Dicke und Material für ein Regalbrett

Rhabarber

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Hallo,

für ein Abstellkammer-Regal brauche ich – logisch – Regalbretter.

Das Regal wird mit Wandschienen und einhängbaren Trägern an der Wand befestigt, die Bretter eingelegt. Das Prinzip ist sicher bekannt: https://i.ebayimg.com/images/g/vdAAAOSwrjpls~Xy/s-l1600.jpg

Die Regalbreite wird 90cm sein, lasse ich links und rechts je 15cm zum Rand ergäbe sich ein "Durchhänger" von 60cm.

Frage: Welches Material, MDF oder Spanplatte, und wie dick?

Vor Längerem habe ich mal so ein Regal aus Spanplatten gesehen, das sich unter der, zugegebenermaßen hohen, Deko-Gerümpel-Last geradezu absurd gen Erdboden bog. An die Dicke und den Trägerabstand kann ich mich zwar nicht mehr erinnern, aber jetzt habe ich Zweifel, ob eine Spanplatte das richtige ist.

Andererseits gibt's im Baumarkt fertige Regalböden aus 16mm dicker Spanplatte. Das Material kann also nicht ganz verkehrt sein.

Danke für jeden Einblick! Die Frage ist hoffentlich nicht allzu banal.
 

Rhabarber

ww-pappel
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Hallo, danke für die Antwort.

Leimholzplatten sind sicher stabiler, scheinen hier am Ort aber gut die Hälfte mehr als MDF-Platten zu kosten. Ich müsste zudem fertige Regalplatten nehmen und zurechtsägen (die Kammer ist recht klein); bei zehn Böden würde einiges in der Tonne landen. MDF- oder Spanplatte gibt's hingegen nach Maß. Und da das Geld etwas knapp ist …
 

carsten

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Hallo

Faustregel die mir mein Chef in der Lehre mit auf den Weg gegeben hat:
bis 800 mm (Spannweite) reicht in der Regel 19 mm Spanplatte, darüber entweder 25 mm oder Tipla.
Als Stabilisierung kann man bei Bedarf noch eine Aufkantung darunter Schrauben/ Leimen.
Wenn du nicht gerade einen Jahresvorrat an Dosenwurst oder Ravioli MITTIG auf einem Boden platzierst reicht die 19er Spanplatte problemlos.

Anbei ein Beispiel und langjähriger Praxistest. Ein Sack wiegt 15 Kg und ist ca 35 cm Breit Das ist ne normale 19er Spanplatte. Das Fenster im Hintergrund ist sauber in der waagerechten eingebaut.
Überrascht mich selbst jedes mal. ABER es hält und das schon 2 oder gar drei Jahre.
20230813_203048.jpg 20230813_203041.jpg
 
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lasos84

ww-esche
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Hallo, danke für die Antwort.

Leimholzplatten sind sicher stabiler, scheinen hier am Ort aber gut die Hälfte mehr als MDF-Platten zu kosten. Ich müsste zudem fertige Regalplatten nehmen und zurechtsägen (die Kammer ist recht klein); bei zehn Böden würde einiges in der Tonne landen. MDF- oder Spanplatte gibt's hingegen nach Maß. Und da das Geld etwas knapp ist …
Dann schau bei eBay Kleinanzeigen, dass du Kiefern- oder Fichtenholzmöbel gratis abholst und dir daraus die Böden schneidest. Günstiger kommst du nicht an Holz und die Umwelt dankt´s.
 

Daniboy

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...Andererseits gibt's im Baumarkt fertige Regalböden aus 16mm dicker Spanplatte....
Du kannst das 16mm Material nehmen,
wenn du die Auflagepunkte noch um je 5 cm nach innen rückst,
in die sogenannten Bessel-Punkte.

Bei Auflagerabstand statt 60 cm nur mehr 50 cm,
beträgt die Durchbiegung zB anstatt 1,2 mm nur mehr 0,7 mm.
(Der Unterschied also fast 50 Prozent (!),
weil der Auflagerabstand nicht linear
sondern exponential in die Rechnung eingeht!)

bessel-punkte1.jpg
 

Daniboy

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hoch 3 - nicht exponentiell.
Naja, eigentlich schon,
weil exponentiell ist ja nur ein Oberbegriff für
quadratisch, kubisch, quardisch, quinttisch usw.

Eine weitere Methode zum Nullpreis
die Regalausnutzung zu erhöhen
ist es die schweren Dinge dort zu platzieren
wo mehr Last ausgehalten wird.

regal1.jpg
 

Besserwisser

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Hallo,

Wie man aus nem einfachen Regalbrett eine Doktorarbeit macht.

Gruß Ingo

Offenbar haben manche Handwerkskollegen ein Problem damit, dass es Lösungen abseits von bewährtem "Auge pi mal Daumen" gibt (für das es ja Erfahrung braucht), die exaktere und berechenbare Lösungen bringen. Anders kann ich einen solchen Komentar nicht nachvollziehen.
 

Dale_B_Cooper

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Naja, eigentlich schon,
weil exponentiell ist ja nur ein Oberbegriff für
quadratisch, kubisch, quardisch, quinttisch usw.
Ah - daher kommt das. Und nein, das ist leider einfach mal total falsch. :emoji_slight_smile:
Exponentiell 2^x, quadratisch x^2... exponentiell wächst immer schneller als jeder fester Exponent.
Offenbar haben manche Handwerkskollegen ein Problem damit, dass es Lösungen abseits von bewährtem "Auge pi mal Daumen" gibt (für das es ja Erfahrung braucht), die exaktere und berechenbare Lösungen bringen.
Ich würde soweit gehen, dass ich das primär nach Ästhetik mache und mir über Besselpunkte oder sonstwas absolut keine Gedanken mache.. :emoji_slight_smile:
 

IngoS

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Offenbar haben manche Handwerkskollegen ein Problem damit, dass es Lösungen abseits von bewährtem "Auge pi mal Daumen" gibt (für das es ja Erfahrung braucht), die exaktere und berechenbare Lösungen bringen. Anders kann ich einen solchen Komentar nicht nachvollziehen.

Hallo,

Wobei die Unterstützung an den Bresselpunkten ja wieder ein anderes Problem ergibt. Bei einseitiger Beladung klappt das Regalbrett unvermittelt hoch. Man kennt das ja von den Biertischbänken. Da gibt es auch immer mal wieder entsprechende Unfälle. Habe selbst auch schon mal in früher Jugend ein entsprechendes Regal gebaut, bei dem genau das passiert ist. Da wäre ein halber mm mehr Durchbiegung das kleinere Übel gewesen.

Gruß Ingo
 

raziausdud

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Bei einseitiger Beladung klappt das Regalbrett unvermittelt hoch

Es gibt das Regalsystem auch eine Nummer größer, stabiler - und sicher auch teurer … Da haben die Schienen zwei Schlitzreihen und die Träger haben unten Öffnungen zum Verschrauben der Böden.

Für das im Startbeitrag verlinkte einfachere System könnte man - wenn man will - etwas entsprechendes „basteln“, zB mit Halbschellen.

Rainer

IMG_4657.jpeg
 
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IngoS

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Es gibt das Regalsystem auch eine Nummer größer, stabiler - und sicher auch teurer … Da haben die Schienen zwei Schlitzreihen und die Träger haben unten Öffnungen zum Verschrauben der Böden.

Für das im Startbeitrag verlinkte einfachere System könnte man - wenn man will - etwas entsprechendes „basteln“, zB mit Halbschellen.

Rainer

Anhang anzeigen 188962

Hallo,

Schon, nur hat bis jetzt keiner auf dieses Problem hingewiesen.
Ich mache bei Regalen keine großen Überhänge mehr.

Gruß Ingo
Gruß Ingo
 

boop

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Hallo,

nimm lieber einfache Leimholzböden aus Fichte, oder Kiefer. Die gibt es oft besonders günstig und da würden 16mm Dicke gut reichen.
Ist viel stabiler, als Spanplatte.
Gruß Ingo

Kann ich nur zustimmen. Wir haben so ein Regal voll mit Konserven auf billigem Obi-Leimholz stehen. Da biegt sich mal überhaupt nix durch
 

brubu

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Hallo zusammen
Bei den Regalschienen frage ich mich jeweils nur was sich die Konstrukteure gedacht haben mit den viel zu kleinen Schraubenlöchern.
Bei grossen, zulässigen Belastungen der Träger sollte es auch möglich sein diese Lasten mit entsprechenden Befestigungsmitteln auf die Wände abzutragen.
Gruss brubu
 

SchweißerSchnitzer

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Was gerne unterschalgen wird:emoji_frowning2:Melamin)Beschichtete Spanplatte, meistens weiß, ist deutlich stabiler gegen das Durchhängen als rohe.
Vielleicht stimmt das für eine hochwertige dicke Melamschicht. Für die mikrometerdünn beschichteten fertigen 16mm Regelböden ausm Baumarkt, die der TE vermutlich meint, gilt das aber sicher nicht.
 

Daniboy

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Ein schönes PDF. Wenn man die Materialkennwerte vergleicht
biegt sich eine Spanplatte (E-Modul 1.600) ca 7x so viel durch wie ein Fichtenbrett (E-Modul 11.000).
Ist das wirklich so viel?

...Bei den Regalschienen frage ich mich jeweils nur was sich die Konstrukteure gedacht haben mit den viel zu kleinen Schraubenlöchern.
Bei grossen, zulässigen Belastungen der Träger sollte es auch möglich sein diese Lasten mit entsprechenden Befestigungsmitteln auf die Wände abzutragen.
Auf welches Regal oder Bild beziehst du dich? Die senkrechten Schienen gehen duch meistens von der Decke bis zum Boden, da gibt es ja ohnehin einen großen Hebelarm? (Schwerlastregale sind das aber ja meist eher nicht.)
Exponentiell 2^x, quadratisch x^2... exponentiell wächst immer schneller als jeder fester Exponent.
Für mich ist "exponentiell" alles was nach einer Exponentialfunktion verläuft, also nicht nur 2^x sondern a^x.
Der Oberbegriff mach ja auch Sinn, weil "hoch 3" für die Durchbiegung ja auch nicht immer gilt.

Ich würde soweit gehen, dass ich das primär nach Ästhetik mache und mir über Besselpunkte oder sonstwas absolut keine Gedanken mache..
Naja dann wirft man halt uU Geld aus dem Fenster. Die Verkürzung des Auflager-Abstandes von 60 auf 50cm ergibt ziemlich genau eine mögliche Reduzierung des Dicke von 19 auf 16mm bei gleicher Durchbiegung.
 
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