Eichen Tisch Versiegeln + Leinöl

nordid

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Hallo Forum,

ich weiß zum 1000 mal das Thema Leinöl,
aber mir ist es leider immer noch nicht klar.

Ich habe einen Eichentisch welchen ich nur gegen
Wasserflecken schützen möchte, denn immer wenn
ein Glas umfällt bekommt die Tischdecke dunkle
flecken welche wir nur sehr schwer rausbekommen.

Ich wollte den Tisch jetzt mit eine Mischung aus
Terpentin und Leinöl bestreichen.

Als Alternative vielleicht ein anderes Öl aber kein
künstliches Lack- Produkt.

Vielleicht habt ihr ja eine weitere/ bessere Idee,
oder ist die Leinöl Variante ausreichend ?

Grüsse
Nordid
 

edelres

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Leinoel

Hallo Nordid,


ist der Tisch schon irgendwie mit irgenwas behandelt? Ein Oelauftrag ist nur auf unbehandeltem Holz zu empfehlen. Ich verwende Leinoel und Tungoel. Der Unterschied ist der, Leinoel trocknet durch Oxydation, zu erst auf der Oberflaeche dann darunter. Tungoel trocknet durch Polymerisation, gleichmaessing an der Oberflaeche als auch im Holz. Beide Oele versiegeln das Holz und machen es Wasser abweisend. Ich verduenne nicht das aufzutragende Oel, sonder erhitze es im Wasserbad auf ca 50/60ºC. Egal um welches Oel es sich handelt die Oberflaeche des Holzes erscheint nach der Behandlung dunkler. Leinoel ist ausreichend, kein Leinoel aus dem Reformhaus verwenden. Nur Leinoel fuer Mal/Anstrichzwecke.

Viel Glueck und Erfolg

mfg

Ottmar
 

nordid

ww-pappel
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Hallo Ottmar,

vielen Dank für die Antwort, ich habe den Tisch
mal mit einem Rest Trip Trap- Arbeitsplattenöl
eingepinselt, hat aber irgendwie nichts gebracht
ansonnsten ist der Tisch unbehandelt.

Was ist denn der Unterschied zwischen Leinöl
aus dem Reformhaus und aus dem Malerbedarf ?

Gruss

Nordid
 

edelres

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Leinoel

Hi nordid,

im Reformhaus Leinoel ist alles enthalten. Fuer den Gebrauch in der Maltechnik muessen die Schleimstoffe, die gelbe Farbe der Leinsamenschalen, zu einem gewissen prozentsatz die enthaltene Saeure usw entfernt werden. Fuer Malzwecke werden dem Leinoel noch weitere Stoffe zugefuegt, die eine schnellere und gleichmaessigere Trocknung herbeifuehren. Ohne diese Aufbereitung fuer Malzwecke kann es vorkommen dass das Leinoel ueberhaupt nicht trocknet, sich nach einiger Zeit dunkel faerbt und und und und... Mit anderen Worten der vorgeplante Misserfolg!!!

Ich habe mir im laufe der Zeit eine Methode erarbeited mit oel . In dem folgenden Artikel habe ich ueber Tungoel geschrieben in der Verarbeitung das gleiche wie bei Leinoel, nur dass bei Leinoel laenger gewarted werden muss zwischen den Auftraegen.

http://www.tischlertipp.de/forum_2.3/upload/showthread.php?s=&threadid=1702

http://www.tischlertipp.de/forum_2.3/upload/showthread.php?s=&threadid=1755

Viel Erfolg

mfg

Ottmar
 

dairy

Gäste
Naturreines kalt gepresstes Leinöl

Hallo miteinander,

es ist zur Holzkonservierung wichtig, naturreines kalt gepresstes Leinöl zu verwenden. Gerade in Maler-Leinöl sollten keinerlei Zusätze enthalten sein; bei der Bezeichnung Firnis immer stutzig werden, denn das bedeutet oft billige Zusätze! Also auch selbst kein Terpentin oder Petroleum beimischen.
Das Leinöl mit einem Schweineborstenpinsel gut einarbeiten. Nie zu dick, lieber öfters auftragen. Eventuell mal nicht einziehendes Öl – z. B. auf Ästen – nach ein, zwei Stunden abwischen.
Kalt gepresstes rohes Leinöl, das zwar ein wenig, aber nicht über 40 Grad erhitzt wird, zieht tiefer ins Holz ein (positiv). Bei etwa 70 Grad im Wasserbad erhitztes – "gekochtes" – Leinöl trocknet dafür etwas schneller. Wer supergenau arbeiten will, macht den Erstanstrich mit rohem Leinöl, den zweiten mit gekochtem. Generell gilt: Leinöl oxidiert am besten bei geringer Luftfeuchtigkeit, guter Lüftung (Sauerstoffzufuhr für den Oxidationsprozess) und hoher Raum- und Holztemperatur (ideal sind 25 – 30 Grad).
Am besten ist nordisches Leinöl, z. B. aus Schweden. Leinöl kann bei Weichholz sofort, bei Hartholz nach einem Tag mit Leinölfarbe überstrichen werden. Das ergibt eine wasserabweisende aber dampfdiffusionsoffene Holzkonservierung, bestens für Außenanstriche. Gute Verarbeitungstipps stehen auf www.leinoelpro.de
Eine fertige, seit 100 Jahren bewährte Mischung von Leinöl und Tungöl, die bei mehrfachem Anstrich eine glänzende Oberfläche ergibt, heißt "Le Tonkinois". Die Instandhaltung eines solchen Anstrichs ist jedoch mühsamer als bei einem Leinöl- oder Leinölfarbanstrich.

Gruß an alle Pinsler
Dairy
 

edelres

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Leinoel Natur

Halo Dairi,

Danke fuer deinen ausfuehrlichen Artikel. Einen Punkt deiner Ausfuehrungen moechte ich klarstellen, Das Leinoel fuer Malzwecke muss zur Reduzierung der Saeure, Saeurebindende/neutralisierende Stoffe enthalten. Um als Lackleinoel nach DIN 55933 zu gelten muss es der Saeurezahl 1 entsprechen. Bei den Firnissen stimme ich dir bei, Frueher wurden die Firnise aus Leinoel durch langandauernde Waermebehandlung gewonnen, durch diese Behandlung wurde eine gewisse Vortrocknung erreicht und nebenbei der Wasseranteil restlos entfernt. Heute werden die Firnisse hier in den USA immer noch als gekocht (boiled Lencidoil) verkauft, obwohl zur Beschleunigung der Trocknung nur Sikkative/Trockenstoffe (Metallsalze) zugesetzt sind. Eine Firma in England erzeugt noch garantiert reinen gekochten Leinoelfirnis. Ich beziehe diesen durch einen Kollegen. Durch den unkontrolierten Wasseranteil im chemisch erzeugtem Leinoelfirnis, kann dieser eine Schellackpolitur milchig aussehen lassen, falls mit dem Poliern vor dem Verdunsten des im Firnis enthaltenen Wassers angefangen wird.

Zu Le Tonkinois moechte ich nur anmerken, jeh mehr Glanz umsomehr Pflege.
Ich gewann hier den Eindruck, die Jachtbesitzer, welchen diesen Lack benutzen, verwenden mehr Zeit mit der Instandhaltung als der Benutzung ihrer Schiffe.

mfg

Ottmar
 

holzmichel86

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Hallo edelres,

auf meiner Suche nach einer guten Erklärung und Anleitung für das Versiegeln eines unbehandelten Echtholztisches, bin ich nicht nur auf dieses Forum, sondern auch wiederholt auf deine Beiträge gestoßen. Nun bin ich überzeugt, dass ich Ölen sollte.
Ist das richtig???
Und wenn ja, wo genau finde ich die von dir vorgeschlagenen genaue Beschreibung?
Dem Link gefolgt, konnte ich sie nicht finden.
Kannst du sie evtl. hier rein kopieren???

Meine drei Leitfragen für das weitere Vorgehen, nachdem ich nun meinen Tisch abgeschliffen habe:
- WAS nehme ich, um den Tisch optimal und langanhaltend zu versiegeln, ohne die Naturbelassenheit einbüßen zu müssen (also außer Lack)???
- WELCHES Produkt würdest du empfehlen, welches bekomme ich (nahezu) überall und welches ist gleichzeitig noch möglichst günstig (bezüglich Verarbeitung UND Preis)???
- WIE genau gehe ich dann (Schritt für Schritt) vor??? (Ich habe einen Beitrag gelesen, da hieß es nass schleiufen mit feinem Schleifpapier. Das hört sich interessant an. Ist das sinnvoll/hilfreich/schützend/für Laien machbar? Und was hat es mit dem Erwärmen auf sich?)

VIELEN DANK SCHONMAL IM VORAUS!!!

Beste Grüße an alle Leser,

euer HobbyHolzMichel

P.s.: Da ich am liebsten morgen früh sofort zum Baumarkt fahren und mit der Arbeit beginnen möchte, würde ich mich über eine möglichst zeitnahe Antwort doppelt freuen… :emoji_wink:
(Keinen Stress! Nur, falls möglich…)
 

yoghurt

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Mann wandergeselle,
nach 8 Jahren kann Nordid schon mal alles runterschleifen...

Guten Morgen :emoji_slight_smile:

H.
 

wandergeselle

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hamborch/HH
moin-@ dickes B
stimmt
wissen kann man dennoch teilen
.... zwinker:emoji_wink:

(offtopic
schlauchboot nicht vergessen -ist wohl etwas feucht on the way....)
schlosswechsel
 

yoghurt

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Die Story mit dem Schlauchboot ist also schon bis HH gedrungen? Das Ding ist uns ja vor 5 Jahren schon in den Karparten abgeschwatzt worden - aber diesmal sammeln wir es auf dem Weg wieder ein! Der Дядя wird es wohl nicht mehr brauchen - Gott hab ihn selig!

Aber ansonsten ist es das alte Problem mit der Geographie: Wenn man schon mal da ist, soll man auch mal nach St. Petersburg - soll ja sehr schön sein. Sind bloß 1800 km... Nö, die Flutwelle war dann doch woanders.... (Wozu der Konsum von Wodka so führen kann - aber das ist nur meine Vermutung...)

Gruß an die Waterkant

Heiko
 

yoghurt

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de rien!
Ja nun... ...nun sind wir wohl OFF TOPIC!
Die machen da auch ganz hervorragenden Cognac!
Passt farblich ins Leinöl und ist geschmacklich besser! Nicht zu verachten sind auch der Merlot und der Port... (Ich muss ja nur noch morgen schuppern - und dann geht es Mittwoch los! Strand ich komme!)

Ich hoffe es stört keinen, dass wir soweit OT sind - aber nach 8 Jahren wird sich wohl keiner mehr daran stören... Ansonsten könnte ich einen Urlaubs-Cognac-Strand-Fred am Tresen eröffnen!

Gruß

H.
 

edelres

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Tscharlie

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Hallo zusammen,

also ich habe auf alle meine Eichenmöbel und das Parkett ganz normales Leinöl (ebay 5L ca. 20,00 Euro) das eigentlich zur Verfütterung an Tiere deklariert war aufgetragen.

Tisch und Boden werden alle paar Monate nachbehandelt, die Möbel nicht.

Auf den Boden hat der Hund schon mal gepinkelt, der Tisch hat auch schon einige Feiern hinter sich. Wir haben keine Flecken oder sonstige Verfärbungen.

So schlecht kann einfaches Leinöl also gar nicht sein. Oder sind hier irgendwelche Spätfolgen zu erwarten? Unsere Möbel sind jetzt bis zu ca. 1,5 Jahre alt.

Gruß
Tscharlie
 

eisenwurm

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Ich will Leinöl auf Buche probieren. Dazu habe ich im Baumarkt 1L Leinölfirnis mitgenommen.
Jetzt lese ich hier, dass in Firnis alles Mögliche beigemischt sein kann.

Auf der Dose steht: garantiert rein, doppelt gekocht, harzfrei , innen + außen

Bei ebay wird Roh-Leinöl als natürlicher Holzschutz angeboten – Das ist dann ja wohl nicht gekocht?

2 x 10 Liter Roh-Leinöl als natürlicher Holzschutz 20 L (2,47?/L) | eBay

Sollte man so einen Kanister kaufen und es selbst kochen, um ein Leinöl zu erhalten, dass es sonst scheinbar nur sehr schwer zu kaufen gibt?
 

narrhallamarsch

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finger weg vom selbst kochen!!

gerade, wenn du es noch nie selbst gemacht hast, das risiko, dass da etwas passiert, ist viel zu hoch.
rohes leinöl braucht teilweise wochen, um ordentlich zu trocknen. dann sind da schleimstoffe aus den samenkapseln drin, die nicht wirklich etwas darin verloren haben.

by the way, wenn du rohes leinöl filtrierst und kochst, ist bereits firnis, da müssen dann keine trockenstoffe oder sonstiges drin sein.

öle, die zur anwendung innen vorgesehen sind, sind nach trocknung ökologisch völlig unbedenklich und auch um einiges einfacher in der anwendung.
 

WinfriedM

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Wenn du es ganz ökologisch ohne irgendwelche Zusätze haben willst, dann guck mal nach schwedischem Leinöl (Linolja sonnengebleicht). Persönlich ist mir aber für fast alle Anwendungsfälle ein Öl eines Naturfarbenherstellers ökologisch genug (Livos, Auro, Natural, Biofa, Naturhaus).
 

eisenwurm

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öle, die zur anwendung innen vorgesehen sind, sind nach trocknung ökologisch völlig unbedenklich und auch um einiges einfacher in der anwendung.

Danke,
es war wirklich sehr einfach zu verarbeiten und ist erstaunlich schnell getrocknet.

Mein erstes Opfer war ein alter Dielenboden aus Fichte, der eh irgendwann mal erneuert werden soll.

Zum Glück habe ich den Schwamm, mit dem ich die Überstände in die stärker saugenden Bereiche verteilt hatte, draußen mitten auf das Pflaster gelegt.
Am nächsten Morgen hatte er sich verfärbt und war noch gut warm.
 

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