Douglasie-Bohle: nachträgliches Harzen vorhersagen und/oder verhindern

LFranzen

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Hallo zusammen,

Ich habe letztes Jahr eine Gartenbank gebaut mit Bankgestellen aus Stahl und Douglasie-Bohlen. Die Bohlen habe auf Astlöcher und Risse untersucht (vorher schon beim Kauf nur welche ausgesucht, welche minimale Astlöcher/Risse hatten) und diese mit Aceton ausgewaschen und mit Holzspachtel zugespachtelt. Danach dann passend zugesägt, die Kanten gefräst, geschliffen und dann dunkel lasiert (im wesentlichen für die Farbe) und mit UV-stabilem Kunstharzlack lackiert.

Von den 4 Bohlen hat aber leider eine (durch die Sonneneinstrahlung über den Sommer) an verschiedenen Stellen ausgeharzt. Ich habe die Bohle dann "repariert", indem ich das ausgetretene Harz entfernt habe (abgekratzt und mit Aceton abgewaschen) und die Stellen wieder gespachtelt, lasiert und lackiert habe. Da nach der ersten kräftigen Sonne vor 2-3 Wochen aber wieder Harz raus kam, habe ich mich entschieden, eine neue Bohle zu kaufen und überlege jetzt, wie ich die behandeln soll, damit so ein Problem nicht wieder auftritt. Bei der Bohle war mir aufgefallen, dass diese ein Kernschnitt ist und die anderen weiter weg vom Kern geschnitten wurden. Ich habe daher eine neue Bohle gekauft, die ebenfalls etwas weiter vom Kern weg ist, als die bestehende.

Meine Überlegung ist nun, dass ich vor dem Behandeln mit Aceton die Bohle mit einer Heisluftpistole bearbeiten würde, um Harz auszutreiben und v.a. auch, um zu sehen, wo das passiert, um diese Abschnitt beim Schnitt und der Ausrichtung (vorne/hinten) berücksichtigen zu können. Ggf würde ich auch mögliche Harz-Reservoirs dann mit einem Stemmeisen oder Fräser öffnen und anschliessend verspachteln.

Sind diese Überlegungen sinnvoll? Gibt es bessere Methoden, Stellen, die später ausharzen, vorherzusehen und das zu verhindern? Bin für jeden Tipp dankbar!

Danke und Gruss,

Lio
 

IngoS

ww-robinie
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Hallo,

im Freien stehend und dunkel lasiert, da entstehen bei Sonneneinstrahlung Temperaturen von über 50°C. Da kocht auch tiefer gelegenes Harz raus, durch jede Farbe hindurch.
Entweder damit leben, oder entsprechende Stellen ausbohren und mit Querholzdübeln verschließen.

Gruß

Ingo
 

LFranzen

ww-pappel
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Hallo,

im Freien stehend und dunkel lasiert, da entstehen bei Sonneneinstrahlung Temperaturen von über 50°C. Da kocht auch tiefer gelegenes Harz raus, durch jede Farbe hindurch.
Entweder damit leben, oder entsprechende Stellen ausbohren und mit Querholzdübeln verschließen.

Gruß

Ingo
Das ist mir schon klar :emoji_wink:
Wie finde ich denn zuverlässig diese Stellen? Wenn ich die Bohle schon komplett bearbeitet und montiert habe, ist der Aufwand massiv grösser. Geht das also mit Hitze im vorhinein? Und kann ich das damit evtl. auch komplett "auskochen"?

Gruss,

Lio
 

Eiche007

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Das ist mir schon klar :emoji_wink:
Wie finde ich denn zuverlässig diese Stellen? Wenn ich die Bohle schon komplett bearbeitet und montiert habe, ist der Aufwand massiv grösser. Geht das also mit Hitze im vorhinein? Und kann ich das damit evtl. auch komplett "auskochen"?

Gruss,

Lio

Du findest die Stellen nur wenn diese Oberflächlich sind.. ich würde jetzt keine Wissenschaft daraus machen... es gibt Holzarten die mehr bis wenig Harzhaltig sind, daran beim Kauf orientieren.. oder wie schon beschrieben die Stellen zuvor ausbohren etc pp..
 
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LFranzen

ww-pappel
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Du findest die Stellen nur wenn diese Oberflächlich sind.. ich würde jetzt keine Wissenschaft daraus machen... es gibt Holzarten die mehr bis wenig Harzhaltig sind, daran beim Kauf orientieren.. oder wie schon beschrieben die Stellen zuvor ausbohren etc pp..
Hallo,

wenn dich die Harzgallen so stark stören, nimm eine andere Holzart, z.B. Eiche.

Gruß Ingo
Ich habe die Bank ja schon gebaut und 3 von den 4 Bohlen sind top. Ich möchte die 4. Bohle ersetzen, das kostet mich etwa 40 Franken. Einen Wechsel auf Eiche würde mich hier in der Schweiz mindestens 600 Franken für das Holz kosten (abgerichtet, da ich weder Abrichte noch Dickte habe) plus die Zeit, alle Bohlen neu zu machen. Die Kosten haben mich ja auch schon ursprünglich davon abgehalten, z.B. Eiche zu verwenden. Ein Neubau kommt also für mich finanziell und zeitlich nicht in Frage, sondern ich möchte beim Austausch das Risiko für ein erneutes Harz-Problem so stark wie möglich reduzieren. Ideen dazu?

Gruss,

Lio
 

Wolfgang EG

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... oder entsprechende Stellen ausbohren und mit Querholzdübeln verschließen. ...
Ich schließe mich @IngoS an. Da ich viel mit Lärche arbeite, ist das mittlerweile bei mir eine Normalität, Harzgallen auszubohren und zu verdübeln. Klappt gut ....

tischplatte_geölt.jpg

Besser wäre es mit den »Schiffchen«, aber da fehlt mir leider das Equipment.

Wolfgang
 

magmog

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Guuden,

Manchmal wird Material erwischt, dass aus Unwissenheit für den Verwendungszweck nicht geeignet ist.
War dann halt ein in Griff in den Eimer.
Da hilft nur nachbessern und daraus lernen.

Ein paar Saunagänge für die Leiste, bis sie ausgeblutet ist,
kann den Schaden evtl. reduzieren.
Bei einer Neuanfertigung kann die Erfahrung aus den bisherigen Leisten helfen,
ein besseres Stück zu erkennen.
Learning by doing!
 
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