Die Hobelbank - hier: die französische und die deutsche Vorderzange

O.G.

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Hallo O.G.,
meine, das auch schon mal gelesen zu haben. Ist so in die Richtung gegangen "französische Vorderzange für Glaser=früher auch Fensterbauer".
Gruß, Andreas
Hallo Andreas!
Im Katalog von Friedrich Ott war dies genauso beschrieben. Da war übrigens die mit der französischen Zange teurer. Im gleichen Katalog finden sich dann noch Bänke für Wagner und Bildhauer.
Gruss
O.G.
 

brubu

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Hallo zusammen
Bei uns kennen wir die deutsche Vorderzange nicht. Ich musste mich zuerst schlau machen. Die deutsche Vorderzange wirkt auf mich etwas altmodisch, ich wüsste nicht wie damit arbeiten.
Allgemein zum Thema Hobelbänke, klar wird nicht mehr wie früher daran gearbeitet. Ich möchte sie auf keinen Fall missen und spanne immer wieder schnell Teile zum Bearbeiten ein. Ich frage mich wie man ohne Hobelbank schnell Teile spannen will ohne zuerst irgendwelche andere Spannvorrichtungen einzurichten. Dabei spreche ich von Einzelteilen, nicht von Serienarbeit.
Ich habe den Eindruck es sei eine Art "Modeerscheinung" gegen Hobelbänke. In Fachzeitungen sieht man ab und zu Betriebe die ihre Hobelbänke
hinausgeworfen haben. Und danach steht dort als Ersatz eine Werkbank, bzw. Werkzeugablage ohne Spannvorrichtung.
Gruss brubu
 

teluke

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Ich habe seit ca. 30 Jahren keine Hobelbank und auch seitdem nie wirklich vermisst.
 

saeger9

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O.G.

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Hallo,
…Ich kenne einige Betriebe in denen es keine Hobelbank gibt ( inkl. meiner Werkstatt in der ich nie eine Hobelbank hatte, auch nicht während der Zeit in der ich ausgebildet habe…
Es grüßt Johannes


Zum Berufsbild des Tischlers, sukzessive zur Ausbildung zum Tischler gehört doch aber:
„Handarbeit beherrschen
Feinere Arbeiten bleiben den geschickten Händen vorbehalten. Im Bankraum werden letzte Handgriffe vor dem Zusammenbau der Werkstücke vorgenommen oder jene Arbeiten ausgeführt, für die die stationären Maschinen nicht geeignet sind. Das Zusammenpassen und Verleimen der Werkstücke, das Einlassen und Einpassen von Beschlägen, das Verglasen und schließlich das Montieren beweglicher Teile gehören dazu. …“
Quelle:
https://www.tischler-innung-stade.de/der-tischler/die-ausbildung/
 

O.G.

ww-ulme
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So ist das manchmal, wenn Theorie auf Praxis trifft. Nicht nur beim Verleimen von .. Nein ich sag es nicht
Unsere Lehrlinge müssen tatsächlich ihre Handfertigkeiten bei Zwischenprüfungen nachweisen. Die sie zuvor in der Werkstatt erlernt und geübt haben. Ganz traditionell, Schwalben und Zinken, Schlitz und Zapfen, Gratnut und -feder und alles nach recht engen zeitlichen Vorgaben.
 
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Lico

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In der meisten Werkstätten, in denen noch eine Hobelbank steht, wird sie lediglich als Ablage benutzt und das schon seit 40-50 Jahren.
Ist nicht repräsentativ und ich hab mit Tischlereien auch schon sehr lange nichts mehr zu tun, aber gelernt hab ich vor gut vierzig Jahren. Kleine Möbeltischlerei, ein Meister, vier Gesellen (mit mir später fünf) und vier Lehrlinge. Und jeder hatte je eine Bank, die auch gebraucht wurde. Ok, die vom Meister nicht, der machte die Aufrisse. Also so ganz kann das so nicht stimmen.

Lico
 

weissbuche

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Ich war 20 Jahre im Prüfungsausschuss und kenne von den Besuchen der Prüflinge während der Gesellenstückbauerei wohl die meisten Werkstätten im Umkreis. Ich kenne keine Werkstatt in der nicht wenigstens 1 Bank vorhanden war. In vielen alten Werkstätten eben auch welche mit deutscher Vorderzange. Wir hatten beides. Bei einem Auftrag, bei dem wir viele Zimmertüren gebaut haben, fand ich deutsche Vorderzange praktisch zum Einspannen beim Stulp und Drückerloch einfräsen. Mein Onkel hat von 1947 - 1950 gelernt und kannte nur die deutsche Version. Auch er hat später mit der französischen gearbeitet. Beides hat Vor- und Nachteile, auf jeden Fall kein Grund für einen Grundsatzstreit. Denk an den alten Fritz: Jeder soll nach seiner Fasson selig werden.
Nachsatz: In einer alten Stellmacherei habe ich mal Bänke gesehen, die hatten französische Vorder - und Hinterzange, also auch diese Kombi gab es und es wurde daran gearbeitet. Nachsatz zum Nachsatz: Die hochgelobten japanischen Kollegen haben gar keine Hobelbank und halten alles mit den Füßen fest.
Schlusssatz: Alle die sich über dieses Thema weiter streiten, müssen in Zukunft wie die Japaner arbeiten.:emoji_grin:
Gruß Eckard
 

O.G.

ww-ulme
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Hallo Eckard, vielen Dank für Deinen Beitrag. So wie Du es beschreibst, kenne ich es auch. Der Start dieser Diskussion war sicher etwas holprig. Inzwischen hat sich ja alles zurechtgeruckelt. Einen grundsätzlichen Streit würde ich verneinen. Natürlich hat jeder seine eigenen Eindrücke, die seine Meinung formen. Das FÜR und WIEDER zu besprechen ist ja nicht ungewöhnlich.
Und vielleicht räumt manch einer seine Hobelbank nach dieser Diskussion wieder frei und freut sich, was das doch für ein praktisches Ding ist! Mit was für einer Vorderzange auch immer!
Euch allen einen schönen Abend,
Gruss
O.G.
 

pedder

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Ich weiß jetzt immer noch nicht, warum die eine für das eine Gewerk besser sein soll als die andere. Aber wenn Du Dir einig bist, ist ja alles gut.
 

brubu

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Was mit der deutschen Vorderzange funktioniert kann man mit der französischen auch machen. Die sind sehr solide und man muss nicht murksen bis sie nicht mehr parallel läuft. Daher ist die französische Vorderzange für mich universeller einsetzbar. Brav vorn französische und hinten deutsche
Zangen.
Gruss brubu
 

saeger9

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Was mit der deutschen Vorderzange funktioniert kann man mit der französischen auch machen. Die sind sehr solide und man muss nicht murksen bis sie nicht mehr parallel läuft. Daher ist die französische Vorderzange für mich universeller einsetzbar. Brav vorn französische und hinten deutsche
Zangen.
Gruss brubu

Meine Diefenbach hat links eine zusätzliche Gewindestange (M14) mit Rändelschraube . Dadurch verzieht sich beim einseitigem Spannen nichts :emoji_innocent: .

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