Detailfragen für einfaches Bett

Erdhorn

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Hallo,

ich möchte für meine Kinder zwei einfache Betten selbst bauen. Die Betten sollen aus 27 mm Buche Leimholz gefertigt werden, für 90x200er Matratzen, Oberkante 400 mm.
Kopf- und Fußteile: massive Bretter 2060 x 400 mm
Seitenteile: 2000 x 180 mm

Als Lattenrostauflage und zur Stabilisierung wollte ich die Seitenteile innen mit 2000 x 100 mm aufdoppeln und mit 6 Stck. 4mm-Schrauben und 7 x 10mm-Holzdübeln verbinden.

Kopf und Seitenteile würde ich mit unverleimten Holzdübeln und Metallwinkeln verbinden.

Meine Fragen:
1. Ist die Stabilität der Seitenteile ausreichend für 1, bzw. ggf zeitweise auch 2 fast Erwachsene?

2. Reicht eine Breite von 27 mm als Auflagefläche für handelsübliche Rollroste?

3. Ich habe Bedenken wegen der Winkelstabilität. Welche Schenkellänge würdet ihr empfehlen?

4. Die üblichen Metallwinkel, die ich kenne, haben mitunter messerscharfe Kanten. Abschleifen ist aufwendig, man kann was übersehen und die Beschichtung ist dann im Eimer. Gibt es diese Teile auch mit abgerundeten Kanten?

5. Kann ich einfache Mehrzweck- bzw. Spanplattenschrauben mit Senkkopf für die Verbindungen verwenden und muss ich vorbohren?



Wahrscheinlich nebensächlich, aber wer weiß:
Mangels vernünftigem Werkzeug würde ich mir die Platten im Holzhandel/Baumarkt zuschneiden lassen.
Ich möchte das Holz zweimal mit Hartöl behandeln und später vielleicht auch polstern.
Evtl. soll ein ausziehbarer Kasten mit auf dem Boden laufenden Rollen unter das Bett geschoben werden.
Als Kopfteil soll eine bezogene Schaumstoffmatratze zwischen Kopfende und Wand gestellt werden.
 

rafikus

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1. Ist die Stabilität der Seitenteile ausreichend für 1, bzw. ggf zeitweise auch 2 fast Erwachsene?
Das erscheint mir als ausreichend. Es gibt Betten mit weit weniger als 180mm hohen Seitenteilen und dort gibt es auch keine Probleme
2. Reicht eine Breite von 27 mm als Auflagefläche für handelsübliche Rollroste?
Ich habe gerade nachgemessen. In unserem Bett sind es 30mm, was ebenfalls dicke ausreicht. Die einzelnen Bretter des Rollrostes haben je 5mm Luft an der Seite und somit kann es schon mal vorkommen, dass bei einem Brett 10mm Luft ist.
3. Ich habe Bedenken wegen der Winkelstabilität. Welche Schenkellänge würdet ihr empfehlen?
Irgendwelche Winkel solltest du vergessen. Betthaken sind für sowas das Richtige. Es gibt welche, die nicht in eine ausgefräste Tasche eingelassen werden müssen. Mit den Winkeln wäre es schade um das Material und und die Arbeit.
5. Kann ich einfache Mehrzweck- bzw. Spanplattenschrauben mit Senkkopf für die Verbindungen verwenden und muss ich vorbohren?
In Buche bohre ich gerne immer vor. Es spricht nichts gegen Mehrzweckschrauben mit Senkkopf.

Du hast was von Leimholz geschrieben, wo willst du das verwenden?

wollte ich die Seitenteile innen mit 2000 x 100 mm aufdoppeln und mit 6 Stck. 4mm-Schrauben und 7 x 10mm-Holzdübeln verbinden.
Diese 100mm sind doch eigentlich viel zu viel. 50mm reichen dort aus. Und dafür kannst du was preiswerteres als Buche nehmen. Zwei Dübel oder Schrauben als Positionierungshilfe verwenden und einfach leimen.
 

ChrisOL

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Moin,

1. ja das reicht.
2. das wird gehen. Etwas mehr wäre wohl besser. Hängt davon wie passgenau der Rost drin liegt.
3. meinst du die Höhe der Seite? Das Lattenrost und die Matratze sollten gut verdeckt sein. Unten ca 10cm Luft erleichtern das Staubsaugen.
4. hier -> https://www.lignoshop.de/verbindungsbeschlag/bettbeschlaege/ gibt es Bettbeschläge. Ansonsten gibt es von Hettich Betrhaken zum Anschrauben.
5. ja die Schrauben gehen und ja in Hartholz bitte vorbohren.

Zur der Leiste für das Lattenrost. Die Dübel brauchst du nicht. Etwas Leim und Schrauben reichen vollkommen aus.

Viel spass beim Bau.
 

Friederich

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Zur der Leiste für das Lattenrost. Die Dübel brauchst du nicht. Etwas Leim und Schrauben reichen vollkommen aus.
Diese Rostauflage würde ich nur schrauben, ohne Leim. Dann kann man später einfach etwas daran ändern.
Vielleicht soll ja mal irgendwann ein üblicher Lattenrost hinein, dann müsste man mit der Auflage viel tiefer.
Aus dem selben Grund würde ich die Seitenteile 20cm hoch wählen.
Auflage plus üblicher Lattenrost plus übliche Matratze wird nämlich recht hoch.
Die Stabilität verbessert sich ebenfalls bei höheren Seitenteilen.; bei hoizontaler Krafteinwirkung.
Statt Bu würde ich Fi oder Kie wählen. Dürfte billiger sein und sieht eher besser aus.
 
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Erdhorn

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Diese Rostauflage würde ich nur schrauben, ohne Leim. Dann kann man später einfach etwas daran ändern.
Vielleicht soll ja mal irgendwann ein üblicher Lattenrost hinein, dann müsste man mit der Auflage viel tiefer.
Aus dem selben Grund würde ich die Seitenteile 20cm hoch wählen.
..
Statt Bu würde ich Fi oder Kie wählen. Dürfte billiger sein und sieht eher besser aus.

Ich wollte Schrauben und Dübel verwenden, um mir eine Höhenverstellung für später offen zu halten.
Die vorgesehene Höhe der Seitenteile wäre praktisch, weil man dann den Stauraum darunter besser erreichen könnte. Meine Kinder hatten vorher ein "Spielbett" aus Kiefer/Fichte. Das Material gefiel mir nicht so gut.


Irgendwelche Winkel solltest du vergessen. Betthaken sind für sowas das Richtige. Es gibt welche, die nicht in eine ausgefräste Tasche eingelassen werden müssen. Mit den Winkeln wäre es schade um das Material und und die Arbeit.

Du hast was von Leimholz geschrieben, wo willst du das verwenden?

Diese 100mm sind doch eigentlich viel zu viel. 50mm reichen dort aus. Und dafür kannst du was preiswerteres als Buche nehmen. Zwei Dübel oder Schrauben als Positionierungshilfe verwenden und einfach leimen.

Ich habe schon nach Bettbeschlägen gesucht, aber nicht gefunden, was man nicht einfräsen muss. Fräsarbeiten möchte ich nach Möglichkeit vermeiden. Winkelstabilität dürfte mit einem Metallwinkel höher sein. Ansprechend finde ich letzteres allerdings auch nicht.

Leimholz: Ich wollte Leimholzplatten aus Buche für Kopf und Seitenteile, inkl. Rostauflage verwenden.
100 mm würde ich nehmen, weil es beim Teilen einer 300 mm breiten Platte übrig bleiben würde. Weniger geht bestimmt, aber es liefert ja auch Stabilität und wäre ohnehin vorhanden. Und wenn man die Matratze mal wegnimmt, sieht es auch besser aus.
Beim alten Bett meiner Kinder war an der Stelle nur eine 30x30 oder 40x40 Leiste aus Fichte/Tanne. Da hatte ich beim Anbringen Muffen, dass sie gespalten werden oder später nachgeben.


4. hier -> https://www.lignoshop.de/verbindungsbeschlag/bettbeschlaege/ gibt es Bettbeschläge. Ansonsten gibt es von Hettich Betrhaken zum Anschrauben.

Habt ihr vielleicht einen ganz konkreten Vorschlag, was ich nehmen sollte, was einfach anzubringen ist?
Die DIY-Betten, die ich bisher gesehen habe, sind alle mit Winkeln gebaut.
 

Friederich

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Ich wollte Schrauben und Dübel verwenden, um mir eine Höhenverstellung für später offen zu halten.
Dübel sind da überflüssig. Du kannst ja beliebig viele Schrauben setzen. Am besten mit glattem Schaft, die nehmen die Scherkräfte besser auf.

schon nach Bettbeschlägen gesucht, aber nicht gefunden, was man nicht einfräsen muss.
Nennen sich glaub ich "Hettich-Beschläge". Die werden nur flach aufgeschraubt.
Würde aber lieber Berliner Betthaken nehmen. Zum Einlassen genügt auch Stemmeisen. Ist kein Hexenwerk.
Die Schraublöcher vorbohren, bevor mit dem Stemmen angefangen wird.

Die DIY-Betten, die ich bisher gesehen habe, sind alle mit Winkeln gebaut.
Wüsste nicht, wo und warum man da irgendwelche Winkel anbringen sollte..
Kopf- und Fußteil gestemmet, Seitenteile mit Betthaken eingehängt. Fertig.
 
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Erdhorn

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Dübel sind da überflüssig. Du kannst ja beliebig viele Schrauben setzen. Am besten mit glattem Schaft, die nehmen die Scherkräfte besser auf.

OK, dann spar ich mir das.

Nennen sich glaub ich "Hettich-Beschläge". Die werden nur flach aufgeschraubt.
Würde aber lieber Berliner Betthaken nehmen. Zum Einlassen genügt auch Stemmeisen. Ist kein Hexenwerk.
Die Schraublöcher vorbohren, bevor mit dem Stemmen angefangen wird.

Dazu habe ich nun gelesen, dass das Anbringen mit Heimwerkerausrüstung nicht ganz so einfach ist.
Damit die Kräfte von den Beschlägen sicher auf das Holz übertragen werden, müsste die Vertiefung schon einigermaßen gerade werden. Das stelle ich mir mit einem Beitel gerade bei Hirnholz und wenig Seitenrand nicht gerade einfach vor.

Wüsste nicht, wo und warum man da irgendwelche Winkel anbringen sollte..
Kopf- und Fußteil gestemmet, Seitenteile mit Betthaken eingehängt. Fertig.

Ein Bett wird auch mal bewegt und wenn z.B. das Fußende zur Seite gezogen wird, bleibt das Kopfteil erst mal stehen, weil die Verbindungen kaum Winkelstabilität geben. Es ist kein Boden vorhanden, der das übernimmt. Ein stabiler Winkel mit möglichst großer Schenkellänge sollte zumindest etwas mehr Stabilität geben. Ein besonders stabiles Exemplar wäre das hier.

Ich finde die Winkel auch nicht ästhetisch, aber eben am Stabilsten. Da die nicht sehr teuer und einfach anzubringen sind, wäre mein Plan im Moment, es damit zu probieren. Wenn es nix taugt, kann ich ja immer noch eine andere Variante nehmen.
 

Erdhorn

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Wie es aussieht, kann ich die Sache wohl vorerst an den Nagel hängen. Die Bretter, aus denen ich das Bett schnitzen wollte, sind zwar verfügbar, aber es besteht nicht die Möglichkeit, diese zuschneiden zu lassen. 2 m lange Schnitte sehen mit einer 152er Handkreissäge bescheiden aus. Mifft!
 

Much

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Hallo,

ich mache das Bett immer genau auf das Matratzen Maß > in deinem Fall also 2000X900mm Innenmaß. Dann hast du mit den 27mm Auflagen auch kein Problem. Als Auflage Restmaterial deiner Bettseite ansonsten ist eine Fichtenleiste auch leicht ausreichend. Vorbohren und Schrauben, Dübel keine, Leimen würde ich schon, geht aber natürlich auch ohne.
Seitenteil 180mm > Die Matratze sollte schon ca. 1/3 über die Seite stehen (je nach dem wie Weich). Bei einer 150mm Starken Matratze und bei einem durschnittlichen Lattenrost von 80mm + die Auflage mit ca. 30mm, dann steht die Matratze ca. 80mm über die Bettkante.
Als Verbinder nehme ich immer die gewöhnlichen Bettwinkel (hier ein Bsp) https://webshop.schachermayer.com/c...hienen-180-mm-verzinkt-gelb-sb-4-pe/105030156
Die halten auch ohne Dübel (ordentlich mit 5er Schrauben befestigt), aber es schadet nicht zusätzlich noch zu Dübeln. VL. hast du jemanden mit einem Domino in deiner Nähe, das geht sehr komfortabel.

Zum Holz nur nebenbei, Buche würde ich auch nicht verwenden, eher Fichte oder Ahorn, aber das ist natürlich Geschmacksache.
 

Friederich

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aber es besteht nicht die Möglichkeit, diese zuschneiden zu lassen.
Das Ablängen ist ja überhaupt kein Problem.
Auf Breite schneiden wäre auch kein großes. Du kannst ja mit Hobel und Schleifpapier nacharbeiten.
Noch besser: Nimm 20cm Breite statt 18. Die sollte erhältlich sein.

Was im Leben ist schon GANZ einfach? Dann wärs ja langweilig.
Zuerst die Schraubenlöcher bohren; dann die Beschläge provisorisch aufschrauben und die Kanten mit Bleistift anzeichnen.
Beschläge wieder abschrauben und ausstemmen. Bleistiftstrich muss dabei stehenbleiben. Immer wieder den Beschlag einsetzen und schaune wo noch was wegzunehmen ist.
Aufpassen, dass man nicht zu tief stemmmt.Beschlag sollte um Haaresbreite hervorstehen.
Hat man zu tief gestemmt, Furnier unterlegen.
Für die Stemmarbeit einen möglichst leichten Klüpfel oder Hammer nehmen.
 
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raziausdud

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2 m lange Schnitte sehen mit einer 152er Handkreissäge bescheiden aus. Mifft!
Wo ist da das Problem? Materialdicke, Leistung der Säge, Längsschnitte, Querschnitte, gerade, wenig Ausrisse, winklig etc. ? Wir helfen Dir auch dabei. Ich schlage schon einmal den absolut geraden Längsschnitt an einer geraden Leiste entlang vor, das schafft jede Säge mit gutem Blatt und erfordert nur wenig Nachbearbeitung. Wenn Leistung fehlt, geht das an solch einer Leiste auch in zwei Durchgängen.

Aber welcher Baumarkt/Holzhändler bietet keinen Schnitt-Service an? Bei unsrem hiesigen Baumarkt gibts zu gekauften Holz den Zuschnitt kostenlos, ich meine ich könnte da sogar mit einer eigenen Platte auftauchen und die - dann gegen Bezahlung - schneiden lassen.

Rainer
 
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ChrisOL

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@Friederich

Meinst du Berliner Betthaken, mit dem Stemmeisen. Die Hakenteile sauber ins Hirnholz stemmen? Nee das ist keine Anfänger Aufgabe ohne jemanden der einen anleitet oder über die Schulter schaut.

Habe selbst gerade erst Betthaken eingebaut. https://www.woodworker.de/forum/threads/kinderbett-massivholz-weiß-lackiert.110945/

Da ist der die Oberfräse schon das passende Werkzeug. Für jemanden der ohne viel Werkzeug nach einfachen Tips fragt finde ich das nicht passend.

Dann schon eher, weil viel einfacher die Bettbeschläg e von Hettich zum aufschrauben.
 

odul

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Das meiste ist ja schon gesagt, und die Meinungen gehen ja ziemlich alle in eine Richtung. Daher nur ein paar Ergänzungen:

Seitenteile aus Buche 2000 x 180 x 27 sind allemal stabil genug. Wie schon geschrieben, gibt es die in 2000 x 200 x 27 fertig zu kaufen. Mit gefasten Kanten. Und jeder Baumarkt längt auch ab.

Bei Schrauben bohre ich grundsätzlich vor. Hartholz unbedingt. Wichtig: bei Senkkopf Bohrloch ansenken. Die Spaltwirkung beim eindrehen des Schraubenkopfes ins Holz ist nicht zu unterschätzen.

Für die Auflagen der Roste kannste z.B. Holzlatten 30 x 50 nehmen.

Beim Schrauben rate ich zu dickeren Schrauben 6x50 oder so. 4mm vorbohren Aber nicht durchbohren. Das ist ärgerlich. Ich würde da so alle 40cm eine setzen. Das hält bombenfest. Leim und Holzdübel brauchst du nicht.

Es geht auch mit dünneren und weniger Schrauben. Aber ne 4er reißt schon mal ab oder aus dem Holz raus. Wenn es ungünstig kommt. Da schätze ich die Reserve. Außerdem haben die 4er Schrauben einen relativ kleinen Kopf, der sich gerne ins Holz einzieht. Bei 6er Schrauben passiert das nicht mehr.
 

Erdhorn

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Au weiha, ich habe seit meinem letzten Beitrag gar nicht gesehen, dass weitere hinzugekommen sind. Ich möchte gerne auf alles antworten, wird mir aber nicht gelingen und es wird sicher lang werden.

Bei den Beschlägen habe ich mich für Schwerlastverbinder Solid MF aus dem lignoshop entschieden. Zu den Berliner Haken habe ich keine genauen Maße gefunden und war mir nicht sicher, ob ich die spielfrei verbaut bekomme. Es sollte auch nach längerer Benutzung nicht wackeln oder knarzen. Die Solid MF stehen auf Spannung.

200 mm breite Buchenholz habe ich hier nicht gefunden, weshalb ich mir zwei Platten 2500 x 400 x 27 geholt habe, welche man mir im Baumarkt in 960 x 400 und 2000 x 195 (200) zerlegt hat. Ich kannte es bisher nur so, dass die Maschine im Baumarkt jegliches Holz so schnell zerlegt, dass es quasi wie auf einem Luftkissen schwimmt und nie zu heiß wird. Die Bretter, die ich hier nun habe, sind an der Schnittkante deutlich dunkler geworden.
Ich bin sehr froh, dass ich das nicht mit meiner kleinen Kreissäge versucht habe, denn mangels gescheitem Anschlag und Leistung eiere ich damit immer herum und selbst wesentlich weicheres Holz wird stellenweise dunkel.

Dann hatte ich mir eine billige, grüne Bosch, Oberfräse von einem Bekannten geliehen und mir aus 16 mm MDF und einer 30 x 10 Leiste eine Schablone für die Aussparungen für die Beschläge gemacht. Wenn ich sehe, dass ihr (Christoph) so etwas mal eben aus ein paar immer winkligen Aluprofilen zusammenlegt, dann ist Neid nicht fern :emoji_slight_smile: Alleine für die Schablone habe ich mehrere Stunden gebraucht, was aber auch daran liegt, dass ich ein paar abnehmbare Backen angebracht habe, damit ich die an die Stirnseiten der Seitenteile klemmen kann.

Der erste Fräsversuch ist sofort in die Hose gegangen, zum Glück mit einem Probestück. Bei der ausgeliehenen Oberfräse saß der Fräser mind. 1 mm aus der Mitte, was dann bis zu 2 mm Spiel ergeben hätte. Die zweite ausgeliehene Oberfräse, auch eine grüne Bosch, ist deutlich genauer. Allerdings ist mir dann aufgefallen, dass der von mir vorgesehene Fräser viel zu kurz ist. Den konnte ich nur weniger als 10 mm tief einspannen. Für das zweite Bett besorge ich mir einen besseren Fräser.

Um das 2 m lange Seitenteil zu fräsen habe ich es hochkant an einer Haushaltsleiter festgespannt und zusätzlich festhalten lassen.
Der Fräser hate zwar nur 8 mm Durchmesser, aber da es sich um Buche handelt, habe ich trotzden nur die halbe Drehzahl eingestellt und *sehr* wenig Vorschub gegeben. Trotzdem sind das Holz und der Fräser dunkel geworden. Merkwürdigerweise gab es sehr deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Stäben. Je weiter ich zur ursprünglichen Plattenmitte gefräst habe, desto dunkler sind die Holzteile geworden. Werden in der Mitte von Leimholzplatten härtere Holzteile verwendet?

Die Solid MF-Verbinder werden, soweit ich das verstanden habe, normalerweise nur einseitig eingelassen. Das Male-Teil wird einfach nur auf das Holz aufgesetzt. Das war mir aber zu heikel, da das gesamte Gewicht dann nur von den dünnen 4mm-Schräubchen gehalten werden würde und die haben nicht mal einen Kerndurchmesser von 2,3 mm.
Ich habe daher beide Teile bündig versenkt. Dabei habe ich grob mit der Oberfräse vorgearbeitet und den Rest mit einem Stecheisen gemacht, damit der Beschlag an einer geraden Kante aufliegen kann
Da mir die Dämmerung in die Quere gekommen ist, bin ich mit den Fräsarbeiten noch nicht fertig, aber ich habe jetzt alle zusammen, dass der Rest relativ schnell gehen sollte.
Es ist wie fast immer: Die Vorbereitungen nehmen einen sehr großen Teil der Gesamtzeit in Anspruch.

Noch etwas zur Bettgestaltung. Es soll ein sehr einfaches Bett werden. Die Matratze soll nur minimal im Gestell versenkt werden, damit möglichst wenig Kontakt auftritt. Das soll praktisch nur ein Schutz gegen Verschieben sein.
Da meine Kinder wie Unkraut wachsen und die Betten wahrscheinlich auch unter einer Dachschräge platziert werden sollen, sollen keine Kopf- oder Fußteile angebracht werden.


Hier sind ein paar Bilder (ich hoffe, das funktioniert)

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38422532wx.jpg


38422533nm.jpg


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ChrisOL

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Moin Erdhorn,

das sieht so weit ganz gut aus. Die Brandspuren sieht man später nicht. Kann sein das dein Färser nicht ganz scharf war oder keine Schneiden auf der Unterseite hat. Wobei man bei Buche schnell mal ein paar Brandspuren hat.

Zu den Verbindern, wenn du das weibliche Stück etwas weiter eingelassen hättest. Dann kann man das männliche Stück einfach aufschrauben ohne das einlassen zu müssen. Die Grundplatte ist bei beiden Stück gleich breit.
 

Erdhorn

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Moin Erdhorn,

das sieht so weit ganz gut aus. Die Brandspuren sieht man später nicht. Kann sein das dein Färser nicht ganz scharf war oder keine Schneiden auf der Unterseite hat. Wobei man bei Buche schnell mal ein paar Brandspuren hat.

Der Fräser hat kopfseitig Schneiden. Es ist zwar ein billiges Teil aus einem billigen Set, aber er war unbenutzt und scharf. Wie man sieht funktioniert er bei manchen Holzstücken gut, während andere sehr dunkel werden. Am Ende war der Fräser auch nicht stumpfer als vorher und die Verfärbung des Fräsers bestanden nur aus Ablagerungen. Das Material war nicht ausgeglüht. Es sah aus wie Harz, welches sich auf dem Metall abgelagert hat.

Zu den Verbindern, wenn du das weibliche Stück etwas weiter eingelassen hättest. Dann kann man das männliche Stück einfach aufschrauben ohne das einlassen zu müssen. Die Grundplatte ist bei beiden Stück gleich breit.

Die Grundplatten sind leider nicht gleich, weder die Länge, noch die Position der Löcher, wenn man sie bis zum Anschlag zusammengeschoben hat. Da es sich um relativ weiches Material handelt, war ich anfangs nicht mal sicher, ob man die Teile bis zum Anschlag zusammenschieben kann, ohne dass sie brechen. Ich habe auch nach längerem Suchen keine Infos gefunden, wie die Teile "genau" zueinander stehen, wenn man sie bis zum Anschlag zusammenschiebt.
Dass man das männliche Teil nicht unbedingt einlässt, habe ich mir wegen der Beschreibung gedacht. Allerdings habe ich das absichtlich gemacht, damit das Gewicht nicht nur über die dünnen Schräubchen übertragen werden muss.
 

Erdhorn

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Hier sind noch zwei Bilder der Schwerlast-Verbinder, die ich mit einer großen Wasserpumpenzange bis zum Endanschlag zusammengedrückt habe. Außerdem füge ich noch mal den Link hinzu, da er in meiner obigen Nachricht nicht funktioniert.

38437846kd.jpg


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rafikus

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Der Vollständigkeithalber möchte ich noch Bilder von Betthaken einstellen, für welche keine Tasche eingefräst werden muss.
Auf dem Beschlag kann man den Schriftzug "franko" lesen. Ich habe keinen Link oder Bezugsquelle, die sind einem gebrauchten Bett entnommen worden.
Bettbeschlag_1.jpg Bettbeschlag_2.jpg
 

Erdhorn

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Ich habe jetzt alle Konstruktionsarbeiten abgeschlossen. Es muss noch geschliffen und geölt werden. Da das am Wochenende nicht geht, habe ich das Bett provisorisch aufgebaut. Wenn es zusammenkracht, kann ich mir das Schleifen und Ölen sparen :emoji_slight_smile:

Die Trägerleisten für das Lattenrost habe ich auf 60 x 40 mm gemacht. Diese habe ich mit 3 Stck. 10x40 Holzdübeln und 5 x 60 Universalschrauben befestigt - mit 3,2 mm vorgebohrt und gesenkt.
Die Holzdübel wären sicher nicht notwendig gewesen, aber da ich die erst einmal verbaut habe, wollte ich es doch noch mal wissen. Das hat richtig gut geklappt und die Leisten passen ohne Fummelei und Gequetsche auf die Seitenteile - wie durchgebohrt.
Allerdings ist mir dabei aufgefallen, dass die Holzdübel von Piranha, die ich mir mal gekauft habe, alle Untermaß (9,5 mm) haben und ich sie in die Löcher werfen kann. So ein Schrott. Zum Glück hatte ich noch ein paar andere aus einem Nachlass übrig.

Die Seitenteile fassen die Matratze etwa auf 3 cm Höhe ein. Das ist angenehm, wenn man auf der Kante sitzt.

Das Bett gefällt mir bisher richtig gut. Vielleicht baue ich noch zwei Gasdruckfedern an, sodass man das Lattenrost anheben kann.

Noch mal Danke an alle hier.

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Erdhorn

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So, das Bett ist zwar noch ausbaubar, aber grundsätzlich fertig. Ich habe die Bretter geschliffen und 3x mit Hartöl beschmiert. Ursprünglich wollte ich es nur 2x ölen, aber danach war es mir doch noch zu rau. Jetzt ist es auch noch nicht perfekt, aber an den allermeisten Stellen aalglatt. Ein weiteres Mal Ölen würde es bestimmt besser machen, aber irgendwann muss man ja auch mal fertig werden, meine Kinder sehen es nicht und es sind schon Klagen über die olfaktorische Beeinträchtigung durchgedrungen :emoji_slight_smile:

Die Teile lassen sich sehr stramm mit einem Hammer und einer Unterlage zusammenklopfen. Es quietscht nichts und es ist sehr winkelstabil.
Das Licht war gerade nicht so gut, aber ich denke, man kann es erkennen.

Jetzt kann ich mich an das zweite Bett für das zweite Kind machen :emoji_slight_smile:

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KalterBach

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Ursprünglich wollte ich es nur 2x ölen, aber danach war es mir doch noch zu rau

Hast Du bei irgendeinem Schliff mal gewässert?

Ich habe meinen Arbeitstisch erst 120er, dann 180er Korn geschliffen, gewässert und dann nochmal 240er geglättet. Nach dem ersten Ölauftrag nur ein 240er Handschliff und nach der zweiten Ölung ist alles glatt wie ein Babypopo.
 

Erdhorn

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Hast Du bei irgendeinem Schliff mal gewässert?

Ich habe meinen Arbeitstisch erst 120er, dann 180er Korn geschliffen, gewässert und dann nochmal 240er geglättet. Nach dem ersten Ölauftrag nur ein 240er Handschliff und nach der zweiten Ölung ist alles glatt wie ein Babypopo.

Ich hatte zuerst nur mit 180er geschliffen. Das war vielleicht zu grob. Irgendwo hatte ich gelesen, dass man das Öl mit Schleifpapier einarbeiten kann. Das habe ich bei der 3. Ölung mit 240er Papier gemacht. Danach war dann fast alles schön glatt. Lediglich bei den Kanten und in Vertiefungen habe ich nicht ausreichend aufgepasst, sodass dort noch ein paar raue Stellen übrig sind.
Das Holz scheint auch keine hohe Qualität zu haben, denn es ist recht wellig. Roh war das nicht zu erkennen, zumal es im Baumarkt in PE-Folie eingeschweißt war. Wenn man mit der Hand drüber streicht, fühlt man aber sehr deutlich die Unebenheiten und in ein paar den Vertiefungen ist es nun immer noch rau. Ich vermute daher, dass es an der Qualität und meiner unzureichenden Verarbeitung liegt.
Vor einigen Jahren habe ich mal eine 27mm-Tischplatte aus Buchenleimholz im Holzfachhandel gekauft. Die Platte ist im Vergleich zu den aktuellen Brettern praktisch perfekt eben. Zu Coronazeiten war dieser Fachhandel aber keine Alternative. Ich überlege nun, das Holz für das zweite Bett dort zu kaufen. Es ist zwar teurer und umständlicher, aber bei der ganzen Arbeit, die man reinsteckt und da es ja auch sehr lange benutzt werden dürfte, lohnt es sich.
Gibt es Güteklassen oder spezielle Bezeichnungen für verschiedene Qualitäten von solchen Leimholzbrettern? Das würde die Auswahl einfacher machen.
 

Erdhorn

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Ich habe mir nun Holz im Holzfachhandel für das zweite Bett geholt. Der Qualitätsunterschied ist schon enorm. Der Preis knapp doppelt so hoch: 78 Eur/m². Da ich dieses Mal aber keine ganzen Bretter sondern Zuschnittsware gekauft habe, konnte ich mir das Holz vorher nicht ansehen. Die Oberflächen sind bei dem neuen Holz praktisch perfekt eben, während das Holz aus dem Baumarkt sehr deutlich spürbare Wellen und Versätze zwischen den Stäben hat.
Besonders vorsichtig gehen die mit dem Holz allerdings nicht um, denn an einigen Kanten gibt es deutlich Druckstellen und kleine Ausrisse.
Blöd ist auch ein "Astloch" an einer Schnittkante. Das kann ich zwar nach innen ausrichten, sodass man es nicht sieht, aber es ist ziemlich scharfkantig.
Wie "entschärft" man das am Besten? Holzkit drauf und verschleifen? Das könnte später abbröckeln. Holzleim drauf, damit die scharfen Spitzen weg sind? Oder mit einem kleinen Schleifkopf zu einer glatten Mulde ausschleifen?
So sieht's aus:
38653477ys.jpg
 

Domu

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Ich habe letztens eine ähnliche Stelle mit selbsterstellten „Kitt“ aus Leim und Schleifstaub ausgebessert. Ging ganz gut. Wird sich zeigen wie es auf Dauer hält
 

ChrisOL

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Ich würde da nichts kitten. Wenn du das Teil nach Innen verbaust sieht es keiner, nur du weißt das es da ist. Um die scharfen Kanten zu entfernen kann man mit einem scharfen Stechbeitel was abstechen oder 120er Schleifpapier von Hand ansetzen.
 
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