Eiche Leimholsplatte 26mm als Abdeckung Kücheninsel - geht das?

Macwoodworker

ww-ahorn
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Guten Abend liebe Holzwerker,

der Plan ist eine 26mm starke Leimholzplatte als Abdeckung für eine Kücheninsel zu montieren.
Sie soll vor der Montage mit Tungöl behandelt werden um sie beständiger gegen Wasser etc. zu machen
Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass sich die Platten stark schüsseln können.
Was kann ich machen um das Schüsseln einzudämmen?
Gratleisten aus Metall..... bei 26mm ist ja relativ wenig "Fleisch"... geht das?
Für ein paar Erfahrungen oder und Hinweise wäre ich echt dankbar.

BG Micha
 

Macwoodworker

ww-ahorn
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Sorry, falsch ausgedrückt.
Natürlich soll es eine Arbeitsplatte werden, die auf ca 60cm der Tiefe mit den Unterteilen verschraubt weden.
Die anderen 60 cm soll als Tisch mit 2 Abstützungen dienen.
 

happyc

ww-robinie
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Sorry, aber gib doch mal alles konkret an, so dass man nicht alles zusammenraten muss, oder mach ne Skizze.

- 2,20 x 0,60 m sind auf einem Korpus verschraubt, 2,20 x 0,60 m stehen über und bekommen zwei „Stützen“ drunter? Ist das so?
- was ist denn die geplante Maserrichtung der Platte?
- keilgezinkt / durchgehende Lamellen?
- Baumarktware oder ausgesuchte Qualität vom Schreiner?
 

Macwoodworker

ww-ahorn
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Noch einmal große Entschuldigung für meine nur knappen Informationen.
Es handelt sich um einen neue Küche mit alten Möbeln, wobei Korpusteile für eine Kücheninsel genutzt werden.
Die haben dann die Gesamtmaße von 2,00 x 0,60. Hier soll dann die Arbeitsplatte befestigt werden.
Gegenüber den Korpusteilen soll es dann Küchenstühle geben also die Hälfte der Arbeitsplatte wird als Tisch genutzt.
Da die Platte dann ca. 60cm übersteht, müssen wir sie abstützen..... Holz, Metall oder was auch immer.

Das Material soll eine Leimholzplatte Eiche mit durchgehender Lamelle werden und die bekomme ich bei der ZEG... also kein Baumarkt.
 

carsten

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Hallo

ZEG sollte schon mal sauber getrocknete Ware haben. Im Bereich der Korpusse übernehmen deren Deckel bzw Traversen passend verschraubt die Funktion einer Gratleiste. Für mich selbst würde ich auf weitere Flächensicherungen verzichten.
 

Fiamingu

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Korpen mit dem Fussboden verschrauben, gratleiste durchgehend
massiv unter die Gesamte Breite bzw. 115 cm und dann mit den Korpen
gut verschraubt. Dann solte es keine Füsse brauchen.
 

Macwoodworker

ww-ahorn
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Danke für die Antworten.
Im Bereich der Korpen habe ich Traversen, hier kann ich die Platte relativ gut verschrauben.
Im freiliegende Teil würde ich dann U-Stahlprofile als Gratleiste Einfräsen und verschrauben.
Füsse muss ich wohl oder übel als Abstützung unter die Platte bauen.... bei 4 Kindern :emoji_wink:

Ich habe mal gelesen, dass bei einer zügigen Behandlung mit .... in meinem Fall Tungöl die Aufnahme von
Feuchtigkeit etwas minimiert wird. Dadurch kann das Schüsseln ein klein wenig minimiert werden.
Ist das so richtig?
 

happyc

ww-robinie
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Die Maserungsrichtung ist längs (über die Länge von 2 bzw 2,2 m)?
du wirst auf jeden Fall auf der kurzen Seite eine Unterkonstruktion brauchen, die die Platte sowohl am Schüsseln hindert, als auch konstruktiv stabilisiert. Eine eingefräste Stahlschiene kann man da nehmen, die hat aber bei 26mm Plattenstärke keine allzu großen Dimensionen, und wird entsprechend nicht so viel halten. Entweder verwendest du da mehrere Stahlschienen in geringem Abstand, oder du greifst auf eine klassische Zargenkonstruktion zurück, was man aber irgendwie in den Schrankkorpus integrieren müsste. Ich würde die Konstruktion (egal ob Zarge oder Stahöprofil) aber nicht erst im „freien“ Teil der Platte beginnen lassen, sondern auch im Bereich über den Korpusse einarbeiten.
2,20 Länge bei 26mm Stärke sollte auch nicht nur auf 2 Punkten / Füßen aufgestützt werden. Die Zarge oder mehrere Stahlschienen unterstützen das Holz auch hier.

Eine Oberflächenbehandlung vermindert die Aufnahme von Feuchtigkeit, das ist richtig. Sowohl von Flüssigkeiten, die aus Versehen auf der Platte verteilt werden, als auch von Luftfeuchtigkeit. Damit wird ein Arbeiten des Holzes (Quellen / Schwinden, und damit einhergehende Größen- oder Formveränderung) minimiert. wichtig: die Platte auch von unten behandeln, gerade im „freien Bereich“ neben dem Schrankkorpus. Die Oberfläche muss da ja keinen Schönheitspreis gewinnen, aber ein Schutz sollte auch da drauf sein.
Tungöl selbst hab ich noch nicht verarbeitet, ich würde evtl auf ein spezielles Arbeitsplattenöl zurück greifen, welches für die Anforderung (Kochen, Temperatur, Dampf, Flüssigkeiten, Abrieb) abgestimmt ist. Einen konkreten Hersteller kann ich dir aber nicht empfehlen.
 

Neige

ww-robinie
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@Macwoodworker

Ich erlaube mir mal zu zeigen, wie ich eine einzeilige Insel mit verbreiteter Arbeitsplatte montiere.

Vorab sei gesagt, dass es auch was einfacher ginge, indem man die Stellfüße der Schränke auf den Boden klebt, Dazu müssen aber zuerst die Stelfüße mit dem Gleiter verklebt und nach dem justieren anschließend der Standfuß auf den Boden geklebt werden. Das macht, falls notwendig ein nachjustieren unmöglich.

Nun meine Vorgehensweise.

Zunächst säge ich mir eine 20 mm MPX Platte im notwendigen Maß zurecht. Die Aussparungen sind für die Stellfüße der Schränke, die am Korpusboden verbleiben.
Montage Schränke Bodenplatte MPX 1.png

Als Stellfüße für die Platte bediene ich mich aus dem Doppelbodensortiment der Gewindestützen M16, weil die sehr stabil sind, eine große Auflagefläche haben und sich gut justieren lassen. Diese werden mit der Platte veschraubt, die Platte genau in Waage gebracht und mit dem Boden verklebt. Vorteil ist, man kann sie mittels Kontermutter nachjustieren.
Montage Schränke Bodenplatte MPX.png


Anschließen die Schränke auf die Platte gestellt und mit der Platte und an den Schrankseiten verschraubt, Die Stellfüße an den Schränken dienen einerseits als zusätzliche Stütze und andererseits zur Befestigung der Sockelblende(n).
Montage Schränke .png

Zwar ist das mit Aufwand verbunden, ist aber aus meiner Erfahrung heraus bei einer einzeiligen Insel ein guter Kippschutz.

Dann noch ein Wort zur Montage der Arbeitsplatte. Sa die sehr weit vorsteht, wäre meine Empfehlung anstatt -wie ich finde unschöner Stützen mit Wangen in selber Stärke und Holzart der Platte arbeiten, was so aussehen würde (Bitte nicht auf die Unterschränke achten, die hab ich einfach mal frei gewählt)
Bild 1.png

und von hinten
Bild 2.png


Die Montage:
Zunächst solltest du eine Rückwand bodentief an die Rückseite der Schränke montieren.
Bild 2 Rückwand.png

Will man es einfach, wird die mit Montagekleber an die Stirnseiten der Korpusseiten angeklebt. Ich mach es wieder was komplizierter und nehme hierfür Keku Einhängebschläge, was den Vorteil hat, dass alles einfacher Rückbaubar ist.

Hier mal die Montage der Einhängebeschläge

Rahmenteil an Seiten schrauben
Bild 2 Rückwand 2 Keku Rahmenteil.png

dann Plattenteil an Rückwand schrauben
Bild 2 Rückwand 3 Keku Plattenteil.png

anschließen einfach einhängen
Bild 2 Rückwand 4 Keku Einhängen.png



Steht die Insel samt Rückwand, die Wangen (Bodentief) montieren. Dies werden mit Seiten der Schränke von innen verschraubt. Die Verschraubung kann fest erfolgen, da die Wangen noch in eine Richtung schwinden und quellen können, weil die Arbeitsplatte nicht an den Wangen befestigt wird!


Montage Wangen 1.png


Dann wird noch zur Befestigung und zum stabilisieren der Platte ein Vierkantstahl montiert (30x30mmx4mm)
Montage Wangen 2.png
die Lasche zur Befestigung an den Wangen lasse ich mir anschweißen und Langlöcher bohren (oder schneide selbst) und lass die in den Wangen ein.

Die Langlöcher dienen dazu um der Platte die Möglichkeit zu geben, ungehindert Quellen und schwinden zu können, weil das immer quer zur Maserung vorkommt, In Maserung ist das kaum zu beobachten. Achte darauf auch die Befestigungslöcher in den Traversen der Schränke größer zu bohren als den Schraubendurchmesser. Die Platte dann mit Unterlagscheiben befestigen.

So, nun wars das mal von mir so als Anregung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Macwoodworker

ww-ahorn
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Genau die Masererichtung ist über die Länge von 2,20.

Wow, danke für die ausführliche "Anleitung". Es sieht sehr stabil und durchdacht aus.
Wenn ich es in meiner eigenen Küche machen müsste, würde ich es wahrscheinlich oder zumindest so ähnlich machen.
Der Aufwand soll aber so gering wie möglich sein und es sollen unbedingt Stützen genutzt werden, da diese vorhanden sind, wie auch die gebrauchten Korpusteile.
Ich werde aber den Vorschlag mit den Wangen mal machen, da mir persönlich diese Variante besser gefällt.

Vielen Dank für den zahlreichen Input.
VG
 

Macwoodworker

ww-ahorn
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@Macwoodworker

Ich erlaube mir mal zu zeigen, wie ich eine einzeilige Insel mit verbreiteter Arbeitsplatte montiere.

Vorab sei gesagt, dass es auch was einfacher ginge, indem man die Stellfüße der Schränke auf den Boden klebt, Dazu müssen aber zuerst die Stelfüße mit dem Gleiter verklebt und nach dem justieren anschließend der Standfuß auf den Boden geklebt werden. Das macht, falls notwendig ein nachjustieren unmöglich.

Nun meine Vorgehensweise.

Zunächst säge ich mir eine 20 mm MPX Platte im notwendigen Maß zurecht. Die Aussparungen sind für die Stellfüße der Schränke, die am Korpusboden verbleiben.
Anhang anzeigen 192507

Als Stellfüße für die Platte bediene ich mich aus dem Doppelbodensortiment der Gewindestützen M16, weil die sehr stabil sind, eine große Auflagefläche haben und sich gut justieren lassen. Diese werden mit der Platte veschraubt, die Platte genau in Waage gebracht und mit dem Boden verklebt. Vorteil ist, man kann sie mittels Kontermutter nachjustieren.
Anhang anzeigen 192508


Anschließen die Schränke auf die Platte gestellt und mit der Platte und an den Schrankseiten verschraubt, Die Stellfüße an den Schränken dienen einerseits als zusätzliche Stütze und andererseits zur Befestigung der Sockelblende(n).
Anhang anzeigen 192509

Zwar ist das mit Aufwand verbunden, ist aber aus meiner Erfahrung heraus bei einer einzeiligen Insel ein guter Kippschutz.

Dann noch ein Wort zur Montage der Arbeitsplatte. Sa die sehr weit vorsteht, wäre meine Empfehlung anstatt -wie ich finde unschöner Stützen mit Wangen in selber Stärke und Holzart der Platte arbeiten, was so aussehen würde (Bitte nicht auf die Unterschränke achten, die hab ich einfach mal frei gewählt)
Anhang anzeigen 192510

und von hinten
Anhang anzeigen 192511


Die Montage:
Zunächst solltest du eine Rückwand bodentief an die Rückseite der Schränke montieren.
Anhang anzeigen 192513

Will man es einfach, wird die mit Montagekleber an die Stirnseiten der Korpusseiten angeklebt. Ich mach es wieder was komplizierter und nehme hierfür Keku Einhängebschläge, was den Vorteil hat, dass alles einfacher Rückbaubar ist.

Hier mal die Montage der Einhängebeschläge

Rahmenteil an Seiten schrauben
Anhang anzeigen 192514

dann Plattenteil an Rückwand schrauben
Anhang anzeigen 192515

anschließen einfach einhängen
Anhang anzeigen 192516



Steht die Insel samt Rückwand, die Wangen (Bodentief) montieren. Dies werden mit Seiten der Schränke von innen verschraubt. Die Verschraubung kann fest erfolgen, da die Wangen noch in eine Richtung schwinden und quellen können, weil die Arbeitsplatte nicht an den Wangen befestigt wird!


Anhang anzeigen 192512


Dann wird noch zur Befestigung und zum stabilisieren der Platte ein Vierkantstahl montiert (30x30mmx4mm)
Anhang anzeigen 192517
die Lasche zur Befestigung an den Wangen lasse ich mir anschweißen und Langlöcher bohren (oder schneide selbst) und lass die in den Wangen ein.

Die Langlöcher dienen dazu um der Platte die Möglichkeit zu geben, ungehindert Quellen und schwinden zu können, weil das immer quer zur Maserung vorkommt, In Maserung ist das kaum zu beobachten. Achte darauf auch die Befestigungslöcher in den Traversen der Schränke größer zu bohren als den Schraubendurchmesser. Die Platte dann mit Unterlagscheiben befestigen.

So, nun wars das mal von mir so als Anregung.
Ach mir fällt noch eine Frage bezüglich der Wangen ein.
Steht die Wange einfach so auf dem Boden oder hast Du eine spezielle Lösung?
 
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