Frown
ww-nussbaum
- Registriert
- 20. Februar 2011
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@ frown:
"ein Effekt im spiel sein könnte, bei dem die Flächen die nicht auf dem Schleifstein komplett aufliegen von dem Schleifschleim etwas poliert werden. Ob das stimmt, weiss ich nicht - es klingt plausibel".
Das würde ich gerne nachvollziehen können. Wie meinst du das?
Franz
Hallo Franz,
was ich meine ist folgendes: stell dir vor, du bearbeitest eine Spiegelseite, die nicht komplett eben ist, sondern im Bereich der Schneide auf einer Fläche um eine Haaresbreite absteht. Beim Führen über den Stein (oder der mit Wasser benetzten Diamantplatte) liegt ein Grossteil der Spiegelseite auf, nur im Abstehenden Bereich entsteht ein langgezogener, sehr schmaler Keil zwischen der Spiegelseite und der Steinoberfläche. Der Schleifschlamm, der sich bildet, wird diesen Keil füllen und sich in diesem Keil auch bewegen. Wenn der Keil schmal genug ist, nimmt der Druck durch die Oberflächenspannung zu. Ich kann mir vorstellen, dass dadurch auch die eigentlich abstehende Fläche vom Schleim, der ja voller schneidender Partikel ist, in gewissem Masse poliert/bearbeitet wird.
Ob dies stimmt, und falls ja, wie signifikant dieser Effekt ist, weiss ich nicht. Für mich klingt es plausibel. Es könnte jedenfalls erklären, wieso bei meinen Beiteln die Spiegelseite bis zur schneide hin poliert ist, aber in dem Schneidebereich trotzdem eine sehr leichte Krümmung hat. Ich passe nämlich immer darauf auf, dass ich die Beitel so vom Stein wegnehme, dass zuerst die Schneide weggeht, wenn du weisst, was ich meine.
Wie gesagt, es ist eine Hypothese, ich lasse mich gerne von deren Ungültigkeit überzeugen
Was ich für mich persönlich wichtig finde - und dies ist der Grund wieso ich mich intensiv mit anderen Leuten versuche auszutauschen - ist für die einzelnen Schritte beim Schärfen messbare Ziele zu finden und nachvollziehbare Erklärungen für die Fehler.