Eichentisch bauen

stefan.

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Hey Andi,

Sollte kein Vorwurf sein. Die Tischplatte selbst ist ja der Wahnsinn, das mit den Beinen hab ich aber nicht gelesen (hab ehrlicherweise nicht den ganzen Thread durchgelesen).

Ich habe nur nachgefragt, weil ich vor 2-3 Jahren Mal im Möbelhaus war und aus Spaß an den Tischen gewackelt hab. Jeder zweite Kufentisch hat einfach gewackelt ohne Ende, deshalb die Nachfrage :emoji_wink: Wenn bei dem Tisch alles passt, dann ist's ja gut.
 

Pringles87

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Jetzt komm schon...
Die 4-Kantrohre sind glaub 60mm breit, die Schraubenlöcher versetzt angeordnet.
Der Tisch ist unten ordentlich verschraubt. Wir hatten ihn aufgestellt und es hat nichts gewackelt.
Nochmal, wie es auch Christoph oben schon geschrieben hat, das Untergestell war nicht meine Aufgabe.
Bitte hier jetzt nicht irgendwelche Fehler heraufbeschwören...

Gruß,
Andi
Das sollte keine Kritik sein. Ich wollte lediglich wissen, ob das normale Kufen sind oder ob da noch Platten mit dran sind. :emoji_slight_smile:
 

teluke

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Hallo Andi.

Das was ich geschrieben habe war keine Kritik an Deiner Arbeit, Diese hast Du gut gemacht.
Mich stören hat Metallbeine an einem Holztisch generell.

Die Mode der Metallbeine kommt m.E. alleine daher dass es eben einfacher und billiger (in der Herstellung) ist da ein paar Metallrohre zusammenzuschweißen ist als eine fachgerechte Holzzarge zu bauen.
Dann, wenn der Trend angekommen ist (so wie es jetzt der Fall ist) dann springen halt viele auf.

Das betrifft ja nicht nur Metallbeine an Tischen sondern geht durch alle Bereiche und das nicht nur innerhalb des Tischlerhandwerks.

Wie viele Tischler gibt es noch die wirklich Möbel bauen? Dabei ist das doch genau ihre Kompetenz.
Heute sind die meisten doch nur noch Lückenfüller für Industriegiganten die nicht jedes beliebige individuelle Möbel liefern können oder wollen.
Aber selbst das wird sich noch ändern mit Einzelstück-Maßanfertigungen am vollautomatischen Fließband.

Wenn ich sehe welche Summen heute Tischler investieren müssen um Möbel aus Spanplatten zu machen würde mich das, wenn ich Tischlermeister wäre, ganz sicher davon abhalten mich da selbstständig zu machen.

Angefangen hat dieser Trend schon mit Bauhaus.
Deren Vorstellungen war es Sachen zu vereinfachen und damit günstiger fürs Volk zu machen.
Diese Vereinfachungen haben sich so fortgesetzt dass für die Produktion angelernte Arbeiter völlig ausreichend sind.
Da kann dann der selbstständige Tischler nicht mehr mithalten.

Das Glück das ich in meinem Bereich noch habe ist doch schlicht dass es nicht möglich ist richtige Grundöfen in einer Fabrik zu fertigen und dann die, bis zu fünf Tonnen schweren Gebilde, zum Kunden zu bringen und dort aufzustellen.
Bei allen anderen Ofenarten ist es schon lange so dass nur noch vorgefertigte Technik eingekauft dann vor Ort vom Ofenbauer, zusammengestöpselt und, mehr oder weniger kunstvoll, verkleidet wird.
 

Claus P.

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Hallo Andi,

mir gefällt der Tisch sehr gut. Die Proportionen sind stimmig und er passt gut zu den Stühlen und zum Boden. Die schlichte Form und die Größe harmoniert sehr gut zum Aufstellungsort. Dass man die Kanten noch runder, oder eine schweizer Kante anbringen oder die Beine auch aus Holz machen kann, sind Details, die m. M. Geschmacksache sind. Das kann jeder halten wie er will und schmälert das Gesamtergebnis in keinster Weise.
Dein Auftrag war die Tischplatte herzustellen und nicht einen Tisch. Dieser Auftrag ist dir mehr als gelungen.
Alles andere ist Sache des Auftraggebers. Ich persönlich würde die Tischlplatte auch so lassen wie sie ist und nicht dunkel färben. Der dunkle Boden und der dunkle Tisch glaube ich wirken sehr erdrückend. Aber die Geschmäcker sind - zum Glück - bekanntlich sehr unterschiedlich und darüber läßt sich vortrefflich streiten und kann dir letztendlich egal sein.
Das Einzige auf was es ankommt ist, dass der Auftraggeber mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Dass wie bei so manchen anderen Projekt auch die Diskussion in die Richtung geht, was man alles besser bzw. anders machen könnte finde ich ein wenig schade.
M. M. ist das ein gelungenes Projekt an dem man sich mit dir freuen sollte.
Ich freue mich auf jeden Fall für dich und deinen Auftraggeber vor allem auch wenn man bedenkt, wie der Thread angefangen hat mit den zu feuchten Bohlen und was zum Schluss herausgekommen ist.
 

andibarth

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Hallo Andi.

Das was ich geschrieben habe war keine Kritik an Deiner Arbeit, Diese hast Du gut gemacht.
Mich stören hat Metallbeine an einem Holztisch generell.

Die Mode der Metallbeine kommt m.E. alleine daher dass es eben einfacher und billiger (in der Herstellung) ist da ein paar Metallrohre zusammenzuschweißen ist als eine fachgerechte Holzzarge zu bauen.
Dann, wenn der Trend angekommen ist (so wie es jetzt der Fall ist) dann springen halt viele auf.

Das betrifft ja nicht nur Metallbeine an Tischen sondern geht durch alle Bereiche und das nicht nur innerhalb des Tischlerhandwerks.

Wie viele Tischler gibt es noch die wirklich Möbel bauen? Dabei ist das doch genau ihre Kompetenz.
Heute sind die meisten doch nur noch Lückenfüller für Industriegiganten die nicht jedes beliebige individuelle Möbel liefern können oder wollen.
Aber selbst das wird sich noch ändern mit Einzelstück-Maßanfertigungen am vollautomatischen Fließband.

Wenn ich sehe welche Summen heute Tischler investieren müssen um Möbel aus Spanplatten zu machen würde mich das, wenn ich Tischlermeister wäre, ganz sicher davon abhalten mich da selbstständig zu machen.

Angefangen hat dieser Trend schon mit Bauhaus.
Deren Vorstellungen war es Sachen zu vereinfachen und damit günstiger fürs Volk zu machen.
Diese Vereinfachungen haben sich so fortgesetzt dass für die Produktion angelernte Arbeiter völlig ausreichend sind.
Da kann dann der selbstständige Tischler nicht mehr mithalten.

Das Glück das ich in meinem Bereich noch habe ist doch schlicht dass es nicht möglich ist richtige Grundöfen in einer Fabrik zu fertigen und dann die, bis zu fünf Tonnen schweren Gebilde, zum Kunden zu bringen und dort aufzustellen.
Bei allen anderen Ofenarten ist es schon lange so dass nur noch vorgefertigte Technik eingekauft dann vor Ort vom Ofenbauer, zusammengestöpselt und, mehr oder weniger kunstvoll, verkleidet wird.
Da hast du vollkommen Recht!!!
Und das wird immer schlimmer. Wie du schreibst, in jedem Bereich...

Ich hab deinen Einwand zu den Holzbeinen auch nicht als Kritik empfunden!!!

Gruß,
Andi
 

andibarth

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Hallo Andi,

mir gefällt der Tisch sehr gut. Die Proportionen sind stimmig und er passt gut zu den Stühlen und zum Boden. Die schlichte Form und die Größe harmoniert sehr gut zum Aufstellungsort. Dass man die Kanten noch runder, oder eine schweizer Kante anbringen oder die Beine auch aus Holz machen kann, sind Details, die m. M. Geschmacksache sind. Das kann jeder halten wie er will und schmälert das Gesamtergebnis in keinster Weise.
Dein Auftrag war die Tischplatte herzustellen und nicht einen Tisch. Dieser Auftrag ist dir mehr als gelungen.
Alles andere ist Sache des Auftraggebers. Ich persönlich würde die Tischlplatte auch so lassen wie sie ist und nicht dunkel färben. Der dunkle Boden und der dunkle Tisch glaube ich wirken sehr erdrückend. Aber die Geschmäcker sind - zum Glück - bekanntlich sehr unterschiedlich und darüber läßt sich vortrefflich streiten und kann dir letztendlich egal sein.
Das Einzige auf was es ankommt ist, dass der Auftraggeber mit dem Ergebnis zufrieden ist.

Dass wie bei so manchen anderen Projekt auch die Diskussion in die Richtung geht, was man alles besser bzw. anders machen könnte finde ich ein wenig schade.
M. M. ist das ein gelungenes Projekt an dem man sich mit dir freuen sollte.
Ich freue mich auf jeden Fall für dich und deinen Auftraggeber vor allem auch wenn man bedenkt, wie der Thread angefangen hat mit den zu feuchten Bohlen und was zum Schluss herausgekommen ist.
Vielen Dank Claus!!!

Gruß,
Andi
 

Kluk

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Wenn ich sehe welche Summen heute Tischler investieren müssen um Möbel aus Spanplatten zu machen würde mich das, wenn ich Tischlermeister wäre, ganz sicher davon abhalten mich da selbstständig zu machen.
Wenn man konkurrenzfähig Möbel aus Massivholz bauen will, sind die Investitionen aber auch nicht ganz gering.
Zumal man ja auch erstmal Kundschaft finden muss die Möbel aus Massivholz bezahlen kann und will. 1m² Esche Massiv in 20mm kostet ja alleine schon gute 20€ nur Material. Ich hab jetzt nur mit Verschnitt von 30% gerechnet - realistischer wäre wahrscheinlich eher 50%. Da ist dann aber noch kein einziger Handschlag dran passiert.
Die Materialkosten an einem Massivmöbel sind somit locker Faktor 3, dann kommt noch die ganze Mehrarbeit. Ich glaub dir braucht man nicht erklären wie viel Arbeit es ist 1m² verleimt Massivplatte herzustellen.

Die Investitionen sind prinzipiell in beiden Bereichen ziemlich ähnlich. Will man groß sein und viel Output haben, brauchen beide Bereiche fette Investitionen. Ist man klein und etwas universeller, geht es in beiden Bereichen auch mit weniger.

Ich hätte keine Lust jeden Tag Massivmöbel zu bauen. Tagelang Zuschnitt, hobeln, verleimen, schleifen... gähn...
 

teluke

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Alles was der Massivholzschreiner braucht muss der Schreiner (der mit Plattenmaterial arbeitet) auch haben.
Zusätzlich braucht der Schreiner der mit Plattenmaterial arbeitet noch eine CNC, eine KAM, eine Plattenauftrennsäge usw., da sind schnell 150-200k€ zusätzlich zusammen. Außerdem braucht er natürlich eine größere Werkstatt mit automatisch höheren Kosten.

Also ich denke da sind die Investitionen schon weit höher denn das alles braucht man bei reiner Massivholschreinerei nicht.

Aber ich weiß natürlich dass das alles nicht viel weiter hilft.
Mich stimmt nur die Richtung die es nimmt nicht froh.

Ich mache das ja nur als Hobby und bin der Ansicht dass es das beste Hobby ist das es gibt.
 

Kluk

ww-nussbaum
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Zusätzlich braucht der Schreiner der mit Plattenmaterial arbeitet noch eine CNC, eine KAM, eine Plattenauftrennsäge usw., da sind schnell 150-200k€ zusätzlich zusammen. Außerdem braucht er natürlich eine größere Werkstatt mit automatisch höheren Kosten.
Wenn du in dem Maßstab Massivholz verarbeiten willst, den du oben fürs Plattenmaterial beschrieben hast, kommst du auch nicht mehr mit den normalen Schreinermaschinen klar. Dann brauchts eine Auftrennsäge, Vierseiter, ordentliche Pressen, am besten eine Keilzinkstation... usw.
Um im kleinen Maßstab Platzenmöbel zu bauen, brauchts zusätzlich zu den normalen Schreinermaschinen auch bloß die Kante und Lochreihenbohrmaschine.
Die Investition ist in beiden Bereichen bei gleichem Maßstab schon ziemlich vergleichbar.
Mich stimmt nur die Richtung die es nimmt nicht froh.
Ich bin froh, dass es überhaupt noch Betriebe gibt und noch ein paar Menschen Bock auf Arbeiten haben. Ich kenne persönlich mehr kleine Schreinereien mit max. 3-4MA die einfach alles machen als solche spezialisierten Betriebe. Scheint, zumindest in meinem Dunstkreis, noch nicht so schlimm zu sein.
 
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