Durchbiegung verhindern bei Holz

hanes66

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Hallo, es geht um eine Esche Bohle 90x29x4,4cm die links und rechts aufgelegt ist. Diese soll bei Belastung mittig mit 80-100kg nicht Durchbiegen. Deswegen soll unter der Bohle eine Latte aus Esche verschraubt werden. Welches Format müsste diese haben um 0mm Durchbiegung zu erreichen oder lässt sich das nur mit Stahlprofil erreichen? Wenn ich richtig gerechnet habe biegt sich allein eine Latte aus Esche hochkant mit dem Querschnitt z.B. 50x30mm , 90cm Länge und der o.g. Belastung 100kg um 4,4mm durch. Nicht berücksichtigt ist der Abstand der Verschraubung , falls das überhaupt was ausmacht und die darüber liegende Holzbohle. Bzw. hat jemand Erfahrungswerte. Mfg
 

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GunnarW

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0mm sind nicht möglich, da müsste die Latte schon unendlich hoch sein. Zum Berechnen gibt es Biegefälle bzw. auch Balkenrechner. Wenn du da Verständnisfragen hast sag gerne Bescheid. Zumindest für Stahl habe ich es mal studiert. Bei Holz lassen sich soweit ich weiß die Festigkeiten, Elastizität etc. aber nicht so leicht und stetig bestimmten wie für Stahl.
 

Holzwerker1984

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Was ist denn die Anwendung?
Bei einer 29cm breiten und 4,4 cm dicken Eschenbohle hätte ich zunächst keine Bedenken.
Klar nicht Null, aber auch nicht wesentlich.
 

SchweißerSchnitzer

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Deine 29x4.4 cm Bohle wird sich bei 100 kg Belastung vielleicht 1 mm biegen. (Rechner sagt 0.7). Wenn du da mit einem hochkant Brett drunter ein L-Profil draus machst, wird es natürlich noch steifer (war ja auch dein Ansatz). Für die Berechnung der Höhe müsstest du angeben wie dick das Brett ist. Hier mal 2 etwa gleichwertige Querschnitte, die die Durchbiegung rechnerisch auf ca. 0.1mm reduzieren:
44mm stark, 8 cm hoch
24mm stark, 10 cm hoch

(Bin kein Statiker, aber so rechne ich's für meinen Gebrauch)
 

IngoS

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Hallo,

mal so zur Abschätzung. Dein Brett ist etwa 7,5 mal so Biegesteifigkeit wie die 3 x 5 cm Latte hochkant.

Gruß Ingo
 

seschmi

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Du kannst das noch zusätzlich zur Verschraubung verleimen.

Und Du kannst die untere Latte ganz leicht bogenförmig hobeln (mit dem Handhobel), so dass sie nach oben minimal konvex wird. Vielleicht ein halber Milimeter, so dass sich das mit Schraubzwingen noch zum Verleimen zusammenziehen lässt. Diese Vorspannung verringert auch nochmal die Durchbiegung, erleichtert außerdem die Verleimung.
 

hanes66

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Vielen Dank für den Input . Konkret geht es um eine Treppe. Wo in der unteren Nut der Trittstufe (Bohle) eine Setzstufe eingeschoben ist. Das Problem ist, beim betreten der Trittstufe biegt diese durch und es kommt zu knarr-geräuschen in der Nut wo die Setzstufe eingeschoben ist. In dem rechten Winkel (Übergang von Trittstufe zu Setzstufe) wollte ich unterhalb der Trittstufe quer über die Länge von 90 cm eine Latte von unten an die Trittstufe anschrauben die das Absenken/Durchbiegen der Trittstufe verhindert. In die Setzstufe werde ich nicht schrauben können weil die nur 16 mm stark ist und für die Schraube wahrscheinlich wenig Halt gibt. Bei dem Vorhaben spielt die Optik auch noch eine nicht unwesentliche Rolle und es gibt nur einen Versuch.
 

yoghurt

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Hallo,
und das klassische Verfahren? Im Forum oft erklärt, die Setzsstufe neu verspannen?
 

mopedmichl

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Wenn du das Kantholz unter das Brett schraubst, dann hast du einen Verbundquerschnitt.
Das bedeutet, dass sich dieser deutlich weniger durchbiegt, als beide Teile alleine.

Mann kann hier viel rechnen.... die Materialwerte sind aber gerade bei den eModulen nur zum schätzen geeignet.

Das einzige das aus meiner Sicht zielführend ist:

Lege ein Fichtenbrett (Fichte sollte weicher sein) und ein Kantholz übereinander - auf zwei Steine und steig oben drauf. Wenn das für dich in Ordnung ist, dann ist er Verbundquerschnitt in jedem Fall mehr als ausreichend.

Ich würde dann einen PU Kleber nehmen und zusätzlich verschrauben. An den beiden Auflagern würde ich jeweils eine Schraube mehr nehmen.

Grüße,
Michael
 

derdad

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Stell doch bitte ein Foto von der Situation herein. Problemlösung kommt auch auf die Konstruktion der gesamten Treppe an. Hier im Forum sind ein paar Treppenspezialisten. Evtl haben die eine Lösung.
Die Bewegung der Trittstufe erfolgt nicht nur durch Durchbiegung sondern auch durch kleinste Bewegungen in der Wange. Knarrgeräusche entstehen meist durch Reibung. Also an den Nutwangen, nicht am Nutgrund. Vielleicht kannst du die Nut in der die Setzstufe steckt etwas vergrößern. Zb. Mit Japansäge oder Oszilationssäge.
LG Gerhard
 

hanes66

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Vielen Dank für die Verbesserungsvorschläge, Leider habe ich gerade kein Bild zur Hand da ich nicht vor Ort bin, die Treppe ist aber genauso gebaut wie hier zu sehen ist. jedenfalls sind die Setzstufen mit drei Schrauben von hinten unten in der Trittstufe befestigt, links und rechts sitzt die Setzstufe auch in einer Nut , die Setzstufe ist oben nicht gebaucht sondern gerade gearbeitet, damit fällt ein hoch schlagen der Setzstufe und überspannen der Trittstufe aus. Ja die Geräusche kommen von der Nutwange weil die Trittstufe (das sieht man auch) sich mittig absenkt beim betreten. Da die Treppe ziemlich neu ist möchte ich ungern eine Säge zur Hand nehmen um die Nut zu vergrößern. Wo die Treppe neu war hat sie überhaupt keine Geräusche gemacht das fing erst wenige Monate später an.


Gibt es eine Art Dicht oder klebemasse bzw würde es was bringen Silikon in die Ecke zu spritzen und abzuziehen damit eine dauerhafte zwei Flanken Verbindung zwischen Tritt und Setzstufe hergestellt werden kann wie im anderen Bild?
 

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