Dickschicht-Lasur

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Hallo!
Ich habe vor 5 Jahren den Dachüberstand mit Holzschutz-Lasur gestrichen. Nun soll das ein Maler für mich machen und dieser möchte dies mit einer Dickschicht-Lasur tun. Es gibt keine direkte Sonneneinstrahlung. Hat so eine Dickschicht-Lasur Vor bzw. Nachteile? Ich habe den Maler so verstanden, daß es wegen der Überkopfarbeit besser ist und sonst?

Vielen Dank für jede Unterstützung!
Gruß
Jens
 

Lackierer

ww-eiche
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Stimmt, Dickschichtlasuren tropfen nicht so stark. Es gibt auch noch spezielle, die tixothrop eingestellt sind, die tropfen noch weniger.

Weil du kaum Sonneneinstrahlung hast wird auch kein Regen dort hin kommen.
Somit ist die Dickschicht kaum Spannungen ausgesetzt und kann kaum abblättern. Dann ist eine Dickschicht der besserer Schutz als Dünnschicht.

Da es ja ein Fachmann ausführt, ist zu erwarten, dass er einen geeigneten Farbaufbau durchführt.
 

raftinthomas

ww-robinie
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ich bin kein fachmann zum thema, aber soweit ich weiss, ist dickschichtlasur ausschliesslich für masshaltige bauteile gedacht. ob das bei einem dachüberstand zutrifft, waage ich bezweifeln.
abgesehen davon halte ich aber einen fehler dabei, sofern der dachüberstand konstruktiv fachgerecht ausgeführt wurde, für nicht gross relevant.
 

Lackierer

ww-eiche
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Doch, DSL sind problemlos bei Dachuntersichten zu verwenden.

Lediglich beim Stirnbrett vorne hätte ich bedenken, da dieses dem Wetter voll ausgesetzt ist.
 

WinfriedM

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Es ist auch eine Frage des Renovierungsaufwandes. Dünnschicht oder ölhaltige Lasuren wittern ab und man braucht nur neu drüberstreichen. Dickschicht blättert ab und da ist die Renovierung komplizierter. Langfristig gesehen kann also Dickschicht aufwändiger sein, zumal wenn man es dort einsetzt, wo es nicht unbedingt nötig ist.
 

Danielhip

ww-kastanie
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Ich habe ein ähnliches Problem: Ich will/muß mein Holzhaus streichen die Vorbesitzer haben Bondex Dünschichtlasur genommen. Der Maler hat mir empfohlen auf Gori 88 Dickschicht zu wechseln. Die verträgt sich mit Bondex, muß nicht so oft nachgestrichen werden (über die jahre gesehen) und ist abwitternd (muß alos nicht abgeschiffen werden. Das klingt für mich viel versprechend.
 

WinfriedM

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Würd mich auch mal interessieren: Hat jemand Gori 88 schon längerfristig im Einsatz? Wie sind die Erfahrungen? Blättert tatsächlich nichts ab und die Nachpflege ist einfach?
 

Frankenholzwurm

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Hat jemand Gori 88 schon längerfristig im Einsatz?

Jo, ich hab:mad:!! Leider!

Verwende ich jetzt seit einigen Jahren nicht mehr.

Wir haben vor ca 12 Jahren einen neuen Balkon bekommen und uns wurde geraten, die Gori 88 zu benutzen.

Würde ich nie mehr machen.

Oberflächenaufbau: Alle Teile vor der Montage allseitig Imprägniert und 3 mal Gori 88. Soweit so gut.

Erster Pflegeanstrich nach 2 Jahren, immernoch relativ OK.

Aber dann ging es los. Seit Montage etwa dreieinhalb Jahre hat es angefangen, abzublättern:mad:.

Muss aber dazu sagen, dass der Balkon südseite ist. Hat aber auch ein Dach aus Doppelstegplatten drauf.

Wo nicht direkt bewittert wird, ist die Farbe auch noch halbwegs in ordnung, aber eben nicht an den Balkonbrettern.

Also bei direkter bewitterung blättert es ab, und wenn man dann nicht relativ schnell was dagegen tut, gibts lustige Zebras. Wo die Farbe weg ist wird das holz relativ schnell schwarz:mad:, wo noch Farbe drauf ist nicht.

Echte Zebras sind schöner anzuschauen als das!

Seit etwa 6 Jahren verwende ich jetzt von Pigrol die LZS (Langzeitschutzlasur).

Hab die auch schon an mehreren Objekten dran, und die scheint besser zu sein als die Gori.

Sind aber auch noch keine wirklichen Lanzeiterfahrungen, aber da sind jetzt schon deutliche Unterschiede zwischen den beiden Produkten merkbar.

Vielleicht konnte ich etwas helfen.

PS: Ich hab aber auch schon gehört, dass es bei einigen mit der Gori funktioniert.

Allerdings weiß ich nicht ob die direkt bewittert wird, ob die andere Hölzer oder sonst was anders haben als ich.

PPS: Seit etwa 3 Jahren verkauf unser Farbenfachhändler nur noch auf AUSDRÜCKLICHEN WUNSCH die Gori 88, im Laden hat er davon schon fast nichts mehr stehen.
 

WinfriedM

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Interessanter Erfahrungsbericht. Deckt sich mit meinen Erfahrungen anderer Dickschichtlasuren. Ein guter Verbund zum Untergrund scheint der Hauptknackpunkt. Der scheint oft nicht zu gelingen und dann muss die dicke Schicht irgendwann abblättern. Starke UV-Einstrahlung sorgt zudem dafür, dass die Beschichtung spröde wird und das Abblättern unterstützt.

Oft werden jedoch auch in der Verarbeitung Fehler gemacht, z.B. ohne Grundierung gearbeitet oder auf ungeeigneten Untergründen gearbeitet (alte Lasuren).
 

Frankenholzwurm

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Ich denke auch, dass die Haftung vom ersten Anstrich das Problem ist.

Meine Imprägnierung war damals auch von Gori (weiß aber nicht mehr, welche), also vom gleichen Hersteller im gleichen System.

Als die ersten Stellen abgeplatzt sind, waren 5 oder 6 Schichten drauf.

Liegt vielleicht auch an der Gesamtschichtdicke die irgendwann aufplatzt und dann Wasser eindringen, aber nur noch schlecht entweichen kann.

Aufbau habe ich gemacht, wie es mir mein damaligen Fachberater empfohlen hat.

Seit dem bin ich mehr ein Fan von Dünnschichtlasuren, obwohl die Pigrol LZS auch keine richtige Dünnschicht ist.

Die erste Schicht von der LZS zieht bei mir fast vollständig ins Holz ein, der zweite nicht mehr ganz, erst der dritte Auftrag bildet dann eine Schicht auf der Oberfläche.

Die Gori hat fast immer beim ersten Auftrag schon eine Schicht gebildet.

Das ist ein Unterschied der mir eben noch eingefallen ist.
 
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