DMT Schärfsteine

Frown

ww-nussbaum
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@ frown:
"ein Effekt im spiel sein könnte, bei dem die Flächen die nicht auf dem Schleifstein komplett aufliegen von dem Schleifschleim etwas poliert werden. Ob das stimmt, weiss ich nicht - es klingt plausibel".

Das würde ich gerne nachvollziehen können. Wie meinst du das?
:emoji_slight_smile: Franz

Hallo Franz,

was ich meine ist folgendes: stell dir vor, du bearbeitest eine Spiegelseite, die nicht komplett eben ist, sondern im Bereich der Schneide auf einer Fläche um eine Haaresbreite absteht. Beim Führen über den Stein (oder der mit Wasser benetzten Diamantplatte) liegt ein Grossteil der Spiegelseite auf, nur im Abstehenden Bereich entsteht ein langgezogener, sehr schmaler Keil zwischen der Spiegelseite und der Steinoberfläche. Der Schleifschlamm, der sich bildet, wird diesen Keil füllen und sich in diesem Keil auch bewegen. Wenn der Keil schmal genug ist, nimmt der Druck durch die Oberflächenspannung zu. Ich kann mir vorstellen, dass dadurch auch die eigentlich abstehende Fläche vom Schleim, der ja voller schneidender Partikel ist, in gewissem Masse poliert/bearbeitet wird.

Ob dies stimmt, und falls ja, wie signifikant dieser Effekt ist, weiss ich nicht. Für mich klingt es plausibel. Es könnte jedenfalls erklären, wieso bei meinen Beiteln die Spiegelseite bis zur schneide hin poliert ist, aber in dem Schneidebereich trotzdem eine sehr leichte Krümmung hat. Ich passe nämlich immer darauf auf, dass ich die Beitel so vom Stein wegnehme, dass zuerst die Schneide weggeht, wenn du weisst, was ich meine.

Wie gesagt, es ist eine Hypothese, ich lasse mich gerne von deren Ungültigkeit überzeugen :emoji_slight_smile:

Was ich für mich persönlich wichtig finde - und dies ist der Grund wieso ich mich intensiv mit anderen Leuten versuche auszutauschen - ist für die einzelnen Schritte beim Schärfen messbare Ziele zu finden und nachvollziehbare Erklärungen für die Fehler.
 

Sägenbremser

ww-robinie
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Guten Abend Freunde der Kunst des Schärfens
Sehr schön sind die erörterten Ansätze, eine der Perfektion nahenden Planhaftigkeit eines Hobeleisens zu erreichen. Doch auch dieses Mal stellt sich die Frage- ist es Selbstzweck
oder bedarf es der Holzbearbeitung nötigen Akkuranz, wenn nicht gar Frage ohne Zweck.
Nehmen wir doch mal den alten Herrn aus Königsberger Turmsicht als Zitat. E. Kant hat
schon vor sehr langer Zeit in seiner Analytik des Schönen einen Versuch gestartet die
nicht realen Parameter zu umschreiben. Dort führt er an, das etwas angenehm heißt, was
ihn sehr vergnügt, schön was ihm nur bloß gefällt, gut was geschätzt, gebilligt und auch
dauerhaft benötigt wird. Ein Punktum erspare ich mir an dieser Stelle, steht mir so auch
nicht zu, ist doch das Erstrebenswerte auch immer eine Form von Verlangen, Moden und
Diktionen.
Zurück zum Thema. Entscheidend bei jeder Werkstoffumformung sind die direkten Ein-
flussgrössen. Also Werkzeugqualität, Ausformung und Zeit. Heisst bei einem Hobeleisen
die ersten Bruchteile eines Millimeters. Wozu muss danach ein mehr oder wenig planes
Hobeleisen sehr viel weiter als im Microfasenbereich angearbeitet werden? Solches scheint
doch nur dem Diktat des Handels geschuldet. Ja, es gibt fast alles zu erwerben, nur die
unabdingbaren Fähigkeiten es auch sinnvoll zu nutzen, muss in langer, oft auch schwerer
Übung erworben sein. Weis nur zu gut von der Schwere, bin im Metallbereich ein rechter
Dilletant und brauche oftmals nachsichtige Unterstützung von freundlichen Menschen.

Liebe Grüsse aus Köln,Harald
 

sif220

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Schönen guten Abend ad160,

eigentlich wollte ich heute Abend noch ein Foto einstellen. Da mich aber ein sehr guter Freund auf einen Christkindlmarkt "entführt" hat, bin ich leider nicht fertig geworden.

Die Diskussion von heute aufgreifend, hab ich mir eines der "Opfer" vom Schleifservice gegriffen und mit meinen DMT's angegriffen. Ich mußte leider wieder mit dem extra extragrob anfangen; nach 1,5 Stunden mußte ich dann aufhören. Ein kleiner Versuch ganz am Anfang hat aber deutlich gemacht, dass es durchaus möglich ist, mit dem extra extrafeinen Schärfblock eine "ziemlich" spiegelnde Fläche zu erzeugen. Ob dass jetzt 6000 oder gar 8000 entspricht - mir eigentlich egal. Mir reichts "so".

Kein Schleifschlamm, kein Abrichten, kein im Wasser einlegen (oder wie auch immer man den Vorgang des ins Wasser legen nun auch nennen möchte...). Für mich die von Harald präferierte Lösung. Schnell, unkompliziert und effektiv.

Ach ja. Noch ein Wort zur Haltbarkeit. Ich hab die Dinger jetzt so rd. 3 Monate. Nach ca. 12 Spiegelseiten & den Fasen habe ich keine "kess- & fühlbare" Verschlechterung bemerkt. Diese Abnutzungserscheinungen von denen hier berichtet worden ist, sind daher - evtl. - tatsächlich dem anderen Produkt geschuldet. Zumindest ich kann sie von den (metallenen) DMT Schärfblöcken nicht bestätigen.

Euch einen geruhsamen Abend.

Herzliche Grüße

Tom
 

narrhallamarsch

ww-robinie
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Guten Abend Freunde der Kunst des Schärfens
Sehr schön sind die erörterten Ansätze, eine der Perfektion nahenden Planhaftigkeit eines Hobeleisens zu erreichen. Doch auch dieses Mal stellt sich die Frage- ist es Selbstzweck
oder bedarf es der Holzbearbeitung nötigen Akkuranz, wenn nicht gar Frage ohne Zweck.
Nehmen wir doch mal den alten Herrn aus Königsberger Turmsicht als Zitat. E. Kant hat
schon vor sehr langer Zeit in seiner Analytik des Schönen einen Versuch gestartet die
nicht realen Parameter zu umschreiben. Dort führt er an, das etwas angenehm heißt, was
ihn sehr vergnügt, schön was ihm nur bloß gefällt, gut was geschätzt, gebilligt und auch
dauerhaft benötigt wird. Ein Punktum erspare ich mir an dieser Stelle, steht mir so auch
nicht zu, ist doch das Erstrebenswerte auch immer eine Form von Verlangen, Moden und
Diktionen.
Zurück zum Thema. Entscheidend bei jeder Werkstoffumformung sind die direkten Ein-
flussgrössen. Also Werkzeugqualität, Ausformung und Zeit. Heisst bei einem Hobeleisen
die ersten Bruchteile eines Millimeters. Wozu muss danach ein mehr oder wenig planes
Hobeleisen sehr viel weiter als im Microfasenbereich angearbeitet werden? Solches scheint
doch nur dem Diktat des Handels geschuldet. Ja, es gibt fast alles zu erwerben, nur die
unabdingbaren Fähigkeiten es auch sinnvoll zu nutzen, muss in langer, oft auch schwerer
Übung erworben sein. Weis nur zu gut von der Schwere, bin im Metallbereich ein rechter
Dilletant und brauche oftmals nachsichtige Unterstützung von freundlichen Menschen.

Liebe Grüsse aus Köln,Harald

ein wahrer quell der freude, dies lesen zu dürfen Harald!!!

wie bei allem gilt auch beim schärfen: was dem einen die eule, ist dem anderen die nachtigall.

mir reicht es, wenn ich mit dem eisen ein, frei gehaltenes, blatt papier glatt durchtrennen kann.

ob da die spiegelseite des eisens auf den letzten micron plan ist oder nicht, interessiert mich nicht, da der werkstoff holz diese toleranzen eh nicht hergibt.
 

rafikus

ww-robinie
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Dann wede ich wohl auch meinen Senf in die Runde einwerfen. Möge er nicht versacken, wie die Zwetschge im Kompott, sondern auf einen Fruchtbaren Boden fallen oder eben in ein zugeneigtes Ohr, resp. Auge beim Lesen.

Warum eine Plane Spiegelseite?
Was macht man normalerweise, nachdem man gerade das letzte mal die Fase über den Stein gezogen hat? Ich gehe ganz sachte noch zwei oder drei Striche mit der Spiegelseite drüber. Die meisten werden es vielleicht auch so machen.
Was macht man aber eventuell davor, wenn man befürchten muß, daß der Stein nicht gaaaanz plan ist? Man sorgt dafür, dass er das ist und geht dann mit der Spiegelseite drüber. Und wie kann das Abziehen dann funktionieren, wenn die Spiegelseite nicht plan ist? Ist sie das nicht, bekommt man den Stein doch bestimmt nie genau in dem gleichen Maße konvex oder konkav, dass beide Flächen aufeinander liegen. Deswegen möchte ich meine Spiegelseite möglichst plan haben.
Jetzt arbeiten einige mit dem öfter schon erwähnten Trick mit dem Lineal, damit nicht eine so große Fläche bearbeitet werden muss. Das funktioniert, aber auch nur, wenn man immer das gleiche Lineal benutzt, dieses immer auf die gleiche Stelle des Steines legt und das Eisen immer in gleicher Weise drüber führt.
Bei vielen älteren Eisen ist der Bereich einige cm von der Schneide weg recht uneben, da muss man sich wiederum fragen, wie oft man abziehen, oder schleifen kann, bis es mit dem Lineal nicht mehr klappt, weil der Winkel eben 0,5° anders ist als beim letzten mal. Und das kann schon reichen, damit beim leichten Abziehen die eigentliche Schneide nicht mehr erreicht werden kann.

Bei einem Doppelhobel muß der Spanbrecher auch über die ganze Breite auf dem Eisen aufliegen. Immerhin möchte man ab und zu auch hauchdünne Späne hobeln, und diese werden garantiert in jeden Spalt zwischen dem Eisen und dem Spanbrecher kriechen.

Dem Werkstoff Holz ist das allerletzte Mikron tatsächlich egal, dem stimme ich zu, und wenn jemand andere Möglichkeiten sieht, beim Letzten Zug mit der Spiegelseite über den Stein tatsächlich den Bereich vor der Schneide zu erreichen - bitte, meine Argumente habe ich dargelegt.

Ich gehe bei allen Eisen, welche ich das erste mal in die Finger bekomme, auch soweit, dass ich die Unterseite des Eisens betrachte. Ist diese konkav, dann kann man damit manchmal leben. Ist sie aber konvex, dann kann das einem schon einige, mit fluchen ausgefüllte, Augenblicke bescheren, an die man sich nur mit allergrößter Scham erinnert.
So erlebt bei einem E.C.E. Primus Hobel mit Pockholzsohle. An sich ein feines Teil. Ganz stolz habe ich das Eisen vorbereitet und die Hobelsohle auch ganz leicht über einer Granitplatte geschliffen, damit auch wirklich alles stimmt. Dann die ersten Hobelversuche. Das Eisen fast auf Sohlenhöhe voreingestellt und dann mit jedem Zug leicht mit der Einstellschraube nachgestellt, bis ein feiner Span kam .....
Aber was passierte? Nach wenigen centimetern, oder gar millimetern war es vorbei mit der Herrlichkeit. Seitlich nahm das Eisen zu viel ab. Also das Eisen vorsichtig seitlich verstellt und wieder versucht .... ähnliches Ergebnis. Noch eine kleinigkeit verstellt und nun das gleiche auf der anderen Seite.
Selbst wenn das Eisen mittig mit hauchdünnem Span anfing, endete es an einer Seite mit viel dickerem Span.

Langer Rede kurzer Sinn: die Unterseite des Eisens war konvex, lag also nur mittig im Hobel auf Holz auf. Immer, wenn das Eisen anfing einen Span zu nehmen kippte es zur Seite und grub sich ins Holz.
Wenn man einen hauchdünnen Span abnehmen möchte, und das ist dann etwa 0,06mm, dann ist eine "kleine" Abweichung von 0,1mm oder gar 0,2mm eben keine vernachlässigbare Kleinigkeit, sondern ein Ärgernis.
 

Nikster

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Ich würde mich nicht drauf verlassen, a Stdass die DMT Dinger Plan sind. Und Abrichten geht natürlich nicht.

Ich schraenke meine Aussage Bzgl. Planheit auf die Diamantsteine mit Kunststoffkern ein: [ame=http://www.youtube.com/watch?v=lsJj70BfHGc]NOT FLAT: DMT Diamond Stones - YouTube[/ame]
 

Keilzink

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... nur am Rande zu dem im letzten Beitrag verlinkten Film:
Die Länge des Bettes, auf dem er versucht die Hobelsohle zu planen, ist viel zu kurz. Das Schleifpapier-Bett muss so lang sein, dass der Hobel beim planen nie darüber hinausgeschoben wird - sonst ist das für die Katz' und kostet nur Material. Und diese Plastik-Version von DMT taugt sicher gut für Küchenmesser - das wars dann aber auch. Ich finde es nicht richtig, dass Dictum die anbietet, um Hobelmesser zu schleifen.

Das Thema Hobelmesserschleifen versuche ich für mich pragmatisch anzugehen.
Was will ich? Über einen kurzen Weg mit wenig Aufwand ein gutes Hobelergebnis. Dazu muss ich ein bisschen Materialkunde betreiben, viele Rezepte lesen und einiges ausprobieren. Wenn ich mir dann ein System aufbaue, ist das wichtigste dabei, dass es gute und wiederholbare Ergebnisse produziert. Das wars dann schon - aus meiner Sicht.

Die Anforderungen(wieder aus meiner Sicht): Das Messer braucht eine polierte Fase in einem reproduzierbaren Keilwinkel zwischen 25 und 30 Grad, einen plangeschliffenen Spiegel über 2 - 3 Millimeter hinter der Schneide und eine Schneide, deren Radius möglichst klein ist. Die Klappe muss dann noch einwandfrei sitzen, dann passt es.

Wie ich dahin komme, ist eigentlich einerlei - es gibt einfache und komplizierte Wege - wie immer und überall.
Aber um zum Thema zurückzukommen: Die DMT mit Korn 8000 auf 10 mm Stahlplatte ist meine letzte Station zum Polieren von Fase und Spiegel und zum Aufziehen einer Mikrofase (vorne und hinten). Bis dahin sehen meine Messer nur geöltes Schleifpapier. Die DMT ist absolut ausreichend, irgendwelche Probleme mit dem Abrichten von Steinen kann man so aus dem Weg gehen.

Andreas
 

rafikus

ww-robinie
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Hallo,

zu Deinem Video folgendes:
1. Man muss sich im klaren darüber sein, dass mit der Lichtspaltmethode auch die kleinsten Unebenheiten sehr drastisch zu sehen sind.
2. Die Lichtspaltmethode ist nur mit geeigneten Mitteln durchzuführen. Ein normales Lineal kann zwar eine gerade Kante haben, wenn es aber leicht durchgebogen sein sollte und man es dann schräg am Objekt hält mißt man Mißt (muss nicht unbedingt so bei Nickster sein).
3. Es ist kaum anzunehmen, dass ein Objek beim händischen Schleifen plan geschliffen werden kann, wenn die zu schleifende Oberfläche nicht zu jedem Zeitpunkt komplett auf dem Schleifmittel aufliegt. Schiebt man beim Schleifen immer über die Schleifsteinkante oder Schleifpapier hinaus, dann wird man eigentlich immer konkav schleifen. Das kann man sich dann wieder manchmal zunutze machen.
4. Die Struktur der gezeigten Diamantplatte ist nicht über die ganze Länge gleich. Ich habe Bedenken, ob (selbst wenn sie tatsächlich plan sein sollte) man beim gezeigten Schleifen der Sohle gleichmäßigen Abtrag hat.

Meine Diamantplatten sind auch nicht alle richtig plan, das muss ich bei der Verwendung immer berücksichtigen.

Rafikus
 

S04

ww-kiefer
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Guten Morgen,
ich grabe mal einen alten Thread aus. Kennt einer sich näher mit unterschiedlichen Modellreihen bei DMT aus? Hat vielleicht jemand sogar einen direkten Vergleich?

Konkret geht es um die "klassischen" Schärfsteine . Kosten ca. 100€ pro Stein. Nutzfläche 20,6*6,6cm. Soweit ich weiß, benutzt @IngoS u.a. einen solchen Stein.

Dann gibt es die DuoSharp-Serie. Kosten ca. 100€ pro Stein. Nutzfläche 20,6*6,6cm. Unterschied: Der Diamantstein hat eine Oberseite und eine Unterseite mit jeweils anderer Körnung. Im Prinzip bekäme ich für den gleichen Preis das doppelte an Leistung. Bei den altbekannten Schärfsteinen (s.o.) müsste ich einen zweiten Stein dazukaufen und müsste das doppelte investieren.

Jetzt frage ich mich natürlich, wo ist da der Haken? Okay, die Duosharp-Steine sind sehr viel dünner. Aber es handelt sich um Diamantsteine, da gibt es ja nicht den massiven Abtrag wie bei einem Wasserstein. Deswegen sollte das meiner Meinung nach keine große Rolle spielen.

Übersehe ich etwas? Kann jemand aus Erfahrungen berichten?
 
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