derdad

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Wenn wir von der Tradition ausgehen hatte der Tischler/Schreiner einen "Schurz", also eine Schürze. Hauptsächlich um nicht den Leim auf der Kleidung zu haben oder auch mal sich abwischen zu können. Darunter abgetragene Alltagskleidung. Werkzeug am Mann war beim Tischler Zollstock in der Zollstocktasche und Bleistift hinterm Ohr. Irgendwann in neuerer Zeit, in der ja alles so "traditionell" sein muss kam dann die braune Latzhose.
Die typische schwarze Zimmermannskluft ist ebenfalls aus der Praxis entstanden und eigentlich für Tischler gar nicht so praktisch in meinen Augen.
LG Gerhard
 

dieweltistrund

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Guten Abend derdad und Holzsinn,
ganz richtig, die blaue Schürze ist natürlich bei der Arbeit bei allem was leimt, klebt, spritzt etc. oft oben drüber und erste Wahl. Aber im Maschienraum und an Hobelbank ziehe ich die meistens direkt aus.

Gruss
Jörg
 

derdad

Moderator
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Guten Abend derdad und Holzsinn,
ganz richtig, die blaue Schürze ist natürlich bei der Arbeit bei allem was leimt, klebt, spritzt etc. oft oben drüber und erste Wahl. Aber im Maschienraum und an Hobelbank ziehe ich die meistens direkt aus.

Gruss
Jörg
Ich hab die Schürze eigentlich nur erwähnt weil hier die Zimmermannskleidung als traditionelle Tischlerkleidung dargestellt wird und das meines Erachtens nicht ganz richtig ist.
 

MichiHölzern

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,
Ich hab die Schürze eigentlich nur erwähnt weil hier die Zimmermannskleidung als traditionelle Tischlerkleidung dargestellt wird und das meines Erachtens nicht ganz richtig ist.
Es geht ja genau darum, dass das eben nicht ausschließlich die Zunftfarbe der Zimmerleute ist. Und auch andere Gewerke diese traditionellen Zunftkleidungstücke tragen. Deshalb ursprüngliche das Thema, weil eben einige Leute meinen, man würde als Tischler Zimmermannskleidung tragen.
Eine Schürze ist in der Werkstatt sicher nützlich zu haben, aber bei anderen Arbeiten einfach unpraktisch. Ich mag die Genuacordsachen, die sind nicht so warm wie Trenkercord.
 

uli2003

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Es geht ja genau darum, dass das eben nicht ausschließlich die Zunftfarbe der Zimmerleute ist. Und auch andere Gewerke diese traditionellen Zunftkleidungstücke tragen.
Ich bin ja viel auf Baustellen - Tischler in Zimmermannskleidung habe ich noch nicht gesehen. Selbst Zimmerer in traditioneller Zunftkleidung sehe ich kaum noch. Die Farbe schwarz ist schonmal dabei, die klassische Farbverteilung ist bei der Funktionskleidung aber auch nicht mehr so gängig.
 

Holzrad09

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Deshalb ursprüngliche das Thema, weil eben einige Leute meinen, man würde als Tischler Zimmermannskleidung tragen.
Naja, es liegt vielleicht daran, das sich die schwarze Cordkleidung bei Zimmerleuten und Dachdeckern im Arbeitsalltag durchgesetzt hat und nun die Meinung vertreten, nur diese beiden Gewerke hätten darauf Anspruch. Tischler / Schreiner sind ja eher khaki / beige.
Dachdecker ist ja auch nicht wirklich ein Holzberuf.
LG
 

Mitglied 59145

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Tischler heute hat ja mit Tischler damals wenig zu tun. Auch waren die Berufe früher noch deutlich näher an einander als heute. Da müsste man jetzt gucken wann das mit den Zünften entstanden ist, ich schätze ca 1300. Aber Ahnung habe ich auch nicht wirklich......

Jedenfalls trage ich auch keine Zunftkleidung, obwohl meine Arbeitshose hat heute mal diese 2 Reissveraschlüsse, mehr hat die mit zunftkleidung aber nicht gemeinsam.

Gruss
Ben
 
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