Eichendielen Akklimatisierung

kushbar

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Guten Morgen,

ich habe hier noch einige 20mm Eichen Dielen vom Fußboden über, die ich gerne zu einem Regal verarbeiten würde. Die Dielen lagen jetzt über den Winter in der Garage, bei doch eher hoher Luftfeuchtigkeit.
Ich würde sie jetzt recht grob zuschneiden und dann einige Tage dort lagern, wo das Regal später stehen soll bevor ich sie auf Dicke hobel, neu verleime und zum Regal verbaue.
Hat jemand einen Tipp, wie lange ich dem Holz im Haus Zeit geben sollte, bevor ich weitermache? Reichen da die typischen 48h, die der Hersteller für die eigentliche Verwendung als Fußboden vorgibt?

Danke und beste Grüße
Daniel
 

Holzwerker1984

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Ganz so schnell gehts dann auch nicht. Mach aus den 2 Tagen eher mal 2 Wochen. (Unter der Voraussetzung, dass die Dielen vor dem Winter nicht noch klatschnass waren.)
 

Mathis

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Ich wiege in solchen Fällen ein Stück aus der Partie mit einer grammgenauen Waage und schreib mir den Verlauf der Gewichtsabnahme auf, wenn diese nach anfänglich flotter Abnahme immer langsamer wird, bist du dann nahe bei der Ausgleichsfeuchte und kannst loslegen.
 

willyy

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Wo lagerst Du die jetzt ?
Bei mir hab ich Keller und Wohnräume mit Hygrometer verglichen und die Räume sind nahezu gleich irgendwo zwischen 48- 55 % je nach Tag.
D.h. es spielt nachher keine Rolle mehr, wenn das Holz in die Wohnung kommt.
Ansonsten wäre ich auch eher bei 2-3 Wochen, statt 2 Tagen.
 

Mitglied 84747

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Bitte daran denken,
die relative Luftfeuchtigkeit ist abhängig von der Temperatur, 50% Luftfeuchitgkeit bei 20° sind bei nur 10° annähernd 100%
Hygrometer und Thermometer gehören zusammen.

Gruß Clemens
Um das mal zu verdeutlichen das bedeutet die Menge an Wasserdampf in g/m³ ist fast identisch
 

kushbar

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Die lagen jetzt seit Herbst in der Garage. Das Gebäude ist ungedämmt und nicht beheizt. Ich geh davon aus, dass die Luftfeuchtigkeit dort zeitweise ziemlich hoch ist weil alles an Pappe und Papier, was dort auch nur über Nacht drin liegt am nächsten Tag klamm und wellig ist. Das Holz fühlt sich auch anders an, klamm ist übertrieben aber eben auch nicht wie trockenes Holz.
Darrprobe liest sich schon etwas aufwendig...
 

willyy

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Die rel. Luftfeuchtigkeit draußen ist über den Winter fast immer zw. 80 und 100 % weil es so kalt ist, d.h. das Holz wird sicher Wasser aufgenommen haben.
Die Lagerung zur Trocknung ist klar ? Mit Zwischenhölzern aufstapeln, alle (Stützstellen) untereinander .
 

brubu

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Hallo
Das sind aber grössere Teile oder sehr spezielle Fälle. Normalerweise genügen bei Spreisseln ca. 30 Minuten. Und richtig, nicht wesentlich
über 100° C sonst werden andere Inhaltsstoffe flüchtig und verfälschen das Resultat.
Gruss brubu
 

teluke

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Ich habe nun ja schon einiges Massivholz verarbeitet und meine Chefin freut sich über jedes neue Stück.

Würde ich dafür aber das Holz vorher ins Wohnzimmer legen würde sie mich vermutlich zum Teufel jagen.

Also einfach verbauen.
 

Gelöschtes Mitglied 109767

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Die rel. Luftfeuchtigkeit draußen ist über den Winter fast immer zw. 80 und 100 % weil es so kalt ist, d.h. das Holz wird sicher Wasser aufgenommen haben.
Wie kommst du da drauf?
Vielleicht solltest du mal Beiträge #9 und #10 lesen - da steht alles drin.
 

Holzwerker1984

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Hallo
Das sind aber grössere Teile oder sehr spezielle Fälle. Normalerweise genügen bei Spreisseln ca. 30 Minuten. Und richtig, nicht wesentlich
über 100° C sonst werden andere Inhaltsstoffe flüchtig und verfälschen das Resultat.
Gruss brubu
Nein das sind keine großen Teile. Das sind immer wenige cm lange Abschnitte von verschiedenen Querschnitten. Seien es Balken-, Brett-, oder Lattenquerschnitte. Diese gelten dann repräsentativ für das ganze Teil aus dem sie geschnitten wurden. So wird seither die Holzfeuchte von Holz und Holzwerkstoffen bestimmt. Bei HWST ist die Größe sogar mit (wenn ich mich richtig erinnere) 25x25mmxDicke festgelegt.

Ja bei Spänen, Spreißeln etc. geht das wesentlich schneller. Dafür gibts dann auch Schnelldarrwaagen, da geht das in Sekunden. Nein die Späne sind nicht in Sekunden trocken, sondern eine Software erkennt aufgrund des zeitlichen Masseverlusts, bei welcher Masse das Material gedarrt wäre.

Aber das brauchen wir glaube ich nicht zu vertiefen, der TE braucht ja nur ne Hausnummer, woran er sich orientieren kann.

@TE: Wenn du befürchtest, dass das Holz noch zu feucht ist, dann halte doch Ausschau nach jmd mit einem Holzfeuchtemessgerät, dann weisst du wo du stehst und weisst ob du es direkt verarbeiten kannst, oder noch weiter lagern musst.

Schöne Grüße
 

Bauwas

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Aaaahhh! Ich verstehe….
Aussage #17: das war ironisch gemeint?
Sorry, hat lange gedauert, bis ich das kapiert hab.
 

brubu

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Guten Morgen
@Holzwerker1984 danke für die ausführliche Antwort. Abschnitte sind gegenüber Spreisseln "grössere" Stücke und brauchen länger zum Trocknen.
Ein Nachteil der Darrtrocknung ist für mich, dass die Probestücke nicht vom Brettanfang abgeschnitten werden dürfen und damit nur beim Zuschnitt aus der Brettmitte zu entnehmen sind ohne das Brett zu "zerstören". Beim Zuschnitt messe ich die Feuchtigkeit an Abschnitten im Brettinneren nach, so ähnlich wie ihr mit der Darrprobe.
Schönen Tag und Gruss
brubu
 

Holzwerker1984

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Guten Morgen
@Holzwerker1984 danke für die ausführliche Antwort. Abschnitte sind gegenüber Spreisseln "grössere" Stücke und brauchen länger zum Trocknen.
Ein Nachteil der Darrtrocknung ist für mich, dass die Probestücke nicht vom Brettanfang abgeschnitten werden dürfen und damit nur beim Zuschnitt aus der Brettmitte zu entnehmen sind ohne das Brett zu "zerstören". Beim Zuschnitt messe ich die Feuchtigkeit an Abschnitten im Brettinneren nach, so ähnlich wie ihr mit der Darrprobe.
Schönen Tag und Gruss
brubu
Du hast Recht, im Verhältnis isses wieder groß.
 

Bauwas

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solltest du mal Beiträge #9 und #10 lesen
Ja, das stimmt schon, dass die absolute Luftfeuchte im Winter draußen gleich hoch oder geringer ist wie drinnen. Da die Luft aber kalt ist, kann sie die Feuchtigkeit nicht so gut festhalten und gibt sie liebend gern an das zuvor trockene Holz (oder die Pappe), welches sich sehr aufnahmefreudig zeigt, ab.
Holzfeuchte Außenklima Winter vermutlich zwischen 15 und 20%.
 
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Bauwas

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Eigentlich reden wir alle überhaupt voll am Thema vorbei.
Die Frage war doch bloß: Kann man schon nach 48 Std. das Holz zu Regalen verbauen?
Ja, kann man machen, aber dann schrumpft das Holz noch ein bisschen nach, und das Regal fängt an zu wackeln.
Also lieber erst verbauen wenn es tatsächlich trocken ist.
LG und viel Erfolg
 
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